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G.E.Lessings "Nathan der Weise"

Frage: G.E.Lessings "Nathan der Weise"
(21 Antworten)


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Ich schreibe am Dienstag den 7.03.06 einen Aufsatz über "Nathan den Weisen" und zwar bekomme ich eine Szene im Buch dessen inhalt ich wiedergeben muss und danach eine Einführung in die Szene,
also was vorher geschah und was nachher geschah.Könntet ihr mir tips geben!An alle die dies schon gemacht haben könntet ihr mir sagen, wie man am besten irgendeine Szene im gesamten Zusammenhang bringen kann?
Frage von Cyanwasserstoff (ehem. Mitglied) | am 02.03.2006 - 18:38

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 18:40
hab es nie gelesen, hab aber das hörbuch...

....
aber glaub auch nur einmal angehört,...

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 18:42
divertido dein beitrag bringt soo demraßen viel das sich daraus schließen lässt das du gernen post haben wolltest..

gegenfrage, sollt ihr euch eine einleitung ausdenekn oder die ausm buch nhemen?

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 18:44
also ich würde mich intensiv auf de kammerdienerszene nehmen weil die nehmen se gerne bei dem buch. naja also bei uns war es so wir sollten eine hart inhaltsangabe schreiben und dabei intensiv auf diese szene eingehen. viel glück

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 18:46
habs zwar nich gelesen,aber hol dir einfach ne zusammenfassung ausm netz,die musst du dann aber lesen..ansonsten...das internet verrät dir alles auch wie man verfi*** zusammenhänge schreibt...
falls dun prob hast das raus zu suchen geh einfach unter wikipedia.de

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 18:48
ich denke auch, dass ihr ne aufgabe zu dieser religionsfrage (Ringparabel?) bekommen werdet...

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 18:48
@ Tears.of.Longing: joar lol gerade langeweile *ggg*
aber dachte eigentlich ich lade es ihm auf´n server aber dann hab ich gemärkt das ich es gerade nciht wieder finde

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 18:54
sry aba ich glaube ich habe da grade was verwechselt. war nathan der weise das buch mit der kammerdienerszene oder das mit der ringparabell? bin grade total verwirrt.


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 02.03.2006 - 18:56
ich kann die ne inhaltsangabe, interpretation, hintergrund der geschichte, die ringparabel davon, allgemeines, referat, biografie! sag was du haben willst und ich poste!


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Antwort von Sally06 (ehem. Mitglied) | 02.03.2006 - 19:00
Wir haben das letztes Halbjahr gehabt. Bei uns haben sie die Ringparabel rangenommen...also wir mussten wiedergeben was der Richter gesagt hat. Kann dir aber auch nicht weiterhelfen hatte ne 3 XP

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 19:13
also nathan war das mit der ringparabel... wusste nur net mehr, wie das geschrieben wurde^^
kammerdienstszene? hmm kommt mir auch bekannt vor... aber einordnen kann ich`s grad net...


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 02.03.2006 - 19:16
wenn man schon helfen will, dann geh auch zumindest nicht online!TZZZ...

 
Antwort von GAST | 02.03.2006 - 19:23
wunderbar hab ich schon hinter mir bei uns war die Patriarchen Szene dran. die is im Königs erleuterungen dings bums buch ganz gut erleutert aber ein schlaubi bei uns hat das halbe buch in der schubs abgeschriebeun und trotzdem ne 4 kassiert (hahahaha, verdient, hätt n`sechser kassieren sollen fürs spicken), ja jeder lehrer siehts anders

ja achte auf die details wenn du irgendwas brauchst i hab a alles was ma so fürn nathan brauchen kann,

wichtig is ringparabel; Patriarch; übrigens der tempelherr is richtig hinterlistig und gemein in der patriarchen szene; nicht zu positiv interpretieren!


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Antwort von Cyanwasserstoff (ehem. Mitglied) | 03.03.2006 - 17:25
Mr Black Inhaltsangabe,Charakterisierung, Referat und der Hintergrund wäre mir lieb!


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Antwort von Cyanwasserstoff (ehem. Mitglied) | 04.03.2006 - 12:22
Mr Black Inhaltsangabe,Charakterisierung, Referat und der Hintergrund wäre mir lieb!Könntest du das mir bitte besorgen?


