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Bisky,Jens - Das wär doch gelollt: Analyse kontrollieren

Frage: Bisky,Jens - Das wär doch gelollt: Analyse kontrollieren
(5 Antworten)


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Hallo zsm, ich habe eine Analyse geschrieben und würde gerne wissen was Ihr dazu sagt. Bitte weist mich auf meine Fehler hin und sagt was ich besser machen kann.. Der Sachtext ist von Jens Bisky und thematisiert den Sprachwandel bzw. Anglizismen im Alltag:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/der-kampf-gegen-anglizismen-das-waer-doch-gelollt-1.804743

Und nun meine Analyse:

In dem vorliegenden Sachtext "das wär doch gelollt" der von Jens Bisky verfasst und im Jahre 2007 veröffentlicht, beschäftigt er sich mit dem thema Sprachwandel und Anglizismen. Er setzt sich mit den Auswirkungen dieser Sprachwandel auf die gesellschaft, auseinander. Die Intention des Autors könnte ein versuch sein den Leser davon zu überzeugen, dass der Wandel der Sprache bzw. die Benutzung von Anglizismen nicht unbedingt zum Sprachverfall führen, sondern diese Sogar bereichern.

Jens Bisky führt einige Beispiele aus dem Alltag heran, die der Leser immer wieder begegnet und zwar Anglizismen in Form von Werbeslogans. Kritiker dieser Veränderung der Sprache im Alltag, bezeichnet er als "Sprachwächter". Diese versuchen Anglizismen aus dem deutschen Sprachgebrauch zu verdrängen. Doch die Erfahrung zeigt, so Bisky, dass jegliche Versuchungen entgegen zu wirken, auf das Scheitern vorprogrammiert sind. Aktionen wie "Lebendiges Deutsch" die sich damit beschäftigt Alternativwörter aus dem Deutschen herauszusuchen und das Englische ersetzen, stellt er als kontraproduktiv dar, weil dadurch die eigentliche Bedeutung des Wortes verloren geht. Er gibt zu, dass Anglizismen kaum mit der deutschen Grammatik vereinbar sind und es deshalb oft zu Fehlern kommt, wenn man versucht das Deutsche und Englische zu kombinieren. Diese Tendenz sieht er in Zeiten der Globalisierung als unvermeidlich und selbstverständlich. Er nimmt Bezug auf die "Akademie für Sprache und Dichtung" welche bereits vor Jahren darauf wies, dass auch im Deutschen, die Zusammensetzung von Wörtern oder die Regeln für neue Satzbildungen auch oft gebrochen werden. Schließlich sagt er, dass die Menschen, die sich für deutsche Sprache interessieren, vielmehr die klassische deutsche Literatur lesen sollen anstatt gegen Anglizismen zu kämpfen.

Die Argumentationsstruktur die Bisky hier aufbaut, ist in erster Linie induktiv strukturiert. Man erkennt es anhand von Argumenten die er darlegt und zwar geht er von einem Beispiel aus, wie die Verwendung von Anglizismen "Lifestyle Club" im Alltag, in die eigentliche Thematik, dem "Sprachverfall" über. Ein weiteres Beispiel für seine induktive Vorgehensweise ist die Aufzählung von Anglizismen wie "Job" und "Kids". Anhand dieser stützt er seine These, dass Ersetzen von Anglizismen mit deutschen Wörtern zum Bedeutungsverlust führen. Ob tatsächlich alle Anglizismen nicht ersetzbar sind, bleibt allerdings offen. Man könnte diesen Sachtext in die Sprachwissenschaft einordnen "evtl. Linguistik), weil es nicht explizit um Literatur geht, sondern um gesprochene Sprache. Bisky versucht rational und plausibel zu argumentieren. Dabei macht er sich gebraucht von Fakten wie die Berufung auf die Rechtschreibreform, die bereits in der Vergangenheit gezeigt hat, dass es nur "Unheil" bringt in den Sprachgebrauch zu intervenieren. Gleichzeitig versucht er seine Argumente möglichst plausibel darzustellen und bezieht sich absichtlich auf den gsunden Menschenverstand, in dem er Aussagen der Kritiker auf Widersprüchlichkeit hinweist wie in dem Beispiel "sie streiten gegen Anglizismen und fordern die Bundesregierung auf, Gesetze in verständlichere Sprache zu verfassen". der Haken an dieser Sache liegt daran, dass Kritiker einerseits Anglizismen verbieten möchten, weil sie zum Sprachverfall führen, anderseits aber die Bundesregierung auffordern Gesetze in verständliche Sprache zu verfassen, was ebenso nicht auf die Sprachentwicklung hindeutet. Noch mehr, er versucht diesen "Kampf" als lächerlich darzustellen, in dem er sagt, dass selbst "polyglotte Philologen" sich schwer machen Mitteilungen der Finanzämter zu verstehen. Er verallgemeinert dies und formuliert somit seine Kernaussage, dass insbesondere Kritiker der Sprachwandel dazubeitragen, dass die deutsche Sprache verfällt. weil sie nicht erkennen möchten, dass man "eine Schule in Deutschland besuchen kann, ohne Deutsch gelernt zu haben". Dass die "klassische deutsche Literatur" kaum gelesen wird. Er fordert somit die Kritiker auf, sich auf das Kernproblem zu konzentrieren anstatt gegen Anglizismen zu kämpfen.

