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Referat: Blutiger Spaß und blutiger Ernst

Alles zu Römische Geschichte

BLUTIGER SPASS UND BLUTIGER ERNST:


DAS AMPHITHEATER

1. Die Ursprünge der Gladiatorenspiele:
Die Gladiatorenspiele waren ein Brauch der Etrusker – einer Italienischen Hochkultur, die ca. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. bestand. Bei Leichenbegängnissen (Beerdigungen) ließen sie schwerbewaffnete Kriegsgefangene gegeneinander zum Zweikampf auf Leben und Tod antreten, um mit ihrem Blut den Geist des Verstorbenen zu versöhnen und um die Götter gnädig zu stimmen.
Die Römer sind die Erben der Etrusker, daher verwundert es nicht, dass sie diesen Brauch Jahrhunderte lang auch nur zu Begräbnissen veranstaltet haben. Doch ab 105 v. Chr. organisierten die römischen Magistrate Gladiatorenspiele, um das Volk bei Laune zu halten, aber sie taten dies nicht nur aus diesem Grund – es war ein Mittel zur Wahlbeeinflussung, die Stimmen wurden so gekauft!

2. Das Amphitheater:
Seit der Zeit Caesars gab es feststehende Amphitheater, deren Architektur im Bau des Flavischen Amphitheater gipfelte – das im Jahr 80 n. Chr. eingeweihte Colosseum. In diesem Theater hatten bis zu 50.000 Zuschauer Platz, die sich die Kämpfe anschauen konnten.
Die Konstruktion der Arenen war damals sehr ausgeklügelt gewesen: Die Bühnen waren heb-, schwenk- und senkbar, dies ermöglichte die Darstellung verschiedener Szenen. Die Kämpfe fanden auf Bühnenplatten, die mit Sand bedeckt waren, statt, unter diesen befanden sich Kammern für Kämpfer, Tiere und Requisiten. Unterirdische Gänge und Lastenaufzüge, die durch Sklaven betrieben wurden, sorgten dafür, dass Tiere und Kämpfer schnell an Ort und Stelle kamen. In manchen Arenen fanden aber nicht nur Zwei- und Tierkämpfe statt, sondern auch Seeschlachten (Naumachien). Diese wurden durch eingebaute Wasserkanäle ermöglicht, die die Kampffläche fluteten. Das Colosseum verfügte über einen besonderen Luxus, durch den besonders das Publikum profitiert: Ein Sonnensegel (Velarium) wurde um den Zuschauerrund gespannt, um das Publikum vor Sonne und Regen zu schützen.

3. Die Gladiatoren:
Die Gladiatoren waren meist Sklaven, Kriegsgefangene, Verbrecher und verschuldete Männer. Es war ein lukratives Geschäft, gute Kämpfer zu besitzen oder mit ihnen zu handeln.
Der nachhaltige Erfolg mancher Gladiatoren wurde oft mit der Freilassung belohnt, dies war ein großer Anreiz für den bedingungslosen Einsatz im Kampf!
Vielversprechende Kriegsgefangene wurden in den Gladiatorenschulen zu Kämpfern ausgebildet. Die Schwachen bezeichnete man als „Kanonenfutter“ – sie wurden den wilden Tieren zu fraß vorgeworfen. Auch für zum Tod verurteilte Verbrecher war das Amphitheater die Endstation – ihr grausames Todesurteil lautete: „Ad Gladium“ (Zum Schwert). Eine mildere Strafe war die Verurteilung „zu Gladiatorenschule“ (ad ludum), dort hatten die Männer noch eine Chance zu überleben.
Es herrschte ein riesiger Bedarf an „Leichen in spe“, daher kam es zu vielen Willkürakten und Greueltaten: Ein Prokonsul habe eine große Zahl unschuldig verurteilter Bürger zu Spielen nach Rom geschickt (nach Behauptungen von Cicero). Später haben dem Caesarenwahnsinn verfallene Kaiser ihnen mißliebige Personen in den Kampf geschickt.
Unter den Gladiatoren gab es, neben Verbrechern und Sklaven, auch Freie! Diese Kämpfer meldeten sich zum Kampf in den Arenen, da man als erfolgreicher Kämpfer mit Geld, Ruhm, Straferlaß für mancherlei Verbrechen, mit der Gunst der Massen und natürlich mit der Beliebtheit bei den Frauen rechnen konnte. Diese Männer waren meist sozial Ausgestoßene und gescheiterte Existenzen, es war ein Zufluchtsort für sie. Zeitweise kämpften auch Gladiatorinnen, doch 200 n. Chr. wurden diese Kämpfe als sittenwidrig verboten.
All diese Freien Gladiatoren leisteten den berüchtigten Eid damit einverstanden zu sein „gebrannt, gefesselt, ausgepeitscht und durch das Schwert getötet zu werden“. Der Tod der Gladiatoren war ein unehrenhafter Tod, sie bekamen keine Vernünftige Beisetzung und keinen Grabstein, doch überlebten sie eine vertraglich festgelegte Zeit bekamen sie eine bestimmt Summe an Geld.
Weit und breit waren die Gladiatoren die besttrainiertesten Männer, daher lebten die Römer immer in Furcht vor einem Aufstand. Im Jahr 52 n. Chr. ließ Kaiser Claudius eine Seeschlacht aufführen, zum Schutz, vor einem evtl. Aufstand, ließ er Scharfschützen mit Pfeilen, Speeren und Katapulten aufstellen. Gladiatoren, die in einer Legion kämpften, wurden in verschiedene Einheiten verteilt. Durch diese unterschiedliche Verteilung verhinderte man eine Zusammenrottung.

