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Das Nibelungenlied - Inhaltsangabe

Alles zu Werke

Das Nibelungenlied


Inhaltsangabe

Das Nibelungenlied ist ein Heldenepos in mittelhochdeutschem Stabreim aus zwei Teilen und 39 Aventurien von unbekanntem Verfasser, welches um 1200 entstanden ist, dessen Wurzeln jedoch bis ins "heroische Zeitalter" der Völkerwanderung zurückreichen. Die Hauptproblematik ist die höfische Kultur, die vor allem von den Eigenschaften Treue, Ehrenhaftigkeit, Neid, Vergeltungsdrang, Rachsucht und Besitzstreben geprägt ist und dabei die mittelalterlichen Geschlechterrollen von Mann und Frau aufzeigt.

Der Epos beginnt mit der Vorstellung der wunderschönen, jungen Kriemhild, die junge Prinzessin der Burgunden, welche in Worms am Rhein seit dem Tod ihres Vaters unter dem Schutz ihrer drei Brüder Gunther, Gernot und Giselher steht. Sie erzählt ihrer Mutter Ute einen Traum von einem Falken, den sie zähmt und der danach von zwei Adlern gerissen wird. Ute deutet den Traum als Kriemhilds' große Liebe, die von zwei höherrangigen Männern gefährdet zu sein scheint. Daraufhin beschließt Kriemhild, für immer schön, also jungfräulich, zu bleiben, denn sie weiß, dass Liebe oft mit Leiden einhergeht.
Im heiratsfähigen Alter lehnt Kriemhild alle Männer ab, die um sie werben. Das macht den jungen Siegfried, den Prinzen aus Xanten am Niederrhein, der sich bereits als großer Held einen Namen gemacht und den Ritterschlag erhalten hat, auf Kriemhild aufmerksam. Sein größter Sieg war die Tötung eines Linddrachen, in dessen Blut er anschließend badete, um seine Haut unverwundbar zu machen. Außerdem befindet sich der Nibelungenhort in seinem Besitz. Der Nibelungenhort ist der riesige Schatz aus dem Nibelungenland, den er sich durch die Erschlagung der beiden Erben des verstorbenen Königs erwarb. Er ist auch Besitzer des Schwertes Balmung, einem Schwert aus dem Nibelungenland und einer Tarnkappe, die er dem Kämmerer Alberich, dem Bewacher des Nibelungenhorts, entwendet hat.
Im heiratsfähigen Alter verlässt er seine Eltern, um Kriemhild für sich zu gewinnen.
Im Burgundenland wird Siegfried von Hagen von Tronje erkannt, der dem König Gunther von dessen Heldentaten berichtet. Daraufhin wird Siegfried freundschaftlich empfangen. Er nennt jedoch nicht den wahren Grund seines Kommens. Auf Gunthers' Nachfragen eröffnet ihm Siegfried, er wolle einen Kampf um das Burgundenland führen. Gunther lehnt jedoch ab, da er von den Geschichten über die Heldentaten Siegfrieds tief beeindruckt ist. Außerdem würde es sich beim Burgundenreich um ein Erbreich handeln, das er nicht durch Kampf abtreten wolle. Stattdessen solle Siegfried als Freund eine Zeit lang am Hofe bleiben, was Siegfried annimmt. Kriemhild sieht er jedoch das ganze Jahr, das er am Hof zu Worms verbringt, nicht. Sie kann ihn sehr wohl durch ein Fenster bei Ritterspielen beobachten und verliert ihr Herz an ihn. Siegfried ist ahnungslos.
