Mangas verschenken moralisch vertretbar?

Ja, die Frage steht da oben. Ich komme darauf, weil meine Nichte, die hatte gerade Geburtstag und sie wünschte sich so einen Manga namens "Mama Colle". Hab ich ihr gekauft.

Nun hab ich aber mal etwas darin herumgeblättert und irgendwie kommt mir diese ganze Story völlig Gender"-überformt", Stereotype-reproduzierend, sexistisch und beinahe schon "jugendgefährend" vor. Diese Werte und Normen, das Rollenbild - welches auf die Akteure projezierend, verkörpert wird - kann ich nicht mit meinen Ansichten von Gleichheit und Gleichberechtigung sowie dem Standpunkt, dass Ausgrenzung auf Grund von Rasse, Religion oder eben dem Geschlecht nichts weiter als speziesistischer Machtwahn und somit Form von Herrschaft über andere ist, vertreten. Ich hätte kein reines Gewissen dabei, ihr, mittels so eines "Geschenkes", dessen Inhalte - ohne reflektierten Umgang damit - näher zu bringen. Eher bereitet es mir Angst. Ich will nicht, dass meine Nichte irgendwann anfängt, halbnackt irgendwelchen Jungs hinterher zu rennen und sich dabei mega trottelig anstellt - wenn sie nicht gerade jegliche "Konkurrenz" durch irgendwelche Sabotageaktionen aus dem Weg räumt...

Nun überleg ich schon die ganze Zeit, ob ich den Schwachsinn nicht lieber wieder zurückbringen soll und ihr stattdessen ein vernünftiges Buch kaufe oder aber, ob ich es ihr schenke (sie hat es sich halt gewünscht) - ihr dann aber mal n bisschen was zu Sexismus und Gender erzählen soll. Bei letzterem fürchte ich aber, dass gar nicht so viel bei ihr hängenbleibt, sie weiterhin solche Formate liest und dessen Charaktere in Bezug auf Rollenbildung internalisiert.


Ich hab wenigstens noch TKKG gelesen... Aber die Kinder heutzutage sind ja echt anspruchslos in Bezug auf Belletristik mit Niveau.