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Referat: Naturalismus

Alles zu Epochen

Naturalismus


Einleitung
Was ist Naturalismus?

Definition von Naturalismus
Was initiierte den Naturalismus bzw. wo liegen die historischen Hintergründe und was waren Vorbilder des Naturalismus?
Parole des Naturalismus in Formelsprache
Vertreter des Naturalismus
Vordenker
3.1.1 Émile Zola
Wichtige Autoren
Gerhardt Hauptmann
Arno Holz
Erläuterung des Stils des Naturalismus an zwei Beispielen
„Die Weber“ von Gerhardt Hauptmann
„Papa Hamlet“ von Arno Holz und Johannes Schlaf
Schluss/Zusammenfassung
KATHA FRANK

1. Einleitung:
der Naturalismus ist eine literarische Epoche, die sich an den poetischen Realismus anschließt und von etwa 1880 bis 1900 andauert
Der Naturalismus nahm in Frankreich und Skandinavien seinen Anfang und ging u. a. mit seiner gesellschaftskritischen Tendenz über die Bestrebungen des bürgerlichen bzw. poetischen Realismus weit hinaus: erste Ansätze im Drama Büchners u. Hebbels, den Romanen Fontanes.
Am Beginn des N. stehen die "Kritischen Waffengänge" der Gebrüder Hart (1882; Forderung nach konsequenter Befolgung realistisch-materialistischer Erkenntnisse
Die revolutionäre Kraft des N. ist um 1900 erschöpft

