vorgehensweise und wichtige sprachliche hinweise zu kurzgesc

Es ist nicht so einfach, eine Kurzgeschichte zu charakterisieren, so gibt es welche, die 4 Seiten lang sind, andere aber können locker über 50 Seiten gehen.

Was sind also die wesentlichen Merkmale eine Kurzgeschichte?
Zunächst einmal wird nichts groß eingeleitet.
Es gibt keinen Prolog, und folgerichtig auch keinen Epilog.
Der Leser soll sich voll auf die einzige Handlung konzentrieren, deshalb ist alles meist minimalistisch: Eine (selten zwei) Hauptfiguren, kaum Nebenfiguren, ein Ort, ein Erzählstrang.

Im Vordergrund steht die Hauptfigur, die meist eine schwere persönliche Krise durchmacht. Der Autor bemüht sich, die Emotionen und Gedanken seiner Figur zu zeigen, und so beim Leser Sympathie oder Antipathie zu erzeugen.
Die zeitgenössischen Kurzgeschichten spiegeln dabei auch oft aktuelle gesellschaftliche Probleme wieder.

Am Ende steht meist keine Lösung, sonder eher das "Open End" (also offene Ende, der Leser muss seine eigene Fantasie spielen lassen) oder das sogenannte "Punish-End". Dies ist ein Wortspiel: "punishend" bedeutet im englischen soviel wie "schmerzend", ein "Punish-End" heißt soviel wie "schnelles, gezwungenes Ende".
Dabei lässt der Autor im letzten Absatz oder allerletzten Satz die Geschichte abrupt und brutal enden - sozusagen ein finaler geschriebener Magenhieb für den Leser.
Hierzu empfehle ich ausdrücklich "Erdbeerfrühling" von Stephen King - zweifellos ein Paradebeispiel.

Falls sich jemand über die englischen Ausdrücke wundert: Die "Shortstory" ist eine typisch amerikanische Literaturform, in den Universitäten dort kommt kein Literaturstudent an Faulkner oder Hemingway vorbei.

Ich hoffe, dass hat dir geholfen,
MfG,
Franz