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Interpretation "Trennung" (Enzensberger)

Frage: Interpretation "Trennung" (Enzensberger)
(3 Antworten)

 
Hat mittlerweile jemand eine vollständige Analyse bzw.
Interpretation zu Enzensbergers "Trennung" gefunden? In dem Link findet man leider nur die Einleitung...
ANONYM stellte diese Frage am 16.06.2017 - 20:11


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Antwort von matata | 16.06.2017 - 21:02
Gib den Link doch im nächsten Antwortfeld einmal bekannt. Dann können wir uns auch schlau machen...


Eine fertige Analyse scheint es im Internet nicht zu geben von diesem Gedicht. Also warten alle auf deine Lösung.
Anhaltspunkte und Anregungen findest du hier

http://files.schulbuchzentrum-online.de/onlineanhaenge/files/171473_probeseiten.pdf
---> Text siehe Seite 3 und 4

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Magnus_Enzensberger
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Antwort von lilly145 | 16.06.2017 - 21:21
Der Beitrag von ANONYM stammt von mir. Ich meinte den gleichen Link:
http://files.schulbuchzentrum-online.de/onlineanhaenge/files/171473_probeseiten.pdf
Schade, ich hatte gehofft, dass jemand zumindest irgendwelche weiteren Hintergrundinformationen zu dem Gedicht gefunden hat. Ohne biografischen oder historischen Kontext ist es schwer zu interpretieren.
Bei Wikipedia hatte ich nur Folgendes gefunden: "Auf einem Friedenskongress des sowjetischen Schriftstellerverbandes lernte er 1966 in Baku die damals 23 Jahre alte Maria Makarowa kennen. Für sie verließ er seine norwegische Frau Dagrun, mit der er 1957 die Tochter Tanaquil bekommen hatte. 1967 heirateten er und Makarowa (...)"
Diese "Trennung" von seiner norwegischen Frau fand allerdings 6 oder 7 Jahre nachdem er das Gedicht schrieb statt.
Sollte irgendjemand also noch irgendwelche Informationen zum Entstehungshintergrund des Gedichts gefunden oder eine Analyse / Interpretation geschrieben haben, wäre ich sehr, sehr dankbar, wenn ihr mir antwortet!


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Antwort von n8flug (ehem. Mitglied) | 18.06.2017 - 19:37
Also ich würde jetzt mal sagen, vielleicht, aber nur vielleicht hatte er zum Zeitpunkt des Gedichtes schon vor, sich von seiner Frau zu trennen. Dann wäre es eine Art Abschiedsbrief? Belegen kann ich es nicht!
Den Himmel zerschneiden heisst für mich, selbst im Tod getrennte Wege zu gehen.
Die weiße Fahne könnte das Betttuch sein, also getrennte Betten. Aneinanderbäumen, also gegeneinander aufbäumen des Bettgewusels...belaubt mit Zukunft, also für alle Ewigkeit, bis in alle Zukunft. Der Wind soll alle Erinnerungen wegraufen (löschen) an die gemeinsame Vergangenheit (blowing in the wind, lol).
Ein Schnee (Unwetter?) soll kommen, kein Rauch überm Haus: also niemand hat bei der Kälte den Kamin angemacht, die Frau erfüllt nicht mehr die Hausarbeit, alle frieren, der Ehemann Enzensberger kümmert sich auch um nix. Lieber friert er.
Eine eiskalte feindliche Stimmung im Hause Enzensberger.
Die Zeit zerschnitten, alle schönen gemeinsamen Erinnerungen weg, auch alle Gemeinsamkeiten und das, was ein Paar zusammenhält. Das Band der Zukunft ist zerschnitten.
Und am Ende ist es Schnee von gestern. Aber er würde schmilzen. Die Asche nicht.
Die Asche ist geduldig, beständig und Sinnbild hier, daß sogar der Schnee, der vom zerschnittenen Himmel fiel, auch auf den Köpfen (Häuptern) der Frau und des Mannes getrennt fällt.
Schluß, aus und vorbei, um es mit Wolfgang Petry zu sagen. Der Enzensberger wollte sich wohl schon früher trennen - ein echter Schlawiener, lol.
Vielleicht hilft Dir meine lockere Interpretation irgendwie weiter. Schmücke es mit eigenen Worten aus.

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