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Interpretation zur Kurzgeschichte "Streuselschnecke"

Frage: Interpretation zur Kurzgeschichte "Streuselschnecke"
(6 Antworten)

 
Hi, liebe Community!

Ich muss die Kurzgeschichte "Streuselschnecke" von Julia Franck analysieren.
Es wäre nett, wenn sich jmd. die Mühe machen könnte und mein "Meisterwerk" begutachten könnte.
Dies war für mich die erste Interpretation einer Kurzgeschichte und Probleme mit der deutschen Sprache habe ich auch (wohne noch nicht so lange hier). Also bitte nicht gleich ausflippen. Ich habe mich bemüht. :) Danke.

Zitat:
In dem Text „Streuselschnecke“ von Julia Franck, geht es um ein junges Mädchen, das ihren Vater kennenlernt, den sie lange Zeit nicht gekannt hat und ihn auf tragischem Weg wieder verliert.

Es fällt auf, dass der Text keine Einleitung enthält und der Leser sich direkt im Geschehen befindet. So beginnt der Text mit einem Anruf (Z.1).
Ebenso werden keine Informationen über die Person freigegeben. Auf diese Weise ist es dem Leser möglich, sich in die Lage des Mädchens hineinzuversetzen. Unterstützt wird dieser Punkt durch die hier angewendete Alltagssprache. Dadurch wird gewährleistet, dass ihn die breite Masse versteht und sich viele Leser mit der Protagonistin identifiziert. Diese Aspekte sind Merkmale einer typischen Kurzgeschichte.
Dennoch gibt es Textstellen die diesem Texttypus widersprechen. So erstreckt sich die Handlung der Geschichte über mehrere Jahre – genauer gesagt über „zwei Jahre“ (Z.23), während es sich bei Kurzgeschichten um kürzere Zeiträume handelt. Hinzu kommt das geschlossene Ende, welches ebenso auf keine reine Kurzgeschichte schließen lässt.
Die Erzähltechnik erfolgt nach einem „Schritt für Schritt“-Prinzip. Es fällt auf, dass die Autorin an einigen Stellen Sätze aneinandergereiht hat („Er trug Jeans, Jacke und Hose“ (Z.8 ); ,,Unsympathisch war er nicht , eher schüchtern“(Z.11); ,,Er nahm mich mit ins Restaurant und stellte mich seinen Freunden vor.“(Z.13) Meiner Meinung nach soll die langsame Annäherung zum Vater deutlich werden.
Außerdem bedient sich die Autorin an dieser Stelle des Stilmittel der Anapher („er“). Dieses soll verdeutlichen, dass der Mann eine sehr wichtige Person für das Mädchen ist und sie sich in dieser Bekanntschaft etwas erhofft.
Da die Protagonisten weder bei ihrer Mutter wohnt (Z.2) noch ihren Vater lange Zeit nicht gekannt hat und sie bei ihren Freunden wohnt und auch mit Drogenabhängigen verkehrt (Z.3;29), symbolisiert die Überschrift der Geschichte „Streuselschnecke“ für die verworrenen Lebenswege des Mädchens und ihrer Familie.

Mit dieser Geschichte will uns die Autorin auf einen Missstand in unserer heutigen Gesellschaft aufmerksam machen, indem sie eine schwierige Lebenssituation eines verwahrlosten Mädchens darstellt, welches ihren Vater gerade kennenlernt und durch diese Bekanntschaft wieder etwas Hoffnung horchet, ihn aber nach kurzer Zeit durch seinen tragischen Tod verliert. Heutzutage sind viele Menschen viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und merken dadurch viel zu spät wie wichtig ein Mensch sein kann, so wie es in Zeile 34-36 steht („Er sagte, er hätte gerne mit mir gelebt, es zumindest versucht, er habe immer gedacht, dafür sei noch Zeit, eines Tages - aber jetzt sei es zu spät.“)



Was meint ihr dazu? Gibt es noch was zu ergänzen? Habt ihr noch Ideen?

Hier die Kurgeschichte:

Zitat:

