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Deutsch -Texterörterung

Frage: Deutsch -Texterörterung
(3 Antworten)


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Hallo Leute, ich muss eine texterörterung zu diesem text schreiben und ich weiß nicht warum aber heute fällt mir es sehr schwer was damit anzufangen und die Kernthesen oder kernprobleme zu erkennen :S...ich möcht jetzt nicht dass ihr mir einen fertigen aufsatz dazu schreibtm (wers machen will, kanns gerne machen ;) ) aber ich wollt euch fragen ob ihr mir helfen wollt und mir sagen könnt was aufjedenfall in meinem aufsatz reinmuss und wie ich mein aufsatz ungefair gestalten soll.

Danke im Voraus


Die neue Auflehnungsbereitschaft


Erhard Eppler, der als einer der großen alten Weisen der SPD gilt, hat über den Widerstand gegen das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ gesagt, dass sich da das Rechtsstaatsprinzip und das Demokratieprinzip in die Quere kämen.
Es stimme zwar, dass „die Befürworter alle rechtsstaatlich vorgesehenen Entscheidungen hinter sich haben“, es stimme aber genauso, dass „dennoch zwei Drittel der Stuttgarter gegen das Projekt“ seien. Zur Auflösung dieses Widerspruchs schlägt Eppler eine Volksbefragung vor, deren Ergebnis zwar rechtlich nicht bindend wäre, die aber doch „letztlich wie ein Volksentscheid“ wirken würde.

Das sind, aus dem Munde eines erfahrenen und gebildeten Mannes, seltsame Aussagen. Eppler müsste wissen, dass der Rechtsstaat historisch wie systematisch die Voraussetzung der Demokratie ist: Weil es ohne Rechtsstaat keine Demokratie geben kann, ist es gefährlich, das eine Prinzip dem anderen entgegenzusetzen – dabei kommen am Ende beide zu Schaden. Genau dies zeigt Epplers Lösungsvorschlag: Die faktische Bindungswirkung des Ergebnisses einer Volksbefragung läuft im Grunde auf eine Umgehung der Landesverfassung hinaus.
Protest und Politikverdrossenheit: Die neue Auflehnungsbereitschaft
© dpa

Ob dem vermeintlichen Demokratieprinzip Genüge getan wäre, bleibt eine offene Frage: „Stuttgart 21“ ist Teil einer Verkehrsplanung, die über die Stadt, über Baden-Württemberg, sogar über Deutschland hinausreicht. Wo wären da die Grenzen demokratischer Mitbestimmungsansprüche zu ziehen? Sicher ist, dass eine fast unüberwindliche Hürde für größere Infrastrukturprojekte in Deutschland aufgestellt würde, wenn über den ohnehin unendlich langen, mit Einspruchsmöglichkeiten gespickten Planungsverfahren noch das Damoklesschwert lokaler Volksentscheide oder -befragungen hinge.

Plebiszite sind nämlich in aller Regel nur als Verhinderungsinstrumente erfolgreich. Sie werden im Städtebau oder bei Infrastrukturvorhaben von einer prinzipiellen Skepsis gegen Großprojekte getragen, deren Kosten erfahrungsgemäß aus dem Ruder laufen – nicht zuletzt wegen langer Planungsverfahren, in denen es meist zu Auflagen oder Einschränkungen kommt.

Wo es um andere Themen geht, etwa bei der Hamburger Initiative gegen die vom schwarz-grünen Senat geplante Schulreform, richtet sich der Widerstand gegen die Änderung des Gewohnten, oft auch Bewährten. Solche Verhinderungsinitiativen können allen Parteien auf die Füße fallen. Von ihrer konservierenden Beharrungskraft führt jedoch selten ein Weg zur Gestaltungsfähigkeit. Über der Frage, was außer Verhinderung getan werden soll oder muss, spalten sich solche Bündnisse in verschiedene Protestfraktionen auf.

Denn die neue Auflehnungsbereitschaft wird, wie sich am Fall „Stuttgart 21“ besonders deutlich zeigt, aus verschiedenen Quellen gespeist. Da gibt es Gruppen aus dem „vagierenden Protestpotential“, das es in Deutschland seit Jahrzehnten gibt und das zum großen Teil von den Grünen absorbiert wurde. Es gibt auch das klassische Phänomen der „Kirchturmspolitik“, also eines Protestes, der lokale Interessen nach dem Sankt-Florians-Prinzip verteidigt. Von hier aus ist der Übergang fließend in bürgerliche Schichten, die Politik nicht mehr nur als Publikum beobachten oder als Wähler beeinflussen wollen, sondern sich gegen Veränderungszumutungen stemmen.

