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Biografie von Wassily Kandinsky

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Wassily Kandinsky (1866 - 1944)



Am 4. Dezember 1866 wird Wassily Kandinsky in Moskau geboren. Nach einem Jurastudium in seiner Heimatstadt arbeitet er ab 1893 als Dozent an der dortigen Universität. Bilder Claude Monets in der Impressionisten-Ausstellung in Moskau 1895 und der Besuch einer Wagner-Oper beeindrucken ihn so stark, dass er sich entschließt, Maler zu werden und 1896 zur Ausbildung nach München zu gehen. Nach dem Studium an der Azbè-Schule und bei Franz von Stuck an der Münchner Akademie der Bildenden Künste gründet er 1901 mit Künstlerkollegen eine Malschule, die "Phalanx", in der er unter anderem Gabriele Münter als Schülerin unterrichtet; er geht mit ihr eine enge persönliche Bindung ein, die bis 1914 dauern wird. Zwischen 1904 und 1908 folgt ein unstetes Leben mit zahlreichen meist gemeinsamen Reisen innerhalb Deutschlands und nach Russland, Italien, Holland, Tunesien und längeren Studienaufenthalten in Paris und Berlin. 1908 kehren beide nach München zurück. In enger Freundschaft und intensiver gemeinsamer Arbeit mit Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin während ihres ersten Aufenthalts in Murnau beginnt die künstlerisch fruchtbare Phase der nächsten Jahre. Kandinsky und Münter ziehen 1909 nach Murnau, wo die intensive Maltätigkeit des Vorjahres fortgesetzt wird. Mit den Freunden gründen sie 1909 die "Neue Künstlervereinigung München" (NKVM), um angesichts der übermächtigen, von Franz von Lenbach beherrschten Münchner Kunstszene eine stärkere eigene Basis zur Ausstellung ihrer neu geschaffenen Werke zu schaffen.

In der Auseinandersetzung mit den geistigen Strömungen seiner Zeit, mit religiösen und okkulten Fragen, unter anderem mit den anthroposophischen Ideen Rudolf Steiners, führt Kandinskys Schaffensprozess zu zunehmender Verschlüsselung des Gegenständlichen. Er fasst seine vielschichtige künstlerische Arbeit - analog der Musiksprache - in "Impressionen", die noch dem Gegenständlichen folgen (zwischen 1908 und 1911), "Improvisationen", die spontane Empfindungen ausdrücken (zwischen 1909 und 1914) und "Kompositionen", die sich jeweils nur in langwierigem, gründlich vorbereitetem Arbeitsprozess entwickeln konnten (zwischen 1910 und 1913). In einem Kandinsky sehr wichtigen Murnauer Bildmotiv etwa, dem Blick aus dem eigenen Haus an der Kottmüllerallee auf den Ort mit den mächtigen Gebäuden der Pfarrkirche St. Nikolaus und des zweiteiligen Schlosses, ist dieser künstlerische Weg exemplarisch zu verfolgen.

1911/12 arbeitet Kandinsky gemeinsam mit Franz Marc, Gabriele Münter, August und Helmut Macke an der Herausgabe des Almanachs "Der Blaue Reiter". In diesem Buch werden in Texten und zahlreichen Abbildungen ihre grundlegenden Ziele vermittelt, nämlich "die innere Notwendigkeit" des Dargestellten und diesen "inneren Klang" der Formen zu bewirken.

Der konsequente Weg Kandinskys in die gegenstandslose Malerei führt im Dezember 1911 zum Bruch mit der NKVM und zu eigenen Ausstellungen des "Blauen Reiter".

1912 erscheint eine weitere grundlegende Schrift Kandinskys: "Über das Geistige in der Kunst". Zugleich beteiligt er sich an der Ausstellung im Ersten Deutschen Herbstsalon im "Sturm" in Berlin. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 muss er wie alle Ausländer Deutschland verlassen und kehrt nach Russland zurück. Nach der endgültigen Trennung von Gabriele Münter heiratet er 1917 in Moskau Nina von Andreewsky. In Russland ist Kandinsky für den staatlichen Museumsbereich tätig und erhält eine Professur an der dortigen Universität. 1922 kehrt er nach Deutschland zurück, als er von Walter Gropius als Lehrer an das "Bauhaus" in Weimar berufen wird (es übersiedelt 1925 nach Dessau und besteht von 1932 bis 1933 in Berlin). Dort arbeitet er in den folgenden zehn Jahren als sog. Formmeister für Wandmalerei und gibt Grundkurse der Form- und Farbenlehre entsprechend den Zielen des Bauhauses, mit der gleichzeitigen geistig-künstlerischen und praktisch-handwerklichen Ausbildung ein umfassendes gestalterisches Schaffen zu ermöglichen.

Kandinsky arbeitet in diesen Jahren insbesondere mit Paul Klee und Lyonel Feininger künstlerisch eng zusammen und bildet mit Klee, Feininger und Jawlensky die Ausstellungsgruppe "Die blauen Vier".

Nach der Schließung des Bauhauses aufgrund der politischen Verhältnisse verlässt er 1933 Deutschland und siedelt nach Paris über. 1937 werden 57 Werke Kandinskys in deutschen Museen als "entartet" beschlagnahmt und verkauft.

Am 13. Dezember 1944 stirbt Kandinsky in Neuilly-sur-Seine.
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