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eha - Themenwoche 17: G8 vs. G9

Frage: eha - Themenwoche 17: G8 vs. G9
(20 Antworten)


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Hallöchen!

Thema dieser Woche ist G8 vs.
G9: 8 oder 9 Jahre Gymnasium?


Welche positiven oder negativen Erfahrungen könnt oder konntet ihr damit sammeln? War es nun eine Schnapsidee der Politik oder wurde es auch gut umgesetzt?



Ich habe mein Abi noch in der 13. Klasse gemacht und gehörte somit noch zu G9, aber die Verkürzung um ein Jahr finde ich sowas von dämlich, da die Lehrer sich kaum darauf ausrichten und ihren Stoff trotzdem durchkloppen, nur halt in kürzester Zeit. Dadurch wird es nicht entspannter, sondern komplizierter und umfangreicher pro Jahr. Das Abi ist mittlerweile auch so schon wenig wert, aber nun wird es ja noch unterboten. Ein weiteres Jar fehlt, in dem man sich Gedanken über die Zukunft machen kann. Was möchte man danach tun? Studieren oder doch besser Ausbildung?
Ein weiterer negativer Aspekt ist in meinen Augen die überhöhte Anzahl an neuen Studenten. Durch die doppelten Abi-Absolvierer werden auch in den Unis mehr Schüler aufgenommen und platzen dann aus allen Nähten. Vorlesungen werden in Kinos, Kirchen oder Sporthallen verlegt und in der mensa steht man solange, bis die Küche geschlossen ist. Verstärkt wird das ganze durch den Wegfall der Wehrpflicht. Und so sieht man, wie ungeschickt die Politiker mit dem Timing sind.

Falls ihr nach G8 gelehrt werdet? Wie sind eure Erwartungen? Ist es stressiger und/oder umfangreicher? Hättet ihr lieber ein Jahr mehr?
Frage von John_Connor | am 27.11.2011 - 13:23


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Antwort von kevin1234 (ehem. Mitglied) | 27.11.2011 - 15:37
Also, ich hatte das "Glück", dass ich in den berühmten Doppeljahrgang reingerutscht bin, bin aber zum Glück noch G9^^
Ich muss sagen, vom Unterricht her gesehn hat es sich eigentlich positiver entwickelt als ich befürchtete...letztes Jahr dacht ich die ganze Zeit, die Kursstufe wird schrecklich, aber nach einiger Zeit merkt man eig keinen Unterschied mehr zwischen G8 und G9 - zumindest wenn man nicht drandenkt.
Gut, zB in Mathe sind die G8er im Schnitt nen Punkt schlechter, aber trotzdem gibts natürlich von beiden Seiten auch alle Noten vertreten.
Vom Stoff her find ich jetzt nicht wirklich, dass die Lehrer da schlimmer sind, es gab schon immer die Lehrer, die ihr Ding durchgezogen haben, und immer dasselbe schon seit dreißig Jahren...Aber es ist natürlich klar, den G8ern fehlt immerhin ein ganzes Jahr; auch wenn teilweise der Stoff gekürzt wurde, ein ganzes Jahr wird damit trotzdem nicht ausgeglichen und da versteh ich auch die Beschwerden, die völlig in Ordnung sind.
Was mich aber so an G8 nervt, dass keiner zugeben will, warum es überhaupt eingeführt wurde. Natürlich war jedem klar, dass es nur ums Geld ging/geht, aber man hätte ja auch offiziell dazu stehen können und nicht immer drumrum reden...Ich finds halt schade, dass man das Geld ausgerechnet auf Kosten der Bildung spart.
Also, meine Meinung zu G8 ist kurz gesagt: Nicht ganz so schlimm wie erwartet (von den Folgen kann man jetzt noch nicht so viel sagen), aber trotzdem ne blöde Idee!
Aber die Ironie an der Sache ist: An unserer Schule/in BW wurde das G8 2004/2005 eingeführt - als Pflicht - und in Zukunft soll wieder G9 eingeführt werden, zwar wird man sich entscheiden können zwischen G8 und G9, aber es ist auf jeden Fall wieder da^^


