e-ha Themenwoche 10: Geiz ist geil - oder bloss kurzsichtig?

@ Lillili und Harvard:

Zitat:
Jemand der einen Q7 fährt scheint ja auch nicht sparsam/geizig zu sein. Der gibt halt sein Geld für Luxus aus, sodass es für Grundbedürfnisse nicht mehr reicht (da sind wir sowieso alle gleich).

Das ist nicht ein entweder oder Ding. Wer ein teures Auto hat geht sicher auch mal Essen. Und vielleicht kauft diese Person keine "Marken"-Lebensmittel weil im Discounter um die Ecke die Auswahl grösser ist.

Die Psychologie des Q7 und Porsche-Aldi-Käufers fand ich besonders interessant und hatte bei einer Fortbildung Gelegenheit, solche Leute kennezulernen und zu "studieren".

Ergebnis: Es reicht 1.000.000mal immer für die Grundbedürfnisse(10.000 Hektar Land+Porsche) - auch wenn diese Leute 10 Ferraris kaufen würden.
Und Auswahl hätten die auch in der Luxusmall. Hier stehen die Motive Gier und Geiz im Vordergrund. Interessant auch deren Verhalten im Restaurant zu studieren.... :)
Nicht jeder Reiche ist geizig, aber diese Sorte geht aus Geiz zum Aldi!

Ich verstehe nicht, warum ein Porsche und ein Einkauf bei Aldi sich widersprechen sollen?

Irgendwo muss man ja anfangen zu sparen.
Meine Oma (eine einfache, aber kluge Frau) pflegte zu sagen:
Bei den Reichen lernt man das sparen.

Ich habe das als Kind nie verstanden.
Heute schon.

Wer alles Geld gleich ausgibt, kommt nie zu einem Wohlstand.
Das muss aber nicht heißen, dass man nichts konsumiert oder sich nichts leistet. Eben nicht wahllos sondern kontrolliert konsumieren ist gefragt.

Manchmal spare ich (egal ob an Lebensmitteln, Konsumgütern oder Fernreisen) und hin und wieder ist der Preis jetzt gerade in dem Moment nur zweitrangig.

Jedoch ist es durchaus so, dass jeder, der ein Schnäppchen macht, hinterher ein gutes Gefühl hat. Man (n - oder auch Frau) freut sich.
Es wurde "gute Beute" gemacht.

Ob durch gezieltes Kaufen die einheimische Konjunktur gestützt werden kann, vermag ich nicht zu sagen.
Aber ich zähle es zu meinen Freiheiten, dass ich kaufen kann wann und wo ich will.
Es gab schon einmal eine Zeit, in der es hieß: Deutsche kaufen nicht bei Juden.
Ich möchte mir von niemanden vorschreiben lassen, wo ich was zu tun oder zu lassen habe. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass durch den Kauf eines Mazda die deutsche Automobilindustrie zugrunde geht. Der Importeuer, der deutsche Mazdahändler und und und leben trotzdem hier und davon, dass ich hier in Deutschland z. B. ein japanisches Auto kaufe.
Umgekehrt verdient der Daimler-Arbeiter daran, dass die Amerikaner einen Mercedes fahren usw.
Solange die Märkte ausgeglichen sind halte ich das für legitim.

Schwierig ist es jedoch, wenn durch Kalkulationen und Einsparungen die Umwelt nachhaltig geschädigt und/oder gefährdet wird.
Aber auch da wird es schwierig.
Schaut euch doch nur einmal die Tierhaltung an.
Käfighaltung bei Hühnern ist verboten, wird aber nach wie vor praktiziert (- da kam erst neulich wieder ein Bericht im Fernsehen -).
Ich kaufe angeblich Eier aus Bodenhaltung (möglichst Freiland) - und kann mir da auch nicht sicher sein. Aber wenn ich ehrlich bin: Im Nachbarort gibt es einen Biohof, da sieht man die Hühner draußen auf der Wiese: Da kaufe ich sie nicht ein.

Zitat:
Niemand MUSS! Ihr müsst euch nicht von Steinbrück, Scheuble und Konsorten erpressen lassen.

Ich vermute mal, dass die "e-ha Themenwochen" dazu da sind, Teenies zum Diskutieren zu animieren und die rückläufige Foren-Frequenz von e-hausi aufzupolieren.

Wenn sich dabei die "Alten" dermaßen in den Vordergrund spielen, dann geht die Zielsetzung ein bisschen verloren. ;-)

Die müssen dann so tun, als könnten sie nicht "Schäuble" und "Steinbrück" schreiben, damit der Niveau-Unterschied nicht auffällt.

Also mein Tipp, z.B. @Prometheus: Vielleicht kannst du matata mal in der Schweiz zum Essen einladen. Ihr hättet dann ein wirkliches Date und müsstest nicht mehr eure ganze Zeit in der virtuellen Welt verbringen. Die unerträglichen Zwänge des Seins abstreifen und ein Stück des wirklichen Lebens ausprobieren.