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Schuldig?

Frage: Schuldig?
(127 Antworten)

 
Liegt die Schuld beim Opfer oder beim Täter?

Ausgehend von einer Vergewaltigung.
Denkansätze:
Sie liegt beim Opfer, weil...
-es seinen Täter provoziert hat.
-es selbst Schuld ist, wenn es sich zum Opfer machen lässt-verweigert man die Rolle und wehrt sich vernünftig, käme es erst gar nicht zu einer vergewaltigung
-das Opfer die Verantwortung tragen muss, Täter können nichts dafür wenn sie keine Kontrolle über ihre Bedürfnisse haben

Was für die Täter spricht:
-schlechte Kindheit
- was ist falsch daran, jemanden zu vergewaltigen? (Grundrechte, gut, aber außer die kann man sich auf nichts berufen?)
- Wenn Soldaten töten, übernehmen auch nicht sie selbst, sondern der Staat Verantwortung für ihr Handeln.

Das ist grob, was ich in den letzten Minuten herausgearbeitet habe, wenn jemand Ideen hat, was für das Opfer spricht (Allen Ernstes, mir ist NICHTS eingefallen ._.) bitte bitte lasst`s mich wissen.
GAST stellte diese Frage am 24.06.2008 - 16:51

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:22
wenn dir das weiterhilft:

Ein Mnsch kann nicht alleine Leben - Er ist ein gesellschaftsleben.
Und die Gesellschaft tut sich am besten wenn es gleichberechtigung gibt.

Abgesehn davon wenn du ständig unterdrückend bist, dann hassen dich alle. Dann führen sie eine Revolution gegen dich. Dann haste pech ^^ sehr eifnach lol


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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 24.06.2008 - 18:25
Naja, was ich gerade gesagt habe: es gibt immer starke auf seite der schwachen, denn selbst sie starken müssen befürchten eines tages schwach zu sein, und wenn sie das sind, wollen sie wohl kaum den übrigen starken zum opfer fallen.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:26
Bei wem liegt aber jetzt die Schuld? ^^


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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 24.06.2008 - 18:27
Beim Täter selbstverständlich;)

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:29
Und das von `nem Kerl ^^
*Hat Männer immer für unsensibel gehalten* Okay, aber wenigstens hab ich dank deines Bomben-Bildnisses ein Argument, das für das Opfer spricht... Tief im inneren fehlt mir aber jegliche Überzeugung, tut mir Leid ._.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:32
Hi SilentPain! Du bist ein spitzen Advocatus diaboli.Ein Argument, das Deine Argumente vielleicht noch übertreffen könnte ist "Moment mal, vielleicht träumt auch gerade nur ein Schmetterling, daß er ein Mensch sei, der gerade vergewaltigt wird; und da Träume Schäume sind gibt es in Wirklichkeit gar keine Vergewaltigung, ergo weder Opfer noch Täter, ergo alles easy!" Leider ist es so, daß in dem Traum, den ich mit vielen anderen teile eine Vergewaltigung eben doch Narben hinterläßt die gerade dadurch noch verschlimmert werden, daß man sie nicht sehen kann, denn so werden sie von der Umwelt nicht wahrgenommen, und meistens gibt es dadurch gleich noch ein paar neue Narben obendrauf. Übrigens gibt es etwas, das nennt sich "Posttraumatische Belastungsstörung" und tritt bei ALLEN Menschen auf, die in irgendeiner Form mit heftiger Gewalt in Berührung gekommen sind; bei Soldaten im Krieg, bei Unfallopfern, bei Entführungsopfern, bei KZ-Überlebenden, bei... Und eben auch bei Vergewaltigungsopfern. Dieses Phänomen verhindert, daß das Opfer über seine Erfahrungen reden kann, und deswegen reden die meisten Vergewaltigungsopfer nicht über Trauma. Die meisten deswegen, weil die PTBS durch ein geeignetes Umfeld soweit abgefedert werden kann, daß das Opfer sich angemessen mit seinem Trauma auseinandersetzen und auch darüber reden kann