Die Sprache die Bisky hier verwendet, könnte man zum teil in die Fachsprache einordnen. Wörter wie "reglementieren", "polyglott" und "Nuancen" sind Beispiele dafür, dass der Sachtext als Ganzes nicht allgemein verständlich wirkt. Nichtsdestotrotz haben seine Argumente eine klare Struktur die er mit vielen Beispielen aus dem Alltag stützt, wirken plausibel und sind somit nachvollziehbar. zudem trägt er neue Wortschöpfungen herbei bzw. Neologismen wie "gelollt" und stellt damit klar, dass solche Begriffe die deutsche Sprache bereichern, weil sie als Werkzeug dienen Situationen oder Emotionen exakt auszudrücken. Hätte man diese abgelehnt, würde eine Lücke in der Sprache entstehen.

Allgemein ist die Mitteilung Bisky´s an den Leser klar. Seine Argumente wirken überzeugend. Doch seine Induktive Argumentationsweise kann nicht alle Unsicherheiten, bezüglich des gebrauch von Anglizismen im Alltag, beseitigen. Er trägt zwar gute Beispiele heran, doch verallgemeinert damit den Sprachwandel als Ganzes.

Ende.

ich wäre euch sehr dankbar für die Hilfe.
Frage von frankenstein12 | am 20.05.2019 - 21:15


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Antwort von matata | 20.05.2019 - 21:42
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https://www.gutefrage.net/frage/was-versucht-der-autor-zu-sagen

https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/347493_0004.pdf
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Antwort von frankenstein12 | 20.05.2019 - 21:48
Danke sehr für die Informationen. Dennoch würde ich mich sehr über die Korrektur meiner Analyse freuen:)


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Antwort von matata | 20.05.2019 - 22:01
Ich korrigiere deinen Text nach Rechtschreibung und Grammatik. Für den Inhalt bist du selber verantwortlich

In dem vorliegenden Sachtext "Das wär doch gelollt", der von Jens Bisky verfasst und im Jahre 2007 veröffentlicht wurde,
beschäftigt er sich mit dem Thema Sprachwandel und Anglizismen. Er setzt sich mit den Auswirkungen dieses Sprachwandels auf die Gesellschaft, auseinander. Die Intention des Autors könnte ein Versuch sein, den Leser davon zu überzeugen, dass der Wandel der Sprache bzw. die Benutzung von Anglizismen nicht unbedingt zum Zerfall der Sprache führen, sondern diese sogar bereichern.

Jens Bisky führt einige Beispiele aus dem Alltag heran, denen der Leser immer wieder begegnet und zwar als Anglizismen in Form von Werbeslogans. Kritiker dieser Veränderung der Sprache im Alltag, bezeichnet er als "Sprachwächter". Diese versuchen Anglizismen aus dem deutschen Sprachgebrauch zu verdrängen. Doch die Erfahrung zeigt, so Bisky, dass jegliche Versuchungen entgegen zu wirken, auf das Scheitern vorprogrammiert sind. Aktionen wie "Lebendiges Deutsch", die sich damit beschäftigen, Alternativwörter aus dem Deutschen herauszusuchen und damit das Englische zu ersetzen, stellt er als kontraproduktiv dar, weil dadurch die eigentliche Bedeutung des Wortes verloren ginge. Er gibt zu, dass Anglizismen kaum mit der deutschen Grammatik vereinbar sind und es deshalb oft zu Fehlern kommt, wenn man versucht das Deutsche und das Englische zu kombinieren. Diese Tendenz sieht er in Zeiten der Globalisierung als unvermeidlich und selbstverständlich. Er nimmt Bezug auf die "Akademie für Sprache und Dichtung", welche bereits vor Jahren darauf hinwies, dass auch im Deutschen die Zusammensetzung von Wörtern oder die Regeln für neue Satzbildungen auch oft gebrochen werden. Schließlich sagt er, dass die Menschen, die sich für deutsche Sprache interessieren, vielmehr die klassische deutsche Literatur lesen sollen, anstatt gegen Anglizismen zu kämpfen.

