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"Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing

Alles zu Gotthold Ephraim Lessing  - Nathan der Weise

Gotthold Ephraim Lessing: "Nathan der Weise"


Ich schreibe über ein Stück deutscher Literaturgeschichte, das ich ziemlich ausführlich in der Schule behandelt und natürlich gelesen habe.
Es geht um Lessings " Nathan der Weise", ohne Frage eines der bedeutendsten Werke der deutschen Aufklärung.

Ich werde auf die Handlung (fast schon zu detailliert) und die Personen eingehen. Außerdem sage ich noch etwas zur Entstehung, zur Handlungszeit des Werkes und natürlich nenne ich wieder ein paar biografische Daten Lessings.

Ich besitze die Version des Hamburger Lesehefte Verlags( 17. Heft) mit türkisem Einband und normalerweise 132 Seiten.

Personen:

  • Sultan Saladin (Mohammedaner, Anhänger des Islam)
  • Sittah( Saladins Schwester)
  • Nathan( reicher Jude aus Jerusalem, jüdischer Glaube)
  • Recha( dessen angenommene Tochter)
  • Daja( Christin, die im Hause des Juden als Gesellschafterin Rechas arbeitet)
  • Junger Tempelherr( Christ, rettet Recha)
  • Derwisch, Al Hafi
  • Patriarch von Jerusalem (kirchlicher Würdenträger)
  • Klosterbruder
  • Emir (nebst verschiedenen Mamelucken des Saladin)

Handlung:

Ich werde jetzt zu jeder Szene sagen, wo und was passiert und wer handelt. Wo mal eine Angabe fehlt, war sie nicht aus dem Text erkennbar.
TH= Tempelherr, KB= Klosterbruder

I. Akt


1. Szene:
Ort: Flur in Nathans Hause
Personen: Daja, Nathan
Handlung: Nathan kommt von einer Geschäftsreise aus Babylon zurück. Daja erzählt ihm von dem Brand seines Hauses und wie seine Tochter von einem Tempelherren aus den Flammen gerettet wurde. Der Retter verschwand spurlos und Recha schwärmt von ihm.

2. Szene:
Ort: im Hause Nathans
Personen: Recha, Daja, Nathan
Handlung: Recha begrüßt ihren Vater und erzählt ihm von "ihrem Engel". Nathan versucht ihr zu erklären, dass ihre Rettung kein Wunder war, sondern die Tat eines Menschen. Daja erzählt, was sie über den Tempelherrn weiß. Nathan will ihm danken; macht Recha den Unterschied zwischen Schwärmen und Handeln klar, aber wo ist der Tempelherr?

3. Szene:
Ort: im Hause Nathans
Personen: Nathan, Derwisch( mohammedanischer Bettelmönch, der in Einsiedeleien o. Klöstern lebt.)
Handlung: Der Derwisch ist Nathans Freund. Bei seinem Besuch erzählt er Nathan, dass er Schatzmeister beim Sultan geworden ist(gute Kleidung!). Nathan soll ihm in seinem Amt helfen. Dieser geht aber nicht darauf ein. Daraufhin will Al-Hafi ihm die Freundschaft kündigen und Nathan schickt ihn fort: " Grad unter den Menschen möchtest du ein Mensch zu sein verlernen."

4.Szene:
Ort: im Hause Nathans
Personen: Nathan und Daja
Handlung: Nathan erfährt von Daja, dass der Tempelherr wieder unter den Palmen wandelt. Daraufhin schickt er Daja zu ihm, um ihn einzuladen. Aber der Tempelherr will nicht zum Juden kommen. Daja soll ihn trotzdem beobachten. Nathan folgt ihr.

