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Interpretation zu "Sachliche Romanze" von Erich Kästne

Frage: Interpretation zu "Sachliche Romanze" von Erich Kästne
(8 Antworten)

 
Bitte sehr. Eine Interpretation für die Deutsch-Hausaufgaben Liste:


Meine Interpretation dieses Gedichtes beginnt schon in der Überschrift: Was ist eine sachliche Romanze? Sachlich? Kann eine zwischenmenschliche Beziehung überhaupt sachlich sein? Liebe ist doch etwas persönliches, intimes zwischen zwei Menschen. Ich glaube der Dichter will sagen, dass die beiden Menschen im Gedicht ein normales Liebesleben geführt hatten, wie viele andere Menschen auch.

In der ersten Strophe sagt der Dichter, dass die beiden Menschen sich acht Jahre kannten und dann plötzlich ihre Liebe verloren. Mit dem Vers "Wie anderen Leute ein Stock oder Hut", will der Dichter die vorigen Zeilen unterstreichen. Er will sagen, dass sie ihre Liebe genauso schnell verloren haben wie andere Leute sachliche Gegenstände, völlig plötzlich unverhofft, ungeplant und ohne jede Vorgeschichte. Er will sagen, dass die beiden Leute sich weder weniger umeinander gekümmert haben noch dass sie fremdgegangen sind. Es ist einfach so passiert, ohne dass es jemand wollte.

In der zweiten Strophe sagt der Autor, dass sie traurig waren und sich heiter betrugen. Dies heißt nichts weiter, als dass die beiden Menschen über ihre Entdeckung, sich nicht mehr zu lieben, bestürzt waren und es nicht wahrhaben wollten. Dies wird auch im zweiten Vers (Sie "versuchten Küsse als, ob nichts sei") noch einmal hervorgehoben. Die beiden sahen sich in einer für sie ausweglosen Situation, was im Vers "und sahen sich an und wussten nicht weiter" deutlich wird.
Die nächste Zeile lautet: "Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei." An dieser Stelle ist die Frau nicht mehr in der Lage, ihre Gefühle zu überspielen und weint. Doch er, der sie wahrscheinlich sonst getröstet hätte, steht lediglich dabei.

In der nächsten Strophe heißt es, dass man vom Fenster aus Schiffen winken konnte. Diese Zeile stellt in meinen Augen eine gewisse Symbolik dar: Schiffe waren in der damaligen Zeit ein Zeichen für die große, weite Welt. Vielleicht zeigt diese Zeile, dass die beiden gerne vor der Situation geflüchtet wären, es aber nicht taten.
Weiter heißt es: "Er sagte es wäre schon Viertel nach Vier und Zeit irgendwo einen Kaffee zu trinken." In diesen zwei Zellen versucht der Mann diese Situation aufzulösen und auch hier geht keiner der beiden auf ihr Problem ein. Die letzte Zelle der Strophe lautet: "Nebenan übt ein Mensch Klavier." Da ich die Vertonung dieses Gedichtes [von Udo Lindenberg - der Webmaster] kenne, erschließen sich für mich daraus zwei Deutungsmöglichkeiten: Einerseits kann es eine Zeile sein, die die Situation näher beschreiben soll. Andererseits könnten die beiden Menschen gerade über ihr gesamtes Leben mit allen Höhen und Tiefen nachdenken. Dies ist in der Vertonung dadurch hörbar, dass die Tonleiter einmal rauf und runter gespielt wird.

In der letzten Strophe kann ich aus der ersten Zeile "Sie gingen ins kleinste Café am Ort" keine genauere Deutung ableiten.
In der zweiten Zeile heißt es: "Sie rührten in ihren Tassen". Hier will der Autor deutlich machen, dass auch im Café ihr Problem weder angeschnitten noch durch andere Konversation überdeckt wird. Des weiteren heißt es: "Am Abend saßen sie immer noch dort". Diese Zeile sagt möglicherweise aus, dass sie nicht nach Hause zurück gehen, da sie dort zu viel an ihr Zusammenleben erinnert werden. Auch in Zeile 16 wird vom Dichter deutlich gemacht das sie die Gelegenheit haben sich im leeren Café auszusprechen doch es nicht tun. Zelle 17 betont noch einmal die Fassungslosigkeit der Beiden darüber, dass sie ihre Liebe zueinander verloren haben.
GAST stellte diese Frage am 28.02.2006 - 18:54

 
Antwort von GAST | 28.02.2006 - 19:00
oi..des
ja viiieeell...un was is jtz genau deine frage ohne des ich des jtz ganz durchlesen muss?

