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e-ha Themenwoche 10: Geiz ist geil - oder bloss kurzsichtig?

Frage: e-ha Themenwoche 10: Geiz ist geil - oder bloss kurzsichtig?
(27 Antworten)


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Diese Woche möchte ich gerne mit euch gerne über ein Thema diskutieren, das alle irgendwie betrifft, nämlich die Wirtschaft und unsere Mitwirkung im Wirtschaftskreislauf:


Die europäische Wirtschaft(andere auch!)geht immer mehr den Bach runter
Textilindustrie
Maschinenindustrie
Elektronik
Autoindustrie
usw.
machen nicht durch Innovationen und grosse Würfe von sich reden, erst recht nicht mit grossartigen Verkaufszahlen, sondern mit Massenentlassungen, Pleiten, Produktionsverlagerungen in den fernen Osten.
Sind wir nicht mitschuldig daran, weil wir meist nur billige Waren kaufen, nach Schnäppchen jagen, selbst bei den Lebensmitteln auf Sonderangebote und Aktionen anspringen?
Könnten die Konsumenten durch ihre Einkaufsgewohnheiten nicht das Steuer herum reissen und mithelfen, die Wirtschaft im eigenen Land zu stützen?
Wie seht ihr das? Wie kauft ihr ein?
Möglichst billig?
Eher qualitätsbewusst?
Wenn möglich einheimische Produkte?

Ich bin gespannt auf eure Ansichten und eure Ideen.
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team
Frage von matata | am 09.10.2011 - 03:01


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Antwort von Prometheus700 | 09.10.2011 - 10:23
"Die europäische Wirtschaft(andere auch!)geht immer mehr den Bach runter"

Deutsche Politiker sprechen von einem gigantischen Aufschwung.... nicht aber davon,
dass sie 2009/2010 dafür 500 MRD Euro SCHULDEN neu aufgenommen haben!
Deutsche Renten und Lebensversicherungsansprüche WURDEN de facto längst an einen maroden EU-Moloch abgetreten, da die PIGGS-Staaten ihre Schulden niemals in diesem Jahrhundert werden begleichen können und Deutschland, direkt oder indirekt dafür haften wird.


Bei realen 8 Millionen Arbeitslosen(3 Mio. sind eine Propagandazahl!) sind viele in Deutschland gar nicht mehr in der Lage, qualitätsbewusst einzukaufen.
Da wachsen nur noch die Schlagen vor den Tafeln, während die Politiker behaupten, DER Deutsche verdiene 3000 Euro netto im Durchschnitt....!? ( Wie sieht es denn mit den Medianwerten aus?)
Selbst "Die Welt" als Inkarnation der PC titelt bereits mit dem Kollaps des europäischen Finanzsystems in 14 Tagen und verändert in 2 Tagen Stunden nachträglich 2 mal die Schlagzeile.

http://www.welt.de/wirtschaft/article13649035/Der-Countdown-zur-Rettung-der-Banken-laeuft.html

Statt vorher "Countdown zum Kollaps" läuft!

Wir werden bald nicht mehr das Problem haben, WAS wir einkaufen wollen, sondern ob wir noch Geld haben, überhaupt einzukaufen.

Fragt sich, ob es da für die Schweiz sinnvoll ist, ihre Starkwährung an ein schnell sinkendes Schiff zu koppeln, denn was werden Euro, die sie heute aufkauft, in einem halben Jahr noch wert sein?


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 09.10.2011 - 10:43
Zitat:
Fragt sich, ob es da für die Schweiz sinnvoll ist, ihre Starkwährung an ein schnell sinkendes Schiff zu koppeln, denn was werden Euro, die sie heute aufkauft, in einem halben Jahr noch wert sein?


Machen wir sicher nicht freiwillig. Wir mussten sozusagen. Unsere Unternehmen die exportieren haben derbe Einbrüche verkraften müssen, und mit 1.20 wird dagegen gewirkt. Sonst würden wir uns sicher nicht an diese Währung klammern.


