Menu schließen

"Du sollst dir kein Bildnis machen" von Max Frisch

Frage: "Du sollst dir kein Bildnis machen" von Max Frisch
(2 Antworten)

 
Hilfe! :(

Ich muss eine Klausurersatzleistung über Max frisch abgeben und verzweifle gerade an den Aufgabenstellungen:

1.
Wie wird Max Frisch`s Ansprucherhebung auf die Allgemeingültigkeit seiner Aussagen sprachlich deutlich? Erläutern Sie deren Intentionen.

2. Wie kennzeichnet Frisch die beiden unterschiedlichen Haltungen "einen Menschen zu lieben" und "sich ein Bildnis von einem Menschen zu machen" und wie bewertet er diese?

3. Mit welchen sprachlichen Mitteln verdeutlicht er die unterschiedlichen Folgen der beiden Haltungen und was sind ihre Aussagefunktionen?


Ich blick da echt nicht durch und hoffe irgendwewr kann mir helfen! :S
Ich muss morgen fertig sein damit und weiß mir absolut nicht mehr zu helfen, was die Aufgaben anbetrifft...

Bitte helft mir dabei! Das wäre so super nett!

Meral
GAST stellte diese Frage am 30.06.2009 - 19:46

 
Antwort von GAST | 30.06.2009 - 20:03
Achja entschuldigung, hier der Text nochmal (ein Auszug davon) den wir dazu bekommen haben:

Es ist bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben am mindesten
aussagen können, wie er sei.
Wir lieben ihn einfach.
Eben darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie
uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in
allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich
wie verwandelt fühlt, wie entfaltet, und dass aus dem Liebenden sich alles entfaltet, das
Nächste, das lange Bekannte. Vieles sieht er wie zum ersten Male. Die Liebe befreit es aus
jeglichem Bildnis. Das ist das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass
wir mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertig werden: weil wir sie lieben, solange wir sie
lieben. Man höre bloß die Dichter, wenn sie lieben, sie tappen nach Vergleichen, als wären sie
betrunken, sie greifen nach allen Dingen im All, nach Blumen und Tieren, nach Wolken, nach
Sternen und Meeren. Warum? So wie das All, wie Gottes unerschöpfliche Geräumigkeit,
schrankenlos, alles Mögliche voll, aller Geheimnisse voll, unfassbar ist der Mensch, den man
liebt. Nur die Liebe erträgt ihn so.

Unsere Meinung, dass wir das andere kennen, ist das Ende der Liebe, jedes Mal, aber Ursache
und Wirkung liegen vielleicht anders, als wir anzunehmen versucht sind – nicht weil wir das
andere kennen, geht unsere Liebe zu Ende, sondern umgekehrt: weil unsere Liebe zu Ende
geht, weil ihre Kraft sich erschöpft hat, darum ist der Mensch fertig für uns. Er muss es sein. Wir
können nicht mehr! Wir kündigen ihm die Bereitschaft, auf weitere Verwandlungen einzugehen.
Wir verweigern ihm den Anspruch auf alles Lebendige, dass unfassbar bleibt, und zugleich sind
wir verwundert und enttäuscht, dass unser Verhältnis nicht mehr lebendig sei.
„Du bist nicht“, sagt der Enttäuschte oder die Enttäuschte,“ wofür ich dich gehalten habe.“
Und wofür hat man sich gehalten?
Für ein Geheimnis, das der Mensch ja immerhin ist, ein erregendes Rätsel, das anzuhalten wir
müde geworden sind.
Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat ...

Eine Lehrerin sagte einmal zu meiner Mutter, niemals im Leben werde sie stricken lernen. Meine Mutter erzählte uns jenen Ausspruch sehr oft; sie hat ihn nie vergessen, nie verziehen; sie ist eine leidenscahftliche und ungewöhnliche Strickerin geworden, und alle Strümpfe und Mützen, die Handschuhe, die Pullover, die ich jemals bekommen habe, am Ende verdanke ich sie allein jenem ärgerlichen Orakel!...

In gewissem Grad sind wir wirklich das Wesen, das die andern in uns hineinsehen, Freunde wie Feinde. Und umgekehrt! Auch wir sind die Verfasser der andern; wir sind auf eine heimliche und unentrinnbare Weise verantwortlich für das Gesicht, das sie uns zeigen, verantwortlich nicht für ihre Anlage, aber für die Ausschöpfung dieser Anlage. Wir sind es, die dem Freunde, dessen Erstarrtsein uns bemüht, im Wege stehen, und zwar dadurch, dass unsere Meinung, er sei erstarrt, ein weiteres Glied in jener kette ist, die ihn fesselt und langsam erwürgt...


Autor
Beiträge 0
14
Antwort von Mandy9124 (ehem. Mitglied) | 30.06.2009 - 20:32
also du wirst hier keinen finden der die die gesamte aufgabe schreibt

du musst ua wenigstens ansätze haben- eigene ideen... wenn ich sehe das du dir auch gedanken gemacht hast dann würd dir auch gerne geholfen

Verstoß melden
Hast Du eine eigene Frage an unsere Deutsch-Experten?

> Du befindest dich hier: Support-Forum - Deutsch
ÄHNLICHE FRAGEN:
BELIEBTE DOWNLOADS: