Sterbehilfe
Erörterung Sterbehilfe 23.2.2007
Aufgabenstellung: In den Letzten Jahren sind die Forderungen nach Sterbehilfe immer lauter und Diskussionen darüber intensiver geworden. Erörtere auf Grundlage der 3 Filme die Fragen (Probleme) dazu. Beachte dabei die unterschiedlichen Perspektiven/ Interessen der einzelnen Personen.
Quellen:
3 Dokumentationen über Sterbehilfe
Zeitungsartikel von Herr Bierfreund- FA 23.12.02/ FR 27.2.96
Aufsatz:
Jedes Jahr werden sehr viele Menschen nur noch durch Geräte am Leben gehalten. Darunter leiden nicht nur die Kranken sondern auch Familienmitglieder und Freunde. Dieses oft mit Qualen verbundene Leben ist nicht mehr lebenswert. Sollte man daher die Sterbehilfe in Deutschland erlauben?
Im ersten Film wird der Fall Atrott beschrieben. Atrott hat aktive Sterbehilfe betrieben, er verkaufte Zyankali an Personen, die Sterben wollten. Dabei ging es ihm weniger um das Wohl der Patienten als vielmehr um den Gewinn. Wie eine Person, die seine Hilfe in Anspruch nehmen wollte, berichtet hat, war alles sehr unpersönlich gestaltet und in vorangegangen Gesprächen ging es nur um die Bezahlung. Auch ehemalige Mitarbeiter bestätigen dies. Atrott half auch psychisch Kranken, obwohl diese nicht zurechnungsfähig waren. Er gründete die Gesellschaft für humanes Sterben. Inzwischen wurde er inhaftiert. Der Film zeigt, wie Sterbehilfe missbraucht werden kann und auch Leuten gegeben wird, die nicht sterben müssten.
Nun zum zweiten Film. Er handelt von einem Sterbehospiz. Hospizen sind eine Art Krankenhaus, in der Sterbende auf ihren letzten Weg begleitet werden. Der Film erzählt vom Alltag der Mitarbeiter für die es nicht immer leicht ist, mehrere Leute wöchentlich sterben zu sehen. Den Patienten dort wird das Sterben durch Schmerzmittel erleichtert. Es wird außerdem mit ihnen über den Tod geredet und ihnen die Angst davor genommen. Es wird berichtet, dass Patienten, die sich wohl fühlen, beruhigt und zufrieden sterben. Die Menschen werden im Sterbehospiz nicht umgebracht. Der Film zeigt eine gute Alternative zur aktiven Sterbehilfe.
Was bedeutet Sterbehilfe überhaupt?
Zuerst einmal muss man zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe unterscheiden.
Aktive Sterbehilfe bedeutet, dass man beim Sterben hilft, zum Beispiel durch Medikamente oder durch Abstellen der Nahrungszufuhr. Jedoch gibt es auch hierbei Unterschiede. Menschen, die wirklich krank sind und sehr bald sterben müssen und Menschen, die eigentlich noch Lebenschancen haben.
Passive Sterbehilfe bedeutet, dass man für den Sterbenden da ist. Deutschlandweit gibt es Hospize, in denen Sterbende sind. Man erleichtert ihnen das Sterben durch Schmerzmittel und nimmt ihnen die Angst davor. Passive Sterbehilfe ist in Deutschland erlaubt, aktive jedoch nicht. Sterbehilfe bedeutet also, dass man einem Menschen das Sterben erleichtert oder ihm dabei hilft.
Es müssen auch die Motive der Beteiligten betrachtet werden. Wenn die Angehörigen der Kranken Sterbehilfe verlangen, tun sie dies aus Gier auf das Erbe oder um zu helfen?
Dies muss in jedem Fall individuell entschieden werden. Dabei muss der Wunsch des Patienten beachtet werden.
Eine weitere Frage ist, warum man beim Sterben hilft. Ein niederländischer Arzt sagt dazu: „Ist man verrückt genug jemanden zu töten?“ Es ist also auch für die Mediziner schwer, wenn sie nach Sterbehilfe gefragt werden. Der niederländische Arzt spritzt seinem Patienten ein Medikament, von dem dieser stirbt. Er nimmt jedoch auch Anteilnahme und hat sich schon lange davor mit dem Patienten beschäftigt.
Im Gegensatz dazu der Fall Atrott. Atrott handelte mit Medikamenten, zum Beispiel Zyankali. Er verkaufte es zu hohen Preisen an Sterbenskranke, aber auch Kranke, die am genesen waren, psychisch kranke, und Selbstmörder. Sein Hauptinteresse lag im Geld. Also muss auch hier unterschieden werden, aus welchen Gründen Sterbehilfe erfolgt.