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:37
Ich fühl mich jetzt einfach- zu Recht oder zu Unrecht- geehrt, das dein erster Beitrag hier meinem Thread gewidmet ist, schneiderlein.
Wie bereits oben zu Phönix gesagt, ich möchte niemanden persönlich angreifen.
Ich hätte noch ein par tiefergehende Argumente, aber das würde mir zusehr ins persönliche abdriften, also versuch ich mich oberflächlich zu halten.
Nur so, nehmen wir einmal "Opfer" X.
Sie ist vergewaltigt worden, sieht jeden Tag von neuem in den Spiegel, und einzig und allein die Wunden und Narben auf ihrem Körper zeigen ihr, das es Realität war, was mit ihr passiert ist...
Wenn die nicht wären, würde sie es nicht als Wirklich empfinden, also auch nicht als schlimm. reines Gespinst ihrer Einbildung, nicht mehr.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:44
Übrigens zu Deiner Aussage, Pädophile seien unheilbar krank (zumindest derzeit): ich stimme dem zu, muß aber auch sagen, daß es sich hierbei um eine gefährliche, ansteckende Krankheit handelt (Kinder zu mißbrauchen ist erschreckend oft Ausdruck eigener Mißbrauchserfahrungen), und was macht man am besten mit den Trägern gefährlicher, ansteckender Krankheiten? Richtig, man isoliert sie, und zwar so lange, bis man sich sicher sein kann, daß sie keine anderen Menschen, Tiere (obwohl, die werden ja meist gekeult, will heißen, getötet) oder Pflanzen mehr anstecken können. Pädophile isoliert man am besten in der Psychiatrie (zumindest so lange, bis man endlich mal eine bessere Lösung gefunden haben wird)

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:47
Zitat:
Wir leben in einem rechtsstaat, ja, aber wenn vergewaltigung ein Verbrechen ist, sollte es nicht höher als Diebstahl bestraft werden. Es ist Diebstaahls eines Körpers, nicht mehr, vielleicht sogar weniger weil letzendlich die Freiheit nur für wenige Minuten geraubt wurde.

hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber das ist totaler schwachsinn. was ist it den physischen und den psychischen schäden, de das opfer davon trägt?

Zitat:
Sie ist vergewaltigt worden, sieht jeden Tag von neuem in den Spiegel, und einzig und allein die Wunden und Narben auf ihrem Körper zeigen ihr, das es Realität war, was mit ihr passiert ist...
Wenn die nicht wären, würde sie es nicht als Wirklich empfinden, also auch nicht als schlimm. reines Gespinst ihrer Einbildung, nicht mehr.

du unterschätzt die kraft der erinnerung aber ganz schön. die bilder, die den geits immer mehr und stetig weiter vergiften, bis er öllig dahin ist, es sei denn man bekommt hilfe.
du redest von rsozialisation des täters, aber was ist mit dem opfer? das opfer bedarf auch der resozialisation, in weit größerem maße als der täter, denn selbst ein baby ist oftmals resozialisierter als ein vergewaltigungsopfer.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:48
Du willst sie wegsperren? Was man nicht sieht existiert nicht mehr?
DAS finde ich ungerechtfertigt.
Du kannst nicht einfach das, was du nicht sehen möchtest, außer Sichtweise schaffen.
Inwiefern ansteckend? gut, einige Opfer werden zu Tätern, aber bei Bullying oder ähnlichem verhält sich das nicht anders.
In einem Buch hab ich mal von der 3 unterschiedlichen "Möglichkeiten" gelesen:
1. Das Opfer verdrängt den tatbestand
2. Es spricht offen und versucht, anderen mit eigner Erfahrung zu helfen
3. Es wird selbst zum Täter.
Angenommen, die Chance ist 1:3, also gerecht verteilt, sollte es bald keine Täter mehr geben, weil sie nach und nach "aussterben"?


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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 24.06.2008 - 18:50
Ich war grad unpräzise:

Der Täter ist immer schuldig seine tat begangen zu haben, daher kommt schließlich sein name. Natürlich sind Triebtäter oftmals in der unglücklichen Situation die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, und später wirkliche Reue an ihrer Tat zu zeigen. Aber es ändert ncihts daran, dass sie einem andere menschen ein großes Unrecht angetan haben, ganz gleich, was den Täter letztenendes zu seiner Tat getrieben hat, er hat sie nun mal begangen und ist damit eben schuldig diese Tat begangen zu haben. Und ich muss die gesellschaft vor diesen Täter schützen, da er erneut seinen trieben erliegen könnte. Und zugleich muss ich auch den Täter vor sich selbst schützen, ich darf nicht zulassen, dass er nochmals die Kontrolle über sich selbst verliert.

Und ganz egal ob der Täter die tat bewusst begangen hat oder dazu getrieben wurde: Das Opfer trägt daran keine schuld, weder an den Trieben, die den Täter angetrieben haben noch an der ebsussten entscheidung des täters ein verbrechen zu begehen. Und auch wenn das Opfer dem Täter in die Hände spielt, indem es ihn unbewusst zu seiner Tat provoziert oder aber indem es Stillschweigen behält, da es sich vor lauter Scham und Demütigung nicht mehr traut das ganze an die Öffentlichkeit zu bringen, da es dadurch engültig passiert wäre und es nicht mehr verdrängt werden könnte, trägt das Opfer nicht Schuld an der Tat, da es sie nicht begangen hat. Außerdem ist das Opfer nach der Tat, genau wie der Täter psychisch stark angeschlagen und womöglich selbst nicht mehr in der Lage zu erkennen, dass es sich eigentlich jemanden anvertrauen sollte; und das ist ja kein wunder wenn der täter selbst zeit lebens eine vertauensperson war.

