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Meinungsrede-Verbesserung-10.Schulstufe

Frage: Meinungsrede-Verbesserung-10.Schulstufe
(2 Antworten)


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13
Hallo! :)
Ich werde morgen eine Meinungsrede über "Designer Babies" halten und benötige deswegen eine grammatikalische Verbesserung.
Danke im Voraus!:)

Sehr verehrte Frau Professor,
Sehr verehrte Mitschülerinnen und Mitschüler,
in den letzten 66 Jahren haben wir die DNA entdeckt und gar gelernt, wie sie funktioniert.
Wir haben Maschinen entwickelt, die unsere Gene lesen können. Tatsächlich haben wir einen sehr großen Fortschritt erreicht: In den letzten sechs Jahren haben wir einige Werkzeuge und Methoden entwickelt, die in der Lage sind, unsere DNA zu verändern. Wir haben „entdeckt“, wie man den Gott spielen kann. So unrealistisch es klingen mag, ist es die Tatsache: Wir spielen den Gott. Wir „entwerfen“ Babys mit diesen Methoden und wenden uns einer neuen Ära. Stellt euch mal vor: Eine Zukunft mit viel klügeren, strapazierfähigeren, attraktiveren und schönen Kindern. Längst schon ist nicht mehr die Frage, ob das geht. Sondern vielmehr: Wird dies „gut“ ankommen oder wird es Probleme mit sich bringen?
Bevor wir uns dieser Sache widmen, müssen wir zunächst die Methode verstehen. Wie eine verschlüsselte Bibliothek, besteht jedes Gen aus einer Reihe von Buchstaben und in dieser Reihenfolge sind all unsere biologischen Informationen codiert, wie zum Beispiel die Augenfarbe oder auch die Anfälligkeit für eine Krankheit. Bei Genome-Editing wird ein Code neugeschrieben. Die Wissenschaftler sind also im Stande, das Wort „krank“ zu löschen und dies mit „Gesund“ zu ersetzen. CRISPR CAS9 ist die neueste Gene-Editing-Methode, mit der man diesen Verlauf viel einfacher, schneller und präziser durchführen kann. Per Eingriff in die Geschlechtszellen, kann man während der Befruchtung und noch vor der ersten Zellteilung die ausgewählte Gene ausschalten oder umschreiben. Man erschafft also genetisch veränderte Menschen- sogenannte Designer Babies.
Tatsächlich wurden in China, November 2016, die ersten entworfenen Babys geboren, was der Wissenschaftler He Jianku selbst in einem Youtube-Video ankündigte: Lulu und Nana. Nach meiner Definition wurden sie entworfen, aber He Jianku meint, dass er die Gene nur verändert hat, um sie zu verbessern: Lulu und Nana sind „angeblich“ ein Leben lang immun gegen den HI-Virus also AIDS. Somit sind deren ganze Nachfolgegenerationen davon betroffen. „Was für eine schöne Sache“, möchte man gerne sagen, „wir sind eine tödliche Krankheit losgeworden.“ Im Moment ist es zwar leicht so zu denken, aber dennoch hat dieses Ereignis in der ganzen Wissenschaftswelt zu großen Kontroversen geführt. Denn genetisch modifizierte Menschen könnten das Erbgut unserer geplanten Nachfolgen beeinflussen, indem sie ihre modifizierten Gene an die nächsten Generationen weitergeben und damit langsam aber sicher den gesamten Genpool der Menschheit verändern. Das bedeutet ein unwiderruflicher Eingriff in das menschliche Erbgut somit in die Evolution.

Was für Konsequenzen könnte dies haben? Denken wir an ein eher dunkleres Szenario: Könnte ein totalitäres Regime eine Armee von Super-Soldaten erschaffen? Theoretisch wäre das möglich. Kann diese „Entdeckung“ zu erneuten biologischen Kriegen führen, wie wir es bei der Erfindung von Nuklearwaffen erlebt haben? Auch wenn so ein Szenario, wenn es überhaupt realistisch ist, noch weit in der Zukunft liegt: Die entsprechende Technologie existiert schon heute. Sie hat tatsächlich so viel Potenzial.

An welchen Film denkt ihr, wenn ihr an das Wort „genmanipuliert“ denkt. Natürlich: X-Men. Durch das Manipulieren von Genen, entwickelt man hier viel stärkere, intelligentere gar Menschen mit schneller Zellregeneration, sodass sie unsterblich werden wie X-Men. Dieses Szenario kommt zwar von einem Science-Fiction-Film, aber der „Fiction“-Teil gehört meiner Meinung nach langsam der Vergangenheit an. CRISPR ist zwar noch eine sehr neue Technik dafür: Aber vergleicht die ersten Apple-Computer mit den gegenwärtigen Mac-Books. Werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Grenzen ziehen können und damit diese große Verantwortung übernehmen können?