Als die Sachsen und Dänen den Burgundern den Krieg erklären, zieht Siegfried mit in den Krieg, den sie durch seine Hilfe für sich entscheiden können. Aus Dankbarkeit wird ihm Kriemhild zur Frau angeboten. Siegfried will auf das Angebot eingehen, vor der Heirat möchte er aber auch dem König Gunther helfen, selbst eine Frau zu werben. Gunther hat sich die übernatürlich starke Brünhild aus dem Isenland auserkoren, die sich einem Mann nur dann hingeben will, wenn dieser sie in einem Dreikampf, der aus Speerwurf, Steinwurf und Weitsprung besteht, besiegt. Als Gunther mit seinen Gefolgsmännern bei Brünhild ankommt, glaubt diese zunächst, dass Siegfried um sie werben wolle. Dieser gibt sich als Gunthers Untertan aus und führt als Zeichen seiner Unterwürfigkeit das Pferd Gunthers an den Zügeln, was zu dieser Zeit die Arbeit von Reitknechten ist. Brünhild lässt sich auf den Dreikampf mit Gunther ein. Siegfried schlüft unter seine Tarnkappe, führt für Gunther die Hand und verhilft ihm so zum Sieg über Brünhild, die sich ihm unterwirft und ihr Land an ihn abtritt. In Worms wird eine Doppelhochzeit gefeiert. Gunther heiratet seine Brünhild und Siegfried seine Kriemhild. Brünhild wundert sich jedoch darüber, dass Siegfried bei der Hochzeit gleichrangig behandelt wird und empfindet die Heirat zwischen den beiden als schlechte Partie. Schließlich ist Siegfried in ihren Augen ein Reitknecht Gunthers. In der Hochzeitsnacht verweigert sich Brünhild mit Gewalt ihrem Ehemann Gunther, indem sie ihn fesselt und an einem Nagel aufhängt. Mit dem Verlust ihrer Jungfräulichkeit geht nämlich auch der Verlust ihrer übernatürlichen Kräfte einher. In der darauffolgenden Nacht bezwingt Siegfried Brünhild, wieder in seiner Tarnkappe, und überlässt die Bezwungene ihrem Ehemann, der die Ehe vollzieht. Siegfried nimmt als Beweis Brünhilds Ring und Gürtel mit. Danach reist er mit Kriemhild in seine Heimat, das Reich der Xanten zurück, wo sie ihm einen Sohn gebärt, der Gunther genannt wird. Auch Brünhild gebärt einen Sohn, den man Siegfried nennt. Sie wundert sich jedoch noch immer, warum Siegfried weder Zins zahle noch in den letzten Jahren Dienst am König verrichtet habe. Um dieses Rätsel zu lösen bittet sie ihren Ehemann Gunther, Siegfried zum Lehensdienst zu befehlen, was der König natürlich nicht tun kann. Aber er lädt Siegfried und Kriemhild zu einem Hofgelage, was von den beiden angenommen wird. Auch Siegmund reist mit. Bei einem Ritterspiel auf einer Wiese am Rhein nahe dem Münster kommt es zum Streit zwischen Kriemhild und Brünhild, nachdem Brünhild sich darüber beschwert, dass Siegfried als ihr Untertan tunlichst seinen Zins zu zahlen hätte. Daraufhin fordert Kriemhild sie zu einer Wette auf, um zu beweisen, dass sie nicht Untertan Brünhilds, sondern sogar mehr Wert sei als sie. Das will sie beweisen, indem sie zeigt, dass man ihr vor Brünhild den Einlass in die Kirche gewähren würde. Die beiden gehen mit ihrem Ingesinde getrennt in die Kirche. Kriemhild wird der Eintritt vor Brünhild aber verweigert, was sie so wütend macht, dass sie das Geheimnis um die Hochzeitsnacht Brünhilds verrät. Siegfried sei Brünhilds