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Facharbeit: Der Mörder Grenouille in Vergleich mit berühmten Serienmördern nach dem Roman "Das Parfüm" von Patri

Alles zu Patrick Süskind  - Das Parfum

Facharbeit zum Thema:


„Der Mörder Grenouille in Vergleich mit berühmten Serienmörder
nach dem Roman „Das Parfüm“ von Partick Süskind

1 Einleitung
Patrick Süsskinds Roman “Das Parfüm“ ist, so heißt es im Untertitel, die Geschichte eines Mörders. Es ist ein Kriminalroman, in dessen Mittelpunkt die Auflösung eines rätselhaften Verbrechens oder das Phsychogramm eines Kriminellen steht.
Der Roman handelt von dem Lebensweg der Hauptfigur Jean-Bapstiste Grenouille; einem Einsamen, Ausgestoßenen und Abstoßenden mit genialer Begabung. Er lebt von 1738-1767, auch während des siebenjährigen Weltkrieges, in Frankreich. Er entwickelt nach schwieriger Kindheit sein Geruchsgenie und entdeckt seine Begabung zum Parfumeur und seine Bestimmung zum Mörder. Grenouille flößt vielen Menschen Furcht ein, weil er keinen eigenen Geruch besitzt. Nach der Entdeckung der eigenen Geruchslosigkeit kreirt Grenouille, aus dem Duft junger Mädchen den absoluten Duft, durch den er schließlich selbst umkommt.
In meiner Facharbeit gehe ich auf die Ursachen und Ziele Grenouilles grausamer Morde ein und ziehe einen Vergleich mit anderen Serienmördern.
Außerdem möchte ich herausarbeiten, wen man als einen Serienmörder definiert und die Frage beantworten, warum Serienmörder in der Gesellschaft auf ein solch großes Interesse stoßen.

2 Der Mörder Grenouille
In seinem 12. Lebensjahr beginnt Grenouille seinen ersten Mord, der sein Leben entscheidend verändert. Er erwürgt ein junges Mädchen und saugt den Geruch in sich hinein, bis er es “welkgerochen“ (S.56) hat. Vor diesem Mord sammelt er unwählerisch alle Gerüche und speichert sie in seinem Gedächtnis. “In der synthetisierenden Geruchsküche herrschte noch kein ästhetisches Prinzip“ (S.54). Nach dem Mord ist ihm, als wäre er neu geboren. Instiktiv bemerkt Grenouille, das dies “der Schlüssel zur Ordnung aller Düfte“ (S.50) ist.
Er träumt von der Erschaffung eines Parfums durch das seine Eigenschaften, die ihm zum Außenseiter machen, verdeckt werden. Außerdem glaubt „Er, Jean-Baptiste Grenouille, geboren ohne Geruch am allerstinkensten Ort der Welt, stammend aus Abfall, Kot und Verwesung, aufgewachsen ohne Liebe, lebend ohne warme menschliche Seele, einzig aus Wiederborstigkeit und der Kraft des Ekels, klein, gebuckelt, hinkend, häßlich, gemieden, ein Scheusal innen wie außen [...]“ ( S. 304) indem er sich diesen Duft selbst aneignet liebenswert zu werden.
“Was er begehrte, war der Duft gewisser Menschen: jener aüßerst seltenen Menschen nämlich, die Liebe inspirieren. Diese waren seine Opfer“ ( S. 240). Er bezieht sich hierbei auf Mädchen, wie Laure, die schon in ihrer Kindheit “haarstäubend himmlisch duftet“ (S.217) und mit zunehmender Reife ein Parfum trägt “wie es die Welt noch nicht gerochen hat“ (s.218). Dafür wird er zum Mörder an “vierundzwanzig der schönsten Jungfrauen aus allen Schichten des Volkes“ (S.252).
Grenouille ist ein stiller, sanfter Mörder. Seine Morde haben nichts mit Gewaltausbrüchen oder Massakern zu tun. Er hasst das Geräusch des Schlages auf den Kopf seiner Opfer, wenn er sie mit einer Keule totschlägt. Nur mit zusammengebissenen Zähnen und in verkrampfter Haltung kann er die Phase nach dem “ekelhaften Geräusch“ überstehen, bis Stille einkehrt. Seine Mordnächte sind daher eher mit Andachten vergleichbar. Nach getanem Werk sitzt er immer neben seinen Opfern und ist völlig in sich gekehrt.
Zudem sind Grenouilles Morde frei von jeglichem sexuellen Aspekt.
Das “Ernten“ des Duftes erinnert eher an eine Arbeit als ein Verbrechen, das es ja eigentlich ist. Grenouille strebt bei jedem seiner Morde nach der höchsten Vollkommenheit seines Werkes.
Im Volk geht große Angst um, bis nach dem vierundzwanzigsten Mord die Serie der Verbrechen endet.
3 Berühmte Serienmörder
3.1 Wen definiert man als Serienmörder?
Bis in die Mitte der späten 40er Jahre wurde der Begriff “Serienmörder“ nicht eindeutig definiert. Es gibt viele historische Fälle (Jack the Ripper), aber auch erfundene (Hannibal Lector), die man zur Definition verwenden könnte. „ Das Profil eines durchschnittlichen (?) Serienmörders: Männlich, Mitte 20 bis 40 Jahre alt, überdurchschnittlicher IQ, gefühlsmäßig unterdrückt, vielleicht völlig krankhaft. Serienmörder erscheinen ihren Mitmenschen oft völlig normal und erledigen ihre Alltagsaufgaben sehr gut. Sie arbeiten zumeist allein und können sowohl systematisch als auch waghalsig sein. Die Gründe ihrer Taten sind verschieden. [...] Es ist sehr typisch für Serienmörder das gleiche Verbrechen mehrmals durchzuführen. [...] Ebenfalls typisch für Serienmörder ist es nachlässiger zu werden, wenn ihre Zwänge plötzlich stärker werden, als Schlauheit und Vorsicht.“