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 04.03.2006 - 12:22
Die Ringparabel aus "Nathan der Weise" (1779)

Nachdem Nathan von Saladin gefragt wird, welche Religion, Christentum, Judentum oder Islam, er für die Wahre hält, antwortet Nathan indem er eine Geschichte erzählt, in der ein Ring die wahre Religion symbolisiert.
Vor grauen Jahren lebte ein Mann in Osten, der einen Ring von unschätzbarem Wert aus lieber Hand besaß. Der Stein war ein Opal, der hundert schöne Farben spielte, und hatte die geheime Kraft vor Gott und den Menschen angenehm zu machen, wer in dieser Zuversicht ihn trug. Was Wunder, daß ihn der Mann in Osten darum nie vom Finger ließ; und die Verfügung traf, auf ewig ihn bei seinem Hause zu erhalten? Nämlich so. Er ließ den Ring von seinen Söhnen dem geliebtesten; und setzte fest, daß dieser wiederum den Ring von seinen Söhnen dem vermache, der ihm der liebste sei; und stets der liebste, ohne Ansehen der Geburt, in Kraft allein des Rings, das Haupt, der Fürst der Familie werde. So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn. Auf einen Vater endlich von drei Söhnen, die alle drie ihm gleich gehorsam waren, die alle drei er folglich geich zu lieben sich nicht entbrechen konnte. Nur von Zeit zu Zeit schien ihm bald der, bald dieser, bald der dritte, so wie jeder sich mit ihm alleine befand, und sein ergießend Herz die andern zwei nicht teilten, - würdinger des Ringes; den er denn auch einem jeden die fromme Schwachheit hatte, zu versprechen. Das ging nun so, solang es ging. - Allein es kam zum Sterben, und der gute Vater kömmt in Verlegenheit. Es schmerzt ihn, zwei von seinen Söhnen, die sich auf sein Wort verlassen, so zu kränken. - Was zu tun? - Er sendet in geheim zu einem Künstler, bei dem er, nach dem Muster eines Ringes, zwei andere bestellt, und weder Kosten noch Mühe sparen heißt, sie jenem gleich, vollkommen gleich zu machen. Das gelingt dem Künstler. Da er ihm die Ringe bringt, kann selbst der Vater seinen Musterring nich unterscheiden. Froh und freudig ruft er seine Söhne, jeden ins besondere; gibt jedem ins besondere seinen Segen, - und seinen Ring, - und stirbt. - Kaum war der Vater tot, so kommt ein jeder mit seinem Ring, und feder will der Fürst des Hauses sein. Man untersucht, man zankt, man klagt. Umsonst; der rechte Ring war nicht erweislich; - Die Söhne verklagten sich und jeder schwur dem Richter, unmittelbar aus seines Vaters Hand den Ring zu haben. - Wie auch wahr! - Nachdem er von ihm langes das Versprechen schon gehabt, des Ringes Vorrecht einmal zu Genießen. - Wie nicht minder wahr! - Der Vater, beteuerte jeder, könne gegen ihn nicht falsch gewesen sein; und ehe er dieses von ihm , von einem solchen lieben Vater argwohnen lasse, müsse er seine Brüder, so gern er sonst von ihnen nur das Beste bereit zu glauben sei, des falschen Spiels bezichtigen; und er wolle die Verräter schon auszufinden wissen; sich schon rächen. Der Richter sprach: wenn ihr mir nun den Vater nicht bald zur Stelle schafft, so weise ich euch von meinem Stuhle. Denkt ihr, daß ich Rätsel zu lösen da bin? Oder harret ihr, bis der rechte Ring den Mund öffne? - Doch halt! Ich höre ja, der rechte Ring besitzt die Wunderkraft beliebt zu machen; vor Gott und Menschen angenehm. Das muß entscheiden! Denn die falschen Ringe werden doch das nicht können! - Nun; wen lieben zwei von euch am meisten? - Macht sagt an! Ihr schweigt? Die Ringe wirken nur zurück? und nicht nach außen? Jeder liebt sich selber nur am meisten?- O so seid ihr alle drei betrogene Betrüger! Eure Ringe sind alle drei nicht echt. Der echte Ring vermutlich ging verloren. Den Verlust zu bergen, zu ersetzen ließ der Vater die drei für einen machen. Und also wenn ihr nicht meinen Rat, statt meines Spruches wollt: Geht nur! - Mein Rat ist aber der: ihr nehmt die Sache völlig wie sie liegt. Hat von Euch jeder seinen Ring von seinem Vater: so glaube jeder sicher seinen Ring den echten. - Möglich; daß der Vater nun die Tyrannei des einen Rings nicht länger in seinem Hause dulden wollten! - Und gewiß; daß er euch alle drei geliebt, und gleich geliebt: indem er zwei nicht drücken mögen, um einen zu begünstigen. - Wohlan! Es eifre jeder seiner unbestochenen von Vorurteilen freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette, die Kraft des Steins in seinem Ring an Tag zu legen! komme dieser Kraft mit Sanftmut, mit mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergebenheit in Gott, zu Hilfe! Und wenn sich dann der Steine Kräfte bei euren Kindeskindern äußern; so lade ich über tausend tausend Jahre, sie wiederum vor diesen Stuhl da wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen als ich; und sprechen. Geht! - So sagte der bescheidene Richter.