5. Szene:
Ort: ein Platz mit Palmen
Personen: Tempelherr, Klosterbruder
Handlung: Der Tempelherr wird vom Klosterbruder beobachtet. Sie kommen ins Gespräch und der Klosterbruder gibt zu, dass er ihn, den Tempelherrn im Auftrag des Patriarchen( seit 5 Jh. n Chr. Bezeichnung der Bischöfe Jerusalems) beobachten soll. Der Tempelherr erzählt dem Klosterbruder, wie er in Gefangenschaft geriet bis hin zur Begnadigung. Der Patriarch hat Aufträge für den Tempelherrn( Armee Saladins auskundschaften) aber dieser will kein Spion werden, da er Saladin sein Leben verdankt. Daraufhin verrät der Klosterbruder dem Tempelherrn, warum dieser begnadigt wurde.

6. Szene:
Ort:
Personen: Daja, Tempelherr
Handlung: Tempelherr ist nicht erfreut, Daja zu sehen. Im Gespräch erfährt Daja, dass der Tempelherr verreist war. Sie erzählt ihm, dass Nathan wieder von seiner Reise zurück ist; wie gut sie es trotz ihres Glaubens bei Nathan hat. Tempelherr will nicht zu Nathan, weil dieser ein Jude, er aber ein Schwabe ist. Recha hat er vergessen und Daja soll ihn endlich in Ruhe lassen.

II. Akt


1. Szene:
Ort: im Palast des Sultans
Personen: Saladin, Sittah
Handlung: Saladin spielt mit Sittah Schach und verliert. Sie unterhalten sich über die Christen/ das Christentum

2. Szene:
Ort: im Palast des Sultans
Personen: Saladin, Sittah, Derwisch Al-Hafi
Handlung: Saladin will Sittah das verspielte Geld auszahlen, als Al-Hafi ihm erzählt, dass kaum noch Geld in der Schatzkammer ist. Sittah hatte schon das Geld für die letzten Spiele nicht genommen. Al-Hafi soll borgen gehen, aber nicht bei denen, die Saladin reich gemacht hat, sondern bei den Geizigen. Da fällt dem Sultan Nathan ein. Der Derwisch sagt jedoch, dass dieser nichts borgt.

3. Szene:
Ort: Palast des Sultans
Personen: Saladin, Sittah
Handlung: Sittah erzählt Saladin von Nathan, seinen Entdeckungen, von seinem Reichtum und seiner Weisheit: " Der Jude sei mehr oder weniger ein Jud’, ist er nur reich: genug für uns!" In Sittah reift ein Plan heran.

4. Szene:
Ort: vor dem Hause Nathans, wo es an die Palmen stößt
Personen: Recha, Nathan, Daja
Handlung: Recha will den Tempelherren sehen. Nathan und Daja wollen nicht, dass Recha ihm in die Arme läuft, denn Daja weiß ja, wie der Tempelherr zu Recha steht. Die beiden Frauen wollen ihn aus dem Fenster beobachten

5. Szene:
Ort: unter den Palmen
Personen: Nathan, Tempelherr
Handlung: Nathan wartet auf den Tempelherren und spricht ihn dann an. Er dankt ihm für die Rettung seiner Tochter. Tempelherr will keinen Dank, da es seine Pflicht gewesen sei, sie zu retten. Nathan küsst den verbrannten Fleck an dem Umhang des Tempelherren und bietet ihm alles, was er zu geben fähig ist.
Nathan versteht ihn, weiß aber auch, dass nicht nur Tempelherren so denken sollten (" Ich weiß, wie gute Menschen denken; weiß, dass alle Länder gute Menschen tragen."). Nathan überzeugt den Tempelherren, dass seine Meinung falsch ist. Er weiß, dass es dem Tempelherren genügen würde, ein Mensch zu sein. Der Tempelherr bietet Nathan die Freundschaft an und schämt sich, dass er ihn verkannt hat. Er will nun auch Recha kennen lernen.

6. Szene:
Ort: unter den Palmen
Personen: Nathan, Tempelherr, Daja
Handlung: Daja kommt ganz aufgeregt zu Nathan gelaufen und erzählt ihm, dass der Sultan ihn sprechen will.

