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Gedichtsinterpretation: Kaschnitz - "Hiroshima"

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Gedichtinterpretation


Das zu interpretierende Gedicht “ Hiroshima“, von der damals 56-jährigen Marie Luise Kaschnitz im Jahre 1957 geschrieben, erzählt von dem Leben des Piloten, der die Atombombe auf Hiroshima warf, nachdem er die Tat vollbrachte.
Das Gedicht beschreibt dies in zwei Abschnitten, der erste beinhaltet die Möglichkeiten mit so einer Schuld umzugehen, die die Menschen als erstes in Betracht ziehen würden. Zum Beispiel sich das Leben zunehmen oder dem Wahnsinn zu verfallen. Doch all dies ist fiktiv, der zweite Abschnitt erzählt die Realität. Hier taucht das lyrische Ich auf und erzählt es habe den Piloten in seinem Garten gesehen. Der Pilot führt ein fröhliches Leben ohne irgendwelche Schuldgefühle wie es scheint, er hat sogar eine kleine Familie gegründet und lacht für die Photographen in die Kamera.
Die beiden Abschnitte sind unterschiedlich lang, der erste umfasst nur 8 Verse, während der zweite 15 Verse lang ist. Das Gedicht ist ein sog. Prosagedicht, das bedeutet es hat kein Reimschema. Hierdurch wird der Inhalt und die Aussage des Gedichtes viel realer erzählt. Marie Luise Kaschnitz benutzt überhaupt nur wenig Stilmittel, was den Ernst eines solchen Themas verdeutlicht. Eins von ihnen ist das Bezeichnen des Piloten als der, “Der den Tod auf Hiroshima warf“ und nicht als der, der die Bombe auf Hiroshima warf. Marie Luise K. klagt den Piloten fast schon an und erhält diese Anschuldigung den ganzen ersten Abschnitt lang aufrecht. Außerdem beschreibt sie in Zeile 12 die Rosenhecke als jung und verdeutlicht so den relativ kurzen Zeitraum zwischen Abwurf der Atombombe und der Veröffentlichung des Gedichts. Sie zeigt damit auf, dass so eine Tat noch nach vielen Jahren als frisch empfunden wird und viele Nachfahren der Opfer noch heute darunter leiden. Eine weitere Metapher benutzt sie in der letzten Zeile dort wird der Photograph als die ganze Weltöffentlichkeit dargestellt. Dies zeigt wiederum, das das Thema die ganze Welt und nicht nur die damaligen Kontrahenten etwas angeht. Hauptsächlich denke ich aber geht es um das Verhalten des Piloten dem Photographen gegenüber. So fällt dem Leser das Verb „verzerrt“ auf. Es scheint dem Inhalt des Gedichtes überhaupt nicht angemessen, da man verzerrt eher mit Schmerz, Unwille oder Abneigung in Verbindung bringt aber nicht mit der Genugtuung ein Held fürs Vaterland zu sein. Der Leser fragt sich also: Lebt der Pilot wirklich ohne Schuldgefühle? Kann er einfach vergessen was er getan hat und ein normales Leben führen?
Ich denke M.L. Kaschmitz wollte den Leser zum Nachdenken anregen. Der Pilot scheint sich innerlich Vorwürfe zu machen, muss aber so lange nach aussen hin den sorgenfreien Vater und Ehemann spielen bis Gras (oder besser gesagt die Hecke (Z.13)) über die Sache gewachsen war. Die Gründe für seine Scharade erfährt der Leser nicht. Auch hier fordert die Autorin eine nähere Auseinandersetzung mit dem Thema. Vielleicht ist es der Schein des Patriotismus den der Vater vor seinen Kindern waren möchte, schließlich verbietet er seinem Sohn nicht den Umgang mit der Peitsche und stellt sich so nicht gegen den Drang des Jungen andere mit Waffen auf eine spielerische Art und Weise zu dominieren.
Ich denke die Autorin möchte den Leser dazu anregen die Beweggründe und die seel. Abgründe des Piloten zu erforschen ohne sich von der Scharade des Piloten beeinflussen zu lassen.
Inhalt
Dies ist eine Gedichtsinterpretation des Gedichts "Hiroshima" von Marie Luise Kaschnitz (533 Wörter)
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