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Referat: Depressionen,

Alles zu Klinische Psychologie

©Verena Walch und Susanne Rauch


Inhaltsverzeichnis
Einleitung

1. Symptome:
1.1 Kleinkinder im Alter von 1 – 3 Jahren
1.2 Vorschulkinder
1.3 Schulkinder
1.4 Jugendliche in der Pubertät

2. Formen:
2.1 Major Depression
2.1.1 Kennzeichen der Major Depression
2.2 Dysthymia – Neurotische Depression
2.3 Zyklosthymia – Zyklothyme Störungen

3. Ursachen:
3.1 Genetische Ursachen 3.2 Neurobiologische Faktoren 3.3 Physiologische Ursachen 3.4 Medikamente als Auslöser 3.5 Psychosoziale Faktoren
3.6 Krankheitserreger als Ursache
3.7 Psychologische Theorien zur Depressionsentstehung

3.7.1 Erlernte Hilflosigkeit:

3.7.2 Kognitionen als Ursache:

3.7.3 Psychoanalytische Ansätze:

4. Diagnose:

4.1 Verbreitung:

5. Behandlung:

5.1 Psychotherapien:

5.2 Pharmakotherapien:

5.2.1 Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI):

5.2.2 Trizyklische Antidepressiva:

5.2.3 Monoaminooxidasehemmer (MAO- Hemmer):

5.2.4 Johanniskraut:

5.3 Stationäre Behandlung:

5.3.1 Lichttherapie:

5.3.2 Elektrische/ elektromagnetische Stimulationen:

5.4 Selbsthilfegruppen:
Quellenverzeichnis

Einleitung
Das Wort Depression kommt aus dem lat. von deprimere = „niederdrücken“. Es bezeichnet einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit, der episodisch oder auch andauernd auftreten kann. Die Depression wird zu den affektiven Störungen gezählt.
Unter Affektstörungen versteh man akute, chronische oder episodische Störungen, die sich auf die Grundstimmung eines Individuums beziehen. Es handelt sich also primär um Stimmungsstörungen. Allerdings muss man hier bei auch Antrieb, Spontanität und vegetative Funktion, sprich Schlafbedürfnis, Appetit, etc. mit einbeziehen.

SYMPTOME:

Allgemeine Symptome bei Erwachsenen sind meistens:
Innere Unruhe
Denkhemmung
Antriebshemmung
Stimmungseinengung
Schlafstörung
Hoffnungslosigkeit
Minderwertigkeit
Hilflosigkeit
Schuldgefühle
Müdigkeit
Sinnlose Gedanken

Etc.
Allerdings muss man hier auch die körperlichen Symptome, so genannte Vitalstörungen wie z.B.: Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, etc., aber auch Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen beachten. Typisch ist vor allem das quälende Druckgefühl auf der Brust.
Die Symptome können bei Frauen und Männer unterschiedlich sein. Während man bei Frauen verstärkte Mutlosigkeit und Grübeln beobachten kann, neigen Männer oft zu einem aggressiven Verhalten. Dieses Verhalten äußert sich bei ihnen häufig durch Wutanfällen, Reizbarkeit, Verstimmung, schnellem Aufbrausen, etc. In manchen Fällen sind auch Anzeichen für eine erhöhte Risikobereitschaft, einen ausgedehnten Alkohol und Nikotinkonsum sowie ein erhöhtes Selbstmordrisiko erkennbar.
Der Grund ist wahrscheinlich dieser, dass depressive Symptome bei den Männern oft als „weibliche“ Schwierigkeiten betrachtet werden. Dadurch wird es ihnen erschwert diese Symptome zu bewältigen, da sie eine Depression nicht wahrnehmen bzw. sie sich diese nicht eingestehen wollen.
Aber auch in der Häufigkeit mit den Depressionen bei Männer und Frauen auftreten gibt es Unterschiede. So sind Frauen etwa doppelt so häufig von dieser schwerwiegenden seelischen Krankheit betroffen wie Männer. So muss jede vierte Frau damit rechnen mindestens einmal in ihrem Leben diese Gemütskrankheit durchmachen zu müssen.
Im Gegensatz dazu erkranken an der bipolaren affektiven Störung genau soviel Männer wie Frauen.*
Etwa 10% der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen leiden irgendwann in ihrem Leben an einer schweren Depression.
Bei allen Punkten sollte aber auch das verborgene oder akute Selbstmordrisiko beachtet werden. So wird angenommen, dass ein Großteil der 12000 Suizide in Deutschland auf eine Depression zurückzuführen ist.
Unter der bipolaren Störung versteht man den Wechsel zwischen depressiven und manischen Phasen. Dies kann durch den Satz: „Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt“ vielleicht besser beschrieben werden.
Jetzt noch eine kurze Erklärung von manischen Phasen. Dies sind Zustände von einer unbegründeten, gehobenen Stimmung. Manische Phasen werden daher oft durch übersteigerte Aktivität, Rededrang, Ablenkbarkeit, leichtsinnigem Geldausgeben, usw. gekennzeichnet.
Die Symptome einer Depression können aber auch bereits bei Kinder und Jugendlichen auftreten. Allerdings sind diese von Altersgruppe zu Altersgruppe verschieden. Nun eine kurze Unterscheidung von diesen.

1.1 KLEINKINDER IM ALTER VON 1 – 3 JAHREN:
Da Kleinkinder ihren Gemütszustand nicht beschreiben können äußert sich eine Depression häufig dadurch, dass sie traurig sind und ein selbststimulierendes Verhalten entwickeln. Außerdem sind ein vermehrtes Daumenlutschen sowie das berühmte rhythmisch, monotone Kopfwackeln erkennbar. Depressive Kleinkinder leiden zudem oft auch an einer Spielunlust und einer mangelnden Phantasie.

1.2 VORSCHULKINDER:
Sie sind meistens leicht irritierbar und stimmungslabil. Es gibt nichts was sie erfreuen kann und sie zeigen oft ein introvertiertes und aggressives Verhalten. Bei diesen Kindern ist auch eine Gewichts Zu bzw. Abnahme zu beobachten. Sie entwickeln Schlafstörungen, die von Alpträumen geprägt sind.

1.3 SCHULKINDER:
Bei ihnen tritt häufig die Befürchtung auf von ihren Eltern nicht genügend beachtet zu werden. Sie entwickeln Schulleistungsstörungen oder gar Suizidgedanken.

1.4 JUGENDLICHE IN DER PUBERTÄT:
Bei Jugendlichen äußert sich eine Depression hauptsächlich durch ein vermindertes Selbstvertrauen, Ängste und Konzentrationsmängel. Sie sind apathisch und können so wie Schulkinder ebenfalls eine Leistungsstörung entwickeln. Aber auch psychosomatische Störungen sind bei ihnen nicht ausgeschlossen. Bei Jugendlichen treten bereits depressive Episoden auf wie sie bei Erwachsenen vorkommen.

Formen:

2.1 MAJOR DEPRESSION:
Hierbei handelt es sich um eine schwere Depression, die allgemein in Phasen auftritt. Die Form ist in allen Altersklassen anzutreffen wobei das Durchschnittsalter bei 25 Jahren liegt. Den depressiven Episoden liegen meistens chronische Erkrankungen, psychosoziale Belastungen wie z.B.: Trennung oder Tod; Alkoholmissbrauch oder Tablettenkonsum zu Grunde. Bei der Major Depression gibt es zudem einen massenhaften Verlauf, d.h. dass immer wieder einzelne Episoden auftreten können. Dazwischen liegen Phasen, die von der Krankheit nicht betroffen sind. Ein Ende durch Suizid ist bei dieser Art der Depression nicht ausgeschlossen. So wird geschätzt, dass ca. 15% der Menschen, die an dieser Form erkrankt sind, einen Selbstmord versuchen. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass das Selbstmordrisiko bei über 55-jährigen wesentlich höher ist. In Prozenten ausgedrückt liegt es bei 55%.

2.1.1 Kennzeichen der Major Depression:
- man ist den ganzen Tag niedergeschlagen und deprimiert - man hat an nichts mehr Interesse, kann sich für nichts mehr begeistern, hat an nichts mehr Freude - Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, veränderter Appetit - Schlafstörungen und dadurch erhöhtes Schlafbedürfnis - Ruhelosigkeit oder Antriebslosigkeit - Müdigkeit und Energielosigkeit - starke Verminderung oder totaler Verlust der Sexualität - Gedanken und Gefühle, wertlos zu sein und an allem Schuld zu haben - langsames Denken und eine schlechte Konzentration - Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen - immer wiederkehrende Gedanken über den Tod, Selbstmordpläne oder –phantasien

2.2 DYSTHYMIA – NEUROTISCHE DEPRESSION:
Im Prinzip handelt es sich bei der Dysthymia um eine chronische Verstimmung bzw. eine krankhafte Neigung zur Traurigkeit. Die Dysthymia ist nicht so schwer wie die chronische Verstimmung dafür dauert der Verlauf mindestens zwei Jahre. In diesen zwei Jahren sind die Betroffenen depressiv wobei es immer wieder Tage oder Wochen geben kann in denen sie eine gute Stimmung haben. Die depressiven Phasen sind gekennzeichnet durch Angst, Selbstzweifel, Störung des Selbstwertgefühls, Niedergeschlagenheit, Unsicherheit, etc. wodurch sich der/die Betroffene in den meisten Fällen müde, erfolglos und niedergeschlagen fühlt. Aber auch körperliche Symptome können auftreten. Was allerdings auffällig ist, ist dass z.B.: das negative Denken, Schuldgefühle, usw. – all das was sonst für eine Depression typisch ist- nur in den seltensten Fällen oder gar nicht zu beobachten ist. Die Krankheit tritt meistens im frühen Erwachsenenalter auf und kann sich über mehrere Jahre hinziehen. Wobei die Intensität der Symptome ständig variiert. Bei älteren Personen kann diese Störung nach einer schweren Depression als Rest der Erkrankung zurückbleiben.
Obwohl es sich bei der Dysthymia nicht um eine schwere Depression handelt, sollte man nicht vergessen, dass die Betroffenen dennoch stark darunter leiden. Denn das Gegenteil ist oft der Fall. Menschen, die an einer schweren Depression mit psychotischen Symptomen leiden, können nach wenigen Wochen wieder gesund sein, sodass die Depression nur eine schlechte Erinnerung bleibt. Im Gegensatz dazu können Menschen, die an einer Dysthymia erkrankt sind, an der Hartnäckigkeit der Symptome und der Dauer verzweifeln oder resignieren. Sie diagnostizieren für sich selbst, dass sie nicht behandelt werden können und somit unheilbar krank sind. Da sie alles sehr anstrengt bewältigen sie den Alltag nur mit Mühe. Zudem finden sie keinen Platz für Entspannung und Erholung.

2.3 ZYKLOSTHYMIA – ZYKLOTHYME STÖRUNG:
Von einer Zyklosthymia spricht man, wenn eine Person an anhaltenden Stimmungsschwankungen leidet ohne, dass es einen nachvollziehbaren Bezug zur aktuellen Lebenslage gibt. Diese Form der Depression kann man mit der bipolaren Störung vergleichen wobei die Zyklosthymia nicht so stark ausgeprägt ist wie bei der manisch-depressiven Erkrankung. Da die Krankheit oft nicht auffällt werden viele zyklothyme Störungen weder diagnostiziert noch behandelt. Bei vielen Erkrankten wird die Hochstimmung nicht unbedingt als negativ empfunden. Sondern das Gegenteil kann eintreten. Die Hochstimmung kann kreativ sein und durchaus als angenehm empfunden werden. Oft kann es auch vorkommen, dass der Erkrankte die Stimmungsschwankungen gar nicht wahrnimmt. Die sich ständig ändernden Stimmungen werden meist nur von den Menschen wahrgenommen, die sich im Umfeld des Erkrankten bewegen.

Ursachen:
Bei einigen Ursachen sind sich die Wissenschafter noch nicht ganz sicher. Es können biologische Faktoren, entwicklungsgeschichtliche und aktuelle Ereignisse eine Rolle spielen.
3.1 Genetische Ursachen Kinder, bei denen ein Elternteil an Depressionen leidet, besteht das Risiko einer Erkrankung bei 10-15%. Bei Kindern, bei denen beide Eltern an Depressionen leiden, besteht eine 30-40% Depressionsanfälligkeit. Jedoch spielt auch die Umwelt einen großen Einfluss. Es gibt kein, wie viele Menschen glauben, „Depressions- Gen“.
3.2 Neurobiologische Faktoren Es ist bekannt, dass das serotonale und/ oder noradrenale System gestört ist. Darunter versteht man, dass der Spiegel der Neurotransmitter zu hoch oder zu niedrig oder dass die Reizbarkeit der Synapse verändert ist. Unklar ist jedoch noch ob der Serotoninspiegel eine Ursache ist. Chronischer Stress kann auch ein Auslöser von Depressionen sein. Zu diesem Schluss sind die Wissenschafter gekommen, als sie von mehreren Depressiven das Blut abgenommen und getestet haben, konnten sie überall das Stresshormon Kortisol nachweisen.
3.3 Physiologische Ursachen Meist durch Mangel an Tageslicht hervorgerufen und daher auch im Winter sehr häufig. Die Winter - oder Herbstdepression klingt im Frühling meist wieder ab.
3.4 Medikamente als Auslöser Zu nennen sind Malaria-Prophylaxe-Präparate, Betablocker, Interferon und die in Antibabypillen enthaltenen Gestagene. Ein weiteres Mittel ist Isotretinoin, eingesetzt zur Aknebehandlung.

3.5 Psychosoziale Faktoren
Verluste aus der näheren Umgebung können eine depressive Episode auslöse. Ebenfalls kann eine lange schwere Krankheit der Auslöser sein. Weitere Punkte sind eine Enttäuschung, eine schwerwiegende Erkrankung über viele Jahre, ein großer Fehler im Leben aber auch Fehler der Hormondrüsen. Ein anderer Grund kann Armut sein. Eine Studie hat bewiesen, dass Kinder aus Arbeiterfamilien kommen, häufiger Depressionen haben, als Kinder die aus der Mittelklasse kommen. Selbst dann, wenn sie sozial aufsteigen, bleiben die Depressionen.
3.6 Krankheitserreger als Ursache
Man vermutet, dass chronische Infektionen wie zum Beispiel Streptokokken oder auch Bornaviren Depressionen auslösen können. Die Wissenschafter sind sich dessen aber noch nicht ganz sicher.
3.7 Psychologische Theorien zur Depressionsentstehung

3.7.1 Erlernte Hilflosigkeit:
Personen die unter Angstzuständen leiden, können ihre Angst nur schlecht oder gar nicht kontrollieren. Dies führt zu Hilflosigkeits- und zu Hoffnungslosigkeitserfahrungen. Diese wiederum sind Auslöser der Entstehung von Depressionen.

3.7.2 Kognitionen als Ursache:
Ein Depressiver hat negative, kognitive Schemata oder Überzeugungen, welche durch negative Lebenserfahrungen ausgelöst werden. Diese Muster beinhalten Informationen, die auch zur Verarbeitung dienen und somit einen großen Einfluss auf die Aufmerksamkeit, Endkoordinierung und Bewertung von Informationen haben. Durch diese Einschränkungen bekommt die betreffende Person eine pessimistische Sichtweise von sich selbst und der restlichen Zukunft.

3.7.3 Psychoanalytische Ansätze:
Die Depression, in diesem Bereich, gilt als eine gegen sich gerichtete Aggressivität. Meist weisen Kinder, von denen die Eltern mit der Erziehungsarbeit überfordert sind/ waren, eine solche Depression auf. Die Kinder versuchen das familiäre System nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und sind somit später sehr depressionsgefährdet. Die ersten Anzeichen sind narzisstische Größenphantasien oder ein Helfersyndrom und werden dann zu einer manifesten Depression.

Diagnose:
Klassifikation nach ICD-10 F32.0 Leichte depressive Episode (Der Patient fühlt sich krank und sucht ärztliche Hilfe, kann aber seinen beruflichen und privaten Pflichten gerade noch gerecht werden). F32.1 Mittelgradige depressive Episode (Berufliche oder häusliche Anforderungen können nicht mehr bewältigt werden). F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome (Der Patient bedarf ständiger Betreuung. Eine Klinik-Behandlung wird notwendig, wenn das nicht gewährleistet ist). F32.3 Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen (Wie F.32.2, verbunden mit Wahngedanken, z. B. absurden Schuldgefühlen, Krankheitsbefürchtungen, Verarmungswahn u. a.). F32.8 Sonstige depressive Episoden F32.9 Depressive Episode, nicht näher bezeichnet (aus http://de.wikipedia.org/wiki/Depression#Diagnose, Stand November 2007)
In der ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) fallen Depressionen unter den Schlüssel F32.- und werden als „depressive Episode“ bezeichnet.
Eine Depression soll bereits vom Hausarzt erkannt werden, was jedoch nur in etwa der Hälfte der Fälle gelingt. Psychiater oder psychologische Psychotherapeuten können eine Depression diagnostizieren. Mitunter wird eine Depression von einer andern Krankheit überdeckt und kann somit nicht mehr erkannt werden. Eine „larvierte Depression“ ist eine Depression, die von körperlichen Symptomen (z.B. Schmerz) äußert.
Kinder und Jugendliche sollten, bei einem Verdacht auf eine Depression, umgehend einem Kinder- und Jugendpsychiater oder einem Kinder- und Jugendpsychologen vorgestellt werden.
Bei Kindern und Jugendlichen gilt der gleiche Diagnoseschlüssel wie für Erwachsene. Bei Kindern ist die Ursache meist eine familiäre Belastung, Beziehungsstörung der Eltern (z.B. Scheidung der Eltern) oder eine seelische, körperliche und sexuelle Misshandlung.