7. Szene:
Ort:
Personen: Nathan, Tempelherr
Handlung: Nathan ist bereit, alles zu tun, was der Sultan befiehlt, will es wegen dem Tempelherren tun. Nathan erfährt nun auch den Namen des TH: Curd von Stauffen. Er kennt diesen Namen

8. Szene:
Ort
Personen: Nathan, Daja
Handlung: Daja soll Recha erzählen, dass sie den TH bald erwarten darf, sie soll dabei aber vorsichtig vorgehen.
Al-Hafi kommt

9. Szene:
Ort:
Personen: Nathan, Al-Hafi
Handlung: Al-Hafi erzählt Nathan, dass sich der Sultan von ihm Geld borgen will, und er das hatte von ihm abwenden wollen. Er warnt Nathan, dass Saladin seinen Rat wahrscheinlich nicht befolgen wird und erzählt ihm von dem Schachspiel, das für den Sultan noch nicht verloren war. Al-Hafi hält es bei dem Sultan nicht mehr aus, da er nie für sich gebettelt hat und nun für andere borgen muss. Al-Hafi geht, Nathan: " Der wahre Bettler ist doch einzig und allein der wahre König!"

III. Akt


1. Szene:
Ort: in Nathans Hause
Personen: Recha, Daja
Handlung: Recha Recha wartet auf Th und unterhält sich indessen mit Daja

2. Szene:
Ort: in Nathans Hause
Personen: Recha, Daja, Tempelherr
Handlung: Der Tempelherr kommt zu Recha. Diese fällt ihm zu Füßen und bedankt sich für ihre Rettung. Sie unterhalten sich über den Brand und über die Reise des Tempelherren(Sinai). Recha will gerne wissen, was der Vater und Daja dem Tempelherrn erzählt haben. Der TH will zu Nathan gehen, es hat Gefahr, wenn er nicht fortginge.

3. Szene:
Ort:
Personen: Recha und Daja
Handlung: Daja und Recha unterhalten sich. Recha ist noch immer verwundert über das plötzliche Verschwinden des TH. Sie ist immer noch ganz ergriffen davon, dass er bei ihr war, ist aber dennoch ruhig. Recha gesteht, dass sie sich über die Unruhe des TH freut und spricht mit lieben Worten von ihm.

4. Szene
Ort: ein Audienzsaal im Palast des Sultans
Personen: Saladin, Sittah
Handlung: Saladin will sich mit Hilfe einer Frau Geld besorgen. Das Opfer ist Nathan. Die Falle wird dem geizigen, furchtsamen Juden gestellt, nicht dem guten und weisen Nathan. Saladin und Sittah beraten sich noch einmal. Sittah geht.

5. Szene:
Ort: ein Audienzsaal im Palast des Sultans
Personen: Saladin, Nathan
Handlung: Saladin lernt Nathan kennen, den das Volk den Weisen nennt. Im Gespräch kommt heraus, dass der Sultan nicht Nathans Geld will, sondern erfahren möchte, welche der drei Weltreligionen die wahre ist. Saladin versucht, durch diese List doch an Nathans Geld zu kommen. Nathan bekommt Bedenkzeit.

6. Szene:
Ort: ein Audienzsaal im Palast des Sultans
Personen: Nathan
Handlung: Nathan hatte erwartet, dass der Sultan ihn um Geld bittet, doch statt dessen will er Wahrheit erfahren. Nathan überlegt. Er kommt auf die Idee, seine Aufgabe durch ein Märchen zu lösen ( " Nicht nur Kinder speist man durch Märchen").

7. Szene:
Ort: ein Audienzsaal im Palast des Sultans
Personen: Nathan, Saladin
Handlung: Nathan erzählt dem Sultan seine Geschichte.
Die Ringparabel S. 64 ff. :

