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Günter Grass - Glück

Frage: Günter Grass - Glück
(4 Antworten)

 
Aaaaaalso, ich muss kurz, stichwortartig ne Interpretation zu diesem Gedicht schreiben. Leider stiftet es in meinem Gehirn nur Verwirrung an.



Ein leerer Autobus
stürzt durch die ausgesternte Nacht.
Vielleicht singt sein Chauffeur
und ist glücklich dabei.


Hab auch schon gegoogelt ob es Interpretationen gibt aber irgendwie werde einfach nicht fündig.
Hoffe jemand hat Lust mir zu helfen, sonst verzweifel ich hier noch :( :( :(
GAST stellte diese Frage am 02.06.2009 - 16:52

 
Antwort von GAST | 02.06.2009 - 17:04
ignoriert
mich doch hier nicht... :(


Autor
Beiträge 8717
33
Antwort von auslese | 02.06.2009 - 17:05
Was für ein Gedicht...

Ich weiß nicht, was der Begriff "Autobus" sein soll.. also welches Synonym man dafür finden könnte. "ausgesternte Nacht" ist die Dunkelheit - ohne irgendwelches Licht, also ohne Hoffnung. Gesteigert wirds nochmal durch "stürzen", also ein rasendschnelles fallen ohne erkennbares Ziel.
Der Chauffeur ist der, der dahinter steht und verantwortlich für den "Autobus" ist. Er lenkt und führt ihn. Kann in dem Moment allerdings egal sein, ob er aktiv oder passiv am Geschehen beteiligt ist. Nur: warum soll er glücklich dabei sein?

Es wäre vllt ganz hilfreich, wenn du aufschreibst, in welchem Jahr er das schrieb.

 
Antwort von GAST | 02.06.2009 - 17:14
Uhhh das ist schon mal sehr gut! :D

Das Jahr weiß ich leider nicht... bei Wiki steht noch "Grass` Gedichte waren mit typisch scharfer Ironie und mit Stellen versehen, die den Leser verwirren. Trotzdem hielten sie sich eng an die Realität. Diese Ironie äußerte sich nicht selten in purer Bosheit, wie auch in seinem kürzestes Gedicht Glück"

Autobus ist ja eigentlich ein Fahrzeug das mehrere Menschen transportiert..vllt könnte man das so deuten?!

Und das glücklich sein ist vllt Ironie.. jedoch weiß ich auch nicht so recht was er dann damit aussagen will...


Autor
Beiträge 8717
33
Antwort von auslese | 02.06.2009 - 18:21
Das Gedicht ist weder ironisch noch von "purer Bosheit". Das ist einfach nur sinnfrei und überflüssig.

Hab grad nochmal überlegt. Du meintest ja, es ist ein Fahrzeug, das mehrere Menschen transportiert. Also ein Begriff, der für ein Konstrukt/ einen Raum steht, der Menschen beherbergt und zugleich versetzbar ist. Das könnte im Prinzip auch die Verfassung eines Staates sein (ok, ist wirklich sehr weit hergeholt - aber würde es zu Grass passen), die für das gesellschaftliche Miteinander verantwortlich ist, die Spielregeln vorgibt, an die sich alle halten müssen, sie somit also auch nen Stück weit zusammenhält. Und obwohl ja das Grundgesetz durch die Ewigkeitsklausel in den wichtigsten Punkten abgesichert und unveränderbar ist - wodurch es nahezu gegen jegliche Einflüsse hermetisch abgeriegelt wäre, ähnlich wie der Autobus als quasi Pimp unter den öffentlichen Verkehrsmitteln - kann durch neu erlassene Gesetze der diversen Gesetzesbücher, wie bspw. Paragraph 129A des StGB, diese Sicherheit, ausgehebelt werden. Der angeblich sichere Rahmen der Verfassung wäre nur ein trügerischer Schein; die Macher dieses Gesetzes (der "Chauffeur") sehen dies aber nicht so, sondern empfinden es als anzuvisierenden, sicheren Hafen der "ausgesternten Nacht" - erkennen dabei aber nicht, dass ein Teil der Gesellschaft sich von dieser Verfassung (dem "Autobus") schon längst abgekehrt hat.

Vielleicht will er aber auch einfach nur sagen, dass die Verkehsgesellschaften die Fahrpreise mal wieder erhöht haben und nun keiner mehr Bus fahren will oder einfach nicht kann, weils zu teuer ist. Der Chauffeur, also die Aktionäre solcher Betriebe, sieht allerdings nur für sich den Profit. Ihm ist es egal, er freut sich seiner sicher geglaubten höheren Einnahmen.

Das letztere würde ich persönlich aber einfach nur "platt" für eine Interpretation finden. Was hättest du denn noch so für Gedanken und Ideen dazu?

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