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Das Mittelalter "charakterisieren"

Frage: Das Mittelalter "charakterisieren"
(7 Antworten)

 
Hallo!


Also, meine Nichte hat in Deutch als Schularbeiten-Stoff das Thema:
Charakterisiere das Mittelalter
bekommen.

Kann uns hier jemand helfen? Hat jemand Tipps, wie man das Mittealter charakterisieren kann? Durchgenommen haben sie das Thema im Unterricht noch nicht...

Danke für Eure Hilfe!
GAST stellte diese Frage am 29.11.2008 - 16:56

 
Antwort von GAST | 29.11.2008 - 21:31
Was ist denn das für eine Hausaufgabe, bitte? Jetzt mal an die Lehrkraft deiner Nichte gerichtet...

Soll deine Nichte aufschreiben, was sie persönlich vom Mittelalter hält? Welches die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen oder die Überzeugungen der Menschen waren (wie denn, ohne Informationen darüber)?

Das Mittelalter wurde zu unterschiedlichen Zeiten sehr unterschiedlich "charakterisiert".
Während der Aufklärung z.B. sprach man generell von "dunklen Zeiten" und dachte dabei an Raubritter, mangelnde hygienische Zustände, ungenügende staatliche und gesellschaftliche Strukturen usw. Während der Romantik verklärten viele das Mittelalter und dachten dabei an Minnesang, holde Burgfräulein und edle Ritter. Heute sieht man das Mittelalter ambivalent, d.h. man weiß über beide Seiten Bescheid.

In welche Klasse geht deine Nichte und auf welche Schulform ist sie? Ist das eine Hausaufgabe zur nächsten Stunde, soll das ein Aufsatz werden oder eine längere Arbeit?

So oder so sollte im Geschichtsbuch deiner Nichte ein dickes Kapitel über das Mittelalter stehen, in dem man alles Wichtige nachlesen kann. Ansonsten steht mit Sicherheit eins in der Schulbibliothek. Auch im Internet kann man Dinge recherchieren aber NICHT (wirklich: NICHT!) bei Wikipedia. Auch wenn`s gut ist, sich die Artikel dort mal als Einstieg ins Thema durchzulesen... arbeiten kann (darf) man damit nicht. :)

Hast du ein bisschen mehr Info über dieser Aufgabe für uns?

 
Antwort von GAST | 29.11.2008 - 21:49
Hallo!

Also, meine Nichte ist 15 und besucht die 2. Klasse der HAK in Linz (Österreich).
Sie haben eine, naja, komische Lehrerin. Aufgrund einer Nachfrage bzgl. "Schularbeitenstoff" (= österreichisch *g*, ist eine wichtige schriftliche Prüfung) bekamen sie die Antwort:

Entweder Zusammenfassung über das Mittelalter oder eine Charakerisierung des Mittelalters oder eine Charakterisierung dern Helden von der Nibelungensaga.

Nicht mehr, nicht weniger.
Charakterisierung Nibelungensage hat´s hinbekommen, Zusammenfassung übers Mittelalter - sehr umfangreich - aber wirds auch hinkriegen aber Charakterisierung des Mittelalters? Wie soll das gehen?
Sie haben auch schon mehrmals nachgefragt, was sie meint, aber sie lässt die Kinder "blöd sterben" auf gut Deutsch gesagt....

Mehr kann ich bzw. auch meine Nichte leider nicht dazu sagen..wir sind völlig verzweifelt, weil wir nicht weiter wissen.
Die Schularbeit findet übernächste Woche statt.....

Wär toll, wenn ihr noch Ideen hättet!

Ein ganz diches Danke im Voraus!

 
Antwort von GAST | 29.11.2008 - 21:59
Das ist echt schwierig.

Das Mittelalter stellt man sich ja immer so düster vor. Krankheiten wie Pest satnden an der Tagesordnung. Eine große Kluft zwischen den damals Superreichen Adligen in den armen Bettlern in den Städten. Hexenverbrennungen, wenn einer sagte, dass die Tochter des Nachbarn eine Hexe ist. Harte Strafen für Kleinigkeiten. Kriege. Hungersnöte. Strenges Ständesystem.

Das alles Charakterisiert das Mittelalter.

Ich hoffe das hilft etwas.

 
Antwort von GAST | 29.11.2008 - 22:11
In dem Fall macht das doch wirklich so, die unterschiedlichen Charakterisierungen des Mittelalters im Laufe der Zeit darzustellen und mit der "heutigen" Einschätzung zu enden. :)

"Wissenschaftliches" Futter findet man übrigens ganz super über scholar.google.com. Auszüge aus Büchern evtl. (je nach Verfügbarkeit) über books.google.com.

Deine Nichte schreibt am besten eine entsprechende Einleitung, a la "Die Art und Weise, wie das Mittelalter in späteren Epochen bewertet wurde, stellt sich rückblickend als sehr differenziert dar." o.ä.

Dann beginnen mit der aufklärerischen Sichtweise, die auch ADK gerade zusammengefasst hat: kurzgefasst, alles furchtbar damals. Rauben, morden, brandschatzen; rauhe Sitten, Herrschaftswillkür usw. Im Anschluss die romantische Sichtweise anführen, mit dem Verweis auf den Minnesang, der ein sehr positives Bild der höfischen Gesellschaft zeichnet (das selbstverständlich genauso einseitig war wie die "hatten ja alle Pest damals" Sichtweise): der edle, tugendhafte Ritter, der das holde Burgfräulein anschmachtet. Waren übrigens größtenteils Auftragsdichter damals - soll heißen, Fräulein Else war deswegen so wunderschön, weil Fräulein Elses Vater den Song bezahlt hat... ;).

