Referat: Magersucht und Therapieformen dazu
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Anorexia bedeutet so viel wie „Appetitlosigkeit“ obwohl dieser Begriff wohl falsch gewählt ist, da ständig Appetit und Hunger vorhanden sind, und das Essverhalten und nicht der Appetit gestört ist. Der Zusatz "nervosa" weist auf die psychischen Ursachen der Essstörung hin. Magersüchtige haben eine Körperschemastörung, da sie sich immer für zu dick finden, egal wie abgemagert sie schon sind. Sie haben ein verzerrtes Selbstbild.
Diese Krankheit kann mehrere Ursachen haben.
Symptome für Magersucht sind der starke Gewichtsverlust, das Ausbleiben der Regel, wobei zu sagen ist, dass Magersüchtige, die die Pille nehmen, auch weiterhin regelmäßig ihre Tage kriegen. Der Puls schlägt um einiges langsamer, der Blutdruck wird niedriger und die Haut trocken und schuppig. Magersüchtige frieren sehr oft, da ihnen bestimmte Nährstoffe fehlen. Die Nägel werden brüchig, Haare fallen aus oder es tritt eine flaumartige Behaarung an Unterarmen und Rücken auf. Außerdem leiden Magersüchtige an Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche und sie isolieren sich, meist aus Scham, total von der Aussenwelt. Magersüchtige haben einen BMI unter 17,5 und haben absolute Panik vor einer Gewichtszunahme.
Magersucht kann man in 2 Typen unterteilen. Einmal in den asketischen Magersuchtstyp, welchen ich soeben beschrieben habe, und einmal in den bulimischen Magersuchtstyp. Bei diesem Typus leiden die Betroffenen unter Magersucht und Bulimie, einer Ess-Brech-Sucht. Dies ist zurückzuführen auf die ewige Unterdrückung des Appetits, welcher irgendwann überhand gewinnt sodass die Magersüchtigen dann mehr essen, als sie sich erlauben und hinterher so ein schlechtes Gewissen haben, dass sie es wieder erbrechen. Da aber nicht alle Kalorien, die man zu sich genommen hat, erbrochen werden können, erhöhen sie die Dosis der Abführmittel. Manche nehmen über 100Tabletten täglich ein. Nicht nur aus diesem Grund ist Magersucht sehr gefährlich. Das extreme Untergewicht kann schwerwiegende körperliche Schäden mit sich ziehen. 10% aller Magersüchtigen sterben an diesen Folgen, entweder durch Selbstmord, Infektionen oder einem plötzlichen Herztod. 25% der Patienten leiden oft, auch wenn sie nicht mehr magersüchtig sind, ihr Leben lang unter Knochenschwund oder Niereninsuffizienz (Verlust der Nierenfunktion).
Therapieformen
Bevor man mit einer Therapie beginnt, ist es wichtig, dass Körpergewicht zu normalisieren, zumindest so weit, dass die Situation für die Betroffene nicht mehr lebensbedrohlich ist. Dies erreicht man, indem man sie durch einen venösen Zugang mit den nötigsten Nährstoffen versorgt. Erst dann kann man mit einer Therapie beginnen. Dabei ist auch noch wichtig zu sagen, dass Erfahrungsberichte bestätigen, dass eine Therapie ohne Einwilligung der Betroffenen und ohne Eingestehung zur Magersucht unmöglich ist, da das Risiko, nach der Therapie wieder magersüchtig zu werden, oder dass sie sich während der Therapie nicht an die „Regeln“ hält, viel zu hoch ist. Man kann zwar pauschal eine ungefähre Dauer der Therapien vorhersagen, jedoch hängt die Dauer meist von der Dauer der Krankheit ab. Patienten, die noch nicht lange magersüchtig sind, können meist schneller geheilt werden als jene, welche schon über Jahre hinweg krank sind.
Es gibt sehr viele Therapierformen, jedoch sind einige davon am meisten verbreitet. So zum Beispiel die Familientherapie, bei welcher davon ausgegangen wird, dass die problematische Interaktion innerhalb der Familie der Grund und Auslöser der Krankheit ist, und somit die ganze Familie mit eingebunden werden muss, um als erstes Verständnis für die Betroffene und die Magersucht zu entwickeln. Die Eltern müssen lernen, dass ihr Kind sich individuell entfalten will und muss und dass die Möglichkeit zur Selbstständigkeit sowie zur Ablösung von den Eltern gegeben sein muss. Auch müssen die Erwartungen an das Kind heruntergeschraubt werden und sich die Art der Zuwendung evtl. ändern, da, wie gesagt, Magersucht oft ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Zuwendung bedeutet. Wenn die Familienmitglieder dann lernen, über ihre Gefühle zu sprechen und es möglich ist, dass Vorbehalte und Kritik innerhalb der Familie von nun an angesprochen werden können, sollte das Familienklima sich automatisch mit verbessern und die Hauptgründe für die Magersucht beseitigt sein.
Eine Gruppentherapie ist denen zu raten, welche Probleme haben, über ihre Krankheit zu reden, denn an einer Gruppentherapie nehmen mehrere Betroffene teil, welche auch über Magersucht reden und man kann sich mit den Aussagen der anderen identifizieren. Dies gibt Sicherheit und so fallen Schuld- und Schamgefühle durch die Erfahrungen anderer. Die Betroffenen lernen so, ihren Körper anzunehmen und auf Enttäuschungen, Konflikte und Belastungen anders als vorher, also nicht mit Essstörungen, zu reagieren. Eine solche Gruppentherapie dauert zwischen 6 Wochen und 4 Monaten mit einer 1-2jährigen Nachbehandlung innerhalb der Gruppe.
Eine Entspannungstherapie ermöglicht der Betroffenen, sich einen Zugang zu ihrem Körper zu verschaffen, der ja eigentlich abgestoßen wird. Dies wird erreicht durch Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation (Anspannen - Entspannen des Muskels) und konzentrierter Entspannung. Die Betroffenen sollen wieder ein Gefühl für ihren Körper bekommen, auf seine Empfindungen eingehen und dadurch die Gefühle Sattheit und Hunger wieder spüren lernen. Wichtig ist, dass dies ständig unter Anleitung durchgeführt wird, da es den Magersüchtigen sehr schwer fällt, sich zu entspannen, da sie eine sehr ausgeprägte innere Unruhe verspüren. Eine weitere sehr vebreitete Therapieform ist die Psychoanalyse, welche die erste Psychotherapieform ist und bei welcher davon ausgegangen wird, dass Unbewusstes zur Krankheit geführt hat und diese unbewussten Konflikte durch die Therapie zu Bewusstsein kommen und verarbeitet werden sollen. Dies geschieht, indem der Patient einfach alles erzählen soll, was ihm in den Sinn kommt. Ohne jegliche Struktur und Zusammenhänge. Der Therapeut erkennt irgendwann ein Bestimmtes Muster und wertet dieses zusammen mit dem Patienten aus. Dies ermöglicht eine weitere Reifung der Persönlichkeit, da wahre Ängste des Patienten beseitigt werden und der Patient sich dadurch weiter entwickeln und auf die Zukunft konzentrieren kann. Diese Therapie dauert mehrere Jahre an und besteht aus mehreren Sitzungen in der Woche.
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