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Antwort von RichardLancelot | 28.11.2011 - 13:41
Ich weiß nicht was immer alle über die 12 Jahre bis zum Abitur jammern. Die Schüler haben Zweifel dass sie den exakt selben Stoff in weniger Zeit schaffen müssen, die Lehrer weinen rum dass sie nicht wissen wie sie das alles schaffen sollen. Dazu sei mal gesagt dass auch bei 13 Jahren nie aller Stoff geschafft wurde, da es immer "Pufferstoff" gab, den man schaffen konnte oder eben nicht. Bildung hängt von weit mehr Faktoren ab als der Länge der Schulzeit, sonst könnte ich mir nicht erklären wie es Sachsen und Thüringen, beides "G8-Bundesländer" seit 1949, immerwieder schaffen in Bildungs- und Schulvergleichen auf den vorderen Plätzen mitzumischen. Konkret würde mir jetzt zum Beispiel Pisa-E einfallen, bei dem sich Sachsen auf Gesamtlatz 3 und Thüringen auf Gesamtlatz 6 positionieren konnten. Bildung ist nicht nur eine Frage der Dauer, den man für Stoff hat, sondern ebenso der Intensität, der Lerngruppengröße, der Bereitschaft der Lernenden selbst (und dazu gehören leider auch demografische Umstäne) und natürlich die Masse des Stoffes pro Fach. Da Bildung Ländersache ist steht es jedem Bundesland frei den Stoff an die geänderte Situation anzupassen um die Schüler nicht zu überfordern. Um noch einen kurzen Seitenhieb zu geben: Die bestplatzierten Europäer im PISA-Test, die Finnen, schließen in aller Regel auch nach 12 Jahren Schulbildung mit dem Abitur ab (zugegebenermaßen bei besserem Bildungssystem, aber wir diskutieren ja über Zeiten).
Und der doppelte Abijahrgang...naja, den gibt es einmal und er hat vielleicht Auswirkungen auf die Studentenzahlen von 3-4 Jahren. Warum soll man deswegen ein riesen Aufsehen machen.


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 28.11.2011 - 13:49
ich bin ja quasi älteren semesters hier und habe damals noch g9 gemacht (abi2008 :D) und das in nrw, der doppelte jahrgang kommt ja auch erst dieses oder nächstes jahr, sodass ich mit denjenigen dann auch wenig zu tun habe.

was ich allerdings höre, ist, dass die schüler länger in der schule sind und allgemein weniger zeit für hobbies etc haben, es also sehr verschult ist.

zusammen genommen mit dem bachelor und dem ausgesetzten wehrdienst, sehe ich da die gefahr, dass die schüler zwar vielleicht die module und fächer bestehen, aber noch nicht die nötige reife erlangt haben, wenn sie dann mit 20 oder 21 schon komplett durch sind mitm studium.

jetzt mal der vergleich mit mir:
abitur mit 19(ohne sitzenbleiben oä ;) )
zivildienst fertig mit 20
bachelor vermutlich mit 23 durch
master mit 25

denke, die gefahr der mangelnden reife (und selbstständigkeit) sollte wirklich nicht unterschätzt werden ;)


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Antwort von RichardLancelot | 28.11.2011 - 14:03
Zitat:
zusammen genommen mit dem bachelor und dem ausgesetzten wehrdienst, sehe ich da die gefahr, dass die schüler zwar vielleicht die module und fächer bestehen, aber noch nicht die nötige reife erlangt haben, wenn sie dann mit 20 oder 21 schon komplett durch sind mitm studium.
Das ist zugegebenermaßen eine richtige Überlegung, aber ist für die Reife des Einzelnen denn tatsächlich ein Jahr Schule SO relevant? Ich habe insgesamt 11 Jahre die Schulbank für eine Studienzulassung gedrückt und zusätzlich nochmal 4 Jahre einen Beruf gelernt...einen großen Unterschied bei meiner Motivation und Reife bezüglich der zu erlangenden Abschlüsse hab ich bis zuletzt nicht festgestellt


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 28.11.2011 - 14:13
sagen wir mal gewonnene lebenserfahrung und der blick übern tellerrand.
kommt natürlich immer auf den persönlichen lebensweg drauf an und alle kann man natürlich auch ncih übern kamm scheren.
verschulung und modularisierung sowie ein vollerer stundenplan führt mE dennoch dazu, dass man vll schneller wissen gewinnt, aber die wichtigen normalen lebenserfahrungen weniger macht/mitnimmt.
oder?


