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Referat: Hochmittelalter 1150- 1270

Alles zu Allgemeines

H O C H M I T T E L A L T E R 1150 – 1250


Beginn des Hochmittelalters mit Übernahme der Stauferherrschaft 1125
Höhepunkt der Staufermacht unter Friedrich I. – Barbarossa 1152-1190
Erlöschen des Staufergeschlechts – Übergang der Macht an die 1270 Luxemburger, Wittelsbacher und Habsburger (röm. dt. König)
Vollzug eines umfassenden Wandels in allen Lebensbereichen (Zsf.)
1. Wirtschaftlicher Aufschwung
rascher Bevölkerungszuwachs
gestiegener Nahrungsbedarf – dadurch Verbesserung in der landw. Produktion
Aufschwung von Handwerk und Handel – Verdrängung der Tauschwirtschaft durch die Geldwirtschaft
Bildung einer geordneten Hierarchie in der Kirche - Oberhaupt ist nun der Pabst
HMA -Blütezeit vieler geistlicher Orden, jedoch häufige Konfrontationen zwischen geistlicher und weltlicher Herrschaft, die im Investiturstreit mündeten
2. Kultureller Aufschwung
Lesen und Schreiben war nun nicht mehr dem Klerus vorbehalten;
Die Literatur richtete sich jetzt an ein adliges Publikum; die deutschsprachige Literatur (seit dem 8. Jahrhundert trat sie in Erscheinung) erlebt um 1200 einen ersten Höhepunkt,
-das Nibelungenlied ist ein wichtiger Bestandteil der damaligen zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur,
im Bereich der Lyrik sind bedeutende Vertreter Reinmar und Walter v. d. Vogelweide, der Minnesang und Spruchdichtung fanden ihre Blütezeit im HMA (Walter v. d. Vogelweide, Hartmann v. Aue, Heinrich v. Morungen)
daneben entstanden das höfische Epos und das Heldenepos
(bedeutendstes Epos des Mittelalters Parzival von Wolfram v. Eschenbach)
Historische Hintergründe 1. Das deutsche Königtum in Abhängigkeit von Kirche und Territorialgewalten
Kirche und Fürsten bevorzugten einen schwachen König aus Gründen ihrer eigenen Machterhaltung; die Geschlechter der Welfen und Staufer kämpften gegeneinander um die Vorherrschaft
Wahl Lothars von Sachsen (1125-1137) zum König; Nachfolger Lothars wurde der gecenüber den Welfen an Territorialmacht schwächere Staufer Konrad III. (1137- 1152);

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Bürgerkriegsähnliche Zustände im Reich führten dann aber zur einmütigen Wahl Friedrichs von Schwaben zum Nachfolger – Friedrich I. Barbarossa.
2. Friedrich I. Barbarossa (1152-1190)
a) Friedrichs politische Ziele

Ziel Friedrichs war die Wiederherstellung der Kaisermacht, die für ihn noch eine religiöse Verpflichtung bedeutet: Seine Leistung bestand darin, dass es ihm gelang, neue Kräfte in sein System einzubauen:
So machte er die Normannen und die Lombarden zu Stützen seiner Reichsmacht in Italien und gelangte mit Mailand zu einer Einigung. Zwar musste er die städtische Selbstverwaltung und den Lombardenbund anerkennen, aber die Oberhoheit des Reiches über die Lombardei blieb bestehen (Investitur der Konsuln, jährliche Zahlungen der Städte etc.). Der Ausgleich mit den Normannen gelang ihm durch kluge Heiratspolitik: durch die Heirat seines Sohnes Heinrich VI. mit der Tochter des normannischen Königs von Sizilien
Friedrich benutzte auch die Fürsten zur Stärkung der Königsmacht gegenüber den Welfen.
Er förderte die Neuordnung der Herzogtümer und begünstigte damit den Weg von den Stammesherzogtümern zu kleineren Territorialfürsten.
Ihm gelang damit auch die Herstellung des Friedens im Reich.
b) Gegenkräfte
Allerdings nahmen auch die Gegenkräfte während seiner Regierungszeit zu.
Die neu entstandenen Nationen Europas wie England, Frankreich, Ungarn, Spanien hatten sich verfestigt und waren nicht bereit, den Führungsanspruch des Kaisertums anzuerkennen.
Auch der Pabst war dazu nicht bereit. Er hatte seine weltliche Herrschaft mit dem Ausbau des Kirchenstaates und dem Anspruch auf die Mathildischen Güter gefestigt. Im Pakt von Speyer 1209 wurden später die Grenzen des Kirchenstaates verbrieftes Recht. Durch die Ausdehnung des Kirchenstaates gelang es dann sogar Pabst Innozenz III. (1198-1216), Süditalien vom Reich abzutrennen.
Im Reich hatte der König den Fürsten ein Mitspracherecht zugestanden. Er konnte es zwar für seine Zwecke nutzen. Aber ein festgefügter Zentralstaat wie in Frankreich ist daraus nicht entstanden.