erster Mann gewesen, behauptet sie. Als Beweis zeigt sie den Ring, den Brünhild als den ihren erkennt, und beschimpft Brünhild abschließend noch als des Königs "Kebse", also als Nebenfrau Gunthers. Von dieser öffentlichen Entehrung erbost erzählt Brünhild die Geschichte ihrem König, der daraufhin Siegfried zu sich bringen lässt. Siegfried verleumdet die Tat. Kriemhild wird von ihm durch Schläge gezüchtigt. Den Gefolgsmännern Gunthers jedoch geht das noch nicht weit genug. Sie sinnen nach einem Ehrenmord. Vor allem Hagen von Tronje setzt sich dafür ein, die Ehre Brünhilds wiederherzustellen und kann Gunther dazu überreden, Siegfried mithilfe einer List zu ermorden. Unbekannte Recken sollten eine falsche Kriegsbotschaft bringen, Siegfried, der bestimmt an ihrer Seite mitkämpfen würde, solle dann auf einem Schiff getötet werden. Die falschen Recken kommen zum König, wie es Hagen sich gedacht hat, und bringen die Nachricht der Kriegserklärung. Wie erwartet bietet Siegfried seine Hilfe an. Als Kriemhild davon hört, ruft sie Hagen von Tronje zu sich, in der Annahme, dass er ihr noch immer voll ergeben sei. Sie bittet Hagen, Siegfried im Kampf zu schirmen und erzählt ihm von der einzigen verwundbaren Stelle Siegfrieds, die sich auf seinem Rücken, in Form eines Lindblatts, befinde, da beim Bad im Drachenblut ein Lindblatt diese Stelle bedeckt habe. Sie markiert die Stelle mit einem angenähten Kreuz, um Hagen dabei zu helfen, ebendiese Stelle vor Hieben abzuschirmen. Damit hat sie Siegfried verraten und Hagen weiß nun, wie er Siegfried töten kann.
Anstatt sich auf den Krieg vorzubereiten richtet Hagen jedoch eine Jagdgesellschaft aus. Nachdem Siegfried zur Jagd auf Schweine und Bären eingeladen wird, schöpft Kriemhild Verdacht. Sie ahnt, dass sie Siegfried mit dem Verrat an Hagen in eine gefährliche Situation gebracht hat und versucht, Siegfried davon abzubringen, mitzureiten. Wieder erzählt sie von einem Traum. Darin hätten sich alle Blumen rot gefärbt. Aber Siegfried lässt sich nicht davon abbringen, mitzureiten. Listig lässt Hagen den Wein, der zur Stärkung mitgeführt wird, an einen anderen Ort bringen und entschuldigt sich bei der Jägerschaft damit, dass es ganz in der Nähe einen Brunnen gäbe. Siegfried will zur Unterhaltung ein Wettrennen dorthin veranstalten, gewinnt es, wartet jedoch aus Höflichkeit auf den König, bevor er selbst aus dem Brunnen trinkt. Nach Gunther beugt sich Siegfried zum Brunnen, um zu trinken. In diesem Moment ersticht ihn Hagen von hinten an der von Kriemhild gekennzeichneten Stelle. Hagen lässt den toten, vor Blut triefenden Siegfried vor die Türe Kriemhilds legen, die ihn am nächsten Morgen entdeckt und weinend zusammenbricht. Sie beschuldigt öffentlich Hagen und will ihn am Tag von Siegfrieds Verabschiedung mithilfe der Bahrprüfung überführen. Die Bahrprüfung besagt, dass die Wunden des Ermordeten nochmals zu bluten begännen, wenn sich der wahre Mörder dem Toten nähert. Tatsächlich beginnen die Wunden Siegfrieds nochmals zu bluten, als Hagen an den Toten herantritt, doch Gunther bestreitet den Mord. Er bleibt bei der Erzählung, dass Räuber ihn erschlagen hätten.
