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Bertold Brecht - Entdeckung an einer jungen Frau

Frage: Bertold Brecht - Entdeckung an einer jungen Frau
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== Entdeckung an einer jungen Frau ==


Das Sonett ,,Entdeckung an einer jungen Frau" wurde von Bertolt Brecht in der Zeit von 1913 bis 1926 geschrieben.
Es geht darin um Vergänglichkeit von Schönheit. Der junge Dichter möchte auf die Vergänglichkeit der weiblichen Schönheit hinweisen, wie er sie selbst beobachtet hat.


== Form ==

Das Gedicht ist in zwei Quartette und zwei Terzette geteilt.In der ersten Strophe wird der Kreuzreim verwendet, erst das zweite Quartett endet in Form des umarmenden Reims.
Die Terzette weisen ein strophenübergreifendes Reimschema der Form abc acb auf. Das lyrische ich erzählt.


== Inhalt ==

In den ersten drei Versen skizziert Brecht eine Szene vor dem Haus einer Frau, die das lyrische Ich verabschiedet. Der Abschied wird als ,,nüchtern" und ,,kühl" dargestellt, wobei anzunehmen ist, dass diese Kühle von der Frau ausgeht, da sie ,,kühl zwischen Tür und Angel, kühl besehen" steht. Bei der Frau handelt es sich offensichtlich um eine Prostituierte, deren ,,Nachtgast" das lyrische Ich war. Die Person des lyrischen Ich darf dahingehend in gewisser Weise mit dem jungen Bertolt Brecht verglichen werden. Es darf angenommen werden, dass der hier noch recht junge Autor Brecht eigene Erfahrungen verarbeitet und womöglich sich selbst im lyrischen Ich sieht.
Der dargestellte Abschied wird für den Nachtgast erschwert, als dieser ,,eine (graue) Strähne in ihrem Haar" sieht, und er kann sich ,,nicht entschließen mehr zu gehen" (Vers 4). Dieser Vers sticht durch seine parataktische Form hervor, da die vorhergehenden Verse1 und 2 durch Enjambement verbunden waren und die Aufzählung durch ihn abgebrochen wird. Er wird in gewisser Weise
hervorgehoben, da diese Beobachtung Auslöser des nun folgenden Gedankenganges ist. An der grauen Strähne scheint das lyrische Ich zu erkennen, dass die ,,junge Frau" (Überschrift) altert und bemerkt erschreckt, dass die Frau, welche im Augenblick des Gesprächs wörtlich ,,zwischen Tür und Angel" (Vers 2) des Hauses steht, auch im übertragenden Sinne zwischen Jugend bzw. Schönheit und Alter bzw. Vergänglichkeit steht (Vers 11). Ihm wird deutlich, ,,dass du vergehst" (Vers 13), dass sie nie wieder so sein wird, wie sie es in diesem Augenblick ist, und bittet deshalb um eine Wiederholung der Nacht, bevor sie noch weiter altert.
Dabei scheint die Beziehung des Besuchers zu der angeblichen Prostituierten eine weitaus intimere zu sein, als man bei einem normalen ,,Nachtgast" (Vers 6) annehmen könnte. Obwohl von vornherein geplant war, dass er ,,nach Verlauf der Nacht" (Vers 6) gehen sollte, haben die beiden offenbar eine engere Beziehung aufgenommen, die neben sexuellem Kontakt und ,,Begierde" (Vers 14) auch ,,Gespräche" (Vers 12) mit sich brachte. Der Besucher mahnt die Frau geradezu, ihre Zeit zu nutzen (Vers 10) - dies jedoch nicht zuletzt deshalb, weil er selbst womöglich die Schönheit der Prostituierten noch genießen will. Schließlich will er bei der nun anstehenden Wiederholung der Nacht ,,die Gespräche rascher treiben" (Vers 12), um vielleicht keine Zeit zu verlieren.