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 04.03.2006 - 12:23
Gotthold Ephraim Lessing: "Nathan der Weise"
(1779)
 
Das Stück "Nathan der Weise" spielt im Jerusalem des zwölften Jahrhundert und handelt von Nathan, einem reichen Kaufmann, der vom Volk als "Nathan der Weise" bezeichnet wird.
Als Nathan von einer langen Reise zurückkommt, erfährt er von Daja, die Gesellschafterin von Recha, Nathans angenommener Tochter, daß ein Feuer in seinem Haus ausgebrochen sei und Recha von einem jungen Tempelherrn gerettet worden ist, der aber keinerlei Dankbarkeiten annehmen wolle. Deshalb beschließt Nathan den Tempelherrn selbst aufzusuchen. Währenddessen bekommt Nathan von einem Derwisch Besuch, der mittlerweile Schatzmeister des Sultans und ein alter bekannter Nathans ist. Er klärt Nathan darüber auf, daß in den Kassen des Sultans Ebbe herrscht und er bereit sei, Nathan das Schatzmeister-Amt zu überlassen. Als Nathan ablehnt, geht der Derwisch zum Sultan zurück. Dieser bittet ihn darum bei reichen Leuten in Jerusalem, unter denen auch Nathan ist, um Geld zu bitten und schickt den Derwish weg. In der Zwischenzeit hat Nathan Kontakt zum Retter seiner Tochter, einem deutschen Kreuzritter, dem Tempelherrn, aufgenommen, der aber keinen Dank annehmen will, ja es sogar bereut eine Jüdin aus dem Feuer gerettet zu haben. Nathan gelingt es dann, ihn mit einem Gespräch über die Religionen zu beruhigen und der Tempelherr verspricht Nathan zu besuchen. Daja kommt nun und sagt, daß Nathan vom Sultan erwartet werde. Nathan eilt los und begegnet dem Derwisch, der ihm erzählt, daß der Sultan Nathan um Geld bitten will. Währenddessen besucht der Tempelherr Recha und man merkt, daß die beiden ein wenig in einander verliebt sind. Nathan ist nun beim Sultan, der aber nicht wie erwartet gleich auf das Geld zu sprechen kommt, sondern nach der Weltansicht Nahtans fragt. Nathan erzählt dem Sultan als Antwort die Ringparabel, die der Sultan richtig deutet und damit das Vertrauen Nathans gewinnt. Nathan erklärt sich also bereit, dem Sultan Geld zu leihen. Anschließend trifft sich Nathan wieder mit dem Tempelherrn, der nun Recha heiraten will. Nathan lehnt jedoch kühl ab, er möchte zuerst mehr über dessen Abstammung erfahren und geht. Da erscheint Daja und vertraut dem Tempelherrn das Geheimnis um Rechas wirkliche Herkunft an. Sie sei nämlich eigentlich eine Christin. Der Tempelherr ist außer sich und geht ins Kloster um mit dem Patriarchen zu sprechen. Dieser verlangt, daß der Jude, der es gewagt hat ein christliches Kind zu erziehen, ausgeliefert und verbrannt wird, obwohl er auch Gutes an Recha getan hat. Nach dieser schrecklichen Antwort geht der Tempelherr zum Sultan, dieser spricht gerade mit seiner Schwester über ihren verschollenen Bruder, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tempelherrn hat. Er bittet den Tempelherrn aus diesem Grund bei ihnen zu bleiben. Dieser sagt zu und schüttet dem Sultan sein Herz aus. Dieser verspricht zu helfen und läßt nach Recha schicken. Unterdessen sagt Daja Nathan, daß sie dem Tempelherrn die Wahrheit über Recha erzählt hat, als ein vom Patriarch geschickter Mönch, der den Juden, der ein christliches Mädchen aufgezogen hat, ausfindig machen soll, erscheint. Im Gespräch zwischen Nathan und dem Mönch stellt sich heraus, daß dieser selbst Recha zu Nathan gebracht hat, damit er sie großziehen kann und außerdem noch von Rechas Vater ein Buch hat, in dem ihre  Abstammung verzeichnet worden ist. Er bringt Nathan das Buch und Nathan geht gemeinsam mit dem Tempelherrn zum Sultan, wo mittlerweile auch Racha ist. Daja hat Recha nun auch die Wahrheit erzählt und Recha weiß nicht, was sie tun soll, als Nathan beim Sultan eintrifft. Aus dem Buch hat Nathan erfahren, daß der Tempelherr Rechas Bruder ist und daß ihr Vater der Bruder des Sultans gewesen ist.