Es ist absolut unsinnig, die schuld dem Opfer zuzuschieben, da das ganze Drama mit der Tat an sich beginnt, und für diese trägt nun mal einzig und allein der Täter die Schuld, unabhängig davon, ob er selbst Herr der Lage war.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:50
Archangel, wenn man effezient/effektiv verdrängt, bleiben nichtmal mehr Errinerungen *smile*

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:51
Zitat:
Was man nicht sieht existiert nicht mehr?

so hast du es doch auch gemacht!du hast die inneren wunden, die am geist, die man nicht sieht doch einfach unter den teppich gekehrt.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:52
der Ursprung des ganzen ist aber nicht die tat, sondern: Warum wurde die Tat begannen?
Entschuldigt mich bitte für mindestens eine dreiviertel Stunde.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:54
Zitat:
Archangel, wenn man effezient/effektiv verdrängt, bleiben nichtmal mehr Errinerungen *smile*

dir ist bewusst was verdrängung ist? richtig, man schibet etwas beiseite, aber es existiert trotzallem noch. verdrängen ist nicht gleich beseitigen. von daher kann man zwar verdrängen, aber die erinnerung wahrt ewig. ein mensch vergisst nichts, nur die stelle an der eine sache gespeichert ist bleibt ihm nicht ewig bekannt. und auf seine träume kann man kinen einfluss nehmen, also bringt die beste verdrängung nichts.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:54
Hallo SilentPain, was Du da gerade schilderst ist witzigerweise genau das, was die meisten Opfer sich selbst einreden. Tatsache ist aber, daß zuviele Opfer traumatischer Erfahrungen sich auf zu ähnliche Weise anders verhalten als Menschen, denen ähnlich schwere Erfahrungen erspart geblieben sind. KZ-Überlebende zB haben vielfach auch nicht über ihre Erfahrungen reden können, ihre Familienangehörigen haben erst davon erfahren, als Mitarbeiter von dieser Spielbergstiftung (hab den Namen vergessen) auftauchten. Sie waren von Selbsthaß geprägt und haben sich als außerhalb der Welt stehend empfunden; zu ihrem Glück haben Juden bzw jüdischstämmige meist gut ausgeprägte Familienstrukturen; so dürfte sich erklären lassen, daß Gewaltverbrechen bei ihnen nicht überproportional auftraten. Das ist aber auch das einzige, das KZ-Überlebende grundsätzlich von Vietnamveteranen, Vergewaltigungsopfern uä unterscheidet

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:55
Abschließendes Wort fürs erste an Archangel:
Man kann soweit verdrängen, das es aus dem eigenen bewusstsein verschwindet, man merkt sich nur, was man merken möchte. Und viele Opfer haben keine Errinerung mehr daran, was passiert ist. Nach traumatischen Erlebnissen erleidet man eine Art Filmriss, selbstschutz des Gehirns


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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 24.06.2008 - 18:57
und zum thema Täter sterben aus: Du tust so als wäre Missbrauch in der Kindheit das einzige was einen Mensch zum Täter macht, dem ist sicher nciht so, es gibt auch Täter mit "guter" Kindheit. Und selbst wenn es so wäre wie du sagst würden sie nicht aussterben, da jeder Täter, wenn man ihn nicht aufhält, weit mehr als ein Opfer haben wird. Ein Triebtäter hört nicht einfach so auf, der wird immer schlimmer und steigert sich immer weiter rein bis er aufgehalten wird.

Und wenn ich den Täter wegsperre, dann erreiche ich damit nicht, dass er nichtmehr existiert, oder dass seine opfer einfach vergessen können, sondern ich erreiche, dass er keine neuen opfer bekommt...

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 18:59
Zitat:
Abschließendes Wort fürs erste an Archangel:
Man kann soweit verdrängen, das es aus dem eigenen bewusstsein verschwindet, man merkt sich nur, was man merken möchte. Und viele Opfer haben keine Errinerung mehr daran, was passiert ist. Nach traumatischen Erlebnissen erleidet man eine Art Filmriss, selbstschutz des Gehirns

das ist so nichr richtig, aus dem bewusstsein verschwindet es vielleicht, aber das unterbewusstsein vergisst nichts, rein gar nichts. deswegen wird man so eine erinnerung auch niemals los.

 
Antwort von GAST | 24.06.2008 - 19:01
Du hast meinen Text offenbar nicht ganz richtig gelesen - was man nicht sieht gibt´s nicht? Wo habe ich das denn geschrieben? Übrigens ist das, was Du gerade geschrieben hast genau das, was die ganze Sache so sehr zur Hölle macht: das Bewußtsein erinnert sich nicht, eine "tieferliegende Schicht" (bildlich gesprochen) des Erinnerungsvermögens erinnert sich aber sehr wohl und sorgt für übelste "Irritationen" (vorsichtig ausgedrückt)

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