Dramen- und Prosaanalyse - Definitionen

Dramenanalyse:
Aufbau/Inhalt | Dramentypus
Tragödie Protagonist steht vor einem unlösbaren Konflikt, indem er sich z.B. zwischen zwei gegensätzlichen Werten entscheiden muss, was zu seinem moralischen oder physischen Untergang führt.
Komödie: Komischer oder heiterer Inhalt mit glücklichem Ausgang; Menschliche Schwächen mit Nachsicht werden entlarvt
Offene Dramenform >; Keine zusammenhängende Handlung durch meist mehrere Handlungsstränge
>; unvermittelter Beginn, oft offenes Ende
>; längerer Zeitraum, Zeitsprünge
>; Vielzahl der Schauplätze, oft Milieudarstellung
>; Bsp.: Woyzeck, Dramen des Sturm & Drang/Naturalismus
Geschlossene Dramenform >; einheitliche Handlung, Verknüpfung aller Handlungsteile
>; Beginn mit Entfaltung des Konflikts, Ende mit Lösung desselben
>; kurzer Zeitraum
>; wenige Schauplätze
>; wenige Figuren, oft aus hohem Stand
>; positiver Held (mündiger Held, der Einfluss auf die Handlung nimmt)
>; hohe Sprachebene, oft Verssprache
>; Bsp.: Nathan der Weise, Emilia Galotti, Iphigenie auf Tauris
Dramaturgische Gestaltung | Gespräch
Gesprächssituation >; Monologe
>; Dialoge
>; Botenberichte (Dialoge, in denen eine der Figuren über ein auf der Bühne nicht dargestelltes Geschehen berichtet)
>; Teichoskopie (für das Publikum nicht sichtbares Geschehen wird durch eine Figur auf der Bühne beobachtet und einer synchronen Reportage dargestellt
Redensart >; führend/untergeordnet = asymmetrische Kommunikation
>; gleichwertig = symmetrische Kommunikation
Sprachlich-stilistische Gestaltung | Wortwahl - Syntax
>; Parataxe (Satzgefüge Verbindung von Haupt- und Nebensätzen)
>; Ellipse ([inhaltlich] unvollständiger Satz; Bsp.: "Ich nicht!")
>; Anakoluth (strukturell unvollständiger Satz; Bsp.: "Meine Schwester hat... ihr Mann hat sie verlässen."
>; Aposiopese (Abbruch der Rede)
Prosaanalyse:
Aufbau/Inhalt | Prosatypus
Traditioneller Roman >; positiver Held (individuell, unverwechselbar, seiner selbst mächtig)
>; hauptsächlich auktorialer Erzähler
>; kausaler Zusammenhang zwischen äußerer und innerer Handlung
>; chronologisches, lineares Erzählen
Moderner Roman >; negativer Held (Durchschnittsmensch, zerrissen, zweifelnd, oft Außenseiter, Werteverlust) bzw. passiver (untätiger) Held
>; hauptsächlich personaler Erzähler
>; oft innere Monologe, erlebte Rede oder Bewusstseinsströme
>; Bevorzugung von innerer Handlung/psychischer Zustände ggü. äußerer Handlung
>; oft nicht chronologisch aufgrund von Rückblicken und Rückblenden mehrere Zeitebenen
Erzählerische Gestaltung
Erzählverhalten >; auktorial (Erzähler tritt deutlich hervor, arrangiert und kommentiert das erzählte Geschehen, wendet sich oft auch direkt an den Leser, der Erzähler weiß i.d.R. mehr als die handelnden Figuren und überblickt das Geschehen)
>; personal (Erzähler beschränkt sich auf die Sicht einer oder mehrerer Figuren, Leser weiß nur Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle der Figuren auf deren Sicht er sich beschränkt)
>; neutral (Erzähler ist unbeteiligter Beobachter, Leser bemerkt ihn i.d.R. nicht)
Standort >; Innenansicht (Erzähler kann in die Figuren hineinsehen (Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle) und vermittelt somit dem Leser das Gefühl unmittelbar am Geschehen teilzuhaben)
>; Außenansicht (Erzähler beschränkt sich auf das, was er als Betrachter von außen wahrnimmt)
>; Distanz (Erzähler unbeteiligt, hat meist Überblick über gesamte Handlung inklusive Vorgeschichte und Fortgang = "olympischer Erzähler")
>; Nähe (Erzähler nah am Geschehen, hat i.d.R. eingeschränkte Perspektive auf Figuren und Handlung)
Erzählhaltung >; neutral
>; wertend (Erzähler kann dem Geschehen und den Figuren zustimmend, ablehnend, ironisierend, satirisch, kritisch oder humorvoll gegenüberstehen)
Darbietungsform >; Erzählerbericht (Erzähler berichtet, beschreibt, kommentiert die Handlung)
>; Personenrede (direkte Rede, indirekte Personenrede, innerer Monolog, Bewusstseinsstrom(=innerer Monolog mit Träumen, Erinnerungen, ...), erlebte Rede (geschrieben in 3. Person Singular; Bsp.: "Ob es ihr gefallen wird? Sie wusste es nicht.")
Inhalt
Definitonen zur Dramen- und Prosa-Analyse, ergänzt durch wichtige Zusatzinformationen und Regeln, Zusammenfassung von Aufbau und Inhalt, Hinweise auf die dramaturgische Gestaltung, die sprachlich-stylistische Gestaltung der Texte und das Erzählverhalten sind aufgeführt. (555 Wörter)
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von wurstnudel
Schlagwörter
Dramenanalyse | Prosaanalyse | dramaturgische und sprachliche Gestaltung | Tipps & Tricks | Deutsch | Abiturvorbereitung
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