Schon vor Jahrzehnten hat der Ökonom und Sozialphilosoph Albert O. Hirschman der Politikverdrossenheit zwei Verhaltensmuster zugeordnet: „exit“ und „voice“, Abwanderung und Protest. Entweder die Leute wenden sich von der Politik ab, wovon die sinkende Wahlbeteiligung oder die Mitgliederverluste der Volksparteien zeugen. Oder sie gehen gegen politische Entscheidungen auf die Straße, meist spät, wenn diese schon getroffen sind oder wenn sie verwirklicht werden sollen.

Protesterfahren: Eppler mit Uta Ranke-Heinemann, William Borm, Heinrich Albertz und Heinrich Böll am 10.Oktober 1981 bei einer “Friedensdemonstration“ im Bonner HofgartenProtesterfahren: Eppler mit Uta Ranke-Heinemann, William Borm, Heinrich Albertz und Heinrich Böll am 10.Oktober 1981 bei einer "Friedensdemonstration" im Bonner Hofgarten

Beide Reaktionen sind zwei Seiten derselben Medaille. Sie zeugen von prinzipieller Skepsis gegenüber einem politischen Betrieb, der den Leuten ohnmächtig, selbstbezüglich oder beides zugleich vorkommt. Politik erscheint ihnen immer mehr als Simulation, die Zuständigkeit, Kompetenz und Gestaltungswillen vorspiegelt, obwohl der Lauf der Dinge von ganz anderen Kräften bestimmt wird – zum Beispiel von wissenschaftlichen oder technologischen Entwicklungen, von Lobbies und Märkten, von übergeordneten Mächten wie Globalisierung und Europäisierung.

Dazu kommt die Kritik an einem politischen Betrieb, in dem das Sichern und Erringen von Machtpositionen zum Selbstzweck geworden ist und der die Sorgen der Menschen erst dann ernst nimmt, wenn sie auf die Straße getragen werden.

Das jüngste Beispiel dafür ist der „Fall Sarrazin“ mit seinem (noch) unorganisierten und dennoch unüberhörbaren Widerspruch gegen eine Politik, der in Sachen Integration – quer durch alle Parteien – Versagen vorgeworfen wird.

Wenn die (noch) großen Parteien Volksparteien bleiben wollen – was zu wünschen ist –, werden sie mit ihrer wahren Basis, den Wählern, künftig intensiver diskutieren müssen. Sonst werden sie immer häufiger von Bürgerprotesten überrollt oder von Populisten bedrängt werden, die den Leuten das Blaue vom Himmel versprechen.
Frage von xXLatinaXx (ehem. Mitglied) | am 10.10.2010 - 16:16


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Antwort von xXLatinaXx (ehem. Mitglied) | 10.10.2010 - 16:24
"Protest
und Politikverdrossenheit: Die neue Auflehnungsbereitschaft
© dpa" gehört nicht zum text, einfach wegdenken ;)


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Antwort von matata | 10.10.2010 - 18:31
Fang doch mit der Erklärung an, wie Herr Eppler zur Rolle des Moderators gekommen ist im Fall S21 und umreisse kurz den Stand der Dinge. Dann kannst du nachher auf die einzelnen Punkte des Zeitungsartikels eingehen. Dann versteht man den Zusammenhang auch.
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Antwort von xXLatinaXx (ehem. Mitglied) | 10.10.2010 - 18:57
danke matata...aber schau mal...hab grad mal so viel *verzweifelt* heute ist nicht mein deutschtag ^^

kannst du mal gucken wie das für den anfang ist?
In dem Text "Die neue Auflehnungsbereitschaft" beschäftigt sich Günther Nonnenmacher hauptsächlich mit den Fragen ob es der Politik in Zukunft möglich sein wird, Entscheidungen wie z.B. der Bau des neuen Stuttgarter Bahnhofes ohne die Zustimmung des Volkes zu treffen und wie sich das Verhältnis zwischen Bürger und Politik entwickeln wird. Dieser Text erschien am 24.09.2010 in der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Zur Beginn des Textes wird der Leser mit einer Aussage des SPD-Politikers Erhard Eppler zum Thema Stuttgart 21 konfrontiert. Er sagt, "dass sich da das Rechtsstaatsprinzip und das Demokratieprinzip in die Quere kämen. Es stimme zwar, dass „die Befürworter alle rechtsstaatlich vorgesehenen Entscheidungen hinter sich haben“, es stimme aber genauso, dass „dennoch zwei Drittel der Stuttgarter gegen das Projekt“ seien." (Z. 4 - 12)

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