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Antwort von RichardLancelot | 28.11.2011 - 14:36
Zitat:
verschulung und modularisierung sowie ein vollerer stundenplan führt mE dennoch dazu, dass man vll schneller wissen gewinnt, aber die wichtigen normalen lebenserfahrungen weniger macht/mitnimmt.
oder?
Sicherlich. Ich hab auch keine Ahnung wieviele Stunden man im Durchschnitt bei einem 13-jährigen Abi hatte. Bei uns ging es meist 2 oder max. 3x die Woche bis ca. 15:30 Uhr und an den anderen Tagen war man auch ca. 14:00 Uhr in etwa weg. Vielleicht hab ich da ne falsche Vorstellung, aber ich fand`s für die gymnasiale Oberstufe noch erträglich. Mal ganz abgesehen davon dass man auch noch mehrmals die Woche Freistunden hatte und sich da schonmal mit Stoffen und Aufgaben hätte beschäftigen können. Aber wie erwähnt, ich war auch alles andere als strebsam, vielleicht hab ich das einfach anders in Erinnerung
"Verschulung" ist ja dann mehr dem Thema Ganztagsschule zuzuweisen, oder?


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 28.11.2011 - 14:52
jou, ich hatte auch maximal 2-3 mal bis 15uhr^^ war dann aber meist noch sport oder kunst, also sowieso eher spass....
verschulung auch in richtung duales studium(also berufsakademien) oder der bachelor allgemein. is ja so ein hauptvorwurf der gegner


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Antwort von RichardLancelot | 28.11.2011 - 15:16
Ich war zum Informatikstudium an einer Berufsakademie in meiner Heimatstadt. Auch hier waren, bis auf wenige Ausnahmen, die Studienzeiten moderat. Das Problem ist eben, dass man hier noch nebenher gebuckelt hat, daher weniger Freizeit prozentual am Gesamtstudium hatte und soetwas wie Ferien nicht kannte. Auf der anderen Seite waren viele von uns dort weil wir natürlich mit bereits bestehender Berufserfahrung bei Bewerbungen einen Vorteil erreichen wollten (Außerdem gab`s damals noch ALG-I wenn man nach dem Studium nicht gleich nen Arbeitsplatz gefunden hat). Was die Gegner den Bachelor in Verbindung mit 12 Jahren Schule bringen entzieht sich mir leider, das könntest du ja nochmal ausführen oder einen Link posten.


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 28.11.2011 - 15:18
nee, dass der bachelor ebenso verschult is^^


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Antwort von cleosulz | 29.11.2011 - 08:19
Hey, ich kenne G8 und G9 nur aus dem Freundeskreis;
habe Freunde, die G9 gemacht haben und welche, deren Geschwister G8 machen.
Die mit G9 hatten nachmittags noch "freie Zeit". Ähnlich wie es C.Baerchen geschildert hat.
Die Geschwister mit G8 müssen mehr pauken und haben mindestens 2 bis 4 x in der Woche bis gegen 17.00 Uhr Schule. Wenn man dann noch auf dem Land lebt und außerhalb wohnt, dann kann es leicht 18.00 Uhr werden, bis man letztendlich daheim ist. Schule geht dann noch in Form von Hausarbeiten weiter.
Fehltage können sich die Schüler da kaum leisten, weil der Unterricht voll durchgezogen wird.

Es sind schon einige jetzt in der 10. vom Gymi abgegangen, um an einem BK eben weiter zu machen bzw. -- die gehen ab an ein BG oder WG (und haben da dann wieder ein weiteres Jahr -> Orginalton: um durchzuatmen).
Was ich davon halten soll, weiß ich jetzt nicht.

