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Das Tagebuch der Anne Franke: Gott in der Natur

Alles zu Werke

Gott in der Natur



Das Fenster auf dem Dachboden war für Anne der einzige Ort, an dem sie entspannen konnte. Dort konnte sie ungestört nach draußen sehen und die Natur mehr oder weniger genießen. Es war nicht viel: ein Kastanienbaum, der blaue Himmel, der Flug der Vögel und nachts der hell scheinende Mond, doch das machte sie ruhig. Die Liebe zur Natur und die Sehnsucht nach draußen zu gehen, wurde stärker.
So schrieb sie am 12. Februar 1944:
"Die Sonne scheint, der Himmel ist tiefblau, es weht ein herrlicher Wind, und ich sehne mich so, sehne mich nach allem ... Nach Reden, nach Freiheit, nach Freunden, nach Alleinsein. Ich sehne mich so ... nach Weinen! ... fühle mein Herz klopfen als ob es sagt: >> Erfülle doch endlich meine Sehnsucht. <<"

Als Kind hatte Anne die wundervolle Natur nicht so geschätzt. Für solche Dinge brachte sie erst im Hinterhaus eine große Aufmerksamkeit auf, was nicht nur mit der Tatsache verbunden war, eingesperrt zu sein. Denn später im KZ hat sie dieses tolle Wunder wieder nicht richtig wahr genommen.

Nach einer Weile wurde sie demütig und begann tiefgründiger nachzudenken. Sie überlegte, ob die Veränderung ihres Verhaltens, Charakters und Denkens daran liegt, dass sie nicht mehr in die Natur durfte. Eigentlich war sie bis vor der Zeit im Hinterhaus immer dieselbe Person, an der Luft und frei.

Dieses Fenster, das als Zuflucht zur Natur diente, gab Anne Kraft, die Probleme mit ihren Mitbewohnern oder Niederschläge wie z.B. mit der Polizei tapfer zu ertragen. Es machte sie stark und sie wurde zuversichtlich.
So schrieb sie am 23. Februar 1944:
">> Solange es das noch gibt<<, dachte ich, >>und ich es erleben darf, diesen Sonnenschein, diesen Himmel, an dem keine Wolke ist, so lange kann ich nicht traurig sein.<< Für jeden, der Angst hat, einsam oder unglücklich ist, ist es bestimmt das beste Mittel hinauszugehen, irgendwohin, wo er ganz allein ist, allein mit dem Himmel, der Natur und Gott. Dann erst, nur dann, fühlt man, dass alles so ist, wie es sein soll, und dass Gott die Menschen in der einfachen und schönen Natur glücklich machen will. Solange es das noch gibt, und das wird es wohl immer, weiß ich, dass es unter allen Umständen auch einen Trost für jeden Kummer gibt. Und ich glaube fest, dass die Natur viel Schlimmes vertreiben kann. Wer weiß, vielleicht dauert es nicht mehr lange, bis ich dieses überwältigende Glücksgefühl mit jemandem teilen kann, der es genauso empfindet wie ich."

Für Anne hatte dieses Fenster eine weitere Bedeutung. Das Fenster und die Natur haben Anne und Peter verbunden. Vor dem Fenster konnten sie sich über viele Dinge unterhalten, die die beiden beschäftigten, zum Beispiel Probleme mit den Eltern, das Lernen auf dem Dachboden oder das Leben vor dem Hinterhaus. Gemeinsam genossen sie die Aussicht und ließen die Einflüsse auf sich wirken.
Anne suchte immer Möglichkeiten zu Peter hochzugehen. Bei ihren ersten Begegnungen haben sie sich allgemein über Gott und den Krieg unterhalten. Später wurden sie sehr intim und daraus wurde eine Beziehung. Eines Tages gab es dann einen Kuss. Danach unterhielten sie sich nicht mehr so oft wie vorher und lebten sich ein wenig auseinander. Für Anne bedeutete die Freundschaft zu Peter eine Menge, denn sie hatte viele Probleme mit den Menschen im Hinterhaus. Sie konnte Peter alles erzählen und war sehr froh, dass das Fenster die beiden zusammengeführt hatte.
Wenn Anne am Fenster saß und die schrecklichen Ergebnisse der Schießereien sah, musste sie an ihre Freunde denken, die in den fürchterlichen Konzentrationslagern von Hitler leiden mussten. Vor allem an Hanneli. Anne hatte furchtbares Mitleid. Und sie sprach zu Gott, er solle ihren Freunden mitteilen, dass Anne an sie denkt. Sie hoffte, die Liebe würde ihnen Durchhaltevermögen geben. Andererseits fühlte sich Anne schrecklich, weil sie im sicheren Hinterhaus war und die andern leiden mussten. Aus Nächstenliebe würde Anne alles dafür tun, dass ihre Freunde auch sicher leben könnten.


Anne dankte ihrem Gott für vieles, aber vor allem für diese herrliche Natur, obwohl sie sie nicht richtig genießen konnte war sie froh, dass Gott etwas so schönes gemacht hat. Für Anne war Gott überall in der Natur, da er alles schuf und viele Spuren seiner Liebe hinterließ.
Es war wie ein Paradies für Anne, nach dem sie sich sehr sehnte, als sie es nicht haben konnte und das sie nicht beachtete, wenn sie es besaß oder bekam.

Der Dachboden und das Fenster (nachgestellt):





Quellen:

http://www.rpi-loccum.de/afrank.html

http://www.annefrank.org/de/Subsites/Home/Betritt-das-3D-Haus/#/house/29/

http://www.annefrank.org/de/neu/anne-franks-baum/
Inhalt
Ein Text über das Leben von Anne Frank, im Speziellen über ihre Verbindung zu Gott mit der Natur. (801 Wörter)
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