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Bauer-sein im Mittelalter

Frage: Bauer-sein im Mittelalter
(5 Antworten)

 
Du lebst als Grundholde in einem Dorf im 12. Jahrhundert

-Überzeuge Bauern aus dem Nachbardorf, die noch tradidonell wirtschaften, von den Vorteilen der neuen Anbauweise und der neuen Geräte
-Überlege, welche Möglichkeiten sich dir bieten, um deine Lage zu verbessern . Welche würdest du wählen? Begründe. Eine solche entscheidung muss gut bedacht sein.Informiere dich deshalb auch über Städte und neue Siedlungsgebiete.
GAST stellte diese Frage am 01.02.2010 - 20:28


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 01.02.2010 - 20:37
1. verständnisschwierigkeiten?

das war früher doch schonmal reichlich hart. man kam selten raus aus seinem dorf und dementsprechend war das leben da schon gut unterschiedlich.
2. zweistigkeiten?
früher gabs immer gut gerangel unter den nachbardörfern. so war das bei mir zwischen winterberg und medebach. bei den simpsons is das zwischen springfield und shelbyville
3. "zauberei"
früher gabs selten mal was neues... dementsprechend waren die leute sehr konservativ. wie überzeugen? am besten wie die teleshoppingsender, vormachen! und zwar so, dass man nich der hexerei bezichtigt wird^^

 
Antwort von GAST | 01.02.2010 - 20:40
Ich kapier`s immer noch nicht!

 
Antwort von GAST | 01.02.2010 - 20:42
Naja,...
Doch ist verständlich


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Antwort von dh09 (ehem. Mitglied) | 01.02.2010 - 20:42
der bauer kennt den lehensherr, wenn er regelmäßig seine abgaben leistet, der lehensherr bekommt durch die neuen anbaumehtoden mehr, somit kann er einfach die andern bauern dazu zwingen, dass er nochmehr bekommt :D (also das muss der bauer dem lehensherr natürlich erst klar machen ;) )

 
Antwort von GAST | 01.02.2010 - 22:41
Ganz ehrlich, ich verstehe die Fragestellung absolut nicht.
Ausgehend von der folg. Definition:

Grundhold (mhd. gruntholde, auch Hintersasse [mhd. hindersaeze, hindersezze], weil er bei Gericht hinter seinem Herren saß) bezeichnete einen "an Grund und Boden gebundenen Hörigen", dem ein Grundherr Land als Nutzeigentum gegen ®Abgaben und ®Frondienste überlassen hatte. Er war nicht gerichtsfähig und hatte meist auch kein volles Recht in der Gemeinde, z.B. bei der Nutzung der ®Allmende. ...

kann ich nur festhalten:

1)die Grundholde, auch Kötner, Hintersassen, oder Brinksitzer genannt hatten kein eig. Land, sie bearbeiteten Land, das sie vom Grundherren erhielten: die waren weitgehend rechtslos.Wie sollten diese armen Menschen aufnahmefähig sein für Innovationen und diese vielleicht in andere Dörfer tragen - und dort andere überzeugen?. Wen denn? Die Bauern, die auf ihren Voll-, Halb- oder Viertel-Meierhöfen saßen, ließen nicht mit sich reden -dazu war der Dünkel , der Standesunterschied im Dorf zu groß.

2. Woher sollten die Grundholde denn die Informationen haben, woher sollten sie Geld haben, um vielleicht so neue Geräte anzuschaffen?. und
3. warum sollten sie das tun=? Sie hätten eh doch nichts davon gehabt, weil der Grundherr den Überschuss sofort abgeschöpft hätte.

Wenn technische u.a. Neuerungen in ein Dorf eingeführt wurden, dann nur über den Grundherren, der die Anschaffung verfügt und evtl vorfinanzierte, um auf diese Weise in kürzester Zeit noch mehr Erträge zu kassieren.

