Bitte Pro und Cotra Argumente + Beispiele

Also ich übersetze den Begriff der Unterhaltungsindustrie mal salopp mit Medienindustrie und hoffe, damit keinen Fehler zu machen.
Darunter will ich mal Film, Musik und Spiele (Games) fassen.
Übrigens solltest Du eine genaue Definition in Deiner Klausur auch vorausschicken.
(1) Vorteile (Pro): Die Sprache wird weiterentwickelt und "moderner", internationaler, dem Alltagsgebrauch angepasst und verständlicher für Jugendliche.
Sie wird sozusagen maßgeschneidert für diese Zielgruppe. Dadurch können sich Jugendliche besser verständigen und orientieren. Beispiele: Rappersprache, Skatersprache, Migrantendeutsch.
Die Musik spielt natürlich eine erhebliche Rolle, insbes. RAP, Bushido & Co., aber auch gewisse Filme und Spiele.
Teilweise könnte man meinen, die Unterhaltungsindustrie beeinflusst die Jugendsprache absichtlich, um sie als Klientel, also Käufer, zu gewinnen und zu binden! Wer sonst soll denn Rap konsumieren und zu Game-Sessions kommen, sowie die Games kaufen.
Echt sehr clever, mit einer eigenen Sprache die zukünftigen Käufer zu binden.
Na ja, die Musik denkt sich ja nicht allein die Unterhaltungsindustrie aus, oder vielleicht doch? Vor allem, wenn man Musikproduzenten mit einbindet/dazuzählt.
Die wollen nämlich auch nur verdienen. Ob denen die Musik gefällt, weiß man nicht...
(2) Nachteile (Contra): Die schöne deutsche Sprache wird torpediert mit Slang, Umgangssprache, die Grammatik zählt nichts mehr, die deutsche Sprache wird mit anderer Sprache vermischt (Denglisch), sie wird instrumentalisiert für Zwecke der Unterhaltungsindustrie und ist nicht mehr rein.
Ausserdem kann solche Sprachentwicklung auch ausgrenzen, wenn man sie nicht versteht, bzw. die "Fachausdrücke". Der Duden wird immer dicker...weil er mit neuen Ausdrücken "vollgemüllt", überlagert wird.
Eine neue Sprache entwickelt sich, auch durch die Musikszene. Bald sprechen wir nicht mehr in ganzen Sätzen. Ausdrücke wie "ey Alter" gab es früher nicht, vor allem, weil nicht mal das Geschlecht unterschieden wird.
Sprache und ihre Veränderung führt zu Gruppen, Cliquenbildung und teilt die Gesellschaft.
Übrigens gab es auch im letzten Jahrtausend eine ähnliche Tendenz: Popper (Popmusik...) und Punker (Pogo...), da war also die Musikbranche federführend und die Modebranche zog nach!
Sprache ist für die Verständigung und Kommunikation sehr wichtig (auch wirtschaftlich). Wenn wir da keinen gemeinsamen Nenner haben, spaltet sich unsere Gesellschaft und geht zugrunde.
So da darfst Du gerne weiterdenken, dann biste wohl auf dem richtigen Weg.

Hallo nochmal, stimmt, das Internet hatte ich nicht besonders erwähnt. Vor allem in Chats gibts eine eigene Sprache. Man denke an lol, afk, hdgdl, gilt auch bei SMS.
Auch bestimmte Schimpfworte sind durch die neuen Medien verschärft worden, weiterentwickelt und mit mehr Aggression und Gewalt beladen worden.
Die Nachteile liegen auf der Hand! Situationen können dadurch viel leichter eskalieren.
Und ja es stimmt. Hört man die Jugendlichen von heute reden, ist es fast schon eine andere Sprache, als noch zu meiner Jugend. Schuld an der Verunstaltung der deutschen Sprache und der Verunglimpfung mancher Begriffe sind dabei zu großem Teil die Medien. Manche Begriffe oder Worte kennen die Jugendlichen gar nicht mehr, andere kommen hinzu. "Chillen" hieß früher einfach mal "entspannen". Heute wird "abgehangen", früher wurde "gefaulenzt". Ich rufe da mal dazu auf, das Kulturgut der Deutschen Sprache als Weltkulturerbe besonders zu schützen.
Schade, daß wir heute nicht mehr so wie im Mittelalter sprechen, als Eltern noch gesiezt wurden! Herr Papa, Euer Durchlaucht, Euer Majestät usw.
Man sieht sofort den Unterschied zur damaligen Jugend, die sehr respektvoll miteinander umgingen. Da gab es keine Gewalt an Schulen oder auch sonst kaum Straftaten.
Sprache ist das Abbild unserer Gesellschaft. Sie bildet die Strukturen, verändert sie aber auch, sie beeinflußt diese, wird aber selbst auch wieder durch die Gesellschaft beeinflußt.
Ältere Mitbürger sind nicht so leicht durch die Medien beeinflußbar und reflektieren noch, was sie in Ihrem Sprachschatz aufnehmen, Jugendlichen und Kindern fehlt dieser Intellekt zumeist, mit wenigen Ausnahmen.
Dadurch sind Jugendliche anfälliger aber auch offener im Umgang mit neuer Sprachentwicklung.
Deshalb ist dieses Thema auch auf Jugendliche gemünzt.

Vorteile können aber auch die Vereinfachung der Sprache sein und ihre Zweckmässigkeit. Je geringer der Wortschatz, je unkomplizierter die Sprache, möglichst wenig Regeln und Grammatik, dann ist die Verständigung einfacher.
So haben gerade Jugendliche mehr Zeit für andere Dinge. Allerdings müssen sich die Jugendlichen ja irgendwann einmal umstellen und die Sprache der Erwachsenen übernehmen, was ganz schön schwer werden könnte, vor allem, weil man dann ja auch noch für den Berufseinstieg lernen müßte Das kann dann ein gravierender Nachteil werden.
Also sorgt am Ende die böse Unterhaltungsindustrie gar für die "Verdummung der Jugendlichen"?
Die Sprache kann man auch als wichtigstes Werkzeug der Kommunikation betrachten und man sollte damit sehr sorgsam umgehen.
Übrigens spricht man fast in jeder Lebensphase und auch -lage anders! Denke an die Babysprache (tata gehen = spazieren usw.), Kindersprache usw. Auch im Beruf spricht man anders, Fachsprachen, anderer Ausdruck, ja sogar andere Stimmlage (Telefon: höhere Stimme, bewusst freundlich, Lächeln).
Aber hier ging es ja nur um den Einfluß der Medien auf die Sprache der Jugendlichen.
Und dieser scheint mir nicht wirklich positiv zu sein. Ich befürchte mit der mangelnden Pflege der Sprache auch einen Wertezerfall in unserer Gesellschaft und auch eine Art Gleichgültigkeit.
Übrigens werden auch Erwachsene durch diese Medien beeinflusst, die dann bestimmte Begriffe verteufeln und andere hervorheben. Bsp.: Lügenpresse, Flüchtlingskrise, Asylantenflut usf. Diese Worte gab es früher nicht.
Ich könnte Bücher darüber schreiben. Du siehst, genug Stoff für eine Klausur.
Mach Dir noch eigene Gedanken dazu, schreibe Dir das wesentliche aus den Beiträgen raus und google noch ein wenig. Wichtig aber ist, daß Du Dich nicht verzettelst oder zu weit vom Thema entfernst.