 
Antwort von GAST | 28.02.2006 - 19:12
tommy es wäre besser für alle gewesen du hättest das gedicht ins netzt gestellt!
schau mal
du hast recht eine sachliche romanze gibt es nicht
okay die beiden geben sich den normalitäten hin, und auch ihr kaffee den sie nehemen während sie dabei schiffen beobachten ist sehr star, aber es ist nicht normal!
schreibe niemals der dichter will sagen, schreibe immer daran erkennt man folgendes hier könnte, bleib bitte bei interpretationen im konjunktiv!
geht glei weiter

 
Antwort von GAST | 28.02.2006 - 19:13
na dann nicht, dann geh ich wenn de ni willst*grumml*

 
Antwort von GAST | 28.02.2006 - 20:56
Ähm ... ja okay

BITTE LÖSCHT DEN THREAD WIEDER

Wollt nur denen eine Interpretation geben, die eine suchen^^


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 28.02.2006 - 21:01
ich hätte vielleicht auch da eine interpretation für dich ich gucke....


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 28.02.2006 - 21:03
wie viele wörter sollen das sein


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 28.02.2006 - 21:04
Sachliche Romanze

Im Gedicht "Sachliche Romanze" von Erich Kästner, der von 1899-1974 lebte, wird die Situation zweier Menschen behandelt. Die beiden sind (noch) ein Liebespaar. Durch das ganze Gedicht zieht sich ein Gefühl der bedrückenden Starre und Ruhe (Schweigen). Besonders auffällig ist der Gegensatz in der Überschrift. Dies wird im folgenden geklärt.

Erich Kästner beginnt das Gedicht mit einem Oxymoron. Was ist eine sachliche Romanze? Sachlich ist das größte Gegenteil von Liebe. Diese ist sehr persönlich und intim, niemals aber sachlich. Ich denke damit wird eine gewisse Fremdheit angedeutet, die in der Beziehung mit den Jahren entstanden ist.

In der ersten Strophe beschreiben die ersten beiden Verse die bisherige Beziehung der Liebenden. Es ist eine längere Beziehung und der zweite Vers verdeutlicht die Vertrautheit des Paares, indem er zeigt, was der Beobachter denkt. Im vierten Vers "Wie anderen Leuten ein Stock oder Hut" wird der dritte belegt. Die beiden haben ihre Liebe sehr plötzlich verloren, wie andere Menschen einen sachlichen Gegenstand.

In der zweiten Strophe wird wieder durch ein Oxymoron die Situation dargestellt. Beide spürten, dass ihre Liebe nicht mehr vorhanden war, wollten es jedoch nicht wahrhaben, da sie nicht wirklich wussten was sie ohne sich täten; was danach käme. Dies ist der Gegensatz von traurig und heiter. Der zweite Vers zeigt, wie das Paar alles vertuscht und sich selbst belügt. Im dritten wird die Fassungslosigkeit und aussichtslose Situation unterstrichen. Im vierten Vers kann die Frau ihre Gefühle nicht länger unterdrücken und lässt ihnen freien Lauf. Dadurch, dass der Mann nur daneben steht wird deutlich dass sie kein wirkliches Paar mehr sind. Ansonsten hätte er sie wohl getröstet!? Die Handlungen beider Personen stehen in separaten Sätzen. Auch das kennzeichnet eine Trennung. Sie werden sozusagen durch den Punkt getrennt.

In der dritten Strophe wird zum ersten Mal "gesprochen". Jedoch nur mit indirekter Rede. Der Mann sagt etwas, anscheinend nur um die Leere und unangenehme Stille zu füllen; die Spannung zu lösen. Möglicherweise versucht er dadurch die ganze Situation zu retten. Was er sagt ist aber auch sehr oberflächlich. Die erste und letzte Zeile sind bildlich zu verstehen. "Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken" würde ich so auslegen, dass die Schiffe für das Vorankommen stehen. Das Meer, in dem sie schwimmen, ist das Leben. Die Schiffe, in welche die beiden einsteigen könnten bzw. müssten, damit ihr Leben vorankommt und sich ändert, lassen die beiden vorbeifahren. Den Satz "Nebenan übte ein Mensch Klavier" kann man auf das Leben selbst beziehen. In einem Lied sind es die Töne die auf- und abgehen, genauso gibt es im realen Leben Höhen und Tiefen. Auch übt dieser Mensch Klavier und spielt nicht darauf. Dies bedeutet, dass der Mensch zunächst einmal nur Teile eines Liedes spielt und mit Sicherheit Fehler macht. Jedoch sind die beiden Handelnden in diesen beiden Sätzen passiv. Sie unternehmen nichts für das Vorankommen ihres Lebens; die Höhen und besonders die Tiefen nehmen sie schweigend hin. Dies ist wiederum mit dem Titel verknüpft, der schon diese Monotonie ausdrückt! Nicht nur der Titel, denn eine gewisse Langeweile wird beschrieben, durch die Konjunktion "und", welche sich ständig im gesamten Gedicht wiederholt und oft an Satzanfängen steht.. Dadurch wirkt der Text etwas langweilig/ einfallslos. Zwar verbinden Konjunktionen im Normalfall, "und" kann Sätze oder Handlungen auch trennen.

