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Wieviel Schülermitbestimmung soll/muss sein?

Frage: Wieviel Schülermitbestimmung soll/muss sein?
(28 Antworten)

 
*Insert lange, eher unerhebliche Vorgeschichte here*

Zitat Schülerin nach dem Abi:
- Mathe war nie mein Ding.
Ich hab nie kapiert was das bringen soll. Dann hab ich einmal in der Mittelstufe meinen Lehrer gefragt: "Wozu braucht man denn bitte so `ne Sinuskurve?!" Als er dann meinte: "Na überleg doch mal. Wenn du jetzt mal `ne Cosinuskurve ausrechnen willst....?", da wär ich beinahe rausgegangen. -


Wieviel sollten Schüler mitbestimmen dürfen, wenn es um Unterrichtsinhalte geht?

Gewisse Dinge "müssen" wohl gelernt werden, damit eine -wie auch immer definierte- Art von Allgemeinbildung vorhanden ist. Oder nicht?

Wenn Schüler (mit-) bestimmen dürften, was im Unterricht gemacht wird, was kommt dann dabei raus? Was würdet ihr z.B. gerne dabei haben, was könnte von euch aus wann wegfallen?

Geht die Allgemeinbildung flöten?

Wie wird mitentschieden? Per Abstimmung, also per Mehrheit?


Offene Ideensammlung ab..... jetzt!
GAST stellte diese Frage am 12.04.2009 - 22:15

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:18
Schüler
haben kein plan was gebraucht oder nicht gebraucht wird.

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:19
Ich finde es sollte nicht nur reines Wissen von Fakten etc vermittelt werden, sondern auch Kompetenzen, die für das spätere Leben wichtig sind. Puh, ich weiß gerade gar nicht, wie ich es ausdrücken soll. Aber was bringt mir die Fähigkeit eine Kurvendiskussion durchzuführen, wenn ich nichtmal in der Lage bin mein leben so zu gestaltn und zu finanzieren, dass ich Schuldenfrei bleibe. Ich hoffe du verstehst, was ich einer =)

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:22
Ja, verstanden. Also: Sinn soll/muss es machen.

Vater Abraham, auch verstanden. Aber mal provokante Gegenfrage: wissen die Erwachsenen denn, was man braucht? Ich denk da gerade an die Art und Weise, wie neue Erfindungen (Internet?) komplette Gesellschaften verändern. Können Erwachsene eher die Zukunft voraussagen/berechnen als Jugendliche? Eigentlich ja auch nicht. Das, was in der Schule gelehrt wird, ist also immer das, was JETZT gerade aktuell ist. Ob das in Zukunft noch irgendwas bringt, weiß man nicht.

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:22
die lehrer arbeiten nach vorgaben.
diese werden von der "politik" vorgegeben.
schüler können das garnicht einschätzen und wollen am liebsten alles "abwählen", weil es "langweilig" und "nutzlos" ist...

kein mitspracherecht für schüler! ist meiner meinung nach schwachsinn!

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:25
Zitat:
schüler können das garnicht einschätzen und wollen am liebsten alles "abwählen", weil es "langweilig" und "nutzlos" ist...

Das ist so nicht richtig. Ich fnad auch vieles nutzlos und langweilig, weil es einfach so sit. Kurvendiskussionen und Lyrikanalysen bringen die alltäglich gesehen kein Stück weiter. Und jeder hat andere Preferenzen, warum also jeden dazu zwingen. Sehr demokratisch.

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:26
@gemmson: die schüler wissen es leider nicht besser, handeln nicht "vernünftig" etc.
den meisten geht es doch nur um das pausenklingeln, schulschlussklingen...

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:26
Worauf ich eigentlich hinauswollte:
ich fand meine Schulzeit super und so denken viele leute. Würde man es individueller gestalten wäre die Motivaton denke ich wesentlich größer.

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:26
Und wer überprüft, ob die Vorgaben Sinn machen? Die Frage ist ja auf jeden Fall berechtigt.

Jeder Schüler pickt sich sowieso aus allem Angebotenen das raus, was er/sie will - völlig egal, was der Lehrer lehrt. Hängen bleibt auf Dauer nur, was interessant und/oder wichtig ist.

Grasbueschel: Wenn Schüler also mitbestimmen dürften (wie auch immer), dann könnten sie interessante und für sie wichtige Inhalte auswählen und würden diese dann freiwillig und mit Interesse lernen. Oder?

