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Habe ich die Wahl zu wählen?

Frage: Habe ich die Wahl zu wählen?
(16 Antworten)


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Hier habe ich mal eine kurze Geschichte geschrieben zu der Fragestellung "Habe ich eine Wahl zu wählen?"

Über Bewertungen,Kritik und eure Meinugn zu dem Thema würde ich mich freuen =)

Der Wecker klingelt.Es ist halb 7 Uhr morgens.Zeit zum Aufstehen.Wie jeden Tag quäle ich mich aus dem Bett und ziehe mich an.Ein Blick aus dem Fenster sagt mir,dass es regnet.Na toll,der Tag fängt ja schon mal gut an.
Ein paar Minuten später bin ich bereit für das Frühstück.Was gibt es heute?Das gleiche wie jeden morgen - Müsli.Ich kann es nicht mehr ab,aber es muss sein,Befehl von der Obrigkeit - meinen Eltern.
Ich schalte den Fernseher an un zappe durch das Programm.Morgens kommt echt nur Mist,haufenweise Teleshoppingsender.Ich schau mir die Leute da an un grinse in mich hinein.
Da hör ich plötzlich wie eine der Verkäuferinnen sagt "Sie haben die Wahl,diese CD-Kollektion im Gesamtwert von 49,95 Euro oder die Kaffemaschine...".Verschlafen wie ich bin denk ich mir nichts dabei,aber langsam drängt sich mir eine Frage innerlich auf:Habe ich denn eine Wahl?
Egal wo ich bin,was ich mache,alles wird doch durch meine Sinneseindrücke verarbeitet und ans Gehirn geschickt,welches diese verarbeitet und mir dann die Entscheidung überlässt was ich dagegen machen kann.
Kann? Wer sagt mir denn nich,dass mein Gehirn mir diese "Entscheidungsfreiheit" nur vorgaukelt?

Unmerklich drängt sich mir ein zweiter Gedanke auf: Sind wir Sklaven unseres Gehirns?
"Nein,das kann nicht sein!",sag ich mir die ganze Zeit,aber warum denn nicht?
"Weil ich zu jedem Zeitpunkt meine Entscheidungen selber treffe!"
Sicher? Fragen wir uns doch mal woher dieser Gedanke kommt.Jeder denkt jetz wahrscheinlich "Aus dem Gehirn natürlich!".Klar hat derjenige ja auch recht,da haben wir bloß wieder das Problem.
Lässt mich mein Gehirn nur denken "Ich habe die Wahl zu wählen und bin frei in meinen Entscheidungen!" um sich vor mich zu schützen? Würde nicht jeder,der von einem Anderen kontrolliert wird irgendwann rebellieren?Vllt haben diejenigen,die von der Gesellschaft als "geisteskrank" eingestuft werden es geschafft sich dem Zwang des Gehirns zu entziehen?

Mittlerweile habe ich mein Müsli zu ende gelöffelt und schau auf die Uhr:halb 8...10 Minuten dann muss ich los.
Noch immer im Gedanken vertieft mach ich mich für die Schule bereit und denke bei mir "Ist doch besser wenn mein Gehirn die Entscheidungen vorher durchgeht un mir dann die richtige überlässt..."
Und mit der wissenschaftlichen Erkenntniss,dass mein Gehirn meine Entscheidungen 5 Millisekunden vor meinem Gedanken "Ich mach das jetzt so!" getroffen hat,mach ich mich auf in eine Welt voller Manipulation...
Frage von doublesmint | am 12.05.2009 - 01:42


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Antwort von auslese | 12.05.2009 - 02:02
Da liegst du gar nicht so falsch. Es gibt mittlerweile auch wissenschaftliche Erkenntnisse in der Neurobiologie,
dass unser Bewusstsein/ unsere Psyche im Ablauf seiner Denkstruktur determiniert ist. Wie der genaue Test nun abgelaufen ist, kann ich dir jetzt nicht mehr sagen - müsste ich erst nochmal nachrecherchieren. Auf jeden Fall hatten Neurologen festgestellt, dass zwischen Impuls/Reiz und dessen Verarbeitung im jeweiligen Hirnareal immer ne etwas längere Zeitspanne lag...


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Antwort von doublesmint | 12.05.2009 - 02:14
Ich weiß^^ Hab das mal in der P.M. gelesen und deswegen das hier geschrieben =)


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Antwort von auslese | 12.05.2009 - 02:21
Na ja..vllt gibt es ja doch so etwas wie eine "höhere Macht" .. Aber wird man das wohl nie 100% sagen können, man kann nur mutmaßen - wär also fürn Föhn.


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Antwort von auslese | 12.05.2009 - 02:21
Hättest deine Fragen ma zu nem Zeitpunkt stellen sollen, an dem mehr Leute hier on sind..


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 12.05.2009 - 12:23
determinismus, klar, spielt eine riesige rolle. wenn wir etwas nicht kennen, können wir uns auch schlecht dafür entscheiden. wenn wir eindimensional erzogen worden sind, werden wir schwerlich anders leben können.
an sich ist unser ganzes handeln bestimmt durch erfahrungen, die wir gemacht haben und die uns gelehrt haben, was etwas bringt. oder auch nicht. deshalb ist es mE auch so wichtig, dass erziehung auch darauf abzielt, den sprösslingen möglichst viel von der welt zu zeigen und sie auch ihre erfahrungen machen zu lassen, damit sie auch merken, dass die wahl cd kollektion oder kaffemaschine auch einfach mit nein, ich brauch nichts davon beantworten können und in der welt voller manipulation auch selbst erkennen, was vielleicht noch echt und wahr ist.