c) Friedrichs Nachfolger
Der Sohn Friedrichs I., Heinrich VI. (1190-1197) war Realpolitiker. Sein Erwerb Siziliens brachte dem deutschen Kaiser viel Machtzuwachs und neue politische Perspektiven im Mittelmeerraum. Seine Pläne, vor allem den Erbreichsplan konnte er jedoch wegen seines

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frühen Todes nicht mehr verwirklichen. Er wollte die freie Wahl der Reichsfürsten durch die Erblichkeit des deutschen Kaisertums ablösen. Dies hätte in Deutschland die Freiheiten der
Fürsten eingeschränkt und der beginnenden Auflösung des Reiches in Territorien entgegen-wirken können. Die Geschichtsschreibung bezeichnet deshalb den frühen Tod dieses Herrschers als folgenschwersten Einschnitt in der deutschen Geschichte des Mittelalters.
Nach dem Tod Heinrichs VI. kam es erneut zu einer Machtprobe zwischen Welfen und Staufen. Die Welfen, mit England verbündet, wählten einen Welfen als Otto IV. zum König.
Die Staufer, mit König Philipp II. Augustus von Frankreich verbündet, wählten den Bruder Heinrichs VI. Philipp von Schwaben. Es setzte sich schließlich Otto IV. durch.
Während des deutschen Thronstreites erweiterte Innozenz III. die Macht des Pabsttums
u.a. durch Ausprägung der kirchlichen Gesetzgebung und die Schwächung der bischöflichen Befugnisse. Der Pabst beherrscht politisch nicht nur Italien, auch die Könige Englands, Dänemarks und anderer Staaten erkannten ihn an.
Der Nachfolger Heinrichs VI, war Friedrich II.(1215-1250). Die Macht der Fürsten war
weiter gestiegen, so dass er keine Möglichkeit mehr sah, Deutschland in einen geschlossenen Nationalstaat zu verwandeln. In D. stand ihm keine Reichskirche mehr zur Seite.
Auch sein Sohn, Heinrich VII., der seit 1228 regierte, musste den Fürsten weitere Zugeständnisse machen: Er bestätigte ihre landesherrlichen Rechte und gestand ihnen neben Münze und Zoll auch noch das Geleitrecht zu. Zu Beginn der Neuzeit erreichten die Fürsten sogar die hohe Gerichtsbarkeit.
Das Ende der staufischen Herrscherhauses
Die Herrschaft der Staufer ist durch eine Reihe unglücklicher Todesfälle geschwächt worden. Friedrich I. hielt noch an einer engen Verbindung des heiligen Reiches mit der Kirche fest.
Unter seinen Nachfolgern trat mit dem Vordringen römischer Rechtsvorstellungen und antiker Kaisertraditionen eine V e r w e l t l i c h u n g ein.
Dem Kaiser standen jetzt neue Kräfte gegenüber: Neben dem machtbewussten Pabsttum erhoben sich die italienischen Städte und die jungen europäischen Nationen.
Die Verschiebung des politischen Schwergewichtes nach Italien in den Mittelmeerraum war für D.eutschlands Entwicklung zum Nationalstaat nachteilig.
Das Interrregnum in D. (1256-1273)
Nach dem Tod Friedrichs II. konnte sich in D. für die nächsten 23 Jahre kein König mehr durchsetzen. Unter den Fürsten kristallisierten sich sieben mächtige Kurfürsten heraus, die die Königswahl entschieden.1273 wurde Rudolf I. Graf von Habsburg einmütig zum deutschen König gewählt. Die politischen Verhältnisse hatten sich grundlegend gewandelt.