Ein Mann besitzt einen Ring von unschätzbarem Wert, dieser hat die geheime Kraft, vor Gott und Menschen angenehm zu machen. Der Ring soll seinem Hause auf ewig erhalten bleiben.
Jeder Vater hat den Ring an seinen liebsten Sohn zu vererben. Nach mehreren Generationen
kommt der Ring an einen Mann, der drei Söhne hat und alle gleich liebt. Er verspricht jedem
der Söhne, dass er den Ring erhält und gerät dadurch in eine Zwickmühle, denn er will
nach seinem Tode keinen von den dreien enttäuschen. Also lässt er von einem Künstler zwei völlig identische Kopien von dem Ring anfertigen. Diese drei Ringe sind nicht mehr
voneinander zu unterscheiden. Der Vater stirbt und jeder der Söhne erhält einen der drei
Ringe. Jeder der drei Söhne behauptet, dass sein Ring der echte sei, so kommt es, dass sie vor einen Richter treten und dieser entscheiden soll, wer nun der rechtmäßige Fürst mit dem
echten Ring ist. Daraufhin fordert der Richter, dass sie doch den Vater herbeischaffen sollten, doch dieser ist ja tot. Also besinnt er sich auf die Wunderkraft des echten Rings und fragt die Söhne: "Nun; wen lieben zwei von euch am meisten?". Als die Söhne nicht antworten, meint er, dass alle drei Ringe unecht sind. Er rät den Söhnen, dass doch jeder seinen Ring als den echten ansehen und in dessen Sinne handeln soll. Sollte sich nach "tausend tausend" Jahren herausstellen, welcher der echte Ring ist, wird ein neuer Richter Recht sprechen können. Aber noch sei keine Lösung zu finden.

Übersetzung der sprachlichen Bilder:


Wunderkraft des Ringes:
Träger ist bei allen Menschen beliebt = der Charakter und das menschliche Handeln

Drei Ringe = 3 Religionen( Judentum, Islam und Christentum)
Nur einer davon ist der Richtige mit = die "wahre" Religion
der Wunderkraft

Streit der Söhne: = Kampf der 3 Religionen
Jeder will derjenige sein, der den = jede will die wahre sein, akzeptiert die andere
Rechten Ring besitzt, nicht ( Intoleranz)
jeder liebt sich selbst am meisten

Richterspruch:
Jeder der Söhne soll handeln, dass = Die Menschen sollen aus eigenem Willen
er die Kraft des Ringes zum Ausdruck menschlich handeln
bringt

Lessing führt den Kampf u.a. gegen die starren Ansichten der Kirche und für Toleranz und
Menschlichkeit.

DAS WESEN WAHRER RELIGION BESTEHT ALLEIN IM MENSCHLICHEN HANDELN.

Weitere Handlung: Nathan bietet Saladin freiwillig sein Geld an. Der TH wird es bringen(!)
Nathan soll den TH holen. Saladin will ihn seiner Schwester zeigen, damit diese ein Bild von ihrem Bruder erhält, den sie nicht kante. Saladin will alles Sittah erzählen.

Hier kommt das Motiv der Aufklärung zur Geltung:
ein weltlicher Herrscher wird durch die Vernunft überzeugt.

8. Szene:
Ort: unter den Palmen, in der Nähe des Klosters
Personen: Tempelherr
Handlung. TH spricht mit sich selbst. Er gesteht sich ein, dass er vor seinen Gefühlen
geflohen war. Er liebt Recha und will sich nie mehr von ihr trennen. Es stört ihn nicht, dass Recha ein Judenmädchen ist.

9. Szene:
Ort: unter den Palmen, in der Nähe des Klosters
Personen: Nathan, Tempelherr
Handlung: Nathan kommt vom Sultan zurück und teilt dem TH mit, dass der Sultan ihn sprechen möchte. TH hält Nathan um die Hand Rechas an. Nathan unterbricht ihn laufend und das Gespräch kommt auf den Vater des TH. Nathan lenkt wieder ein, hat dem TH noch nichts abgeschlagen

10. Szene:
Ort:
Personen: Tempelherr, Daja
Handlung: TH wird sich seiner Liebe zu Recha noch mehr bewusst. Er gesteht dies Daja und erklärt ihr, dass er nicht weiß, wie er ohne Recha leben soll. Daja erzählt dem TH, dass Recha keine Jüdin, sondern eine Christin ist und dass Nathan nicht ihr Vater ist.