( www.mediengarage.de)
“Seit Jack the Ripper ist der Serienmörder eine mythische Figur unserer Zivilisation geworden. Er verkörpert den Einbruch irrationaler Grausamkeit in die Routine und Ordnung des Alltags“ ( G. Mayr / M.Lindner, Der Killer mit Charisma: Zum Motiv d. Serienmörders im Thriller. In: WAZ v. 28.04.93, wts 64)

3.2 Jack the Ripper
Jack the Ripper ist ein bis heute immer noch unentdeckter Serienmörder, der 1988 fünf Prostituirte im Ostend von London ermordet und verstümmelt hat. Die Morde, denen ausnahmslos schwache, obdachlose Prostituirte mittleren Alters zum Opfer fielen, geschahen zwischen dem 6. August und dem 9. November stets in der Nacht zwischen 23 und 4 Uhr. Allen Frauen war der Hals und der Unterleib aufgeschlitzt worden. Das 5. und letzte Opfer hatte der Mörder buchstäblich seziert, die inneren Organe aus dem Körper entfernt und neben der Leiche niedergelegt. Die Identität des Mörders ist auch heute noch ungewiss. Er wird jedoch häufig als geheimnisvoller Gentlemen mit Cape und schwarzem Zylinderhut beschrieben.

3.3 Charles-Miles Manson
Charles-Miles Manson wurde als uneheliches Kind eines 16 jährigen Mädchen im November 1934 geboren. Er wuchs bei seiner Tante auf. Mit 13 Jahren wurde Manson zum ersten Mal für drei Jahre in eine Besserungsanstalt geschickt. Nach seiner Entlassung wurde er jedoch mehrmals wieder straffällig und saß dadurch mehrere Jahre, z.B. für Autoschieberei und Betrügerei, im Gefängnis. In den Gefängnissen wurde er gequält und sexuell missbraucht.
Im Sommer 1967 gründete in der Kommunenszene von Haight-Ashbury seine “Family“. Von seinen ca. 100 “Family“-Mitgliedern wird als “Gott“ und “Satan“ angesehen. Er, als ihr Guru, behauptet die Wiedergeburt von Jesus Christus zu sein. Im Alter von 32 Jahren gibt er von einer Farm in Los Angeles aus, auf der etwa 26 seiner Anhäger leben, die Anweisungen zu dem berühmten Blutbad “Tate“ am 9.August 1969 im Haus des Regisseurs Roman Polanski. Vier “Family“-Mitglieder begehen das Massaker nach Mansons Anweisungen. Sie töten Sharon-Tate, welche im 8. Monat schwanger ist und weitere vier Personen, die sich im Haus befinden. Das Haus gleicht danach einem Schlachthaus: Sharon z.B. hing blutüberströmt, mit einem Lampenkabel um den Hals, unter dem Dachsparren; außerdem wurde auf sie 17 mal eingestochen. An die Haustür war mit ihrem Blut “pig“ geschrieben worden.
In der Nacht darauf suchte die “Family“, diesmal mit Manson zusammen, die Familie Leno und Rosemary LaBianca auf. Eine Gabel steckte in Lenos Unterleib, ein Messer in seiner Kehle, in die Bauchdecke war das Wort “War“ geschrieben. Auf dem Kühlschrank war mit Blut “Helter Skelter“ geschrieben worden.
Am 19.04.1971 wurde Charles-Miles Manson unteranderem wegen der Massenmorde “Tate“ und “LaBianca“ zu Tode verurteilt.