4. Der Alltag:
Der Alltag der Kämpfer spielte sich teils in privaten und in teils staatlichen Gladiatorenschulen ab, wo diese kasernenmäßig wohnten, aßen und ihr tägliches anstrengendes und brutales Training absolvierten.

5. Gesundheit und Fitness:
Um die Gesundheit und die Fitness der Gladiatoren war man damals sehr besorgt, daher kümmerten sich medizinische Berater um deren Speisepläne. Man glaubte, dass Gerste der Kampfkraft besonders zuträglich ist, daher aßen die Fechter viel davon. Deswegen bezeichneten die Römer sie auch als „Gerstenfresser“.

6. Die Kämpfe:
Vor den Kampftagen wurde für die Gladiatoren ein großes, öffentliches Festmahl veranstaltet. Aufgrund der vorstehenden Kämpfe herrschte eine sehr gespannte Atmosphäre: Entweder saßen die Kämpfer stumm und traurig am Tisch oder sie gaben sich hemmungslos der womöglich letzten Prasserei hin, mancheiner durchlebte auch hysterische bzw. aggressive Ausbrüche! Erschütternde Szenen der Abschieds spielten sich bei diesen Mahlen oft ab, Gladiatoren baten weinend die Zuschauer auf, sich um ihre Kinder zu kümmern, falls sie den nächsten Tag nicht überleben würden.
Die Kämpfe zogen sich von morgen bis zum frühen abend hin. Begonnen wurden sie immer mit einem prächtigen Einzug der Kämpfer, der vor der kaiserlichen Loge zum stehen kam. Im Abstand von 2000 Jahren wurde der Kaiser mit dem Worten: „Ave Caesar, morituri te salutant!“ („Seid gegrüßt Caesar, die Todgeweihten grüßen dich!“) von den Kämpfern gegrüßt.
Vor jedem Kampf wurden Scheinkämpfe mit hölzernen Waffen vorgeführt, in dieser Zeit legten die Gladiatoren ihre meist bizarren Rüstungen an. Gekämpft wurde mit Schwertern (Thraker), Krummsäbeln, Speeren, Dolchen oder auch mit Dreizack und Netz (Retiarius) und mit verschieden geformten Schilden konnte schützte man sich. Die Waffen und Kampfbekleidung kopierten die Römer von den Kriegern erstmals unterworfenen Völkern.
Von den Zuschauern hing praktisch auch das Schicksal der Besiegten ab: der Kaiser tat gut daran, sich mit seiner Entscheidung, ob er mit dem Daumen nach oben (Begnadigung) oder unten (tödlicher Hieb) zeigen sollte, sich nach dem kreischenden Publikum zu richten!
„Habet! Hoc habet!“ („Er hat‘s! Jetzt hat er’s!“) hörte man von den Zuschauern, wenn einer der Gladiatoren zu Boden ging.
Bei zu wenig mörderischen Kämpfen rief das Publikum: „Brenne ihn! Schlag ihn! Peitsche ihn! Warum stirbt er so unwillig?“ Dadurch erhofften sie sich, dass der Kampf spannender wird. Danach kam es oft zum Todesstoß vom Sieger!
Wenn ein Kämpfer, dem der Todesstoß versetzt werden sollte, die Sympathie des tobenden Pöbels gewann und deswegen nicht sterben sollte, riefen sie: „Mitte! Mitte!“, was so viel heiß wie: „Laß ihn! Laß ihn!“
Während der Sieger eines Kampfes mit Gold und Silber belohnt wurde, überzeugten sich Sklaven, die als Götter oder als Charon, dem Fährmann zur Unterwelt, verkleidet waren, durch Einschlagen der Stirn vom Tod der Unterlegenen. Für den nächsten Kampf wurden eilig die Leichen weggeschafft und er blutige Sand umgescharrt.
Neben den Gladiatorenkämpfen wurden auch Tierhetzen veranstaltet. Die wildesten und exotischsten Tiere wurden aus den entlegensten Ländern in Massen nach Rom geschafft.
Die Tiere kämpften in den Arenen gegeneinander, aber auch gegen Gladiatoren und Verbrecher! Die Zuschauer vielen in einen regelrechten Blutrausch, wenn „zu den Tieren“ (ad bestias) Verurteilte von diesen zerfleischt wurden.
Die Wärter sorgten dafür, dass Löwen, Panther, Tiger oder Leoparden ausgehungert waren und daher vor Hunger auf die anderen Tiere und die Menschen stürzten.
64 n. Chr. ließ Kaiser Nero während den Christenverfolgungen Hunderte von Christen den Tieren zum Fraß vorwerfen, dies nahmen sich viele spätere Kaiser zum Vorbild und taten es Nero nach.
Bei der Einweihung des Colosseums durch Kaiser Titus (79-81 n. Chr.) wurden an einem Tag 5.000 Tiere vorgeführt und im Verlauf des gesamten 100-Tage-Fests an die 10.000 getötet –diese Zahlen verdeutlichen die Neigung des Römischen Volkes zu den Tierhetzen!
Die Gladiatorenspiele und Tierhetzen verschwadnen erst, als auch die Welt der Römer insgesamt dahinging!
Inhalt
In diesem Referat wird über den Alltag der Gladiatoren (Ernährung, Training, warum die diesen Weg einschlugen...) und teilweise auch über den der alten Römer und über ihr Verhältniss zueinander berichtet, der Aufbau des Flavischen Amphitheaters (Colosseum) wird ebenfalls beschrieben.
Die Geschichte der Gladiatorenkämpfe und deren Ablauf ist (nach meiner Lateinleherin) genau wiedergegeben und gut zu verstehen! (1252 Wörter)
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