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Charakterisierung Teiresias aus König Ödipus

Alles zu Sophokles - König Ödipus

Charakterisierung der Figur des Teiresias (König Ödipus, Sophokles)



Die Tragödie "König Ödipus" wurde 436 bis 433 v. Chr. von Sophokles verfasst. Sie handelt von der Suche Ödipus nach dem Mörder von Laios, dem vorherigen Herrscher der Stadt Theben. Dass Laios Ödipus Vater ist und er ihn selbst ermordet hat, wird in der Tragödie aufgedeckt. Bei der Suche ist der blinde Seher Teiresias von entscheidender Bedeutung, da seine ehrliche Art bekannt ist (V. 299 f.) und viel Wert auf Teiresias Antwort gelegt wird.

Über Teiresias äußere Merkmale wird nicht viel erzählt. Eventuell sieht man an seinen Augen, dass er blind ist, aber Genaueres dazu wird nicht erwähnt. Auch Teiresias Biografie bleibt dem Leser verborgen. Dadurch wird eine etwas geheimnisvolle Wirkung hervorgerufen, denn die Frage, warum er blind ist, bleibt unbeantwortet.

Vor seinem ersten und einzigen Auftreten im ersten Epeisodion wird sowohl vom Chorführer als auch von Ödipus Teiresias Seherkraft gelobt (V. 298 bzw. V. 300 bis 302). Der Chorführer betitelt diese sogar als "göttlich" (V. 298). Dieses Ansehen Teiresias lässt sich vermutlich auf alle Einwohner Thebens beziehen.
Was sehr schnell deutlich wird, ist die Ehrlichkeit Teiresias. Für ihn ist Wahrheit das wichtigste, das es gibt und er beruft sich auf sie (V. 369). Dass er ehrlich ist, merkt man daran, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und nach Provokation auch ausfallend werden kann (V. 426 bis 428), aber auch daran, dass er König Ödipus die Wahrheit sagt und ihm damit schlechte Nachrichten verkündet, obwohl er sich vermutlich das Beste und Wohlergehen für Ödipus wünscht. Das lässt sich daran erkennen, dass Teiresias zuerst Ödipus Schicksal für sich behält (V. 333), Ödipus zu schützen.

Teiresias hat realistische Sichtweisen. Er schätzt sowohl seine Ehrlichkeit (V. 356) und seine Macht (V. 409) gut ein und blickt Folgen ins Auge, weshalb er Ödipus schützen möchte (V. 332). Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Teiresias intelligent ist, denn Zusammenhänge zwischen der Wahrheit und Ödipus Schicksal begreift er schnell (V. 367 f., V. 379). Teiresias lässt sich von Ödipus provozieren (ab V. 350) und wird ihm gegenüber ausfallend. Durch diesen Verlauf, da man am Anfang ein Bild von einer sehr weisen Person hatte, verliert Teiresias durch seiner Ausdrucksweise an Autorität und Vertrauenswürdigkeit, insbesondere für Ödipus.

Teiresias verkörpert in der Tragödie sowohl eine Person, die einen Teil der Lösung bringt, aber auch kein gutes Schicksal vorhersagt. Als blinder Seher stellt er einen Gegensatz zu Ödipus, der körperlich sieht, aber geistig blind ist.
Inhalt
Hausaufgabe: Charakterisieren Sie die Figur Teiresias aus "König Ödipus" von Sophokles.
Mit Quellenverweisen als Beleg. (413 Wörter)
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25.03.2019 von flavia3010
Bearbeitet: 17.01.2021
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