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:33
@gemmson
Die Zukunft kann keiner vorrausehen. Aber im Gegensatz zu den Schüler wissen die Lehrer wenigstens was aktuell von nutze ist.
Aber die Zukunft ist eigentlich recht egal, denn vieles was du heute gelehrt bekommst , ist nicht unnützlich. Auch nicht Sinuskurven und Kurvendiskussionen. Erzähl mal das den Leuten die Mathematik, alle Arten der Ingenieurswissenschaften, Physik & Co. studieren

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:33
@soul: wenn jemand wie du, kenne dich nicht, behaupte einfach mal son durchschnittstyp, das komplette deutsche schulsystem reformieren könnte, wäre dies schon längst geschehen.

natürlich kannst du über einzelne inhalte diskutieren, und es unser komplettes bildungssystem ist nicht das gelbe vom ei, aber das rechtfertig meiner meinung nach noch lange kein mitspracherecht für schüler... (abstimmung etc, lach)

es sollten vielleicht schüler gewählt werden, die sich mit lehrern und menschen von den behörden zusammensetzen und diskutieren!

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:36
Zitat:
Erzähl mal das den Leuten die Mathematik, alle Arten der Ingenieurswissenschaften, Physik & Co. studieren

gerne und dann? Das machst du alles während deines Grundstudiums. Ich weiß es, denn ich habe Maschinenbau studiert. Im Grundstudium machst du alles, was du in der Oberstufe machst und mehr.

Grasjunge, ich will das System auch gar nicht persönlich reformieren. Das laste ich mir nicht an


Autor
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2
Antwort von casely | 12.04.2009 - 22:37
ich finde zum beispiel ist das problem bei uns schülern, dass wir in deutsch uns mit literarischen texten auseinandersetzen müssen, deren bedeutung für uns nur schwer nachvollziehbar ist. zum anderen sollte man auch nicht die lehrer dafür verantwortlich machen, zumindest in nrw weiß ich, dass nicht die lehrer dies entscheiden. und mir scheint es, wenn ich mir die auswahl der vorgeschriebenen werke angucke(hier drauf bezogen!), dass die verantwortlichen sich "wenig" darüber gedanken machen, welche werke uns als schüler interessiert und welche uns über ihre bedeutung für die literaturgeschichte hinaus von belang sein könnte. doch ändern bzw mitrecht an den vorgaben wirds, so denke ich, nie geben! dies finde ich aber gut... denn dann würden alle etwas anderes z.b lesen wollen usw-> katastrophe! =)

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:44
@soul:

darum gehts ja auch garnicht.
bist du der meinung, dass schüler entscheiden dürfen, was sie lernen?
nicht jeder schüler ist "vernünftig" und wählt das, was für ihn am besten ist.
sollen nur "vernünftige" schüler wählen dürfen?
son abstimmsystem wäre der absolute holocaust...
wenn du die wahl zwischen a, b, c und d hast, dir davon aber nichts gefällt, bringt dir das abstimmen auch nichts.
wenn alle komplett frei wählen könnten, würden viele schüler auf alles verzichten und lieber party machen...

wo hast du denn maschinenbau studiert? an einer fh oder an einer uni?


Autor
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2104
Antwort von matata | 12.04.2009 - 22:45
schülerparlamente gibt es ja schon, aber die dienen eher dazu, die schule zu organisieren und regeln festzulegen, festivitäten zu organisieren, etc. der geheime lehrplan sind doch die prüfungen, abi oder schulabschluss. das wird von den schulpolitikern festgelegt. allerdings kann man diese ziele auf verschiedene arten erreichen. und da könnte man die mitsprache der schüler einfordern: lesestoff, gedichte, arbeiten mit pc oder schulbuch, in gruppen- oder einzelarbeit, könnte die lehrkraft selber bestimmen zusammen mit den schülerinnen und schülern. aber da liegt dann auch wieder der zündstoff: wehe, eine lehrkraft behandelt ein buch nicht gleich wie die parallellehrkraft, das wird zoff geben. beklagen werden sich nicht die schüler, die relativ straff durch den stoff geführt werden, sondern diejenigen, die ziemlich frei lernen dürfen / müssen. da das anspruchsvoller ist, sich die ziele selber setzen und selber die zeit einteilen, sind einige schüler bald hoffnungslos überfordert. leider.
________________________
 e-Hausaufgaben.de - Team

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 22:46
Natürlich würde es lange dauern, bis man ein geeignetes Konzept ausgearbeitet hat. Solche Sachen sind immer heikel.

Habs an der Ruhr-Universität Bochum studiert.

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 23:14
Im Moment erkenne ich hier bei den "Nein, bitte nicht!"-Abstimmern zwei Tendenzen:
1. Ich wüsste gar nicht, was ich da überhaupt wählen sollte.
2. Und wenn ich dann was Wichtiges verpasse, vergesse....?

Finde ich interessant. Ich denke auch, wenn man so in etwa weiß, wohin die Reise für einen mal gehen soll, dann ergeben sich ganz automatisch Themengebiete, Inhalte usw. die einen interessieren würden. Das wäre dann quasi wie ein "vorgezogenes Studium". Was aber ist mit denen, die das noch nicht wissen? In dem Fall ist die traditionelle Richtung, "erst mal in die Breite, statt in die Tiefe" wohl durchaus richtig.