Und was das Studienalter betrifft:
Ich habe mich mal im Freundeskreis umgehört:
In der 11. und 12. Klasse waren die anvisierten Studienziele noch ganz anders, als die, die dann dem Abitur letztendlich folgten.
Beispiel: in der 11. und 12. wollte man noch was mit Tourismus studieren und jetzt studiert man Psychologie usw.

Dann mit dem Abitur hörte ich auch nur:
Weiß jetzt noch nicht genau, was ich machen werde. Mache jetzt erst einmal ein Freiwilliges Jahr (egal ob sozial, ökologisch .....) Hauptsache noch ein Jahr, um zu überlegen, reifen oder sonst was.

Von 3 Abiturientinnen (+1 x FH) im Freundeskreis haben: 2 x ein 1/2 Jahr im Ausland, 1 x ein Soziales Jahr und 1 x direkt nach dem Abi ein DH-Studium anfgefangen.
Zwischenzeitlich studieren alle vier.

Und nur die Jüngste von ihnen wusste, was sie wollte.
Die war nach der 10. vom Gymi abgegangen und hatte FH an einem BK gemacht => mit großem Erfolg und ganz entspannt.
________________________
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Antwort von cleosulz | 29.11.2011 - 10:02
Zitat:

"Verschulung" ist ja dann mehr dem Thema Ganztagsschule zuzuweisen, oder?


So wie ich das mitbekomme, ist zumindest bei uns das G8 zwischenzeitlich eine Ganztagsschule - oder zumindest größtenteils wird es so empfunden.

Sicher gibt es solche Schüler und andere

Je nach Leistungsstand, -fähigkeit, Lust und Laune wird mehr oder weniger zusätzlich gepaukt.
Aber in einer Gesellschaft, bei der oftmals ein Zeugnis entscheidet, wie ein (Ausbildungs-/Studien-)Platz verteilt wird und nicht der Mensch dahinter, wird (messbare) Leistung eingefordert.

Und nicht jeder Schüler ist in der Lage eine bestimmte Menge an Wissen innerhalb einer bestimmten Zeit zu verarbeiten. Da bleibt das
nicht aus!

Und das finde ich schade.
Denn Schulzeit wird bereits ab der Grundschule immer mehr zur Leistungszeit.

Und ich frage mich ehrlich, wann der Mensch heutzutage noch Kind sein darf?
Zwischen der kurzen Phase Geburt - Kindergarten (Kinderkrippe ab 2 J.?)/Vorschule oder dann wieder nach dem Arbeitsleben; so zwischen Rentenbeginn mit 67 J. und Ausbruch der Krankheit Alzheimer? Weil lernen ist heutzutage ja lebenslang gefragt, und nicht nur während G8 oder G9. Und nicht nur im Beruf, sondern in allen Bereichen.
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Antwort von RichardLancelot | 29.11.2011 - 10:32
Zitat:
Die Geschwister mit G8 müssen mehr pauken und haben mindestens 2 bis 4 x in der Woche bis gegen 17.00 Uhr Schule.
Wie weiter vorn schonmal erwähnt ist es dann die Aufgabe des Kultusministeriums die Lehrpläne etwas anzupassen. Dann müssen aus der "Grundbildung" eben mal 2-3 Sachen verschwinden die vielleicht nicht so immens wichtig sind. Schule bis 17 Uhr finde ich in jedem Fall auch übertrieben, das ist dann einfach einer mangelhaften Umsetzung des 12-jährigen Schulmodels geschuldet.


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 29.11.2011 - 10:48
Zitat:
Und das finde ich schade.
Denn Schulzeit wird bereits ab der Grundschule immer mehr zur Leistungszeit.