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 04.03.2006 - 12:25
Nathan der Weise
Analyse „Nathan der Weise“ Bei dem zu analysierenden Text handelt es sich um das letzte Theaterstück Lessings, den utopischen Entwurf „Nathan der Weise“, das 1779 erschienen ist. Ihm ging der so genannte `Fragmentenstreit` voraus. Als Bibliothekar in Wolfenbüttel hatte Lessing 1774 in der Reihe Beiträge zur Geschichte der Literatur das Fragment Von Duldung der Deisten herausgegeben, ohne dessen Verfasser zu nennen. Die Manuskripte waren Teil der Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes des 1768 verstorbenen Hamburger Orientalisten Hermann Samuel Reimarus, der darin die Genese des Christentums als Betrug der Apostel Christi darstellte. Die Veröffentlichung stieß sofort auf Kritik, als mächtigster Gegner Lessings erwuchs der Hamburger Hauptpastor Goeze. In dieser geführten Auseinandersetzung standen sich zwei unversöhnliche Seiten gegenüber: auf Seiten Goezes, die orthodoxe Buchstabengelehrsamkeit, die stur auf den Machtinteressen von Staat und Kirche beharrte, und auf Seiten Lessings, der in den Anti-Goeze-Schriften die Vorwürfe konterte, die kritisch gebrauchte Vernunft, die als einzige Autorität nur sich selbst verpflichtet ist und der sich auch Staat und Kirche nicht entziehen können. Durch das 1778 ausgesprochene Verbot des Braunschweiger Herzogs, weitere Schriften gegen Goeze zu publizieren, kam Lessing der Gedanke, das Problem des Wahrheitsanspruchs der Religionen in einem Theaterstück zu behandeln. So entstand in relativ kurzer Zeit das »dramatische Gedicht« Nathan der Weise. Dieses Buch hinterlässt, auf Grund der leichtverständlichen Sprache und der faszinierenden Geschichte, die durch erstaunlich Weise Charaktere belebt wird, bleibenden Eindruck. Dieses Buch ist in 5 Aufzüge mit jeweils mehreren Auftritten geteilt. Der zu analysierende Textauszug ordnet sich dem 5. Auftritt des II. Aufzugs unter. Zuvor kommt Nathan von einer Geschäftsreise wieder und muss erschreckend feststellen, dass Recha, seine Ziehtochter, bei einem Feuer fast ums Leben gekommen wäre. Glücklicher Weise konnte Recha, durch die Hilfe eines mutigen Tempelherren gerettet werden. In II, 5 treffen Nathan und der Tempelherr auf einander. Als Nathan den Gang und den Blick des Tempelherrn sieht, kommt ihm beides irgendwie bekannt vor. Es möchte dem Tempelherrn danken, dass er Recha gerettet hat und spricht ihn an. Der Tempelherr wendet ein, dass er es nur aus Pflichtbewusstsein und weil ihm in diesem Augenblick sein Leben sowieso lästig war getan hat, auch wenn es ,,nur" das Leben einer Jüdin war. Nathan bezeichnet diese Haltung als groß und abscheulich und bietet ihm eine Belohnung für die Rettung an. Der Tempelherr lehnt das Angebot Nathans ab und sagt, er werde höchstens das Geld für einen neuen Mantel von ihm nehmen, da seiner angesengt wurde. Daraufhin küsst Nathan die verbrannte Stelle am Mantel. Ihm laufen die Tränen herunter. Dadurch wird der Tempelherr weich. Er spricht Nathan mit seinem Vornamen an (Zeichen dafür, dass er Nathan jetzt als Menschen sieht und nicht nur als Juden). Nathan dankt dem Tempelherrn dafür, dass er die Situation nicht genutzt