Sollte man Sterbehilfe in Deutschland legalisieren? Der erste Grund, der einem dafür einfällt, sind die Schmerzen der kranken Person. Es gibt unzählige Patienten, die schwere Qualen erleiden müssen und für die der Tod manchmal die beste Lösung wäre. Doch da stellt sich die Frage: aktive oder passive Sterbehilfe? Entweder die Schmerzen durch Schmerzmittel stoppen und den Menschen manchmal noch Monate vor sich hin vegetieren lassen oder der sofortige Tod durch Medikamente.
Ein weiterer Punkt der für Sterbehilfe spricht, ist die Würde des Menschen. Im dritten Film haben wir gesehen, wie einem Mann der ALS - eine lebensbedrohliche Krankheit, die die Muskel zerstört – hatte zum Sterben verholfen wurde. Menschenunwürdig war das Leben deswegen für ihn, weil er durch die Muskelerschlaffung nur schwer atmen konnte. Viele Menschen verlangen Sterbehilfe, weil sie wollen, dass ihre Angehörigen sie in guter Erinnerung behalten.
In Film 3 wurde außerdem gesagt, dass Menschen, die Sterbehilfe wollen, schon vor starker Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes, ein Dokument unterschreiben müssen, wo sie dies bestätigen. Ein Mensch hat das Recht selbst über sich zu entscheiden. Er kann also selber entscheiden, ob er leben oder sterben will. Eine Problematik ergibt sich jedoch, wenn man entscheiden muss, ob der Mensch, der sterben will, wirklich zurechnungsfähig ist. Wie soll man das entscheiden oder vor allem nachweisen können.
Für Sterbehilfe spricht auch, dass es die Aufgabe eines Arztes ist, das Beste für seinen Patienten zu tun.
Es gibt jedoch auch einige Contrapunkte zur Sterbehilfe. Als erstes natürlich die moralische Frage, ob man einen Menschen auf Verlangen töten kann. ? Und dagegen spricht auch, dass man sich so mit Gott gleich stellt.
Die Legalisierung der Sterbehilfe birgt die Gefahr, dass Ärzte dies ausnutzen würden, da sie dann über das Leben des Patienten entscheiden könnten. In Film 1 konnte man sehen, wie Atrott mit Sterbehilfe Geld verdient. Solche Fälle könnten sich dann vermehren.
Es ist für Ärzte nicht leicht, Menschen zu töten und dies täglich zu tun, ist unmöglich. Daher muss sich auch gefragt werden: Wer bringt einfach so häufig Menschen um, um ihnen zu helfen? Ist jemand, der sich um das Wohl der Patienten sorgt, bereit, dass zu tun
Außerdem besteht die Gefahr, dass aktive Sterbehilfe von lebensmüden Menschen ausgenutzt wird, um ihr Leben zu beenden, wenn sie den Mut zum Selbstmord nicht haben. Patienten könnten es auch als ihre Pflicht sehen zu sterben, um Angehörige zu entlasten.
Es stellt sich zudem die Frage, was getan werden soll, wenn der Patient nicht mehr bei Bewusstsein ist, nach welchem Maß wird entschieden ob Sterbehilfe geleistet wird? Darf man so über Leben und Tod entscheiden, sich mit Gott gleichstellen?
Es ist also gezeigt, dass das Legalisieren der Sterbehilfe leicht zum Ausnutzen führt.
Es gibt sehr viele Streitigkeiten und Unklarheiten bei der Sterbehilfe. Es gilt, eine Lösung zu finden, die zwischen beiden Seiten steht. Passive Sterbehilfe ist, meiner Meinung nach, momentan die beste Lösung, da man dabei nicht tötet, sondern nur das Sterben erleichtert.
Dies könnte man beispielsweise noch dadurch ausweiten, dass nach langer Leidenszeit in einem Hospiz aktiv geholfen werden darf.
Meiner Meinung nach, sollte aktive Sterbehilfe grundsätzlich nicht erlaubt werden, da es zu viele Gefahren birgt. In manchen Fällen ist Sterbehilfe jedoch richtig, da sie von einem menschenunwürdigen Leben befreit.
Es ist schwer, sachlich über Menschenleben zu entscheiden, da man sich dazu eigentlich nicht das Recht nehmen darf. Egal ob aktive Sterbehilfe in Zukunft legalisiert wird, es wird immer Befürworter und Gegner geben. Ich denke jedoch, dass es kein Gesetz geben darf, indem festgelegt wird, wann man wie zu sterben hat.
Inhalt
Eine Erörterung zur Fragestellung "Sollte Sterbehilfe in Deutschland erlaubt werden?" Die Grundlage hierfür waren 3 Filme, die erst beschrieben werden, bevor man sie auf die Fragestellung bezieht. Am Ende befindet sich ein kurzes Fazit.
(Die Inhalte der Filme in Stichwörtern: Fall Atrott, Sterbehospiz, Arzt der Sterbehilfe leistet ) (1259 Wörter)
(Die Inhalte der Filme in Stichwörtern: Fall Atrott, Sterbehospiz, Arzt der Sterbehilfe leistet ) (1259 Wörter)
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