2.1 Definition:
im Allgemeinen Bezeichnung für jegliche Art von Literatur, die ohne Stilisierung, Überhöhung oder Beschönigung außersprachliche Mittel exakt die Wirklichkeit abzubilden sucht D.H.: will möglichst genaues Abbild der Wirklichkeit zeigen
Im Besonderen benennt der Begriff eine europäische Literaturströmung der Moderne, die auf eine naturgetreue Widerspiegelung der erfahrungsgemäßen und erfassbaren Realität abzielte und eine bis dahin unbekannte Hinwendung zur sozialen Umwelt (vor allem der ärmeren Bevölkerungsschichten) vollzog
stand im Gegensatz zum Idealismus
schildert den Menschen in seiner Abhängigkeit zum Milieu (Umgebung) und seinem Erbanlagen
2.2 historische Hintergründe
Martin
2.3 Parole des Naturalismus in Formelsprache FOLIE
Arno Holz erschuf Formel
„Kunst = Natur – x “ lautete Parole des Naturalismus
war aufgrund dessen in Formelsprache, da Naturalisten die Naturwissenschaften als exakte Art der Beschreibung der Natur betrachteten
mit x meinte man den Faktor der subjektiven (=aus eigener Sicht betrachtet) künstlerischen Gestaltung
dieser sollte möglichst nach Null tendieren um das Leben so darzustellen, wie es ist
Wirklichkeit sollte genau dargestellt und wiedergegeben werden
Angestrebt war Deckungsgleichheit von Realität und Abbild
3. Vertreter des Naturalismus Verweis auf Lehrbuch S.229
Die wichtigsten Vertreter naturalistischer Literatur in Deutschland waren Arno Holz, Johannes Schlaf und Gerhart Hauptmann.
Holz und Schlaf, die mehrere Werke zusammen verfassten, entwickelten in dem Novellenband Papa Hamlet (1889) den für den Naturalismus charakteristischen Sekundenstil, der Eindrücke minuziös im zeitlichen Nacheinander festhielt
Auch führten sie den Dialekt als Element in die Literatursprache ein, um größere Authentizität zu erlangen
Gerhart Hauptmann veröffentlichte mit seiner Novelle über den Untergang des Bahnwärter Thiel (1887, Buchausgabe 1892) und seiner Familie ein weiteres, für den literarischen Naturalismus in Deutschland typisches Werk
In schneller Folge entstanden Hauptmanns zunächst noch stark von Ibsen beeinflusste Dramen, darunter Vor Sonnenaufgang (1889), Das Friedensfest (1890), Einsame Menschen (1891), Die Weber (1892), Der Biberpelz (1893), Michael Kramer (1900) und Die Ratten (1911)
In Fuhrmann Henschel (1898) machte Hauptmann das bislang tabuisierte Thema sexueller Abhängigkeit zum Gegenstand
in Rose Bernd (1903) zeigte er das Schicksal einer von Männern missbrauchten Frau, die aufgrund der Umstände und des Milieus, in dem sie lebt, zur Kindsmörderin wird.
Weitere zentrale Autoren des deutschen Naturalismus waren Karl Bleibtreu (1859-1928), Helene Böhlau (1859-1940), Max Halbe (1865-1944), Georg Hirschfeld (1873-1942), Otto Erich Hartleben (1864-1905), Hermann Sudermann und Detlev von Liliencron
in Frankreich waren die Brüder Edmont und Jules Goncourt, Émile Zola und Guy de Maupassant sowie in Skandinavien Henrik Ibsen und (zumindest in seiner Frühphase) August Strindberg bekannte Naturalisten
Émile Zola FOLIE
* 02.04.1840, Paris † 29.09.1902, Paris
Zola ist als wichtigster Repräsentant des naturalistischen Romans in die europäische Literaturgeschichte eingegangen
Sein Name ist aber auch mit jenem „J’accuse!“ (Ich klage an!) verbunden, mit dem der renomierte Schriftsteller sich in die Dreyfus-Affäre (1894-1906)eingeschaltet hatte
Zu Dreyfus-Affäre: Alfred Dreyfus war ein jüdischer Hauptmann in der franz. Armee, welcher unschuldig des Hochverrats angeklagt wurde
Zola stellte sich mit seinem am 13. Januar 1898 in der Zeitung L'Aurore publizierten Aufruf eindeutig auf die Seite seiner fortschrittlichen und freiheitsliebenden Verteidiger,
Denen gegenüber stand das Lager der konservativen und Antisemiten
Zola wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und ging daraufhin für ein Jahr ins englische Exil
Sein "J'accuse" markiert die Geburtsstunde des modernen Intellektuellen, der sich kritisch und an der Sache orientiert ins Gegenwartsgeschehen einmischt
Nachdem der junge Zola zweimal durch die Literaturprüfung des Abiturs gefallen war, arbeitete er bei einem Pariser Verlag, war seit etwa 1865 als Journalist tätig und erlebte schließlich mit Thérèse Raquin (1867) seinen schriftstellerischen Durchbruch
zur zweiten Auflage von Thérèse Raquin entwarf Zola ein naturalistisches Programm, als dessen Realisierung man den 20bändigen Romanzyklus Les Rougon-Macquart (1871-1893) ansehen kann
Es ging darum, die gesellschaftliche Wirklichkeit des Staatsstreiches Napoléons III. (1852) bis zu seinem Untergang im Deutsch-Französischen Krieg (1870) darzustellen
es sollte dabei das Spektrum aller sozialen Schichten und Berufsstände abgedeckt werden
Einzelne Bände des Zyklus erregten die besondere Aufmerksamkeit des Publikums
Nachdem der Roman L'assommoir (Der Totschläger, 1877) von einem Skandal begleitet wurde, machte die Buchveröffentlichung Zola zu einem wohlhabenden Mann
Germinal (1885) wurde später von der marxistischen Literaturkritik als erster realistischer Arbeiterroman der Weltliteratur gefeiert
Zola verfolgte das Ziel naturwissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse, wie die von Darwin, in der Literatur fruchtbar zu machen
Für die Figuren seiner Romane gibt es trotz heroischer Anstrengungen kein Entrinnen aus ihrem sozialen Milieu und ihrer erblichen Veranlagung
Geradezu Realitätsbesessen und drastisch schildert Zola die Nachtseiten des bürgerlichen Lebens mit Kriminalität, Prostitution, Erbkrankheiten und Elend des Industrieproletariats, des Kleinbürgertums und der aus der Gesellschaft Ausgestoßenen.
In seinem Landhaus in Médan nahe Paris versammelte Zola eine Reihe von Schriftstellern - unter ihnen Guy de Maupassant und Joris-Karl Huysmans - die bald als eine naturalistische Gruppe angesehen wurden
1880 erschien ihre Textsammlung Les soirées de Médan (dt. Die Abende von Médan)
Doch schon wenig später bröckelte diese Gruppe der Naturalisten
Mit den theoretischen Aufsätzen Le roman expérimental (1880, dt. Der Experimentalroman) geriet Zola bei seinen Mitstreitern in den Verdacht, eine Doktrin(=Lehre) errichten zu wollen
In einer dritten Schaffensphase wandte er sich ab 1894 mit Trois villes (1894-98, dt. Drei Städte) und Les quatre évangiles (1899-1903) einer Art des Sozialromans mit utopischen-sozialistischen Ideen zu
Was Zolas Werk auszeichnet und bis heute interessant macht, ist nicht so sehr die detailgenaue Abschilderung der Wirklichkeit, die oft genug den Journalisten hinter dem Schriftsteller erkennen lässt
Sondern der Im Kontrast zur naturalistischen Programmatik stehenden sprachlichen Bilder
Zu den bekanntesten zählt der legendäre "Bauch von Paris" (Le ventre de Paris, 1873), der das Hallenviertel als ein alles verschlingendes Monster zeichnet;
oder die Lokomotive in La bête humaine (1890, dt. Das Tier im Menschen), die als ein mythisches Ungeheuer erscheint
Obwohl die Technik und ihre bedrohlichen Folgen für die moderne Zivilisation zu Zolas Zeit in ihrer Gesamtheit noch kaum abzuschätzen waren, werden sie hier bereits von Zolaeindrucksvoll in Szene gesetzt
3.2 - 3.2.2
Martin
Erläuterung des Stils des Naturalismus
Arno Holz und Johannes Schlaf: Papa Hamlet (1889)
„Niels Thienenwiebel, ein heruntergekommen, dem Alkohol verfallener Schauspieler ohne Anstellung, fristet mit seiner kranken Frau Amalie und seinem Sohn Fortinbras, einem kleinen Asthmatiker, ein elendes Leben in einer in einer Dachstube“