Dann als Abschluss sagen, dass natürlich sowohl die eine als auch die andere Sichtweise zu einseitig ist und dass zu einer Charakterisierungen des Mittelalters beide Seiten gehören. Es gab tatsächlich sowohl das eine als auch das andere, je nachdem an welchem Hof man sich umschaut, in welchem Land, in welcher Stadt usw.

Das ist dann der absolute Rundumschlag. Eine wirklich sehr gute Zusammenschau findet sich bei Joachim Bumke: Höfische Kultur. Einfach mal googlen (über die "books" Seite) und hoffen, dass es dort auftaucht. Wann ist Abgabetermin? Das Buch findet sich in jeder größeren Bibliothek und wenn alle Stricke reißen, in jeder Unibibliothek. Habt ihr eine um die Ecke? :)

 
Antwort von GAST | 29.11.2008 - 22:20
HA!

Ergänzung zu meinem längeren Post eben: hier geht`s also nicht um das Schreiben und Abgeben einer Hausaufgabe, sondern um eine Klausur/Prüfung?

Jetzt bin ich noch un-schlauer als vorher. D.h. deine Nichte geht dann in zwei Wochen zur Schule und die Klausuraufgabe lautet: "Charakterisier mal das Mittelalter"?! Sagtest du nicht vorhin, das Thema wäre im Unterricht nicht drangewesen...?

Bei aller Liebe: ruf die Lehrerin an. So ein Verhalten ist inakzeptabel - nicht nur in Österreich. Klassenarbeiten, Prüfungen etc. können nur den Stoff abfragen, der behandelt wurde. Auf der anderen Seite "verrät" die Lehrerin die Aufgabe schon vor der Prüfung? Das ist einfach nur schräg...

Du hast als Tante (denke ich mal) nicht den Erziehungsauftrag, d.h. eigentlich müssten die Eltern deiner Nichte um ein Gespräch bitten. Telefonier außerdem mal in der Klasse herum: deine Nichte wird nicht die einzige sein, die mit der Aufgabenstellung nichts anfangen kann. Was machen denn die Klassenkameraden/-innen?

Da außerdem zwischendurch noch Unterricht stattfindet, soll sich deine Nichte bitteschön mit den anderen absprechen und den Klassensprecher o.ä. fragen lassen, ob das Thema der Prüfung bitte noch mal konkretisiert werden kann. Nur bitte nicht während der Stunde dazwischenfragen (das stört tatsächlich), sondern um ein Gespräch während der Pause / nach dem Unterricht / während einer Freistunde bitten. Dann sagen, dass die gesamte Klasse (wenn es denn so ist) irritiert ist und nicht weiß, was da in zwei Wochen auf sie zukommt.

Fakt ist, nur noch mal zur Wiederholung, dass in einer Prüfung KEIN Thema abgefragt werden kann, das im Unterricht gar nicht behandelt wurde.

 
Antwort von GAST | 29.11.2008 - 23:52
Hallo gemmson!

Zuerst mal vielen, vielen Dank für deine Geduld und Tipps, die haben uns echt weitergeholfen!

Es handelt sich hier um eine "Problem-Lehrerin"...lt. meiner Nichte bekommen die Schüler bei dieser Lehrerin nur die Noten 4 und 5 im Zeugnis. Beschwerden von Schülern und Eltern über diese "Lehrerin" haben nix gebracht....
Sie hat sie erst seit diesem Schuljahr und meine "Kleine" ist schwerst verzweifelt.

Ich werde morgen nochmals mit ihr sprechen, dass sie sich mit ihrer Klasse zusammen spricht, dass alle gemeinsam die Lehrerin/Professorin auf dieses Thema ansprechen.
Echt schlimm....

Übrigens: Ja - "Schularbeit" = Klausur, Prüfung ---- und ich hoffe, dass sie das schafft ;-)
Aber dank Deiner Hilfe haben wir jetzt einen Anhaltspunkt und wissen, wonach wir "suchen" müssen!

Liebe Grüße aus Österreich ;-)

lg eine Tante, die alles für Ihre Nichte tun würde *g*

 
Antwort von GAST | 30.11.2008 - 20:21
"lt. meiner Nichte bekommen die Schüler bei dieser Lehrerin nur die Noten 4 und 5 im Zeugnis. Beschwerden von Schülern und Eltern über diese "Lehrerin" haben nix gebracht...."

Ist das dein Ernst?! In dem Fall hätte das bei der letzten Zeugniskonferenz / Notenkonferenz (oder wie immer das in Österreich heißt) auffallen müssen. Ein Lehrer müsste eine ausschließliche 4- oder 5-Bewertung ALLER(!) Schüler außerordentlich begründen - und zwar beim Schulleiter.

Wenn die Frau selber nicht reagiert, den Elternsprecher einschalten und direkt den Schulleiter informieren. Überlasst es nicht den Kindern, sich da aufzureiben. Außerdem reagieren manche Lehrer erst dann, wenn der Schulleiter sich einschaltet - nach dem Motto "Schüler und Eltern motzen sowieso immer, haben aber keine Ahnung".

Es sollte auch anders gehen, aber wenn die Prüfung schon so bald ansteht, geht es wohl nicht anders. Also: Elternsprecher anrufen (gibt es einen Schulelternrat?) und fragen, ob es anderen auch so geht. Wenn diese Lehrerin tatsächlich so furchtbar ist, wie du es hier beschreibst, kann deine Nichte nicht das einzige Kind sein, das sich zuhause ausheult. Viel Glück...

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