4.1 Verbreitung:
Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Laut den Statistiken erkranken Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Dies kann mit den verschiedenen sozialen Rollen zusammenhängen, jedoch auch mit den genetischen Unterschieden. Eine andere Theorie besagt, dass Männer nicht so gerne zum Arzt gehen und meinen, dass ihre Niedergeschlagenheit nur von kurzer Dauer ist.
In den entwickelten Ländern ist in den letzten Jahren ein starker Anstieg zu verzeichnen.
Eine reine Depression im Kindesalter ist selten.
Abb. 1
(Zahlen entnommen aus http://de.wikipedia.org/wiki/Depression; Diagramm erstellt von Susanne Rauch)

Behandlung:
Eine Behandlung ist möglich durch eine Psychotherapie, physikalische Maßnahme oder eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva.

5.1 Psychotherapien:
Bei der Psychotherapie wird meist nur ein Gespräch geführt zwischen dem Therapeuten und dem Patienten. Hin und wieder sind die Angehörigen auch dabei. Bei der Psychotherapie werden auch Rollenspiele genutzt. Bei den gruppentherapeutischen Verfahren wird versucht, die Tendenz zum Rückzug zu überwinden, die Interaktionsmöglichkeit zu verbessern und die reduzierte Fähigkeit, Hilfe anzunehmen, zu fördern. Die Psychotherapie kann sowohl als einzige Therapie als auch in Kombination mit einer Pharmakotherapie eingesetzt werden.

5.2 Pharmakotherapien:
Diese Möglichkeit ist die medikamentöse Behandlung von Depressionen. Wenn folgenden Symptome vorliegen sollte auf Antidepressiva nicht verzichtet werden. Antriebshemmung, Stimmungseinengung, innere Unruhe und Schlafstörungen. Diese Anzeichen weisen meist auf eine Neurotransmitterstörung im Gehirn hin. Wenn die Symptome abgeklungen sind, kann eine Psychotherapie angeschlossen werden. Die bekanntesten Antidepressiva lassen sich in drei Gruppen einteilen.

5.2.1 Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI):
Dieses Antidepressivum wird am Häufigsten eingesetzt. SSRI haben weniger Nebenwirkungen als trizyklische Antidepressiva und wirken bereits nach 2-3 Wochen. Serotonin wird auch für Zwangshandlungen verantwortlich gemacht, aber es spielt auch bei der Verdauung und der Gerinnung des Blutes eine Große Rolle. Eine typische Nebenwirkung ist die Interaktion anderer neutral gesteuerter Prozesse. SSRI wird seit 1986 eingesetzt und wegen des nebenwirkungsärmeren Profils, vor allem im Bezug Kreislauf und Herz, sehr beliebt. Dieses Medikament kann jedoch auch eine sexuelle Störung hervorrufen. Dies wiederum kann zu Beziehungsstress führen.

5.2.2 Trizyklische Antidepressiva:
Dieses Medikament wurde vor dem SSRI am häufigsten verschrieben. Der Hauptnachteil sind deren Nebenwirkungen (z.B. Mundtrockenheit, Verstopfung, Müdigkeit, Muskelzittern und Blutdruckabfall).

5.2.3 Monoaminooxidasehemmer (MAO- Hemmer):
MAO-Hemmer werden in selektive und nicht-selektive MAO-Hemmer unterteilt. Selektive reversible Inhibitoren der MAO-A hemmen nur den Typ A der Monoaminooxidase. MAO-B hemmende Wirkstoffe werden in erster Linie als Parkinson-Mittel eingesetzt. Nichtselektive irreversible MAO-Hemmer, hemmen MAO-A und MAO-B. Dieses Medikament ist sehr gut verträglich, jedoch müssen Patienten die nicht-selektive MAO- Hemmer einnehmen, eine strenge Diät einhalten, da z.B. Käse und Nüsse zu einem gefährlichen Blutdruckanstieg führen.