IV. Akt


1. Szene:
Ort: in den Kreuzgängen des Klosters
Personen: Tempelherr und Klosterbruder
Handlung: Tempelherr hat den Klosterbruder gefunden. Sie unterhalten sich. Der TH will zum Patriarchen, um ihn um Rat zu fragen. Der KB will nicht wissen worum es geht, denn er hat nur eine Sorge, nämlich das Gelübde des Gehorsams
Da kommt auch schon der Patriarch

2. Szene:
Ort: in den Kreuzgängen des Klosters
Personen: TH, KB und Patriarch ( mit allem geistlichen Pomp)
Handlung: TH sagt dem Patriarchen, dass er Rat braucht und erklärt ihm sein Problem: Er liebt ein jüdisches Mädchen, dessen Vater nicht ihr richtiger Vater ist. Sie ist aber ein Christenkind und wurde in keinem Glauben erzogen.
Der Patriarch ist entsetzt und ist der Meinung, der Jude müsse bestraft werden "Der Jude wird verbrannt", denn es ist ein großes Verbrechen, jemanden zu einem falschen Glauben zu erziehen, besonders, wenn es sich dabei um einen Christ handelt. Der Patriarch will den Namen des Juden wissen und deshalb zu Saladin gehen. Er möchte der Sache näher auf den Grund gehen. Im Abgehen spricht er mit dem KB.

3. Szene:
Ort: ein Zimmer in Saladin’s Palast
Personen: Saladin, Sittah, Sklave
Handlung: Saladin bekommt viele Beutel mit Geld. Sittah hat ein Gemälde von dem Bruder gefunden. Saladin erzählt, wie dieser ausritt und wiederkam. Saladin will das Bild mit dem Tempelherrn vergleichen.

4. Szene:
Ort: ein Zimmer in Saladin’s Palast
Personen: Saladin, Tempelherr
Handlung: TH bedankt sich für seine Freilassung. Saladin möchte, dass der TH bei ihm bleibt (!). Im Gespräch will Saladin wissen, was den Tempelherren so bedrückt. Da erzählt ihm dieser von Recha, wie er sie rettete, verschmäht und nun in sie verliebt ist. Sie sprechen über Nathan, es kommt zum Streit. TH erwähnt, dass er schon beim Patriarchen war. Daraufhin schickt Saladin den TH los, um Nathan in den Palast zu bringen.

5. Szene:
Ort: ein Zimmer in Saladin’s Palast
Personen: Saladin, Sittah
Handlung: Sittah hatte das Gespräch mitgehört und ist entrüstet, dass Saladin nicht nach den Eltern des TH gefragt hat. Saladin vermutet, dass Assad( der Bruder) bei schönen Christinnen beliebt war und eine davon die Mutter vom TH war. Saladin lässt Recha holen, um sie Nathan, dem unrechtmäßigen Besitzer, zu entreißen.

6. Szene:
Ort: der offene Flur in Nathans Haus
Personen: Nathan, Daja
Handlung: Daja entdeckt einen schönen Silberstoff für Rechas Brautkleid. Nathan verstellt sich. Daja bittet Nathan, Recha dem TH zu geben. Irgendetwas hält Nathan jedoch noch davon ab, obwohl ihm der TH recht wäre und Recha ihm gönnen würde. Der KB erscheint und will Nathan sprechen.

7. Szene:
Ort: der offene Flur in Nathans Haus
Personen: Nathan, Klosterbruder
Handlung: KB kommt im Auftrag des Patriarchen. Diesem hat jemand erzählt, dass hier ein Jude lebt, der ein Christenkind als Tochter erzieht. Der KB war der Reitknecht, der Recha vor 18 Jahren zu Nathan brachte. Dies geschah damals im Auftrag des Herrn von Filnek ( Wolf von Filnek). KB ist der Meinung, dass das Christentum auf dem Judentum aufgebaut ist. Nathan erzählt daraufhin, dass ein paar Tage bevor der KB Recha brachte, seine Familie und alle anderen Juden in Gath von Christen ermordet wurden. Damals schwor er dem Christentum unversöhnlichen Hass. Nathan fragt nach Verwandten Rechas. Er erfährt, dass die Mutter eine Stauffin war und der Bruder Condrad von Stauffen ( = Tempelherr). Der KB hat ein Büchlein von seinem Herrn, in dem die Angehörigen stehen. Der KB geht, um es zu holen. Nathan will Recha gern behalten und bevor der KB verschwindet, fragt er, wer dem Patriarchen alles verraten hat.