Manche von euch fühlen sich jetzt bestimmt unwohl und denken, dass wir bald eine Welt erschaffen, in der „nicht perfekte“ Menschen ausgegrenzt werden. Die Funktionen, die wir von der Geburt mitbringen, werden zu unserem Lebenslauf. Zugespitzt formuliert: Auf dem Weg zur Schule, bei eurem Abschluss, bei der Jobsuche. Also in allen Lebensphasen werdet nicht ihr, sondern das genetische Erb, das ihr „unbewusst“ mitbringt, wertgeschätzt. Klarerweise werden Menschen mit fehlerhafter Gene keine Gelegenheit und Chancen wie Andere besitzen. Die Farbe der Haut, die Herkunft, die Religion oder das Geschlecht: Wie viele Millionen Menschen erleben aufgrund dieser Fakten Diskriminierungen? Können wir, als Gesellschaft, die Gen-Diskriminierung tatsächlich aushalten? Wenn wir eines Tages dieses Stadium erreichen, werden nur wohlhabende Menschen einen Schritt weiter gehen können. Denn am Anfang können nur ihre Babys gestaltet werden. Die Ärzte werden ihnen ein Formular in die Hand drücken, wo sie die Merkmale markieren, die sie gerne bei ihrem Baby hätten. Ist das eine „schönere“ Weltvorstellung? Sollte es hier auch nicht viel mehr Debatten darüber geben wie beim Thema Klimawandel oder Atomenergie? Das menschliche Genom gehört uns allen. Das ist kein Bereich, in dem die Wissenschaftler alleine entscheiden können.

Das Schicksal von einem Menschen wäre also abhängig von der Gene, die man trägt. Man würde also Menschen mit kranken und falschen Genen ausschließen. Hätte man diese Technik in der Vergangenheit angewendet, dann könnten bestimmte Persönlichkeiten in unserer Geschichte nicht eine große Rolle spielen. Sie, würde man also als kranke Menschen klassifizieren. Von diesen Persönlichkeiten, denen wir unseren jetzigen Wissens- und Kulturstand danken. Wie Abraham Lincoln mit Morfon Syndrom, Vincent Van Gogh mit Epilepsie, Albert Einstein mit Bauchaortenaneurysma , Stephen Hawking mit Amyotrophe Lateralsklerose , Emily Dickinson mit Depression und viele mehr.

Daher möchte ich mit auf den Weg geben: „Es gibt kein Gen für den menschlichen Geist.“ –Film Gattaca. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Frage von Beyza221 (ehem. Mitglied) | am 21.10.2019 - 17:48


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Antwort von Rikko (ehem. Mitglied) | 21.10.2019 - 20:02
Hallo! :)
Ich werde morgen eine Meinungsrede über "Designer Babies" halten und benötige deswegen eine grammatikalische Verbesserung.
Danke im Voraus!:)

Sehr verehrte Frau Professorin,
Sehr verehrte Mitschülerinnen und Mitschüler,
in den letzten 66 Jahren haben wir die DNA entdeckt und gar gelernt, wie sie funktioniert.

Wir haben Maschinen entwickelt, die unsere Gene lesen können.
Tatsächlich haben wir einen sehr großen Fortschritt erzielt: In den letzten sechs Jahren haben wir einige Werkzeuge und Methoden entwickelt, die in der Lage sind, unsere DNA zu verändern. Wir haben „entdeckt“, wie man den Schöpfer spielen kann. So unrealistisch es klingen mag, ist es eine Tatsache: Wir spielen den Creator. Wir „entwerfen“ Babys mit diesen Methoden und wenden uns einer neuen Ära zu. Stellt euch mal vor: Eine Zukunft mit viel klügeren, strapazierfähigeren, attraktiveren und schönen Kindern. Längst schon ist nicht mehr die Frage, ob das geht. Sondern vielmehr: Wird dies „gut“ ankommen oder wird es Probleme mit sich bringen?
Bevor wir uns dieser Sache widmen, müssen wir zunächst die Methode verstehen. Wie eine verschlüsselte Bibliothek besteht jedes Gen aus einer Reihe von Buchstaben und in dieser Reihenfolge sind all unsere biologischen Informationen codiert, wie zum Beispiel die Augenfarbe oder auch die Anfälligkeit für eine Krankheit. Bei Genome-Editing wird ein Code neugeschrieben. Die Wissenschaftler sind also im Stande, das Wort „krank“ zu löschen und dies mit „gesund“ zu ersetzen. CRISPR CAS9 ist die neueste Gene-Editing-Methode, mit der man diesen Verlauf viel einfacher, schneller und präziser durchführen kann. Per Eingriff in die Geschlechtszellen kann man während der Befruchtung und noch vor der ersten Zellteilung die ausgewählten Gene ausschalten oder umschreiben. Man erschafft also genetisch veränderte Menschen - sogenannte Designer Babies.
Tatsächlich wurden in China im November 2016 die ersten entworfenen Babys geboren, was der Wissenschaftler He Jianku selbst in einem Youtube-Video ankündigte: Lulu und Nana. Nach meiner Definition wurden sie entworfen, aber He Jianku meint, dass er die Gene nur verändert hat, um sie zu verbessern: Lulu und Nana sind „angeblich“ ein Leben lang immun gegen den HI-Virus also AIDS. Somit sind deren ganze Nachfolgegenerationen davon betroffen. „Was für eine schöne Sache“, möchte man gerne sagen, „wir sind eine tödliche Krankheit losgeworden.“ Im Moment ist es zwar leicht so zu denken, aber dennoch hat dieses Ereignis in der ganzen Wissenschaftswelt zu großen Kontroversen geführt. Denn genetisch modifizierte Menschen könnten das Erbgut unserer geplanten Nachfolgen beeinflussen, indem sie ihre modifizierten Gene an die nächsten Generationen weitergeben und damit langsam aber sicher den gesamten Genpool der Menschheit verändern. Das bedeutet ein unwiderruflicher Eingriff in das menschliche Erbgut und somit in die Evolution.