Zusammenfassung:
Beschreibung einer sozialschwachen Familie, die in einer Dachstube lebt
Vater: Niels Thienwiebel
Mutter: Amalie
Sohn: Fortinbras
Sohn befindet sich im Kleinkindalter und ist , wie schon erfahren Athmakrank
Es wird eine kalte stürmische Nacht beschrieben, in der das Kind, Fortinbras, wieder mitten in der Nacht anfängt mit weinen und wieder einen Asthmaanfall hat
Der Vater ist aufgrund seiner Sucht überfordert und gestresst mit der Situation und erstickt Fortinbras
Seine Mutter ist total entsetzt darauf und taumelt gegen die Wand
Der Vater hört Geräusche, als ob jemand kommt, und erfährt einen Anfall von Angst
Die Geräusche stellen sich jedoch als Tropfen des Tauwetters heraus, die draußen auf die Dachrinne schlagen

Beispiel für :
Die Wirklichkeit und die sozialen Katastrophen werden bis ins letzte Elend der mitleiderregenden menschlichen Not dargestellt
es werden kaum Monologe verwendet
Naturalisten sind zudem manchmal satirisch grotesk
Es wird nie das Ganze beschrieben, sondern immer nur exakte, isolierte Teile des Ganzen
wie hier, keine Vorgeschichte, plötzlicher Beginn und offenes Ende
Ende der vorlesen, ab Zeile 37
Vater gerade aufgestanden und geht zum Sohn
Umgangssprache und Dialekt hielten Einzug in die Literatur, die sich als Avantgarde(Vorkämpfer der neuen Ideen) verstand
-> Erklärung und Beispiel am Text
Weiterhin wird der schon erwähnte Sekundenstil verwendet
-> Beispiel aus Text
lose sprachliche Einwürfe folgen einander
-> Ach GOTT! ; sehr häufig „ Na!“ verwendet
Außerdem provozieren sie durch das Hässliche
Der individuelle Held, der autonome einzelne, der frei über sich entscheiden kann, stand nicht länger im Mittelpunkt der Erzählungen und Dramen, sondern die Masse bzw. das durch Herkunft, Milieu und Zeitumstände determinierte (vorbestimmte) Menschenwesen
Alkoholismus hat aus Vater einen triebhaften, brutalen, launischen, gewalttätigen Menschen gemacht
Zudem tritt er der Situation hilflos gegenüber

Weitere Merkmale, die jedoch auf diese Werk nicht zutreffen sind:
Die Natur, die Wahrheit und das Leben sind in der Realität wiedergespiegelt
Kritische soziale Erwägungen, sowie Sitten- und Moralkritik werden Ernst genommen
Die menschliche und dingliche Realität soll als Vorwurf dienen
In Verbindung mit der Gesellschaftskritik des Naturalismus verschaffte sich die seit dem Vormärz lebendige Frauenbewegung literarisch wieder stärker Gehör
In autobiografischen Texten, verstärkt aber auch in den klassischen Gattungen von Roman, Drama und Lyrik wurde gegen die unverändert fortbestehende Unterdrückung der Frau in allen Schichten angeschrieben (Minna Kautsky, Gabriele Reuter, Helene Böhlau, Lou Andreas-Salomé)
Inhalt
Referat in Form ausformulierter Stichpunkte zum Thema "Naturalismus" (1518 Wörter)
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von unbekannt
Schlagwörter
Naturalismus | Émil Zola | Kunst=Natur - X | Stilerläuterung von Papa Hamlet | Definition | Referat | Deutsch
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