Nach dem Begräbnis kehrt der trauernde Vater Siegmund mit seinen Gefolgsleuten nach Xanten zurück und möchte auch, dass Kriemhild mit ihm kommt. Sie solle die Königin bleiben und dieselbe Macht besitzen, die sie auch als Ehefrau Siegfrieds innehatte. Kriemhild will zunächst mit, wird aber von Ute und ihren Freunden überredet, im Burgundenland zu bleiben. Ihre Blutsverwandten könnten ihr besseren Schutz gewähren als der alternde König. Also bleibt Kriemhild im Burgundenland und lässt ihren Sohn im Land der Xanten zurück, kann aber den Mord an Siegfried nicht vergessen und trauert jahrelang. Als sie den Nibelungenhort holen lässt, den sie von Siegfried als "Morgengabe", ihre Mitgift, bekommen hat, will Hagen von Tronje das nicht hinnehmen. Mit dem Verteilen des Goldes könne sich Kriemhild viele Freunde machen, so folgert Hagen, und es könne dadurch, dass sie sich durch Goldgeschenke Verpflichtungen erkaufen könne, gelingen, sich an ihm zu rächen. So stiehlt er ihr den Schatz und versenkt ihn im Rhein, um ihn später selbst verwenden zu können. Obwohl Gunther seiner Schwester geschworen hat, ihr niemals wieder Leid anzutun, heißt auch er das Vorgehen Hagens gut und macht sich mit diesem Vorgehen gegen Kriemhild wieder mitschuldig.
Damit endet der erste Teil, die so genannte Siegfriedhandlung, und es beginnt die so genannte Nibelungenhandlung.
13 Jahre nach Siegfrieds Tod wirbt König Etzel aus dem Land der Hunnen um Kriemhild. Seine Frau Helke ist verstorben. Zunächst zweifelt er daran, dass Kriemhild der Verbindung zustimmen würde, weil er ein Heide und Kriemhild eine Christin ist. In seinem Land leben aber seit jeher Christen und Heiden friedlich zusammen. Also entsendet er guten Mutes den Markgrafen Rüdiger, den man auch den Vogt von Bechelren nennt, als Boten ins Burgundenland. Er solle in seinem Namen um Kriemhild werben. Rüdiger bekommt neue maßgeschneiderte Gewänder aus der Stadt Wien und reitet zunächst nach Hause nach Bechlren, wo er seiner Frau Gotelind von dem Vorhaben erzählt. Innerhalb von zwölf Tagen kommt Rüdiger mit seinen Gefolgsleuten in Worms an, wird von König Gunther empfangen und berichtet den Grund seines Besuches. Die Brüder Kriemhilds sind einstimmig für eine zweite Ehe, nur Hagen äußert wieder seine Bedenken. Er hat Angst davor, dass es Kriemhild mit dem Machtgewinn möglich sein wird, sich an ihm zu rächen. Trotzdem willigt Kriemhild nach langem Überlegen ein, nachdem ihr Rüdiger bedingungslose Gefolgschaftstreue zusichert. Sie reitet mit Rüdiger ins Hunnenland zu König Etzel. Es geht zunächst durch Passau, wo Bischof Pilgrim, der Onkel Kriemhilds, sie begrüßt und aufs herzlichste willkommen hießt. Weiters reiten sie durch Everdingen nach Bachelren und machen Rast im Haus des Markgrafen Rüdiger. Im Hunnenland heiratet Kriemhild König Etzel und erfreut sich großer Beliebtheit unter dem Volk. Ab diesem Zeitpunkt wird das Hunnenland als Nibelungenland bezeichnet. Besonders der Machteinfluss, den Kriemhild durch die Heirat gewinnt, scheint ihr zu gefallen. Sie schenkt König Etzel einen Sohn, den man Ortliep nennt. Doch den Mord an Siegfried kann Kriemhild niemals vergessen. Dreizehn Jahre später bittet Kriemhild im Bett ihren Mann, ihre Familie zu einem Hofgelage einzuladen, welches zur Sonnenwende abgehalten werden soll.
Obwohl die Burgunden eine Falle vermuten, allem voran Hagen von Tronje, kommen Gunther, Gernot, Giselher, der kühne Spielmann Volker, der Bruder Hagens von Tronje mit Namen Dankwart und Hagen selbst, begleitet von einem Heer von tausendsechzig Degen und neuntausend Knechten der Einladung nach. Ute, die Mutter Kriemhilds, erzählt ihren Söhnen von einem Traum, in dem das ganze Volk des Burgundenlandes tot sei. Hagen von Tronje bezeichnet die Reise daraufhin als "Todesreise". Die Burgunden überlassen dem Küchenmeister Rumold und dem kleinen Siegfried, dem Sohn Gunthers, das Land, und reiten davon.
