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Analyse fiktiver texte....

Frage: Analyse fiktiver texte....
(1 Antwort)

 
Hallo

wir haben folgendes text:

Bitte dringend um UNterstützung....Was wird gemeint und wie soll es aussehen...

Ich habe es so Verstanden...Es geht um die Deutsche Sprache, wie es vom englichen überrant wird..use...Eine Klassenkamerad/in hat 2 seiten geschrieben und ( Lehrer/in meint es ist sehr kurz....)

Eike Schönfeld alles easy (1995)
Das Amerikanische - das ist spätestens seit Ende des Zweiten Weltkriegs die dominierende (populäre)
Weltkultur.
Das ist Fitness, Kleidung, Hamburger, Comics, Literatur, Fernsehen, Football,
Datenautobahn, political correctness, das ist Coca Cola, Intel, Hip-Hop, Marlboro, das ist das
romantische und aufregende Bild, das zunächst Hollywood und später auch die Werbung von den USA
weltweit entworfen haben, das ist die Projektion von Freiheit u 5 nd Abenteuer, von Optimismus und
märchenhaftem Aufstieg - man muss nur zugreifen.
Das alles findet seinen Ausdruck im amerikanischen Englisch, das jede andere Sprache, mit der es in
Kontakt kommt, infiltriert, selbst das britische Englisch. Die offenen Wege, auf denen das
Amerikanische in unser Sprechen und Denken eingedrungen ist, sind vielfältig: Neue Produkte und
10 Moden aus den USA wie Aerobic, Walkman, Snowboard behalten ihre Bezeichnung, Filme ihren Titel
- aus Gründen der besseren Vermarktung, der bewussten Steuerung, der Faszinationsmaximierung. Die
überwältigende Mehrheit der Popmusik, die aus Funk, Fernsehen und von Tonträgern aller Art rieselt,
kommt aus den USA und hinterlässt Wort- und Satzfetzen; die Werbung bedient sich, in ihrem Jargon
wie auf ihren Feldzügen, des Englischen, da es durchweg positiv besetzt ist. Computer-, Freizeit- oder
15 Fitnessmarkt, deren Terminologie hauptsächlich englisch ist, sind schon fast in jeden deutschen
Haushalt vorgedrungen; Baseball, Basketball, American Football bringen ihr gesamtes Fachvokabular
mit und ihr Drumherum - die besondere Form der Siegerpose, die Cheerleader und die speziellen Caps
und Jacken - gleich dazu. Das Fernsehen, zumal das private, amerikanisiert sich mit seinen zahllosen
Talk-, Game- und Late-NightShows, mit News, Reality-TV samt allen US-Accessoires bis hin zu
20 „authentischer" Gewalt und Emotion [...].
Aber auch eine verdeckte Unterwanderung fand und findet statt: Auslandskorrespondenten
übernehmen ohne Not Begriffe wie „Administration" (statt „Regierung"), schludrige
Synchronübersetzer, insbesondere der zahllosen Fernsehserien, die die Fiktion des lockeren „American
way of life" verbreiten, produzieren am laufenden Band das sattsam bekannte „Dallas-Deutsch" mit
25 seinen ungezählten Bastardwendungen à la nicht wirklich (statt „eigentlich nicht"), Sex haben (statt -
na, der Möglichkeiten sind viele), keine Idee (statt „keine Ahnung"), wir sehen uns später (statt „bis
dann") ihr Jungs (statt einfach „ihr") und eine ungeheure Inflation von hassen und lieben. [...]
Der Einfluss des Amerikanischen wird nicht mehr nur auf der semantischen Ebene sichtbar, sondern
zunehmend auch auf der syntaktischen. Beispielsweise sind die im englischen Sprachraum beliebten
30 Kettenwörter seit ein paar Jahren auch bei uns anzutreffen, bislang vornehmlich in der Werbung. Noch
vor fünf Jahren hätte die Beteuerung, ein Produkt sei mit einer „Geld-zurück-Garantie" versehen (eine
wörtliche Übersetzung des englischen money-back-guarantee), sehr fremdartig geklungen, heute ist sie
schon (fast) normal. Noch nicht ganz so weit, aber schwer im Kommen ist der Manierismus,
Wortketten wie Flughafen Zubringer Service, NDR Spät Show oder Freizeit Socken zu bilden, die,
35 würde es mit rechten Dingen zugehen, durch Bindestriche verbunden oder als ein Wort geschrieben
wären.
Gewiss ist die englische Sprache mit ihrer Fähigkeit zu knappen, griffigen, oftmals witzig klingenden
Wörtern in idealer Weise befähigt, komplexe Zusammenhänge auf den berühmten Punkt zu bringen.
Hinzu kommt, dass die Dinge, Moden, Bewegungen, Tendenzen, die sie so plastisch bezeichnen, eben
40 in den USA entstanden sind, dort ihren peppigen Namen (oft mit einem -ing am Ende) bekommen
haben und dank der mittlerweile einzigartigen Stellung ihres Ursprungslandes als Weltmacht -
politisch, militärisch, wirtschaftlich und kulturell - rund um den Globus exportiert werden. Aber ist die
deutsche Sprache wirklich zu umständlich und hölzern, um eigene Begriffe dafür zu erfinden?
GAST stellte diese Frage am 08.10.2009 - 22:32