8. Szene:
Ort:
Personen: Daja, Nathan
Handlung: Recha wird von Sittahs Gefolge geholt. Daja erzählt Nathan davon. Daraufhin will Nathan die Boten sprechen. Daja will Recha begleiten und ihr im besten Augenblick sagen, wer sie ist.

V. Akt


1. Szene:
Ort: Zimmer in Saladins Palast, in dem die Geldbeutel noch stehen
Personen: Saladin, 3 Mamelucken( Leibwächter Saladins)
Handlung: Saladin hat den Derwisch nicht gefunden. Die Karawane aus Kairo ist eingetroffen. 2 Mamelucken melden dies Saladin und werden dafür belohnt. Ein dritter kündigt den Führer der Karawane, den Emir Mansor, an.

2. Szene:
Ort: Zimmer in Saladins Palast
Personen: Emir Mansor, Saladin
Handlung: Emir erzählt, weshalb sie erst so spät kommen. Er bekommt von Saladin den Auftrag, sich neue Bedeckung( Leute zum Schutz der Karawane) zu nehmen und den größten Teil der Gelder zum Vater nach Libanon zu bringen. Er soll auf der Hut sein.

3. Szene:
Ort: die Palmen vorm Haus Nathans
Personen: Tempelherr
Handlung: TH wartet auf Nathan. Er ist sehr ärgerlich. Er macht sich Gedanken über Recha und dass eigentlich nichts an ihr wäre, was ihm gefiele. Nathan kommt mit dem KB aus dem Haus.

4. Szene:
Ort: die Palmen vorm Haus Nathans
Personen: Nathan, Klosterbruder
Handlung: Nathan bedankt sich für das Buch. Er bereut nichts von dem, was er für Recha getan hat. KB bestätigt Nathan, dass wirklich ein Tempelherr den Patriarchen gegen Nathan aufgehetzt hat. Nathan kennt nur einen, seinen Freund. Er will mit dem Buch zum Sultan gehen, der Patriarch darf nichts erfahren.

5. Szene:
Ort: die Palmen vorm Haus Nathans
Personen: Nathan, Tempelherr
Handlung: Der TH erzählt Nathan, dass er der TH war, der ihn angeklagt hat.
In seiner guten Stimmung wurde er von Nathan kühl empfangen. Das regte den TH auf und in diesem Moment verriet Daja ihr Geheimnis, woraufhin er Nathan ausliefern wollte. Doch nun sieht der TH sein Vergehen ein und bittet Nathan erneut um Rechas Hand. Nur so kann (und will) er Recha retten. Nathan sagt, dass es dazu zu spät ist. Dank des KB weiß Nathan nun, wem Recha anverwandt ist; dass sie einen Bruder hat.
TH will Recha selbst fragen, ob sie ihn heiraten will. Nathan erzählt dem Tempelherren, dass Recha bei Sittah ist und dort auch ihr Bruder zu finden ist. Beide gehen zum Sultan.

6. Szene:
Ort: in Sittahs Harem
Personen: Sittah, Recha
Handlung: Sittah und Recha unterhalten sich. Recha ist ängstlich und schüchtern. Sie weint, weil sie ihren guten Vater verlieren soll. Sittah tröstet sie. Recha erzählt von Daja, die gut und böse zu ihr war.
Diese hatte Recha nämlich auf dem Weg zum Palast gesagt, dass diese eine Christin ist und Nathan nicht ihr Vater. Darüber ist Recha sehr unglücklich.

7. Szene:
Ort: in Sittahs Harem
Personen: Sittah, Recha, Saladin
Handlung: Recha fleht Saladin an, ihren Vater behalten zu dürfen. Saladin macht den Vorschlag, wenn zwei Väter sich streiten, den dritten zu nehmen: ihn selbst. Sittah erzählt, dass er Nathan und den Tempelherren herbestellt hat.