hat, um den Ruf Rechas zu schädigen. Der Tempelherr meint, der Ehrenkodex seines Ordens verlange das von ihm. Nathan entgegnet, dass es überall gute Menschen gibt, egal welcher Religion sie angehören. Der Tempelherr kritisiert, dass jede Religion meint sie sei die einzige und beste. Nathan erkennt das der Tempelherr so denkt wie er: Beide beurteilen die Menschen nicht nach ihrer Religionszugehörigkeit, da sich beide ihr Volk und ihre Religionsgemeinschaft nicht ausgesucht haben. Daraufhin schließen Nathan und der Tempelherr Freundschaft. Als Thema dieses Textauszuges stehen der Glaube und die letztendliche Beilegung des Religionskonfliktes zwischen Nathan und dem Tempelherrn im Mittelpunkt. Epochenzuordnung „Nathan der Weise“ wurde in der Zeit der Aufklärung geschrieben. Diese Epoche wurde durch eine Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung und dem Aufkommen von Gedanken zu Menschen- und Bürgerrechten geprägt. Die Bewegung trat für ein vernunftgemäßes Denken und gegen Vorurteile und religiösen Aberglauben ein; Wissenschaft und Bildung sollten gefördert und auch in den "niederen" Volksschichten verbreitet werden. Es gibt im ganzen Werk aufklärerische Ansätze. Sie drücken sich durch die religiöse Toleranz bei vielen Personen aus. Hier einige Beispiele für die Personen: - Nathan: Ihm kommt es gar nicht auf die Religion an. Er sucht sich seine Freunde nicht nach der Konfession aus, sondern nach ihren menschlichen Werten. Selbst als seine ganze Familie von Christen umgebracht wird, nimmt er wenige Tage später das Kind eines Christen bei sich auf. - Der Tempelherr: Seine Einstellung ist eigentlich auch eher tolerant. Er verfällt nur an einigen Stellen wieder in christliche Denkweisen zurück (vgl. IV, 4, 2783 f) Aber aufklärerische Ansätze werden meiner Meinung nach auch bei Saladin sichtbar. Er wird im Laufe des Werkes aufgeklärt. Man merkt, dass Saladin in politischer Hinsicht schon ziemlich aufgeklärt ist, aber seine Persönlichkeit ist noch nicht aufgeklärt. Diese Aufklärung erfolgt durch Nathan. Am Ende des Werkes wird die Toleranz Saladins am deutlichsten sichtbar. Als die wahren Verwandtschaftsverhältnisse herauskommen, akzeptiert er Recha und den Tempelherr, obwohl hier alle drei Religionen aufeinandertreffen: Der islamische Saladin, die als Christin geboren ist aber als Jüdin aufwuchs und der christliche Tempelherr. Dieser Auftritt zeigt die neugewonnenen Eigenschaften von Saladin: Toleranz, Humanität und Rationalismus. Wertung Lessings Drama hat auch heute an seiner Gültigkeit noch nicht verloren. Hier denke ich zum Beispiel an die religiös bedingten Unruhen in Nordirland oder an die Intoleranz der Menschen in Jugoslawien, die zu dem katastrophalen Krieg und dem damit verbundenen Leid für viele Menschen geführt hat. Mehr Menschlichkeit und Toleranz sollte unsere Gesellschaft auch gegenüber anderen Menschen wie z.B. Ausländern oder Behinderten zeigen. Lessings Vorstellung seiner Idealwelt, in der Menschen verschiedener Herkunft und Religionen zu einer Familie zusammenwachsen, wird es sicher so nie geben können, aber die Menschen sollten wenigstens versuchen, mit mehr Toleranz und dementsprechenden Handeln zusammenzuleben.