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Antwort von Prometheus700 | 09.10.2011 - 11:12
Zitat:
Machen wir sicher nicht freiwillig. Wir mussten sozusagen. Unsere Unternehmen die exportieren haben derbe Einbrüche verkraften müssen, und mit 1.20 wird dagegen gewirkt. Sonst würden wir uns sicher nicht an diese Währung klammern.


Niemand MUSS! Ihr müsst euch nicht von Steinbrück, Scheuble und Konsorten erpressen lassen. Oder ist die Schweiz kein souveränes Land?
Wo ist das Schweizer Bankgeheimnis geblieben? Wollt ihr euch wie die Deutschen als Volk entmündigen lassen?
Demokratie?

Ihr begeht den gleichen Fehler wie "Deutschland" vor 15 Jahren. Wenn exportieren verschenken bedeutet, profitiert der deutsche oder schweizer Bürger nicht mehr davon.(Wer profitiert davon?)
In den USA VERSCHENKT Deutschland(Exportweltmeister!? :) ) seine Exportwaren, möglicherweise werden sie noch vom deutschen Steuerzahler subventioniert.(VW Jetta: USA 11600 Euro, Deutschland 20900 Euro)

Den Franken heute an den Euro zu koppeln, kommt mir vor, wie wenn die Schweiz Mitte 1944 mit dem Deutschen Reich fusioniert hätte.
Wahnsinn!
Eine Luxusjacht an einen rostigen Großtanker ketten, der zu Zwecken des Versicherungsbetruges vom Reeder versenkt wird.


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 09.10.2011 - 11:14
Zitat:
Niemand MUSS!


Klar, aber bringt uns auch nix wenn die Firmen die Leute entlassen weil sich das exportieren nicht mehr lohnt, wenn jeder zweite Franken im Ausland gemacht wird.


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Antwort von Prometheus700 | 09.10.2011 - 11:59
Es wird nicht dabei bleiben. Zunächst werden die Qualitätsstandards sinken, Produktionen ins Ausland verlagert, wo die Löhne niedriger liegen etc. .
Damit beginnt die Abwärtsspirale sinkender Realeinkommen, Kaufkraftverlust, sinkendem Qualitätsbewusstsein, Abwanderung der Produktion ins Ausland, wo das Lohnniveau NOCH niedriger liegt.
Letztendlich werden dann Schweizer Produkte, wie die deutschen, nur noch über den Preis konkurrieren und dann die schweizer Arbeitskraft weltweit beliebig austauschbar sein.
Dann werden fast alle schweizer Waren im Ausland billigst produziert und zu schweizer Höchstpreisen im Inland verkauft.
Wollt ihr DAS?

Qualität hat immer ihren Preis und findet immer ihre Käufer!

Billige Massenware stellt heute jeder her.


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 09.10.2011 - 12:45
also ich empfind`s schon so, dass die talsohle überschritten wurd (mediamarkt wirbt auch nemmer mit "geiz ist geil" sondern mit "geil ist geil" :D )

ich versuche allgemein auch ein bisschen auf qualität zu achten, soferns mein geldbeutel erlaubt. so kauf ich zb nicht nur das billigste essen...
joa^^

kommt aber natürlich auch immer drauf an, was man braucht. wenn man seine gute elektrische zahnbürste übers wochenende vergessen hat, kann man natürlich auch ruhig mal die billigste zahnbürste des ladens kaufen.


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 09.10.2011 - 12:51
Zitat:
Wollt ihr DAS?


Wenns nicht nötig wäre, hätten wir es nicht gemacht. So einfach ist das.


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Antwort von Prometheus700 | 09.10.2011 - 13:31
als
Zitat:
o ich empfind`s schon so, dass die talsohle überschritten wurd (mediamarkt wirbt auch nemmer mit "geiz ist geil" sondern mit "geil ist geil" :D )


Media Markt und Saturn haben verstanden, dass auch durch die ruinösesten Rabattaktionen die Konkurrenz nicht verschwindet, aber die eigenen Gewinne gegen Null gehen.


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Antwort von Prometheus700 | 09.10.2011 - 13:41
Zitat:
Wenns nicht nötig wäre, hätten wir es nicht gemacht. So einfach ist das.