Als sie zum Schiff an der Donau kommen, entdeckt Hagen weissagende Meerfrauen. Er stiehlt ihnen die Gewänder, um sie dazu zu zwingen, ihm die Zukunft zu deuten. Zunächst lügt eine der Meerfrauen der Gewänder wegen, und meint, dass niemals Helden zu so hohen Ehren in ein fremdes Reich gefahren seien. Als sie ihre Gewänder zurück hatten, sagt eine andere Meerfrau, dass sie ihn warnen wolle. Ihre Muhme, also ihre Tante, hätte ihn der Kleider wegen belogen. Die Wahrheit sei, dass er und alle mit ihm im Hunnenland übel betrogen werden und auch dort ihren Tod finden würden. Der einzige Überlebende würde der Kaplan des Königs sein. Um dem Schicksal zu entrinnen, wirft Hagen den Kaplan, der des Schwimmes nicht mächtig ist, bei der Überseefahrt in die Donau. Wie durch ein Wunder überlebt der Kaplan. Damit ist Hagen klar, dass die Weissagung eintreffen werde.
In Bechelren erwartet sie Rüdiger, heißt sie freudig willkommen und lässt sie königlich bewirten. In den Tagen, welche die Burgunden bei Rüdiger bleiben, stellt sich zwischen ihnen und dem Vogt von Bechelren große Sympathie ein. Markgraf Rüdiger verlobt seine Tochter mit Giselher, dem jüngsten der drei Königsbrüder aus dem Burgundenland. Gotelind bietet Hagen von Tronje Geschenke an, aber Hagen möchte nur einen Schild, den er an der Wand hängen sieht. Der Schild ist ein Gedenken an Rüdigers und Gotelinds Sohn Nudung, der im Kampf gestorben war und den Gotelind täglich betrauert. Die Markgräfin schenkt Hagen guten Mutes den Schild. Dietrich von Bern, der von seinem ererbten Königreich in Oberitalien vertrieben worden war und nun im Exil am Hof König Etzels lebt, reitet den Burgunden entgegen und warnt sie vor den Rachegedanken Kriemhilds. Als die Burgunden am Hof ankommen, weigert sich Hagen, seine Waffen am Eingang abzulegen. Er trägt zudem auch noch demostrativ das Schwert Siegfrieds, was Kriemhild erzürnen lässt. Kriemhild hat aber bereits einen Racheplan gegen Hagen geschmiedet. Der König Etzel ahnt davon nichts.
Hagen und der Spielmann Volker halten es für möglich, im Schlaf angegriffen zu werden. Daher vereinbaren sie, abwechselnd Schildwacht zu halten.
Zu Tisch mit den Burgunden eröffnet König Etzel den Gedanken, seinen Sohn Ortliep mit ihnen an den Rhein zur ritterlichen Erziehung zu entsenden, was Hagen als einen Vormachtanspruch auf das Land sieht. Er prophezeit den Tod des Kindes.