8. Szene:
Ort: in Sittahs Harem
Personen: Sittah, Recha, Saladin, Nathan, Tempelherr
Handlung: TH und Nathan erscheinen. Der Sultan sagt Nathan, dass er sein Geld zurückbekommen kann, da die Karawane eingetroffen ist. Doch Nathan geht es an erster Stell um Recha. Saladin will TH und Recha zusammenbringen, doch Nathan verhindert das.

Er will erst Rechas Bruder zu Wort kommen lassen und klärt eine verworrene Geschichte
auf:

- TH heißt nicht Curd von Stauffen, sondern Leu von Filnek
- Seine Mutter war eine Stauffin
- Deren Bruder (Onkel des TH) hieß Curd von Stauffen( jetzt tot, hat an Kindes statt TH angenommen)
- Eltern des Th ließen ihn in Deutschland
- Vater des Tempelherrn war Nathans Freund, Wolf von Filnek (kein Deutscher, Assad, daher die Ähnlichkeit), er war mit einer Deutschen vermählt, folgte ihr aber nur für kurze Zeit nach Dtl.
- Rechas Bruder ist der Tempelherr
- Recha heißt in Wirklichkeit Blanda von Filnek

Saladin fragt Nathan nach dem Vater der Geschwister, nach dessen Abstammung. Das weiß Nathan aber nicht, er weiß nur, dass Wolf von Filnek am liebsten persisch sprach. Es stellt sich heraus, dass der Vater der Geschwister der Bruder des Sultans (Assad) war. Der Sultan vergewissert sich im Buch und erkennt dabei, dass er der Onkel von Recha und dem Tempelherrn ist. Es folgt eine allseitige Umarmung,
HAPPY ENDE ;)

Der Schluss ist ziemlich überraschend und über das gesamte Werk kommt es zu Irrungen und Wirrungen, dass es manchmal schon ganz schön schwer ist, die Übersicht zu behalten.

Zur Entstehung:


- 1770, Lessing kommt nach Wolfenbüttel bei Braunschweig und der Herzog von Braunschweig vertraut ihm die Leitung der Bibliothek an
- Lessing kommt in Kontakt mit der "Schrift von Reimarus", in der es eine scharfe Auseinandersetzung mit dem AT und NT bzw. den Meinungen der Kirche kommt
- Lessing gibt die "Wolfenbütteler Beiträge" heraus
- "Fragmente eines Ungenannten", eine Streitschrift Reimarus’, wird zusammen mit Anschauungen und Meinungen Lessings veröffentlicht
- dies löste eine ungeheure Bewegung aus, die aber nicht zu dem von Lessing erhofften Disput führte
- die christlich- orthodoxe Kirche, allen voran Hauptpastor Götze tritt offen für die starre geistliche Lehre ein
- Lessing, der "Anti-Götze", antwortet darauf, dass der Wert eines Menschen nicht dadurch bestimmt wird, welcher Religion er angehört, sondern dadurch, was er leistet
- 1778 wir Lessing vom Herzog von Braunschweig zum Abbruch seines theologischen Meinungsstreits gezwungen
- infolgedessen antwortet Lessing in form des Schauspiels " Nathan der Weise"
- "Nathan der Weise" wurde u.a. von dem Werk "Decamerone" von G. Boccacio ( Geschichte con den 3 Ringen) beeinflusst

Die Handlungszeit der Geschichte:


- spielt in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge 1190

Kreuzzüge:

- 1095 Rede des Papstes
- 1096 erster Auszug, Gebiete werden besetzt
- Ordensritter sind Mönche und Soldaten
- Tempelherr aus dem Templerorden, Mönch und Ritter
- 1144 Land geht verloren
- es folgen weitere Kreuzzüge

3. Kreuzzug:

- Salad ed Din, sammelte sein Heer und besiegt die Christen
- Er gestattete christlichen Pilgern, zum Heiligen Grab zu reisen
- Alle Ordensritter mit feindl. Absichten waren des Todes

Lessing benutzte den Stoff und die Zeit der Kreuzzüge, um die zu seiner Zeit aktuellen deutschen Verhältnisse literarisch darzustellen.

