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Imperialismus - Erster Weltkrieg

Frage: Imperialismus - Erster Weltkrieg
(4 Antworten)

 
Hey ihr!

Und zwar hat unser Geshichtslehrer letztens eine Andeutung gemacht, welche Frage er in der Klausur rannehmen wird..
und irgendiwe habe ich keinen ahnung
Könntet ihr mir bei dieser Aufgabenstellung ein paar Denkanstöße geben? *bitte*

Beurteilen Sie, ob die ökonomischen und politischen Krisen in der Zeit des Imperialismus zwangsläufig zu einem Krieg führen mussten!
also verursachte der imperialismus den ersten wk?

vielen Dank im Voraus!
lg, alessandra
GAST stellte diese Frage am 26.03.2007 - 19:53

 
Antwort von GAST | 26.03.2007 - 20:03
nein nein.
es ging dort um die kolonial herrschaft. auslöser des ersten wk´s war ein anderer

 
Antwort von GAST | 26.03.2007 - 20:05
Darüber lässt sich streiten, das Wettrüsten mit England hat die militärische Lage schon sehr zugespitzt.

 
Antwort von GAST | 26.03.2007 - 20:32
Also...

In Mittel- und Osteuropa gibt es heute ja wesentlich mehr Staaten im Vergleich zur Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Da gab es das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn und Russland. Im Südosten das Osmanische Reich. Dort gab es auch ständig irgendwelche Unruhen (Unabhängigkeitsforderungen, Grenze zu europäischen Mächten).
Im Deutschen Reich, Russland und Österreich-Ungarn gab es viele Minderheiten (ethnisch). Und die forderten ebenfalls die nationale Unabhängigkeit. Man bedenke, dass damals alles noch monarchisch regiert wurde.

Überall wurden solche Aufständen (die eben die Unabhänigkeit forderten) unterdrückt. Vor allem Österreich-Ungarn hatte grosse innenpolitische Probleme. Das russische Zarenreich sah sich dann noch als "Sprecher der slawischen Völker" und wollte die slawischen Völker "beschützen" (Panslawismus; alle slawischen Völker = eine Nation; wollten die Slawen nicht, "aber besser als mit Österreich-Ungarn"). Dazu kommt noch, dass Ö-U nicht gerade ein ausgesprochen tolles Verhältnis zu Russland und Serbien hatte.

Die westeuropäischen Staaten hatten weite Teile der Welt unter sich aufgeteilt (Kolonien). In Westeuropa war auch Grossbritannien (viele Kolonien in Afrika und Asien), die führende Seemacht. Die Briten fühlten sich herausgefordert durch das Flottenbauprogramm der Deutschen. Das war ebenfalls ein wichtiger Grund für die stets wachsenden Spannungen im letzten Vorkriegsjahrzehnt.

In Europa hatten sich nun zwei Fronten herausgebildet. Auf der einen Seite die Mittelmächte (Deutsches Reich und Österreich-Ungarn, verbündet mit dem Osmanischen Reich und Italien, das sich aber zuerst aus dem Krieg heraushalten wollte), auf der anderen Seite stand der Bund Russland-Frankreich zusammen mit Grossbritannien. Man wollte nicht, dass das Deutsche Reich noch mächtiger wird. Die Franzosen fühlten sich noch immer verletzt in puncto Nationalstolz wegen ihrer Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Die Briten fühlten sich wie gesagt herausgefordert, was den Kriegsflottenbau anbelangte. Und die Beziehungen von Russland zum Deutschen Reich hatten sich seit dem Berliner Kongress auch nicht verbessert (Russland fühlte sich betrogen in der Sache mit den Gebietsansprüchen aus dem gewonnenen Krieg am Balkan gegen das Osmanische Reich).

Die Entente war bei Beginn des Krieges sicherlich in einer besseren Ausgangslage als die Mittelmächte. Sie verfügte über mehr Soldaten (auch aus den Kolonien), grössere Reserven an Rohstoffen und Kriegsmaterial.

Was ich damit eigentlich sagen wollte: Das Problem war die politische Lage in Europa. Das Attentat von Sarajewo war da nur eine Art "Spitze des Eisbergs".

 
Antwort von GAST | 26.03.2007 - 20:38
Deutschland

Das 1871 gegründete Deutsche Reich entwickelte erst nach der Ablösung Bismarcks 1890 unter Kaiser Wilhelm II. mit dem "Neuen Kurs" eine imperialistisch orientierte Politik. Im Jahr 1897 forderte der spätere Reichskanzler Bernhard von Bülow im Reichstag einen deutschen „Platz an der Sonne“. Diese Prämisse eines nationalen Prestigedenkens sollte die deutsche "Weltpolitik" bis 1914 prägen.

Die deutsche Kolonialpolitik begann hingegen schon 1884/85. Bismarck verlieh mehreren afrikanischen Gebieten (Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo) sowie Neuguinea den Status eines deutschen Schutzgebietes, der von Bismarck zunächst nur wirtschaftlich motiviert war. Innerhalb weniger Jahre wurden diese Gebiete allerdings in formelle Kolonien umgewandelt. In der Zeit der "Weltpolitik" konnten später nur noch wenige, kleinere Gebiete (etwa Kiautschou) erworben werden. Die von Deutschland erworbenen Kolonien waren wirtschaftlich und strategisch uninteressant, da sie weder über größere Bodenschätze noch über agrarische Nutzflächen verfügten.

1905 kam es zur ersten Marokkokrise, weil Deutschland französischen Bestrebungen, Marokko dem französischen Kolonialreich beizufügen, unter Berufung auf internationale Verträge entgegentrat. 1911 kam es vor dem Einmarsch französischer Truppen in die marokkanischen Städte Rabat und Fez und der Entsendung des deutschen Kanonenbootes Panther (Panthersprung nach Agadir) zur zweiten Marokkokrise. Deutschland erhielt als Kompensation Teile des französischen Äquatorialafrikas zur Abrundung seiner kamerunischen Besitzungen, sah sich aber außenpolitisch isoliert. Insbesondere die von Alfred von Tirpitz zwischen 1898 und 1912 durchgesetzten, imperialistisch motivierten Flottengesetze hatten schon zuvor die deutsch-englischen Beziehungen schwer belastet.

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