4 Vergleich
Die drei Sereinmörder, Jean-Bapstiste Grenouille, Charles-Miles Manson und Jack the Ripper sind nur schwer miteinander zu vergleichen.(Dieses liegt zum größten Teil sicher daran, dass die Identität von Jack the Ripper bis heute noch ungeklärt ist.) Allein ihre Tatmotive unterscheiden sich enorm. Grenouille erhofft sich, durch seine Morde, den absoluten Duft erschaffen zu können, um mit dessen Hilfe liebenswert zu werden. Manson hingegen tötet, weil er bessesen davon ist Macht über andere zu besitzen. Die Motive von Jack the Ripper sind unbekannt. Trotzdem entsprechen alle drei dem Profil eines Serienmörders. Die drei Mörder sind alle männlich, Manson und Jack the Ripper sind zur Zeit ihrer Morde zwischen 20 und 40 Jahren alt. Grenouille und Jack the Ripper wirken unscheinbar und ihre Existenz fälllt kaum bzw. garnicht auf. Grenouille wird von den anderen Menschen nicht als Persönlichkeit gesehen und sogar nicht einmal als soziales Wesen wahrgenommen, sondern immer nur die für sie relevanten Teilaspekte. Jack the Ripper muss ebenfalls sehr unauffällig gewesen sein. Er konnte innerhalb von einer halben Stunde zwei Morde ohne einen einzigen Zeugen begehen, obwohl in dieser Nacht 2000 Beamte im Dienst waren. Grenouille und Manson hatten beide eine sehr schwere Kindheit und wurden von Geburt an von ihren Müttern verstoßen. Die seelische Entwicklung der Serienmörder ist oft durch eine gestörte “Mutterbeziehung“ und eine fehlende Vaterfigur gekennzeichnet. Beide begehen ihre ersten Straftaten in ihrer Kindheit, nämlich im Alter von 12 bzw. 13 Jahren. Beide werden wiederholt straffällig, obwohl das Ausmass ihrer Straftaten in keinem Vergleich steht. Grenouille begeht mit 12 seinen ersten Mord, Manson hingegen überfällt Lebensmittelgeschäfte und Casinos. Über die Kindheit von Jack the Ripper und seine Tatmotive ist nichts bekannt.
Nach ihren ersten Morden werden alle drei unvorsichtiger. Grenouille riskiert es, um den Duft von Laure zu ernten, sie zu töten obwohl ihr Vater und Zofe im gleichen Haus schlafen. Jack the Ripper tötet nach einiger Zeit zwei Frauen in einer Nacht, trotz des viel höheren Risikos dabei gefasst zu werden. Man kann davon ausgehen, dass jeder Einzelne von ihnen einen überdurchschnittlich hohen IQ besitzt. Grenouille ist bereits im Alter von drei Jahren in der Lage, in seinem Inneren die Grüche der Welt zu systematisieren und aus ihnen “Geruchsätze“ (S.35) zu bilden.. Manson schafft es von Hunderten ihm hörigen Anhängern als Widergeburt von Jesus Christus angesehen zu werden. Jack the Ripper hingegegen ist in der Lage seine Opfer sehr sogfältig zu sezieren und wurde niemals bei einem seiner insgesamt fünf Morde gesehen.
5. Was ist an Serienmördern so faszinierend?
Ulrich Genzler ist bei der Beantwortung der Frage nach der Faszination, die von Serienmördern ausgeht, zu folgendem Ergebnis gekommen: „Gerade die kenntnisreiche phsychologische Auslotung des dämonischen Charakters in der Literatur spielt mit einer Seite unsere Seele, deren Existens wir nicht wahrhaben wollen und deren Abgründe nur schwer für uns zu fassen sind. Die eruptiven Taten des Serienmörders, die uns wie aus einer fremden Welt erscheinen, rühren an das in uns schlummernde Gewalt-potential. Dabei entsteht ein schillerndes Amalgam aus Angst, Erregung und dem beruhigenden Gefühl, in relativer Sicherheit zu sein. Denn für den wahren Genuß muß eine Bedrohung vorhanden sein, darf eine gewisse Grenze der Konkretheit nicht überschritten werden. Wo hingegen der reale Schrecken zu nahe kommt, wird aus lustvollem Schauer nackte Angst.“ (U. Genzler, Kill for Fun-dem Serienmörder auf der Spur, S. 157)

Lieraturverzeichnis
G. Hagemann, London von Scotland Yard bis Jack the Ripper: Ein Führer zu 350 Kriminalschauplätzen, Eulenverlag 2000
U. Genzler, Kill for Fun-dem Serienmörder auf der Spur, Reinbek 1992
www.mediengarage.de
www.nachtland.de
www.chris.com
www.umi.com
Allle verwendeten Zitate, ohne Angaben, stammmen aus dem Roman “Das Parfum“ von Patrick Süsskind.
Inhalt
Facharbeit zum Thema: „Der Mörder Grenouille in Vergleich mit berühmten Serienmörder“
nach dem Roman „Das Parfüm“ von Partick Süskind
1. Der Mörder Grenouille
2. Berühmte Serienmörder
-wen definiert man als Serienmörder
-Jack the Ripper
-Charles Manson
3. Vergleich mit Grenouille (1690 Wörter)
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