Ja, schwierig sind dann die Folgen des "deutschen Weges" zu verkraften.
Jetzt zahlt der Schweizer mit (versteckter) Inflation für den Export. Jedes Jahr 10, 20 oder 30%, denn die aufgekauften Euros verlieren rapide an Wert.

Fragt sich, ob es besser ist, eine Uhr für 2000 Euro zu produzieren und 800 Euro daran zu verdienen, oder 1000 Uhren(primär im Ausland) zu produzieren und an jeder 10 Cent zu verdienen.

 
Antwort von GAST | 09.10.2011 - 14:17
Das nimmt hier ja schön Fahrt auf...

Ich finde, dass alles seinen Preis hat, und der auch voll bezahlt werden muss.

Eigentlich müsste das Beste den geringsten Preis haben, weil alle Stellrädchen optimal sind (sonst wär`s ja nicht das Beste)

Bei Geiz ist Geil werden irgendwelche Kriterien (Stellrädchen) ausgeblendet. Das können z.B.
- Umwelt (z.B. bei "billigem" Kohle-/ Atomstrom),
- Menschenwürde (z.B. bei "billiger" Kleidung aus Sweat-Shops)
- Menschenleben (z.B. bei "billigen" Futtermitteln aus Afrika)
- Sicherheit (z.B. bei "billigem" Individualverkehr)
- Gesundheit (z.B. bei Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft)
- Gesundheit (z.B. beim Lebensgefühl, das Tabakhersteller (zu) kostengünstig verkaufen)
- (und so weiter)
sein.

In meinen Augen problematisch ist, dass Kunden das nicht hinterfragen (können). Jemand, der billigen Kaffee kauft, ist selbstverständlich sich selbst am nächsten und möchte nur möglichst wenig seines (evtl. hart erarbeiteten) Geldes ausgeben. Dass dafür Kindersklaven unter sehr schlechten Bedingungen in Kaffeplantagen "gehalten" werden ist nun wirklich nichts, womit Jacob`s oder Dallmayr werben...

Vielleicht können hier Gesetze oder Einfuhrbestimmungen gegenregulieren. Der Kaffee von Kindersklaven muss teurer sein als der FairTrade-Kaffee.
Dann fängt der Kunde sicherlich an, die richtigen Fragen zu stellen.
(Oder ein paar Kloppies fangen an, Steine zu werfen.)


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Antwort von S_A_S | 09.10.2011 - 14:44
Da muss man aber nicht mal zu vergleichsweise billigen Produkten wie Kafee gehen.
Selbst für Elektronik, bei der man bei uns einige hundert Euro für Zahlen muss, schuften irgendwelche Asiaten unter unwürdigen bedinungen in 14 stunden Schichten im halbdunkel am Fließband. Ist ja nicht so, dass man als Endkunde das nicht zahlen könnte, wenn der Fernseher jetzt 40 Euro teurer wäre.

Umd wenn der kleine Chinese dann tot umfällt, dann wird eben der nächste geholt.
Wenn der kleine Chinese diese Tortur nicht mehr mitmachen will, dann kriegt er entweder ne Tracht prügel, bis er sich das wieder überlegt oder er wird durch einen anderen ersetzt.
Und warum das ganze? Weil sich KEINER ernsthaft für interessiert.

Dass Fairtrade Güter verkauft werden ist schön und gut. Das löst aber dummerweise gar nicht das Problem. Und da ist der Westen dann doch mit zwei stark unterschiedlichen Gesichtern behaftet.
Wenn man von den Zuständen hört, dann wird das kritisiert, aber diejenigen die dagegen was tun KÖNNTEN, die unternehmen dann auf Grund des eigenne Egoismuses nichts. Es ist ja nicht so, dass man das nicht mehr bezahlen könnte.


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Antwort von Prometheus700 | 10.10.2011 - 23:54
@ Harvard:

Inzwischen titelt schon ein Mainstreamblatt wie "Focus" mit den Vorteilen der Neuen Deutschen Mark :


http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/tid-23829/titel-die-einfuehrung-der-neuen-deutschen-mark_aid_672508.html

Ob die NDMs schon in den Tresoren lagern? Was macht dann die Schweiz mit ihren Euromilliarden?