 
Antwort von GAST | 14.12.2009 - 22:38
Der vorliegende Ausschnitt aus dem Buch ,,alles easy. Ein Wörterbuch des Neudeutschen" von Eike Schönfeld mit dem Titel ,,Alles easy" von 1995 befasst sich mit den sich vermehrenden Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch. Durch den durch viele Aufzählungen chrakterisierten Text drückt sie ihren Missmut über diese Entwicklung aus.
Im Mittelpunkt des Textes steht das große Vorbild ,,USA",
die populäre Weltkultur, von der von den Deutschen gerne und viel - nicht nur Sprachelemente sondern auch die Denkweise und viele Produkte übernommen werden. Der Autor zählt die Bereiche wie Sport, TV, Technik und Politik auf in denen das Amerikanische im Allgemeinen schon einen hohen Rang erlangt hat. Er stellt sich damit nicht völlig gegen die englischen Begriffe im Deutschen, findet ihre Verbreitung jedoch übertrieben, wie man im letzten Satz (Frage) erkennen kann.
In der ersten Zeile wird das Thema des Textes direkt genannt ,,Das Amerikanische" durch einen Spiegelstrich auffällig abgetrennt. Daraufhin folgt eine ellipsenartige Aufzählung vieler zum Thema gehörender Begriffe, unter anderem auch Englische wie ,,political correctness" oder Markennamen wie ,,Coca Cola" und ,,Malboro" (Z. 3-10). Des weiteren wird erklärt, dass Dinge wie Filmtitel (Z. 18) oder Produkte und Moden wie zum Beispiel ,,Aerobic" oder ,,Walkman" (Z. 16-17) ihre englischen Bezeichungen behalten und so weiter in die deutsche Sprache vordringen können. Dies lässt auch die Meinung des Autors, dass mit der Einbürgerung der Anglizismen in den deutschen Sprachgebrauch übertrieben wird und dass es nur zur besseren Vermarktung oder Steuerung dient erkennen (Z. 18-19). Der Neologismus ,,Faszinationsmaximierung" ( Z. 20) unterstützt dies. Vor allem das Fernsehn und seine Sprache wird am Ende des ersten Abschnittes in den Vordergrund gezogen und als "amerikanisiert" (Z. 33) bezeichnet und wird wieder mit meheren Aneinanderreihungen definiert (Z. 34-35 / 44-49). Wo dies als ,,ungeheure Inflation" (Z. 48) im zweiten Abschnitt noch kritisiert wird, nennt der Autor im dritten Abschnitt auch Argunmente für die Amerikanisierung der deutschen Sprache wie zum Beispiel die Komplexität oder die idealen Formulierungen für ein kurzes Satzgefüge (Z. 50-53). Er bezieht sich jedoch im letzten Satz, in Form einer Frage die den Leser zum Denken anregen soll, wieder auf seine eigentliche Meinung, dass viele Anglizismen im Deutschen überflüssig sind und auch durch deutsche Begriffe ohne Nachteil ersetzt werden könnten.
Ich teile teilweise die Meinung von von Schönfeld da einige Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch die Sprache wirklich nur behindern und nicht vereinfachen. Ein Beispiel dafür ist der ,,Facility Manager" der für gewöhnlich im Deutschen als Hausmeister bezeichnet werden würde, was aber nicht so spektakulär klingt wie seine englische Übersetzung. Auch die ,,Administration" anstatt die Regierung um eins von Schönfelds Beispielen wiederzugeben, finde ich persönlich ziemlich übertrieben und für die Kommunikation erschwerent. Allerdings muss man zwischen Vereinfachung und Erschwerung abwiegen können, wie zum Beispiel der ,,Facility Manager" die Kommunikation komplizierter machen würde, ist ein Begriff wie "Aerobic" aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken um das ,,dynamische Fitness- und Ausdauertraining in der Gruppe mit rhythmischen Bewegungen zu motivierender Musik" zu benennen.

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