5.2.4 Johanniskraut:
Meist wird das Johanniskraut in leicht bis mittelschweren Fällen benutzt. Es gibt Studien, die belegen, dass das Johanniskraut eine Wirkung hat, andere besagen jedoch, dass es gegenüber von Placebo keine Überlegenheit zeigt.

5.3 Stationäre Behandlung:
Wenn die anderen Mittel nicht mehr helfen, haben die Patienten die Möglichkeit in eine psychiatrische Klinik zu gehen. Dort haben sie eine Tagesstruktur, somit können sie sich intensiveren psychotherapeutischen und medizinischeren Maßnahmen widmen. Häufig ist jedoch die medikamentöse Einstellung ein Grund. Es gibt auch verschiedene Tageskliniken, wo man über Nacht nach Hause gehen kann. In einer psychiatrischen Anstalt gibt es eine geschlossene und eine offene Station, wobei auch Patienten aus der geschlossenen Station Ausgang haben.

5.3.1 Lichttherapie:
Bei der sogenannten Winterdepression kann diese Methode angewendet werden. Es wird mit einer Kunstlampe das Sonnenlicht nachempfunden.

5.3.2 Elektrische/ elektromagnetische Stimulationen:
Dieses Verfahren wird bei Patienten benutzt, die über eine sehr lange Zeit an einer schweren Depression leiden. Die Elektrokrampftherapie wird in Narkose durchgeführt. Hierbei wird der Patient 3 – 5 Minuten in einen sogenannten „Epileptischen Anfall“ versetzt. Danach geht es dem Patienten gut. Bei etwa 30 – 40% spricht diese Methode an.

5.4 Selbsthilfegruppen:
Die Selbsthilfegruppen sind kein Ersatz für eine Therapie, sie bieten dem Patienten eine Hilfe und kann ihn ein leben lang begleiten. Mitglieder von den Selbsthilfegruppen sind oft in Reha- Kliniken und helfen den Betroffenen, ihre Eigenverantwortung zu stärken und Selbstvertrauen zu erlangen.
Quellenverzeichnis
http://www.lundbeck.de/00_home/00.html (Stand Nov. 2007)
http://de.wikipedia.org/wiki/Depression (Stand Nov. 2007)
http://www.depression.at/scripts/index.php?content=98&highlighted=98 (Stand Nov. 2007)
http://www.depressionen-depression.net/erscheinungsformen-von-depressionen/neurotische-depression.htm (Stand Nov. 2007)
http://www.depressionen-depression.net/erscheinungsformen-von-depressionen/zyklthyme-stoerung.htm (Stand Nov. 2007)
http://www.depressionen-depression.net/erscheinungsformen-von-depressionen/major-depression.htm (Stand Nov. 2007)
Kursbuch Gesundheit (Köln 2006)
Alois, Reutterer: Erleben und Verhalten. Wien 2007. S. 14-15
- 10 -
Inhalt
Facharbeit zum Thema Depressionen
1.SYMPTOME
1.1 KLEINKINDER IM ALTER VON 1 – 3 JAHREN
1.2 VORSCHULKINDER
1.3 SCHULKINDER
1.4 JUGENDLICHE IN DER PUBERTÄT
2.Formen
2.1 MAJOR DEPRESSION
2.1.1 Kennzeichen der Major Depression
2.2 DYSTHYMIA – NEUROTISCHE DEPRESSION
2.3 ZYKLOSTHYMIA – ZYKLOTHYME STÖRUNG
3.Ursachen
3.1 Genetische Ursachen
3.2 Neurobiologische Faktoren
3.3 Physiologische Ursachen
3.4 Medikamente als Auslöser
3.5 Psychosoziale Faktoren
3.6 Krankheitserreger als Ursache
3.7 Psychologische Theorien zur Depressionsentstehung
3.7.1 Erlernte Hilflosigkeit
3.7.2 Kognitionen als Ursache
3.7.3 Psychoanalytische Ansätze
4.Diagnose
4.1 Verbreitung
5.Behandlung
5.1 Psychotherapien
5.2 Pharmakotherapien
5.2.1 Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI)
5.2.2 Trizyklische Antidepressiva
5.2.3 Monoaminooxidasehemmer (MAO- Hemmer)
5.2.4 Johanniskraut
5.3 Stationäre Behandlung
5.3.1 Lichttherapie
5.3.2 Elektrische/ elektromagnetische Stimulationen
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