In der letzten Strophe ändert sich die Umgebung, in der sich das Paar befindet. Mit dem zweiten Vers "und rührten in Tassen" wird gezeigt, dass das Problem auch hier im Cafè weder angesprochen noch gelöst wird. Das Paar findet auch kein anderes Gesprächsthema, als hätten sie sich nichts mehr zu sagen. Es scheint als fühlten sie sich im Café wohler, da sie am Abend immer noch dort sitzen.. Möglicherweise gibt es zu Hause zu viele, teilweise traurige und schmerzhafte, Erinnerungen. Das Café ist eine neutrale Ebene - dort müssen sie kein Liebespaar sein. Im vierten Vers wird mit "sie saßen allein" darauf hingedeutet, dass die Beiden nicht mehr zusammengehören. Dieser Satz ist abermals ein Widerspruch. In Wirklichkeit sind die beiden zu diesem Moment ja nicht alleine. Das Ende des Gedichts macht deutlich, welche Fassungslosigkeit sich breit gemacht hat, über ein so schnelles Ende einer langen, eigentlich guten Beziehung.

Das Problem ist trotz allem nicht gelöst. Alles endet in Schweigen.

In diesem Gedicht wird das Ende einer Beziehung dargestellt. Beide Partner können es selbst nicht begreifen, dass ihre Zuneigung füreinander anscheinend grundlos verschwunden ist. Dennoch schweigen sie es lieber weg, als darüber zu sprechen. Das Gedicht zeigt, von der Überschrift an, wie die beiden tatenlos zulassen, dass ihre Liebe ein Ende nimmt. Ihre Liebe ersinkt im langweiligen Alltag und durch ihre Unfähigkeit zu Kommunizieren scheiden sich schließlich ihre Wege. Beide bleiben in Ungewissheit zurück - als Fremde. Doch haben beide zu dieser Entfremdung beigetragen, die sich nur langsam entwickelt hat. Das hat dazu geführt, dass dies keine Liebe mehr ist, sondern eine Art sachliches, also gefühlloses und neutrales Zusammenleben zweier Menschen.


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Antwort von MrBlack (ehem. Mitglied) | 28.02.2006 - 21:04
Gedichtanalyse!

zu Erich Kästner: "Sachliche Romanze"


Das Gedicht Sachliche Romanze von Erich Kästner handelt davon, wie die Liebe zwischen zwei Menschen im Laufe der Zeit verschwinden kann, sodass das Verhältnis zwischen beiden nur noch von Alltäglichkeiten geprägt ist.

Schon der Titel des Gedichts ist in sich widersprüchlich, denn mit dem Wort Romanze verbindet man im Allgemeinen eine harmonische, feste Beziehung; durch das Adjektiv sachlich wird jedoch betont, dass die Liebe in diesem Fall auf das bloße Erledigen der täglichen Dinge des Lebens reduziert ist. Dies drücken formal sowohl die kurzen, teilweise abgehackt wirkenden Sätze ohne Konjunktionen als auch das Reimschema durch seine Monotonie (a b a b) aus.

Durch den Vergleich des Endes der Liebesbeziehung mit dem Verlust eines Stocks oder Huts (Z. 4) wird die Vergänglichkeit der Liebe betont und ausgedrückt, dass man sie ebenso wie ein verlorenes Kleidungsstück nicht wieder zurückholen kann.

Der Autor schiebt bewusst unwichtige, nebensächliche Angaben ohne Satzzusammenhang ein, um darzustellen, wie etwa der Ausblick aus dem Fenster oder Klavierspiel in der Nachbarwohnung (Z. 9/12) plötzlich wahrgenommen werden, wenn der Partner für einen nicht mehr wichtig ist. Dass dies in diesem Gedicht der Fall ist, wird besonders in Z. 8 deutlich: "Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei."

Die zweite Strophe und besonders die letzten zwei Zeilen sind bezeichnend für die Ausweglosigkeit der Situation. Weil die beiden es nicht wahrhaben wollen, dass ihre Liebe zu Ende ist, ziehen sie sich in eine Scheinwelt zurück (Z. 5f): in der Hoffnung, sie könnten auf diese Weise das alte Verhältnis wiederherstellen, verhalten sie sich gegenüber dem anderen so, als ob sie immer noch ineinander verliebt wären. Zur Ablenkung von ihrer Hilflosigkeit besuchen sie außerdem ein Café; doch am Ende sind all ihre Bemühungen umsonst: "Sie saßen allein (...) und konnten es einfach nicht fassen".

Abschließend kann man sagen, dass Erich Kästner mit seinem Gedicht nicht nur die Vergänglichkeit der Liebe ausdrücken will, sondern auch kritisieren möchte, dass viele Menschen versuchen, eine Beziehung um jeden Preis aufrecht zu erhalten; er betont, dass dies ein sinnloses Unterfangen ist.

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