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Antwort von Cyanwasserstoff (ehem. Mitglied) | 04.03.2006 - 12:26
danke mrblack wenn du noch `ne charakterisierung des Klosterbruders hast dann schick sie mir bitte!


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 04.03.2006 - 12:31
Die Beziehungen der einzelnen Personen zueinander (Tabelle):



Person
Beziehung zu anderen Personen

Al Halfi
(Derwisch)
- Schachgesell von Nathan
- Schatzmeister beim Sultan (Saladin)

Assad

(Wolf von Filnek)
-Vater des Tempelherrn

-Vather von Recha

- Bruder von Saladin und Sittah

Daja
- Gesellschafterin von Recha

- Christin, die zusammen mit Nathan lebt

Emir Mansor
- Befehlshaber, führte den Zug aus Ägypten zu Saladin

Klosterbruder
- Botschafter des Patriarchen
- Brachte als Reiterbote Recha als Baby zu Nathan

Mamelucken
- Brachten die Nachricht von der Ankunft des Zugs

Nathan
- Ziehvater von Recha

- Lebt zusammen mit Daja im selben Haus

Patriarch
- Auftraggeber vom Klosterbruder

Recha
(Blanda von Filnek)
- angenommene Tochter von Nathan
- Tochter von Assad
- Schwester vom Tempelherrn
- Nichte von Sittah und Saladin

Sittah
- Schwester von Saladin
- Schwester von Assad
- Tante von Recha und dem Tempelherrn

Sklave
- Sklave des Sultans

Sultan Saladin
- Bruder von Sittah
- Bruder von Assad
- Onkel von Recha und dem Tempelherrn

Tempelherr (Leu von Filnek)
- Bruder von Recha
- Sohn von Assad
- Neffe von Sittah und Saladin


4a). Welche Personen gehören zur privilegierten, höhergestellten Klasse und welche zur niederen?

Privilegierte, höhergestellte Klasse
- Sultan Saladin, aufgrund seiner Eigenschaft und Stellung als Sultan, die mit Macht und Reichtum verbunden ist und auf Weisheit beruht.
- Sittah, die Schwester vom Sultan, da sie die Schwester des Sultans ist und somit über ähnliche Macht und Reichtum verfügt.
- Nathan, da er ein reicher Handelsmann in Jerusalem und vom Volk angesehen ist. Selbst der Sultan leiht sich bei ihm Geld aus. Er verkörpert Weisheit (wie der Sultan), Klugheit, Scharfsinnigkeit und ein Bild edelster Menschlichkeit.
- Der Patriarch von Jerusalem, wegen seiner Position als Bischof von Jerusalem, dem Mönche, Pfarrer und Klosterbrüder unterstehen.
- Der Emir Mansor, da ein Emir eine höhere Person im Staat ausübt, wie beispielsweise Befehlshaber, General oder Chef (vgl. Anmerkungen S. 157: Emir).

Nieder Klasse
- Daja, weil sie ,,nur" eine Gesellschafterin in Nathans Haus ist, deshalb aber nicht zu den höhergestellten Personen zählt. Sie hat lediglich die Aufgabe sich um Recha zu sorgen und muss Nathans Worten folgen.
- Der Derwisch, da er für den Sultan als Schatzmeister arbeitet und ansonsten nur ein mohammedanischer Bettelmönch ist (vgl. Anmerkungen S. 156: Derwisch), welcher im Jerusalem heimatlos umherirrt und erst später seine Heimat am Ganges aufsucht.
- Der Klosterbruder, da er im Dienste des Patriarchen steht und selbst keine höhere Stellung hat, respektive ausüben kann/darf.
- Die Mamelucken, aufgrund ihrer Aufgabe, Kriegsdienste für den Sultan zu leisten, selbst aber wiederum nicht auf einer höheren Position verweilen. Erst zur Zeit nach dem Geschehen des Dramas beherrschten sie Ägypten und Syrien (1252-1516) (vgl. Anmerkungen S. 157: Mamelucken). - Sklaven, da sie ähnlich der Mamelucken dem Sultan zu gehorchen hatten. Sie mussten für ihn arbeiten, lebten unter widrigen Verhältnissen und hatten wie in ihrer langen Zeit, in der sie in der Geschichte auftauchten, keinerlei Rechte.

