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Prometheus (Goethe) - Textanalyse

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Textanalyse



J. W. v. Goethe: Prometheus
Das Gedicht „Prometheus“ von Johann Wolfgang von Goethe handelt von der Beziehung der Menschen zu den Göttern, wobei es hier eher um die Beziehung von Prometheus zu den Göttern geht.
So spricht Prometheus sehr verachtend zu den Göttern, speziell zu Zeus und macht deutlich, dass der schöpferische Mensch Autonomie fordert und keine übergeordneten Autoritäten benötigt.
Prometheus, der als Halbgott die Menschen formt, gibt zu, dass er selber als Kind noch an die Macht der Götter glaubt, aber betont gleichzeitig dabei die Naivität von Kindern und Bettlern und stellt somit die Macht und Existenz der Götter in Frage.
Des Weiteren richtet er eine Vielzahl von Vorwürfen in Form von Fragen an Zeus und macht mit eigenen Antworten auf seine Fragen seine Unabhängigkeit von den Göttern und gleichzeitig die Passivität der Götter deutlich. Dies geschieht hierbei in Form von rhetorischen Fragen, die vorwurfsvoll die Anklage an Zeus verstärken.
Prometheus wirkt so sehr autonom, da er immer wieder seine Autonomie betont, wie zum Beispiel in der ersten Strophe mit Hilfe von Possessivpronomen
(Z. 6: „meine Erde“; Z. 8: „meine Hütte“; Z. 10: „meinen Herd“). Hier verdeutlicht er, dass er allein seinen Besitz geschaffen hat und die Götter ihm dabei keine Hilfe waren und er sie dafür auch nicht benötigt.
Des Weiteren wirkt Prometheus durch die verachtenden Bezeichnungen und Ausrufe an die Götter sehr selbstbewusst und stellt die Macht der Götter sehr offensichtlich in Frage (Z. 13-14: „Ich kenne nichts Ärmer’s unter der Sonn als euch Götter“).
Jedoch im Vergleich dazu scheint er sich dabei mehr und mehr in den Vordergrund zu rücken. Die Positionen von den Göttern und Prometheus scheinen fast zu tauschen. Wo noch im ersten Vers die Betonung auf Zeus liegt endet das Gedicht mit dem Bezug bzw. die Betonung auf Prometheus. So ist hier eine klare Machtablösung erkennbar, die jedoch auch schon am Anfang des Gedichtes durch den Imperativ angedeutet wird (Z.1: “Bedecke“; Z. 3: „übe“). Prometheus erlaubt sich hier also über die Götter zu befehlen, obwohl die Götter ja normalerweise deutlich höher gestellt sind, als er.
Im Gegensatz dazu stehen also die Götter, die von Prometheus als verachtenswert betitelt werden, da sie nicht zum Wohl der Menschen bzw. zum Wohl von Prometheus beigetragen haben, sondern aus Prometheus Sicht nichts tun und schlafen (Z. 37: „dem Schlafenden dadroben“). So betont er eher die Abhängigkeit der Götter von den Menschen, speziell von den Kindern und Bettlern, die als einzige Menschen, so Prometheus Meinung so naiv sind und an die Götter glauben. Auch hier wird wieder die Umkehrung der Macht und dabei die Erniedrigung der Götter deutlich.
Obwohl Prometheus sich nicht deutlich als etwas Höheres darstellt als die Götter stellt er sich dennoch mit ihnen auf eine Stufe, indem er behauptet, dass die „allmächtige Zeit“ (Z. 44) und das „ewige Schicksal“ (Z.45) die Herren über alles sind (Z.46: „meine Herren und deine“), also die Götter die gleichen Herren haben wie er.
Am Ende des Gedichtes, in der letzten Strophe folgt dann noch eine Art Zukunftsaussicht und vielleicht auch die Konsequenz und das Fazit von Prometheus, indem er sagt, dass er dafür sorgen wird, dass die Menschen, die er nach seinem Bilde formt, nicht an Götter glauben werden.
So betont dieses Gedicht die Autonomie der Menschen und macht klar deutlich, dass die schöpferische Kraft in den Menschen liegt und nicht von übergeordneten Autoritäten gelenkt werden kann. Der Mensch selber besitzt die Kraft und Kreativität sein Leben so zu leben, dass er glücklich wird und auch über Niederschläge hinweg zu kommen. Dazu benötigt er keine übergeordneten Götter, die ihm dabei zur Seite stehen.
Das Gedicht bezogen auf eine zeitliche Einordnung zeigt deutliche Merkmale der Epoche „Sturm und Drang“. Diese Epoche wird als Geniezeit bezeichnet, da hier die intensive Empfindung mehr und mehr zur Geltung kommt. Bezieht man dies auf den Text „Genie“ von Johann Caspar Lavater, der ein Genie als ein Wesen bezeichnet, dass wahrnimmt, schaut, empfindet, denkt, spricht und handelt, so wird dies klar deutlich. Das Gedicht „Prometheus“ handelt von einer starken Götterkritik. Die Menschen glauben nicht einfach mehr an das, was schon Jahre zuvor geglaubt wurde, nie bewiesen wurde, aber immer weitererzählt wurde. Die Menschen fangen an darüber nachzudenken und stellen viele Dinge in Frage, wie ebenfalls für die Epoche üblich die Existenz der Götter. So ist hier eine deutliche Auflehnung gegen die Götter erkennbar. Das einstige mächtige Ich wird durch ein neues Ich abgelöst. Die fortschreitende Entwicklung der Menschen zum Beispiel in Bezug auf Bildung treibt diese Bewegung an bzw. ermöglicht sie. Menschen glauben nicht nur noch einfach an das was sie erzählt bekommen und was sie in ihrer Lebensart bestärkt sondern können nun durch ihr Wissen eher den Glauben von der Wirklichkeit unterscheiden und in Frage stellen.
Inhalt
Hier findet ihr eine Textanalyse zu Prometheus (von Goethe) mit natürlich allem was dazu gehört(sehr ausführlich). Dabei im Anschluss an die Analyse noch eine Einordnung in die Zeitepoche mit Begründung. Dabei wird der Text "Genie“ von Johann Caspar Lavater mit in diese Einordnung mit einbezogen. (783 Wörter)
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