 
Antwort von GAST | 11.10.2011 - 09:18
@Prometheus
Was passiert dann mit der Schweiz?
Wird dort irgendjemand hungern oder frieren müssen?
Hat da etwa jemand Luftschlösser gebaut?
Wozu braucht ihr die Euros jetzt?


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Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 11.10.2011 - 10:20
So billig wie nötig und (qualitativ) so gut wie möglich. Wenn ich die Wahl habe eher das einheimische Produkt.


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Antwort von Prometheus700 | 11.10.2011 - 13:02
Zitat:
Was passiert dann mit der Schweiz?
Wird dort irgendjemand hungern oder frieren müssen?
Hat da etwa jemand Luftschlösser gebaut?
Wozu braucht ihr die Euros jetzt?


Die Schweiz braucht keine Euros, sondern "muss" durch Aufkaufen von Euros den Kurs des Franken drücken, da sonst wie man dort glaubt, Export und Tourismus kollabieren würden.
Dadurch verteuern sich aber auch die schweizer Importe, was natürlich die Produktionskosten hochtreibt.
Die Gefahr für die Schweiz besteht darin, dass sie immer mehr Devisen einer immer instabileren Währung(wie die Chinesen den Dollar) horten muss und beim Kollaps des Euro durch diese Devisenbestände hohe Verluste zu erwarten hätte.
So zahlt für jede Abwertung des Euro der schweizer Steuerzahler mit Milliarden und finanziert der deutsche Steuerzahler indirekt das US-amerikanische Defizit über den quasi subventionierten Export von Waren in dieses Land.

Schließlich steht dann für Qualitätskäufe kein Geld mehr zur Verfügung.


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Antwort von nerd_ftw | 11.10.2011 - 13:14
sagt bloß ihr macht euch darum gedanken?^^
reicht mein geld und ich bin der meinung jmd etwas ausgeben zu müssen, tu ich es.
hab ich schon fast zu viel geld und bin mit jmd unterwegs wo ich nicht der meinung bin dass ich dem was ausgeben müsste, tu ich es net :D

bin ich der meinung ich steh vor nem schnäppchen und ich hab geld dafür, hol ich es.
steh ich vor nem schnäppchen welches mir egal ist, hol ich es net^^

also ich geh immer nach gefühl :D

 
Antwort von ANONYM | 14.10.2011 - 08:23
Das problem ist, dass die leute ihr geld lieber in luxusgüter investieren als in gesunde qualitativ hochwertige lebensmittel. guck sie dir doch an wie sie mit ihrem q7 bei lidl stehen und ihren korb mit gut u billig pordukten füllen..


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 14.10.2011 - 08:24
Zitat:
Das problem ist, dass die leute ihr geld lieber in luxusgüter investieren als in gesunde qualitativ hochwertige lebensmittel. guck sie dir doch an wie sie mit ihrem q7 bei lidl stehen und ihren korb mit gut u billig pordukten füllen..


Nö sorry, das ist überhaupt nicht das Problem.

 
Antwort von GAST | 14.10.2011 - 09:16
(Harvard strahlt ja wieder vor Konstruktivität..)

@Anonym: Ich sehe das Problem weniger beim Empfänger für Werbung, als beim Absender. "Geiz ist Geil" spricht zwar vorhandene Urinstinkte an, für diese Instinkte kann man aber doch niemanden wirklich verantwortlich machen.

Jemand der einen Q7 fährt scheint ja auch nicht sparsam/geizig zu sein. Der gibt halt sein Geld für Luxus aus, sodass es für Grundbedürfnisse nicht mehr reicht (da sind wir sowieso alle gleich).

Es ist ja nichtmal Aufgabe unseres Bildungssystems, Leute zur Sparsamkeit zu erziehen - das wäre schlecht für die Volkswirtschaft.

Für mich ist es Aufgabe der Jugend, in dieser Hinsicht besser zu werden als unsere Erwachsenen-Generation. Is ne spannende Aufgabe...

 
Antwort von ANONYM | 14.10.2011 - 09:44
nein , ich bin nicht so. es kann doch nicht sein dass man sich lieber ein teures auto holt anstatt mal ordentlich essen zu gehen oder marken lebensmittel zu kaufen.

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