b). Gibt es Personen, die nicht in diese Zweiteilung passen?



- Ja, es gibt durchaus Personen, die nicht in diese Zweiteilung passen. Es sind die folgenden beiden Charaktere:



- Recha, weil diese am Anfang „nur“ die Tochter Nathans ist und somit nicht unbedingt zu den höher gestellten Personen zählt. Erst als ihre wahre Herkunft bekannt wird, gehört sie durch die Verwandtschaft mit dem Sultan Saladin zu den höher gestellten Personen. Weitere Punkte sind ihre zunächst ungewisse Familienzugehörigkeit, da sie lediglich das Ziehkind Nathans ist, ihr Aufwachsen ohne konkrete Religionszugehörigkeit und zu guter Letzt ihr Name, der eigentlich ein christlich hätte sein müssen. Sie ist somit keine Person, die im Verlaufe des Buches, ihre Eigenschaften/Stellung nicht ändert und ist gegen Ende sogar in einer unglücklich, zum Scheitern verdammten Liebe mit dem Tempelherrn, ihren eigentlichen Bruder involviert, was erst zum Schluss aufgeklärt wird.
- Der Tempelherr, da er zu Beginn lediglich ein gewöhnlicher Tempelherr ist, der dem Patriarchen untergeordnet ist und dann erst zum Schluss, genau wie Recha, durch das Aufkommen der wahren Verwandtschaftsverhältnisse zur Familie Saladins und somit zu den höheren Personen zählt. Auch er ist eine Person die ihre Eigenschaften/(Ein-)Stellung ändert, da er beispielsweise vom Judenhass erst durch Gespräche mit Nathan zur objektiven Betrachtung der Menschenwerte übergeht und nicht weiterhin dem subjektiven Ausschluss von Menschen aus seinem Kreis, bedingt durch deren Religionszugehörigkeit folgt. Ein weiterer Punkt ist sein christlicher Glaube, der eigentlich auf muslimahnische Wurzelt zurückzuführen ist (Sohn des Assad) und nicht zu Letzt seine Liebe zu Recha, seiner Schwester.


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 04.03.2006 - 12:31
er sind die auftretenden Charaktere? (Namen und Stellung)
 
Name
Stellung
Al Halfi
(Derwisch)
Mohammedanischer Bettelmönch, Schachgesell von Nathan, zeitweise Schatzmeister beim Sultan
Daja
Christin, wohnt im Haus von Nathan, Gesellschafterin von Recha
Emir Mansor
Erste Person im Staat (Befehlshaber, General, Chef)
Klosterbruder
Arbeitet für den Patriarchen als Botschafter, kommt von einer Glaubensgemeinschaft am Ganges
Mamelucken
Sklaven türkischer und tscherkessischer Herkunft; Leisten Kriegsdienste in Saladins Reich
Nathan

Reicher Jude; Handelsmann/Geschäftsmann, ,,Vater" von Recha
Patriarch
Bischof von Jerusalem

Recha
(bzw. Blanda von Filnek)

Die angenommene Tochter von Nathan, Christin (wurde aber von Nathan ,,neutral" erzogen), ohne leibliche Mutter aufgewachsen
Sittah
Die jüngere Schwester von Saladin
Sklave
Sklave, im Dienste des Sultans
Sultan Saladin
Sultan von Jerusalem (mit Christen führt er Krieg, da sie seine Länder beunruhigen)
Tempelherr
(Leu von Filnek, bzw. Curd von Stauffen)
Ritter, Kämpfer für den Orden der Tempelherrn

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