Die Konfliktgestaltung:


Auf der einen Seite steht Nathan, der Vertreter des Bürgertums, der zwar reich ist, seinen Reichtum aber nicht missbraucht und stattdessen mit Klugheit und Verstand handelt. Bei ihm ist die Gewalt völlig ausgeschaltet. In Nathan werden alle Grundzüge der Aufklärung vereinigt: Toleranz, Vernunft, Klugheit, etc. ( " Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"(Kant))
Auf der anderen Seite steht Der Adel und die Kirche, die durch Saladin und den Patriarchen vertreten werden.
Saladin will Geld und versucht Nathan durch eine List zu überführen, doch durch Vernunft wird er überzeugt.
Der Patriarch hingegen steht meiner Meinung nach für Götze. Er will, dass Nathan bestraft wird, weil er Recha, eine Christin zu keinem Glauben erzogen hat. Er denkt nicht einmal daran, dass Nathan ihr auch das Leben gerettet hat. Außerdem erkennt man bei ihm den Kampf der Kirche gegen den Islam, da er versucht den TH für seine Machenschaften und als Spion zu gewinnen.

Die Lösung des Konflikts:


Lessing löst den gesamten Konflikt zwischen Religionen usw., indem er am Ende Nathan herausfinden lässt, dass TH, Recha, Sittah und Saladin miteinander verwandt sind.
Recha und der Tempelherr sind Geschwister, Saladin ist ihr Onkel, Sittah ihre Tante.
Nathan führt diese Familie zusammen, sodass am Ende alle Menschen verbunden sind und die Religion überhaupt keine Rolle mehr spielt

Biografie Lessings:


- am 22.1.1729 in Kamenz als Pfarrerssohn geboren
- erhält eine solide Bildung
- 1741 besucht er die Fürstenschule St. Afra in Meißen
- später Theologiestudium in Leipzig
- 1748 erster Erfolg mit "Der junge Gelehrte" in Leipzig
- dann kritische Artikel in der "Berliner Privilegierten Zeitung) in Berlin
- 1751 Magister der Philosophie in Wittenberg
- 1755 Reise nach Westeuropa
- bis 1758 freier Schriftsteller in Leipzig
- 1765 freier Schriftsteller in Berlin
- 1767 Dramaturg am Hamburger Nationaltheater Hamburg
- 1770 Bibliothekar des Herzogs von Braunschweig in Wolfenbüttel
- Herzog machte ihm das Leben zur Qual
- 1775 Italienreise
- 1776 Ehe mit Eva König( starb 1778 bei der Geburt des einzigen Sohnes)
- 15.2.1781 stirbt Lessing in Braunschweig

In seinem letzten Lebensjahrzehnt widmete sich Lessing vornehmlich dem Kampf gegen den Dogmatismus der Kirche und die Einmischung der Theologen in alle Bereiche des Lebens.

Mit "Nathan der Weise" schuf er die Idealgestalt eines Werks der Aufklärung.
Er spricht auf die Weisheit, die Vernunft und die Toleranz, nicht nur gegenüber anderen Religionen, an.
Meiner Meinung nach ist die Handlung etwas schwer nachzuvollziehen, aber gelesen haben muss man "Nathan der Weise" nun mal. Und das nicht nur, weil es zur deutschen Literaturgeschichte gehört.
Inhalt
In dieser Hausaufgabe beschreibe ich die Handlung von Lessings "Nathan der Weise", interpretiere die Ringparabel und die Absichten Lessings, nenne dessen biografische Daten und Bezüge zum Werk.
- Ort, Personen, Handlung: alle Akte, alle Szenen
- Entstehung
- Handlungszeit der Geschichte (Kreuzzüge)
- Konfliktgestaltung
- Biografie Lessing (4064 Wörter)
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