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Rollenbiographie Franz von Moor (Schiller-Die Räuber)

Alles zu Werke

Rollenbiographie Franz von Moor:



Ich heiße Franz von Moor, und bin der jüngere Sohn des Grafen Maximilian von Moor.
Also ein Adliger, doch ein Adliger, der nichts hat: Keine Schönheit, keinen Erbanspruch und keine Beliebtheit. Ich lebe mit meinem greisen Vater auf unserem Schloss. Mein ach so toller Bruder, Karl, hat uns zwei verlassen um ein Luderleben zu führen. Seitdem führe ich die Geschäfte meines Vaters. Menschen unter meinem Stand sind für mich nichts wert, sie bedeuten mir nichts. Ich empfinde für sie weder positive noch negative Gefühle, sie sind Werkzeuge.
Wenn ich über meine Erziehung nachdenke, frage ich mich, ob man das was ich in meinen Kindesjahren erlebt habe überhaupt als Erziehung bezeichnen kann. Es ist offensichtlich, dass mein Vater meinen älteren Bruder bevorzugte und es immer noch tut. Ich habe keinerlei Erbanspruch und das ist ungerecht. Diese ganz Welt ist undankbar und diskriminierend. Mein Bruder ist ein völlig verblendeter Mensch, der nichts von dieser Welt versteht. Ich bin der Einzige, der dieses Erbe verdient hat, und ich werde es mir holen. Ja, Karl ist mein Feind. Mein einziger Bruder ist mein Feind und wer ist Schuld daran? Mein elendiger Vater! Ich werde diesen beiden zurückzahlen, was sie mir jahrelang angetan haben. Vielleicht war ich früher neidisch, aber jetzt, jetzt ist es Hass, der darauf wartet in Handlungen umgesetzt zu werden, purer Hass.
Mir ist egal, was andere sagen, ich bekomme was ich will. Ich habe es verdient. Meine Familie bedeutet mir eben gar nichts, so wie alles. Ich bin mir selber am wichtigsten. Allerdings bin ich nicht mit Schönheit und Beliebtheit gesegnet worden, aber dafür mit Verstand und der Fähigkeit zum rationalen Denken.
Warum sollte ich mich dafür interessieren was andere denken? Es ist mein Leben, und da geht es um mich.
Ich mache mir Sorgen, dass nie Gerechtigkeit in diese Familie kommen wird und dass ich für immer unterprivilegiert bleibe. Ich wünsche mir Macht und Überlegenheit.
Außerdem wünschte ich, ich sei der Erstgeborene. Das wäre mein Schicksal gewesen. Aber wer glaubt schon an Schicksal? Ich sicher nicht. Ich denke, Vernunft und Rationalität sind wesentlich. Warum sollte ich mich eine Autorität binden, ich habe schließlich meinen eigenen Verstand.
Über diesen Verein, der sich Kirche nennt kann man doch nur lachen! Was nehmen sich die heraus mir, Franz von Moor, irgendetwas vorzuschreiben? Gott und die Kirche, wie soll man sich das rational erklären? Das ergibt einfach keinen Sinn und ist kompletter Unfug. Wer an Gott glaubt und die Kirche verehrt, sollte anfangen selber zu denken. Warum sollte es einen Gott geben? Glauben alle an dieses Fabelwesen, weil sie zu schwach sind sich anders zu helfen. Das ist krank, sie sollten sich vielleicht mal ein Beispiel an mir nehmen.
Natürlich bin ich nicht so schön, so beliebt und werde nicht so geliebt wie Karl. Diese Schönheit kann ich nicht erlangen, ich bin hässlich, das weiß ich. Aber all das, was Karl durch Glück bekommt, das kann ich auch haben. Ich will das Erbe, ich will rechtsfähig sein. Meine Mitmenschen denken, ich sei hässlich, nicht wohlgeformt. Ich glaube zumindest, dass sie das denken. Ich will mächtig sein, Leute sollen zu mir hinaufblicken.
Rationalität ist für mich die Waffe gegen die Natur und die Rivalen. Ich benutze sie.
Inhalt
Deutsch Hausaufgabe aus der E-Phase, die ich am Anfang der Unterrichtseinheit "Die Räuber" gemacht habe. Habe sie damals abgegeben und 15 Punkte darauf bekommen. Es handelt sich um die Rollenbiographie von Franz Moor, dem jüngeren Sohn des Grafen Maximilian von Moor. (571 Wörter)
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von piayoxd
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