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duden Welfen Herzog Heinrich den Löwen durch Zuspruch des Herzogtums Bayern und räumte ihm eine Vormachtstellung im Nordosten des Reiches ein. Mit Sonderrechten begünstigte Friedrich I. die Entwicklung des alten Stammesherzogtums und die Ausbildung herzoglicher Landeshoheit.

b) Ausgleich
In Italien hatte es erhebliche Machtverschiebungen gegeben, der Orienthandel hatte die Wirtschaft der Städte und damit das Bürgertum gestärkt, es waren freie Stadtstaaten entstanden (mächtigster Mailand).
Gleichzeitig hatte der Pabst seine weltliche Herrschaft mit dem Ausbau des Kirchenstaates und dem Anspruch auf die Mathildischen Güter gefestigt. Dies rief die Gegenreaktion der stadtrömischen Bevölkerung hervor. Sie verlangten die Unabhängigkeit vom Pabst.
Die Normannen hatten Sizilien und Süditalien erobert und bekämpften den Pabst, der ihre Ansprüche zunächst nicht anerkennen wollte. Friedrich unterstützte den Pabst gegen die Römer durch Niederschlagung der stadtrömischen Bewegung 1154/1155; 1155 erfolgte die Kaiserkrönung.
1158 zog Friedrich erneut mit einem Heer nach Italien und stellte die Reichsrechte mit Hilfe der Ronkalischen Gesetze wieder her (wieder her; auch Mailand musste sich ergeben.

c) Reichstag zu Besancon
Friedrich wies die Einmischungsversuche des Pabstes in die kirchlichen Verhältnisse des Reiches zurück und proklamierte die Unabhängigkeit seiner Herrschaft von der Kirche. Die Krone des Reiches verdanke er allein der Gnade Gottes und der freien Wahl der Fürsten – der religiösen Heiligkeit der Kirche stellte er damit die weltliche, historisch gewachsene des Reiches entgegen.

d) Schisma von 1159
Die ziwespältige Pabstwahl von 1159 führte zum offenen Konflikt; Friedrich konnte das Schisma nicht beilegen und musste eine Veränderung der europäischen Verhältnisse anerkennen
-die Verfestigung der Staaten England, Frankreich, Ungarn, Spanien, Norwegen –Betreiben eigener Politik
-ebenso die lombardischen Städte und das sizilianische Normannenreich.
Obwohl der Kaiser die lombardischen Städte zunächst militärisch bezwungen hatte, musste er wegen einer Malariaseuche in seinem Heer aufgeben. Im Frieden von Konstanz 1183 musste der Kaiser den Lombardenbund und die städtische Selbstverwaltung anerkennen; die Oberhoheit des Reiches konnte er aber sichern.
Inhalt
Gelungenes und ausführliches Referat zu dem Thema "Historische Hintergründe zum Hochmittelalter (1150-1270)".

Gliederung:
A) Vollzug eines umfassenden Wandels in allen Lebensbereichen (Zsf.)
1. Wirtschaftlicher Aufschwung
2. Kultureller Aufschwung
B) Historische Hintergründe
1. Das deutsche Königtum in Abhängigkeit von Kirche und Territorialgewalten
2. Friedrich I. Barbarossa (1152-1190)
C) Das Ende der staufischen Herrscherhauses
D) Das Interrregnum in D. (1256-1273) (1299 Wörter)
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