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Antwort von doublesmint | 12.05.2009 - 12:24
stimmt,dann schummel ich hiermit die Frage wieder unter die Top 5 oben ^^

 
Antwort von GAST | 12.05.2009 - 13:08
Irgendwie klingt das alles leicht bekloppt.

 
Antwort von GAST | 12.05.2009 - 13:09
Auf jeden Fall interessant. Finde ich gut (:


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Antwort von doublesmint | 12.05.2009 - 13:16
"Irgendwie klingt das alles leicht bekloppt."

So_What,manchmal muss was bekloppt klingen damit sich die Leute Gedanken darüber machen :D wär ja sonst uninteressant wenn das so einfach zu verstehen sein würde,oder? ^^


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Antwort von the_wolfi | 12.05.2009 - 13:17
Wenn ich mal die Person deiner Handlumg charakterisieren darf, ohne das sich jemand hier angegriffen fühlt:

Das klingt für mich sehr stark aus der Sicht eines kleinen Jungen geschrieben. Einfach deshalb, weil ihm vorgeschrieben wird das er zum Frühstück Müsli zu essen hat. Lustig das er sich Gedanken über Manipulation macht und das schon mal gleich auf seine Eltern bezieht, die mit dem Müsli doch eigentlich nur wollen das er sich gesund ernährt.
Wie selbstverständlich schaltet er den Fernseher ein und guckt sich Teleshopping an. Hallo? Dafür wär mir die Zeit zu schade mir so einen Schwachsinn anzusehen! Da würd ich mich eher noch mal einen Moment auf´s Bett legen um wach zu werden. Er merkt schon gar nicht mehr wie willenlos er eigentlich schon ist. Aufstehen, Fernseher an. Wenn er mal grösser ist wird der Müsli bestimmt von der Zigarette abgelöst werden. Weil ihm auch nicht besseres einfällt.
Vielleicht haben an seiner Willenlosigkeit auch seine Eltern Schuld, die ihm vielleicht nie gefragt haben was er denn gerne essen möchte. Obwohl er über Manipulation nachdenkt bezeichne ich ihn dennoch als willenlos, weil ich denke das er vor dem Fernseher sitzen bleiben würde und sich noch mindestens bis Mittag Teleshopping reinziehen würde, anstatt zur Schule zu gehen.

 
Antwort von GAST | 12.05.2009 - 13:20
Auch nicht falsch

Also für mich klingt das so, als würdest du dein Gehirn von deinem restlichen Körper trennen^^
Ich tu das nich. Mein Gehirn ist ein Teil von mir und somit "ich". Genauso wie mir mein Magen sagt, dass ich was essen muss und meine Blase, dass ich aufs Klo muss, genau trifft mein Hirn durch Eindrücke und Erfahrungen im Zusammenspiel mit dem Rest meines Körpers Entscheidungen. Das hat für mich nichts mit Manipulation zu tun. Ist doch MEIN Gehirn und ein Teil von mir. So einfach und plump seh ich das


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Antwort von doublesmint | 12.05.2009 - 13:43
aba bist das du, wenn dir dein Gehirn die Entscheidung abnimmt dich zu entscheiden?du denkst du kannst zwischen Brot und Brötchen wählen,aba im endeffekt steht die Entscheidung schon fest, dass du das Brötchen nimmst,weil dein gehirn das so schon entscheiden hat?


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Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 12.05.2009 - 13:57
äähm, der organismus steht in wechselwirkung - miteinander.
wenn die geschmacksknospen auffer zunge anders reagierten, dann wär das gehirn mit sicherheit anderer meinung: nämlich brot is leckerer!

dass das eigene gehirn einen keine eigenen entscheidungen fällen lässt ist dumm, weil es zu uns gehört wie auch das linke bein oder der magen. durch unsere erfahrungen sind vernetzungen aufgebaut worden, und daraus ergeben sich dann die besten lösungswege.
ergo bestimmt nicht das gehirn, was wir tun, sondern alles, was uns (inkl. unseres gehirns) dazu gemacht hat.

 
Antwort von GAST | 12.05.2009 - 15:43
DAS wollte ich damit sagen^^


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Antwort von auslese | 18.05.2009 - 20:49
Zitat:
dass das eigene gehirn einen keine eigenen entscheidungen fällen lässt ist dumm, weil es zu uns gehört wie auch das linke bein oder der magen. durch unsere erfahrungen sind vernetzungen aufgebaut worden, und daraus ergeben sich dann die besten lösungswege.
ergo bestimmt nicht das gehirn, was wir tun, sondern alles, was uns (inkl. unseres gehirns) dazu gemacht hat.

Ich glaube, du hast überhaupt nicht begriffen, worum es dem Threadersteller eigentlich ging.

Les dir mal "Hirn als Subjekt" von Hans-Peter Krüger durch.

 
Antwort von GAST | 16.08.2009 - 15:36
Aber wenn die Originalität der Idee darin liegt, dass nicht feststellbar ist, inwiefern freier Wille von illusorischer Natur ist, dann spielt es keine Rolle, wer oder was die Entscheidungen fällt, oder gar wann, sondern nur, dass sie gefällt werden.

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