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Filmrezension "Das Parfum" (Schwerpunkt Geruchsdarstellung)

Frage: Filmrezension "Das Parfum" (Schwerpunkt Geruchsdarstellung)
(1 Antwort)

 
Paris, 1738: auf dem Fischmarkt wird ein ungewöhnliches Kind geboren: Jean-Baptiste Grenouille.
Seine Mutter wollte ihn einfach zwischen Fischkadavern liegen lassen, doch Passanten bemerken den Vorfall und das Neugeborene wird gerettet. Grenouille wächst im Waisenhaus auf, wobei sein außerordentlich ausgeprägter Geruchsinn immer mehr zum Vorschein kommt. Später wird er an den finsteren Gerber Grimal verkauft, der Kinder und Jugendliche als Arbeitskräfte benützt um sein Geschäft zu betreiben. Bei einem Fest entdeckt er einen Duft der ihn zu einem Mirabellen schälenden Mädchen führt. Dieses Mädchen ermordet er versehentlich und speichert ihren Duft in sich. Eines Tages liefert Grenouille gegerbte Felle an den Parfumhersteller Guiseppe Baldini, dessen Geschäft auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Er überzeugt den alternden Parfumeur Baldini von seinem außergewöhnlichen Talent: seinem ausgeprägten Geruchssinn. Grenouille lernt von Baldini, Parfums herzustellen und Düfte zu konservieren. Doch bald kann ihm sein Meister nichts mehr beibringen, und so macht sich Grenouille auf ins südfranzösische Grasse, das Paradies der Düfte, um die Kunst der Enfleurage zu erlernen. Grenouille möchte das ultimative Parfum kreieren, indem er junge Mädchen ermordet und deren Geruch in flüssigen Essenzen konserviert. Nachdem er ein Dutzend Morde begangen hat, trennt ihn nur noch die dreizehnte "Zutat" vom perfekten Duft. Doch die hübsche Kaufmannstochter Laura, welche er dafür im Sinn hat, wird von ihrem besorgten Vater aus der Stadt gebracht. Grenouille nimmt die Verfolgung auf, denn ohne Laura ist seine makabre Parfumkreation nicht vollständig. Schließlich schafft er es auch Laura zu töten, ihren Duft einzufangen und somit das perfekte Parfum zu kreieren, dessen Wirkung er gleich bei seiner Hinrichtung testet. Das Resultat ist dann, dass die Menschen Grenouille vollends verfallen und eine riesige Orgie starten. Grenouille merkt jedoch schnell, dass das nicht wirklich das ist, was er sich vorgestellt hat und verlässt Grasse. Zurück in Paris auf dem Fischmarkt, schüttet er sich den Rest seines Parfums über den Körper und wird anschließend barbarisch von Bettlern, die ihn in dem Rauschzustand den das Parfum hervorruft für einen Engel halten, zerrissen und gegessen.
Das Parfum gibt sich alle Mühe die unterschiedlichsten Gerüche visuell umzusetzen, vom schmutzigen Fischmarkt, über dampfende Abfälle bis hin zu frischen Früchten, Unmengen von Rosen und natürlich das eindrucksvolle Duftinventar des Parfumherstellers Baldini. Der Film zeigt fast permanent Bilder, welche bestimmte Geruchsassoziationen beim Betrachter hervorrufen sollen. Darüber hinaus folgt die Kamera unsichtbaren Duftströmungen, schleicht den Gerüchen von Personen oder Objekten nach, schwebt über imaginären Duftwolken, oder fliegt rasant von Geruchsquellen direkt auf die Nase zu, wobei tiefes Einatmen langsam aber stetig die Tonspur für sich vereinnahmt.
Der Film ist schweigsam, aber nicht leise. Die wenigen Worte kommen oft von einer Erzählerstimme. Dafür sprechen die Bilder ihre eigene Sprache.Bereits das erste Bild des Films, als Grenouilles Gesicht sich langsam aus der ihn umgebenden Dunkelheit schält, positioniert seine abgründige Düsterkeit.
Ich denke das der Film und die Darstellung der Gerüche gut gelungen ist, wenn man bedenkt, wie schwer es ist, Gerüche auf die Leinwand zu bekommen. Dennoch ist der Film kein Vergleich zum Buch. Hier werden die Gerüche viel abstoßender bzw. herrlicher dargestellt., was allerdings auch einfacher ist als diese im Film darzustellen. Trotzdem ist der Film sehenswert.
GAST stellte diese Frage am 16.03.2010 - 19:34

 
Antwort von GAST | 16.03.2010 - 19:36
Aha,
schön.. und jetzt? -.-

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