Julia Franck: Streuselschnecke
Der Anruf kam, als ich vierzehn war. Ich wohnte seit einem Jahr nicht mehr bei meiner Mutter und meinen Schwestern, sondern bei Freunden in Berlin. Eine fremde Stimme meldete sich, der Mann nannte seinen Namen, sagte mir, er lebe in Berlin, und fragte, ob ich ihn kennen lernen wolle. Ich zögerte, ich war mir nicht sicher. Zwar hatte ich schon viel über solche Treffen gehört und mir oft vorgestellt, wie so etwas wäre, aber als es soweit war, empfand ich eher Unbehagen. Wir verabredeten uns.Er trug Jeans, Jacke und Hose. Ich hatte mich geschminkt. Er führte mich ins CaféRichter am Hindemithplatz und wir gingen ins Kino, ein Film vonRohmer. Unsympathisch war er nicht, eher schüchtern. Er nahm mich mit ins Restaurant und stellte mich seinen Freunden vor. Ein feines,ironisches Lächeln zog er zwischen sich und die anderen Menschen. Ich ahnte, was das Lächeln verriet. Einige Male durfte ich ihn bei seiner Arbeit besuchen. Er schrieb Drehbücher und führte Regie bei Filmen. Ich fragte mich, ob er mir Geld geben würde, wenn wir uns treffen, aber er gab mir keins, und ich traute mich nicht, danach zu fragen. Schlimm war das nicht, schließlich kannte ich ihn kaum, was sollte ich da schon verlangen? Außerdem konnte ich für mich selbst sorgen, ich ging zur Schule und putzen und arbeitete als Kindermädchen. Bald würde ich alt genug sein, um als Kellnerin zu arbeiten, und vielleicht würde ja auch noch eines Tages etwas Richtiges aus mir. Zwei Jahre später, der Mann und ich waren uns immer noch etwas fremd, sagte er mir, er sei krank. Er starbein Jahr lang, ich besuchte ihn im Krankenhaus und fragte, was er sich wünsche. Er sagte mir, er habe Angst vor dem Tod und wolle es so schnell wiemöglich hinter sich bringen. Er fragte mich, ob ich ihm Morphium besorgen könne. Ich dachte nach, ich hatte einige Freunde, die Drogen nahmen, aber keinen, der sich mit Morphium auskannte. Auch war ich mir nicht sicher, ob die im Krankenhaus herausfinden wollten und würden, woher es kam. Ich vergaßseine Bitte. Manchmal brachte ich ihm Blumen. Er fragte nach dem Morphium, und ich fragte ihn, ob er sich Kuchen wünsche, schließlich wusste ich, wie gerne er Torte aß. Er sagte, die einfachen Dinge seien ihm jetzt die liebsten –er wolle nur Streuselschnecken, nichts sonst. Ich ging nach Hause und buk Streuselschnecken, zwei Bleche voll. Sie waren noch warm, als ich sie ins Krankenhaus brachte. Er sagte, er hätte gerne mit mir gelebt, es zumindest gern versucht, er habe immer gedacht, dafür sei noch Zeit, eines Tages –aber jetzt sei es zu spät. Kurz nach meinem siebzehnten Geburtstag war er tot. Meine kleine Schwester kam nach Berlin, wir gingen gemeinsam zur Beerdigung. Meine Mutter kam nicht. Ich nehme an, sie war mit anderem beschäftigt, außerdem hatte sie meinen Vater zu wenig gekannt und nicht geliebt.
ANONYM stellte diese Frage am 31.08.2008 - 15:53


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Antwort von FireStorM (ehem. Mitglied) | 31.08.2008 - 15:58
http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/ 201206,0.html

kein kommentar...
deshalb auch anonym.... ich wette du hast es selber noch nicht einmal gelesen...!
"Ich hab mich bemüht"
tzz....!

 
Antwort von GAST | 31.08.2008 - 16:27
also ich habe den text selber geschrieben und es ist nuneinmal sinnvoller in mehrere foren zu schreiben. und das mit anonym habe ich einfach getestet, weil ich dieses creditpoints-system nicht kannte. und so wird man hier als neuling begrüßt..tzz

 
Antwort von GAST | 31.08.2008 - 22:30
Hi He-Man/Vanli!

Ich fand richtig, was in uniprotokolle.de zu deiner Interpretation geschrieben wurde (in schoolwork.de hast du ja noch keine Antwort bekommen).

Im Grunde hast du die Kurzgeschichte nicht verstanden. Erst am Ende erfährt man, dass es ihr Vater ist. Das ist quasi die Pointe, von der man her die ganze Geschichte davor interpretieren müsste. Da du das nicht gemacht hast, kannst du sie eigentlich fast noch einmal komplett neu schreiben.

Es wird aber nicht allein dadurch besser, dass du deine Interpretation in immer mehr Foren verteilst (gerade hier ist das Niveau eher grottig niedrig).


Autor
Beiträge 40293
2104
Antwort von matata | 31.08.2008 - 23:08
http://www.unterrichtsthema.de/4_-_Schulz_von_Thun.pdf

http://www.e-hausaufgaben.de/Thema-15784-Interpretation-zur-Streuselschnecke-.php

http://www.lerntippsammlung.de/Litearischer-Aufsatz.html
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team

 
Antwort von GAST | 31.08.2008 - 23:25
Zitat:
http://www.e-hausaufgaben.de/Thema-15784-Interpretation-zur-Streu selschnecke-.php


Matata, aus diesem Beitrag hat sich "He-Man" schon fleißig bedient, zum Beispiel:

"jensel" schreibt:
Zitat:
In Z.10-14 fängt jeder Satz mit "ER" an, also handelt es sich um eine Anapher. Diese soll verdeutlichen das der Mann eine sehr wichtige Person für das Mädchen ist.


"He-Man" schreibt:
Zitat:
Außerdem bedient sich die Autorin an dieser Stelle des Stilmittel der Anapher („er“). Dieses soll verdeutlichen, dass der Mann eine sehr wichtige Person für das Mädchen ist und sie sich in dieser Bekanntschaft etwas erhofft.


Ich habe keine Lust hier den Detektiv zu spielen und nachzuspüren, was faule Schüler irgendwo abkopiert haben und dann als eigene Leistung verkaufen.

Ich finde, es kann auch nicht die Aufgabe der Moderation sein, Links für antriebsarme Schüler zu suchen und Hausaufgaben weiterzuverschieben.

 
Antwort von GAST | 31.08.2008 - 23:32
Oder nehmen wir mal Punkt 7 von "jensel":

Zitat:
7. stellt die erzählweise so dar, dass die Piointe erkennbar wird: Fehlen der Bezeichnung Vater, Assoziation aus dem "Rotlichtmilleu".


Mal abgesehen davon, dass "jensel" nicht weiß, wie man "Milieu" und "Pointe" schreibt, wäre das schon ganz entscheidend in die richtige Richtung gegangen.

Hätte "Hi-Man" das mal abkopiert und weiter ausgeführt! Aber darauf ist er nicht gekommen...

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