Die Argumentationsstruktur, die Bisky hier aufbaut, ist in erster Linie induktiv strukturiert. Man erkennt es anhand von Argumenten, die er darlegt und zwar geht er von einem Beispiel aus, wie die Verwendung von Anglizismen wie "Lifestyle Club" im Alltag, auf die eigentliche Thematik, den "Sprachverfall" über. Ein weiteres Beispiel für seine induktive Vorgehensweise ist die Aufzählung von Anglizismen wie "Job" und "Kids". Anhand dieser stützt er seine These, dass das Ersetzen von Anglizismen durch deutsche Wörtern zum Bedeutungsverlust führen. Ob tatsächlich alle Anglizismen nicht ersetzbar sind, bleibt allerdings offen. Man könnte diesen Sachtext in die Sprachwissenschaft einordnen "evtl. Linguistik), weil es nicht explizit um Literatur geht, sondern um gesprochene und geschriebene Sprache. Bisky versucht rational und plausibel zu argumentieren. Dabei macht er Gebrauch von Fakten wie die Berufung auf die Rechtschreibreform, die bereits in der Vergangenheit gezeigt hat, dass es nur "Unheil" bringt, in den Sprachgebrauch zu intervenieren. Gleichzeitig versucht er seine Argumente möglichst plausibel darzustellen und bezieht sich absichtlich auf den gesunden Menschenverstand, in dem er Aussagen der Kritiker auf Widersprüchlichkeit hinweist, wie in dem Beispiel "sie streiten gegen Anglizismen und fordern die Bundesregierung auf, Gesetze in verständlichere Sprache zu verfassen". Der Haken an der Sache liegt darin, dass Kritiker einerseits Anglizismen verbieten möchten, weil sie zum Sprachzerfall führen, anderseits aber die Bundesregierung auffordern, Gesetze in verständliche Sprache zu verfassen, was eben nicht auf Sprachentwicklung hindeutet. Noch mehr, er versucht diesen "Kampf" als lächerlich darzustellen, in dem er sagt, dass selbst "polyglotte Philologen" sich schwer damit tun, Mitteilungen der Finanzämter zu verstehen. Er verallgemeinert dies und formuliert somit seine Kernaussage, dass insbesondere Kritiker des Sprachwandels dazu beitragen, dass die deutsche Sprache zerfällt. weil sie nicht erkennen möchten, dass man "eine Schule in Deutschland besuchen kann, ohne Deutsch gelernt zu haben". Er bemängelt, dass die "klassische deutsche Literatur" kaum gelesen wird. Er fordert somit die Kritiker auf, sich auf das Kernproblem zu konzentrieren anstatt gegen Anglizismen zu kämpfen.

Die Sprache, die Bisky hier verwendet, könnte man zum Teil in die Fachsprache einordnen. Wörter wie "reglementieren", "polyglott" und "Nuancen" sind Beispiele dafür, dass der Sachtext als Ganzes nicht allgemein verständlich wirkt. Nichtsdestotrotz haben seine Argumente eine klare Struktur, die er mit vielen Beispielen aus dem Alltag stützt, sie wirken plausibel und sind somit nachvollziehbar. Zudem trägt er neue Wortschöpfungen bei, bzw. Neologismen wie "gelollt" und stellt damit klar, dass solche Begriffe die deutsche Sprache bereichern, weil sie als Werkzeug dienen, Situationen oder Emotionen exakt auszudrücken. Hätte man diese abgelehnt, würde eine Lücke in der Sprache entstehen.

Allgemein ist die Mitteilung Biskys an den Leser klar. Seine Argumente wirken überzeugend. Doch seine induktive Argumentationsweise kann nicht alle Unsicherheiten bezüglich des Gebrauchs von Anglizismen im Alltag beseitigen. Er trägt zwar gute Beispiele vor, doch verallgemeinert er damit den Sprachwandel als Ganzes.
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Antwort von matata | 20.05.2019 - 22:06
Das braucht immer ein wenig Zeit... Und manchmal macht eine Helferin auch noch etwas anderes, als vor dem Bildschirm zu hocken: Essen, Wäsche waschen, Kaffee trinken, etc.
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Antwort von frankenstein12 | 20.05.2019 - 23:04
WoW, danke sehr für die Korrektur:) Echt sehr hilfreich, vorallem "anführen" anstatt "heranführen" und "Zerfall" statt "Verfall". Bin leider kein Deutschmuttersprachler und sehe deshalb kein Unterschied zwischen "anführen", "heranführen" oder "aufführen".... so kompliziert.

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