Kriemhild unternimmt in der Zwischenzeit mehrere Versuche, um sich an Hagen zu rächen. Zunächst versucht sie, die Recken vom Hunnenland dazu zu bewegen, gegen ihn zu kämpfen. Doch diese fürchten Hagens Stärke. Dann versucht Kriemhild, Blödel, den Bruder Etzels, durch Goldgeschenke dazu zu bringen, Hagen zu töten. Blödel lässt sich darauf ein und fordert Dankwart zum Duell auf. Dankwart erschlägt Blödel, woraufhin eine Schar von Hunnen alle wehrlosen Knechte der Burgunden erschlagen. Dankwart kämpft sich zum Rittersaal durch, wo noch immer das königliche Mahl eingenommen wird, und erzählt Hagen vom Tod seines Bruders, woraufhin Hagen dem kleinen Ortliep den Kopf abschlägt. Der Kopf rollt auf Kriemhilds Schoß. Lauthals fordert Hagen die Burgunden auf, die Hunnen zu töten. Es kommt zu einem horrenden Blutbad. Etzel und Kriemhild können den Saal nur durch den Schutz Dietrichs von Bern verlassen, der zwar Sympathie für die Burgunden empfindet, aber dem König Etzel treu bleibt. Wie Markgraf Rüdiger versucht auch Dietrich zunächst, neutral zu bleiben. Beide Seiten verlieren eine große Menge an Männern. Verzweifelt wenden sich Etzel und Kriemhild an Rüdiger, und bitten ihn, ihnen einen Lehensdienst zu erweisen. Rüdiger muss sich nun entscheiden zwischen der Treue zu seinem König und der Loyalität seinen zukünftigen Verwandten gegenüber und entscheidet sich für die Pflichterfüllung. Als Hagen und Rüdiger sich gegenüberstehen, verlangt dieser in einer symbolischen Forderung den Schild, den die Markgräfin als Geschenk dargebracht hat, da ihm sein eigener gebrochen sei. Rüdiger geht darauf ein und reicht Hagen den Schild, was die Bereitschaft Rüdigers symbolisiert, die Verpflichtung einzuhalten, seine zukünftigen Verwandten zu schützen. Hagen bewundert Rüdigers Handeln und greift ihn nicht an. Dennoch stirbt Rüdiger im Kampf gegen Gernot, welcher gleichzeit sein Leben durch Rüdiger verliert. Als Dietrich von Bern die Nachricht vom Tod Rüdigers erhält, lässt er seinen alten Waffenmeister Hildebrand um Rüdigers Leichnam bitten. Volker verspottet den Waffenmeister und sein Gefolge. Es sei feige, darum zu bitten, sie mögen sich gefälligst den Leichnam im Kampf holen. Daraufhin erschlagen sich Wolfhart, der Neffe Hildebrands und Giselher gegenseitig. Hildebrand erschlägt Volker. Nun ist von den Burgunden nur noch Gunther und Hagen übrig. Darüber ist Dietrich so erzürnt, dass er vor Gunther und Hagen tritt und Genugtuung fordert. Sie sollen sich ihm ergeben. Als sie dies ablehnen, kämpft er gegen sie, fesselt sie und übergibt sie Kriemhild unter der Bedingung, sie am Leben zu lassen, wenn sie Entschädigung erbringen würden. Er ist der Meinung, dass auch Mord mit Geld entschädigt werden kann. Kriemhild verlangt von Hagen als Entschädigung den Nibelungenschatz. Aber Hagen erwidert, dass er ihr niemals verraten würde, wo der Schatz sei, so lange noch einer seiner Herren am Leben sei. Kriemhild lässt nach Hagens Worten König Gunther den Kopf abschlagen und tritt mit dessen Kopf wieder vor Hagen. Doch dieser möchte noch immer nicht verraten, wo der Schatz ist. Darüber erzürnt ergreift Kriemhild das Schwert Balmung, das Hagen bei sich trägt seit er es dem toten Siegfried entwendet hatte, und schlägt ihm damit eigenhändig den Kopf ab. Alle Männer umher sind entsetzt und können es nicht ertragen, dass eine Frau es wagte, einen Helden zu töten. Als Vergeltung erschlägt der Waffenmeister Hildebrand die Königin.

Als Kriemhild ihre Frauenrolle vollständig verlässt, muss sie den Tod finden. Somit erfüllt sich auch der Satz der damals jugendlichen Kriemhild, der besagt, dass Liebe immer mit Leiden einhergeht.
Inhalt
Eine ausführliche Inhaltsangabe mit den Namen der wichtigsten Figuren und einigen Erklärungen zu mittelalterlichen Begriffen. (3185 Wörter)
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