Würde es denn schon helfen, wenn Lehrer ab und an mal offen legen würden, warum bestimmte Dinge dran kommen? Wobei: in manchen Fällen wäre die einzige Antwort wohl tatsächlich: "Weil`s halt im Lehrplan steht".

Also: einfach mehr Transparent statt/mit Mitbestimmung?

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 23:19
Aber in der Oberstufe weiß man i.d.R. wo die eigenen Interessen grob gesehen liegen bzw was einem Spaß macht. Dann könnte man ja wenigstens die Oberstufe individueller gestalten, oder nicht?!
Weil beim jetzigen "Wahlverfahrten" wird meist auch nur das kleinere Übel gewählt, weil man jeden bereich abdecken muss.


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33
Antwort von auslese | 12.04.2009 - 23:42
Zitat:
Wieviel sollten Schüler mitbestimmen dürfen, wenn es um Unterrichtsinhalte geht?

Gar nicht. Denn immerhin gehts darum, dass die Kinders lernen, das zu tun, was von ihnen verlangt wird. Wir sind ja nicht bei "Wünsch dir was". Mich hat es zwar früher auch gestört, aber irgendwann hab ich akzeptiert, wies is, weil sichs so auch einfacher leben lässt.

Das Zitat von der "Schülerin nachm Abi" könnte auch von mir sein.. Ich denke, spätestens in der Oberstufe haben sich bestimmte Interessen und Neigungen bei allen herausgestellt. Und wenn da jemand schon ganz genau weiß: Ich will mal Soziologie oder Politik studieren bzw. irgendwas in eine Richtung, bei der man definitiv nicht auf sonem hohen Niveau rechnen muss.. dann wäre für denjenigen ab diesem Moment der gesamte Mathematikunterricht der Oberstufe fürn Föhn und nur Quälerei.

 
Antwort von GAST | 12.04.2009 - 23:58
also die antwort vom lehrer ist schon ziemlich genial
wär ich wahrscheinlich vom stuhl gefallen, wenn er das mir gesagt hätte

"Wieviel sollten Schüler mitbestimmen dürfen, wenn es um Unterrichtsinhalte geht?"

am besten überhaupt
woher sollten schüler wissen, was wichtig ist und was nicht?
die leute, die den lehrplan erstellen, haben definitiv mehr ahnung.

"Wenn Schüler (mit-) bestimmen dürften, was im Unterricht gemacht wird, was kommt dann dabei raus?"

sehr schwer zu sagen, vielleicht eher etwas mit praxisbezug.
wobei ich übrigens auch dafür bin, dass man in der schule - gerade in so einem abstrakten fach wie mathematik - mehr beispiele aus dem alltag gebracht werden.
dann treten solche fragen auch nicht auf
wofür ich auch bin ist eine freiere fächerwahl.

solche fächer wie sport und kunst/musik als pflicht zu setzen ist meiner meinung nach wenig sinnvoll.
ist ja auch so, dass manche studenten sich fragen: wofür brauche ich das jetzt?

manche sachen braucht man ja auch nicht im alltag.
allerdings übt man dadurch vielleicht analytischer, sturkturierter zu denken. und das hilft bei vielen problemen aus dem leben.
sollten manche auch akzeptieren

 
Antwort von GAST | 13.04.2009 - 00:51
Danke für die vielen tollen Antworten und Gedanken bisher - bitte weiter, wem noch was einfällt.

Selber denken ist tatsächlich anstrengender und anspruchsvoller, als einfach nur zu machen was der Lehrer vorgibt. In dem Fall, also wenn man nur tut, was man aufgetragen bekommt, "darf" man dann halt auch mal motzen - wenn man`s selber mit ausgesucht hat, müsste man sich ja selbst beschimpfen. ;)

Der Praxisbezug in der gymn. Oberstufe soll laut Vorgabe gar nicht so massiv vorhanden sein - denn die Zeit soll ja bereits auf das theoretische, da akademische Studium vorbereiten. Inwiefern die Oberstufe das tatsächlich tut, ist allerdings z.T. fraglich.

Ich hab den Namen der Userin grad nicht parat (sorry), finde den Einwand aber gut: welche Bedeutung haben bestimmte Werke im Deutschunterricht für mich - mal abgesehen davon, dass sie in der Literaturgeschichte irgendwie zentral, epochenbestimmend o.ä. sind? Aber: Geht da nicht ein Stück Kultur verloren, wenn sich nur noch Literaturprofs damit befassen? Andererseits: reicht es vielleicht in vielen Fällen, dass sich Literaturprofs damit befassen? Wahrscheinlich schon. ;)

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