Und warum sollten die Bauern im Nachbardorf von den Bauern eines Dorfes informiert werden? Wenn die Nachbardörfler zur selben Grundlehe gehörten, hätte der Grundherr auch bei ihnen die Neuerungen durchgesetzt; häufig gehörte das Nachbardorf aber zu einem anderen Sprengel (Kirchen- oder Klosterbesitz) oder einem anderen Grundherren - die einzige Kommunikation zwischen ihnen waren dann höchstens Streitigkeiten über die Grenzverläufe.

Und was soll die Frage nach der "Information" über Städte und neue Siedlungsgebiete? (letzter Teil der Aufgabe).

Pustekuchen; die Bauern waren als Hörige, Leibeigene oder Grundholde gezwungen, auf dem Hof zu bleiben; da konnte keiner einfach sein Päcklein schnüren und ein fröhlich Lied pfeifend an den Wächtern des Grundherren vorbei in die Stadt ziehen ("Stadtluft macht frei") ; erst mit den Steinschen Reformen (1807) erhielten die Bauern die volle Selbstbestimmung über ihre Bewegungsfreiheit!
Im Dorf war es der Grundherr, der bestimmen durfte, welcher der vielen Söhne eines Bauern heiraten durfte - und häufig auch wen - das ius primae noctis nahmen sowieso viele Grundherren nach einer Bauernhochzeit für sich in Anspruch - .

Jetzt zum Thema "Städte und neue Siedlungsgebiete" - also hier hatten die Bauern absolut keine Entscheidungsgewalt.

Das Wachstum der Städte erfolgte von innen heraus, aus den Nachkommen der zuziehenden und ansässigen Handwerker und Kaufleute; nur vereinzelt gelang Bauernsöhnen die Flucht in die Stadt - und viele Städte hatten sich im Hochmittelalter ja sowieso noch nicht von der Grundherrschaft lösen können - diese unterhielten ja Burgen bzw. befestigte Wohnanlagen in den Städten - .
Die Anlage neuer Siedlungsgebiete im Hochmittelalter erfolgte auf Initiative der Grundherren, die z.B. geschlossene Wälder, Sümpfe oder Moore in ihrem Besitz hatten: Bei dieser "Binnenkolonisation" wurden
ledige Bauernsöhne (mit dem Versprechen endlich eine Familie gründen zu dürfen) aus den Dörfern der ersten Landnahme "in die Wildnis" geschickt; unter der Oberaufsicht eines Vogtes wurden Wege angelegt, Parzellen (Hufen) vermessen; die Bauern fingen dann an, die Wälder zu roden, die Sümpfe und Moore trocken zu legen und über Jahrzehnte wurde aus der Wildnis Ackerland (Spruch: Für die 1.Generation der Tod, für die 2. die Not, für die 3. das Brot). So entstanden in Mitteleuropa die "Hufen- oder Hagen-Dörfer); die riesige Zahl von "Wüstungen", also aufgelassenen Dörfern zeigt, dass der Erfolg häufig nur mäßig war - was sicherlich auch mit den Pestepidemien des M.-A.s zus.hing . darüber hinaus gab es die "Ostkolonisation" (Hier wurden - gegen Bezahlung an die Grundherren - große Teile von Dorfbewohnern gezwungen, im Osten unter einem anderen Landesherren Koloniation zu betreiben (z.B. "Siebenbürger Sachsen im heutigen Rumänien., die "Wolga-Deutschen", )

Ich kenne nur einen Fall der Neugründung durch Bauern: Der Grundherr von Rumohr war sehr hart, ein Dorf nahm geschlossen vor ihm Ausreiß und verbarrikadierte sich auf einer kleinen Insel in der Schlei (nicht weit von Kappeln/Schlesw.Holstein). Diese Insel gehörte dem dän. König, der den Bauern dort Asyl gewährte und ihnen gestattete, eine Fischersiedlung aufzubauen.
Darus ist das heutige Arnis geworden, ein Ort mit unter 1000 Einwohnern, aber mit verbürgten Stadtrechten.

ha.lo

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