Was für Konsequenzen könnte dies haben? Denken wir an ein eher dunkleres Szenario: Könnte ein totalitäres Regime eine Armee von Super-Soldaten erschaffen? Theoretisch wäre das möglich. Kann diese „Entdeckung“ zu erneuten biologischen Kriegen führen, wie wir es bei der Erfindung von Nuklearwaffen erlebt haben? Auch wenn so ein Szenario, wenn es überhaupt realistisch ist, noch weit in der Zukunft liegt: Die entsprechende Technologie existiert schon heute. Sie hat tatsächlich so viel Potenzial.

An welchen Film denkt ihr, wenn ihr an das Wort „genmanipuliert“ denkt. Natürlich: X-Men. Durch das Manipulieren von Genen entwickelt man hier viel stärkere, intelligentere, gar Menschen mit schneller Zellregeneration, sodass sie unsterblich werden wie X-Men. Dieses Szenario kommt zwar von einem Science-Fiction-Film, aber der „Fiction“-Teil gehört meiner Meinung nach langsam der Vergangenheit an. CRISPR ist zwar noch eine sehr neue Technik/Technologie dafür: Aber vergleicht die ersten Apple-Computer mit den gegenwärtigen Mac-Books. Werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Grenzen ziehen können und damit diese große Verantwortung übernehmen können?

Manche von euch fühlen sich jetzt bestimmt unwohl und denken, dass wir bald eine Welt erschaffen, in der „nicht perfekte“ Menschen ausgegrenzt werden. Die Funktionen, die wir von der Geburt mitbringen, werden zu unserem Lebenslauf. Zugespitzt formuliert: Auf dem Weg zur Schule, bei eurem Abschluss, bei der Jobsuche. Also in allen Lebensphasen werdet nicht ihr, sondern das genetische Erbgut, das ihr „unbewusst“ mitbringt, wertgeschätzt. Klarerweise werden Menschen mit fehlerhaften Genen keine Gelegenheit und Chancen wie Andere besitzen. Die Farbe der Haut, die Herkunft, die Religion oder das Geschlecht: Wie viele Millionen Menschen erleben aufgrund dieser Fakten Diskriminierungen? Können wir als Gesellschaft die Gen-Diskriminierung tatsächlich aushalten? Wenn wir eines Tages dieses Stadium erreichen, werden nur wohlhabende Menschen einen Schritt weiter gehen können. Denn am Anfang können nur ihre Babys gestaltet werden. Die Ärzte werden ihnen ein Formular in die Hand drücken, auf dem sie die Merkmale markieren, die sie gerne bei ihrem Baby hätten. Ist das eine „schönere“ Weltvorstellung? Sollte es hier auch nicht viel mehr Debatten darüber geben wie beim Thema Klimawandel oder Atomenergie? Das menschliche Genom gehört uns allen. Das ist kein Bereich, in dem die Wissenschaftler alleine entscheiden können.

Das Schicksal eines Menschen wäre also abhängig von seinen Genen, die er in sich trägt. Man würde also Menschen mit kranken und falschen Genen ausschließen. Hätte man diese Technik in der Vergangenheit angewendet, dann könnten bestimmte Persönlichkeiten in unserer Geschichte keine große Rolle spielen. Man würde sie also als kranke Menschen klassifizieren. Von diesen Persönlichkeiten, denen wir unseren jetzigen Wissens- und Kulturstand verdanken, so wie beispielsweise Abraham Lincoln mit Morfon Syndrom, Vincent Van Gogh mit Epilepsie, Albert Einstein mit Bauchaortenaneurysma , Stephen Hawking mit Amyotrophe Lateralsklerose , Emily Dickinson mit Depression und vielen mehr müssten wir uns heute gedanklich verabschieden (weil es sie nie gegeben hätte).

Daher möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben: „Es gibt kein Gen für den menschlichen Geist.“ –Film Gattaca. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


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Antwort von Beyza221 (ehem. Mitglied) | 21.10.2019 - 20:46
Ich bedanke mich vielmals! :)
Eine sehr große Hilfe für mich!
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!

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