Und ich frage mich ehrlich, wann der Mensch heutzutage noch Kind sein darf?
Zwischen der kurzen Phase Geburt - Kindergarten (Kinderkrippe ab 2 J.?)/Vorschule oder dann wieder nach dem Arbeitsleben; so zwischen Rentenbeginn mit 67 J. und Ausbruch der Krankheit Alzheimer? Weil lernen ist heutzutage ja lebenslang gefragt, und nicht nur während G8 oder G9. Und nicht nur im Beruf, sondern in allen Bereichen.


Das ist die grosse Frage. Die Gesellschaft macht keinen Profit solange Kinder noch Kind sind. Am liebsten hätten die wilde Arbeitstiere ohne Ferien und Wochenende.

Das Problem ist nur, dass das Kind sein auch sehr wichtig ist, und der geistige Stand einfach soooo weit auseinanderklafft, dass die Einschulung nie zur rechten Zeit kommt.

Und sowieso; Ist die Kindheit mit der Einschulung fertig? Oder wann?

 
Antwort von GAST | 29.11.2011 - 11:13
Vor 45 Jahren wurde der Schuljahresbeginn von Ostern auf nach den Sommerferien umgestellt, was dazu führte, dass alle Schüler damals ein auf nur ca 4 Monate verkürztes Schuljahr hatten; wie wurde damals gestöhnt, dass die Schüler verblöden würden; Nichtwissen wurde dann noch Jahre später auf die Tatsache des "Kurzjahrschülers" zurückgeführt.

Ich selbst habe Jahre an einer Gesamtschule unterrichtet, bei der wir den Schülern Zeit lassen konnten, sich zu orientieren und erst später ihre Qualifikationen zu entwickeln.... unsere sich anschließende Sek II erzielte dann in der Regel bessere Abschlüsse zum Abitur als das sich im selben Hause befindliche Gymnasium; doch nun hat auch die IGS die G8-Manie erreicht: neben dem bisherigen Systgem musste ab Jg. 5 aufsteigend eine G8-Klasse eingerichtet werden, aus der kein Wechsel möglich ist - und hier, so wage ich zu prognostizieren, die Zahl der Abbrecher hoch sein wird.

Ich finde es schlimm, dass unsere Schulpolitiker aus den zahlreichen PISA-Klatschen nichts gelernt haben, dass sie immer noch an dem Auslese - / Elite- und Klassen-Denken für das Gymnasium festhalten und sie dabei die Andersartigkeit des Schulsystems der erfolgreichen PISA-Länder negieren oder klein reden. Die Einführung des G8 ist nur ein Symptom für dieses Denken.

Ich selbst könnte mich als G-8-Gewinnler bezeichnen, denn die Nachfrage nach qualifizierter Englisch-Nachhilfe für Sek-II-Schüler ist sprunghaft gesteigen: Der Stoff wurde ja nicht gekürzt sondern wsird nun komprimiert in kürzeren Lernintervallen dargeboten.

Als die Fachabteilung Englisch beim Philoplogenverband in Niedersachsen gebeten wurde, Vorschläge für die Kürzung des Curriculums wegen der Einführung des G 8 vorzunehmen, kam heraus:

Der Stoff als solcher MUSS bleiben, einzig auf das "future in the past passive voice" (I will have been beaten = ich werde (morgen) geschlagen worden sein) könne verzichtet werden.


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Antwort von RichardLancelot | 29.11.2011 - 11:20
Zitat:
Der Stoff als solcher MUSS bleiben, einzig auf das "future in the past passive voice" (I will have been beaten = ich werde (morgen) geschlagen worden sein) könne verzichtet werden.
Und genau da sehe ich persönlich das Problem bei der Umstellung. Viele Fachbereiche klammern sich weiter an ihre Themenauswahl obwohl hier mit Sicherheit noch Raum für weitere Einschnitte wäre. Dann ist es ja kein Wunder dass sich die Schüler mit den verkürzten Schulwegen schwer tun.


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Antwort von Sebastian8 (ehem. Mitglied) | 02.12.2011 - 13:51
Was meiner Meinung auch sehr nervend ist, ist die Pflichtbelegung. Einige Fächer, die man bis zum Abi behalten muss interessieren keinen Menschen und trotzdem sind sie Pflicht. Dadurch könnte man auch schonmal fast einen ganzen Schultag pro Woche rausstreichen


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Antwort von RichardLancelot | 02.12.2011 - 14:02
Von welchen Fächern sprichst du da konkret?


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Antwort von Sebastian8 (ehem. Mitglied) | 02.12.2011 - 14:11
So Sachen wie Reli und Sport, Musik oder Kunst is ja auch bis Q3 Pflicht

 
Antwort von GAST | 03.12.2011 - 10:34
Die Frage mit der Pflichtbelegung sollte doch fundierter angegangen werden; die Reform der Sek.II fand 1972; bis dahin wurde bis zum Abitur hin im Klassenverband gelehrt; je nach Neigung konnte man nach der 10.Klasse Schwerpunkte wählen: a) sprachlich; b) mathematisch-naturwissenschaftlich; und c) an manchen Schulen gab es noch einen "sozialkundlichen" Schwerpunkt.
Nach der 12. Klasse wurde das "Vorabitur" abgelegt: in einem in der 13.Klasse nicht mehr unterrichteten Fach wurde eine schriftliche Abi-Arbeit - und wenn notwendig - auch noch eine dem Abitur vergleichbare mündliche Prüfung abgelegt.

Ich habe 1964 in SH das Abitur im mathem./naturwiss. Schwerpunkt abgelegt; das bedeutete für mich: in der 11. Klasse keine 3.Fremdsprache mehr (Französisch - konnte ich aber noch in 11 wahlweise in der 0.Std machen)), Latein und Englisch (Vorabitur) aber bis nach der 12.Klasse; Abwahl von Kunst oder Musik in der 13.; dafür zeitliche Ausweitung der naturwissenschaftl. Fächer und Mathematik in 13; das schriftliche Abitur musste dann für alle Schüler meiner Klasse in Deutsch und Mathematik und einer zu wählenden Naturwissenschaft abgelegt werden; die mündliche Abiturprüfung konnte in Geschichte, Erdkunde, Religion, Musik/Kunst erfolgen (mit den Lehrern konnten Grobthemen abgesprochen werden -in welchem Fach geprüft wurde, erfuhr man erst am Prüfungstag): und für aller verbindlich war das Sportabitur mit zwei Prüfungen: Im Sommer leichtathletischer 4-Kampf (100m, Weitsprung, 1000 m, Kugelstoßen/Schleuderball) und im Winter Geräte -4-Kampf: Boden, Barren, Reck, Pferdsprung.

Nach 1972 wurden die Klassenverbände aufgelöst; es wurden die Leistungs- und Grundkurse und die Schüler konnten anfangs völlig frei ihre Kurse wählen, was dazu führte, dass man mit einigem Geschick die kopflastigen Fächer umgehen und eine Art "light"-Abitur
mit Sport - Erdkunde- Geschichte - Bio ablegen konnte. Nach vielen nachfolgenden Reförmchen wurden dann peu a peu in allen Bundesländern das Zentralabitur und G8 eingeführt;
zugegebenermaßen: für die Schüler eine Belastung und Erschwernis (aber auch für die Lehrer, die bis dato großzügig ihre Studienschwerpunkte zum Unterrichtsgegenstand machen konnten: eine En-Kollegin an meiner Schule hatte über 20 Jahre lang nur Abiturthemen über den "englischen Frauenroman des 19.Jahrhunderts". das war das Thema ihrer Dissertation, eingereicht; sie war den Tränen nahe, als ihr klar wurde, dass sie auch Themen zur amerik.Geschichte inb Zukunft zu bearbeiten hatte; diese Reform aber ist, finde ich, auch eine Chance wieder zu einem breiteten Allgemeinwissen zu kommen - seit Jahrzehnten stöhnen ja die Abiturienten-Abnehmer, die Professoren an den Hochschulen, dass den Abiturienten jegliche Allgemeinbildung und alle Grundfertigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens fehlen.


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Antwort von John_Connor | 06.12.2011 - 00:58
Hier noch ein schöner und vor allem aussagekräftiger Artikel:
http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8/komplettansicht

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