== Deutung ==

Brechts Einstellung zum Vergänglichen Leben und zum Verwelken der Schönheit wird in diesem Werk verdeutlicht.
Das Bild von der zerfallenden Frau biete sich besonders an, da Brecht bekanntlich dem schönen Geschlecht gegenüber nicht abgeneigt war.
Vielleicht will er mit dem Bild der käuflichen Liebe, die nur eine nüchterne Dienstleistung ist, das Verhalten der Menschen in einer kapitalistisch geprägten Welt anprangern, sowie das Fehlen echer, bedingungsloser Gefühle.
Ich selbst empfinde dieses Gedicht als sehr bedrückend und seine getrübte Atmosphäre schlägt sich unweigerlich auf die Stimmung des Lesenden nieder. Vor allem sehe ich es als einen Aufruf an, alles mit offenen Augen zu durchschreiten und sein Leben bewußt auszufüllen. Brechts Intention ist es dem Leser zu verdeutlichen, das alles fließt und vergänglich ist.
Die Lebenszeit und die unweigerlich mit ihr verbundene Schönheit ist eine kostbare Ressource, mit der wirklich sorgsam und bewußt umgegangen werden muß.
Man sollte daher keinen Augenblick zwischen ,,Tür und Angel verbringen". Das gilt für die Prostituierte genauso, wie für Brecht und jeden von uns, wenn man ein erfülltes Leben als Ziel hat.
Das bedeutet nach meiner Auffassung nicht, in Abstinenz oder besonders Weise zu leben aber auch nicht, sich zügellos gehen zu lassen. Es geht darum bewußt, zu leben, sich den jeden Tag den drohenden, jederzeit möglichen Tod aber auch die Erkenntnis: ,,Jeden Tag stirbt ein Teil von Dir" vor Augen zu halten. Diese Tatsache muß dabei aber nicht als bedrückend und negativ, sondern als Chance und Ansporn für ein erfülltes Leben angesehen werden. Denn auch wenn wir uns der Vergänglichkeit aller Dinge bewußt sind, so verdrängen wir diese Tatsache doch allzu häufig. Wir laufen Gefahr, unser ganzes Leben, in dieser materiell geprägten Welt, wie Untote zu absolvieren.
Im schlimmsten Fall könnte uns das erst gegen Ende, unter Umständen sogar erst auf dem Sterbebett klar werden.
Frage von muddaz (ehem. Mitglied) | am 09.01.2009 - 16:07

 
Antwort von GAST | 09.01.2009 - 17:30
Hi muddaz!

Was einem beim Lesen sofort auffällt, ist, dass deine Analyse keine richtige Struktur hat.
Du schreibst zwar zum Beispiel "Inhalt", aber du machst in dem Abschnitt keine Inhaltsangabe:

Zitat:
Der Abschied wird als ,,nüchtern" und ,,kühl" dargestellt, wobei anzunehmen ist, dass diese Kühle von der Frau ausgeht, da sie ,,kühl zwischen Tür und Angel, kühl besehen" steht. Bei der Frau handelt es sich offensichtlich um eine Prostituierte, deren ,,Nachtgast" das lyrische Ich war. Die Person des lyrischen Ich darf dahingehend in gewisser Weise mit dem jungen Bertolt Brecht verglichen werden. Es darf angenommen werden, dass der hier noch recht junge Autor Brecht eigene Erfahrungen verarbeitet und womöglich sich selbst im lyrischen Ich sieht.

Wie etwas dargestellt wird, was offensichtlich ist, was mit wem verglichen werden darf, was angenommen werden darf und womöglich so ist, ist alles kein Inhalt, sondern deine Deutung. Man hat nach dem Lesen deiner Inhaltsangabe nicht den Eindruck, dass man weiß, was in dem Gedicht drinsteht. Und ehrlich gesagt man hat den Eindruck, du weißt es auch nicht. Daher wird die Deutung zum Ende hin immer chaotischer, sowohl vom Inhalt her als auch von der Systematik.

Wenn es dann allzu zusammengewürfelt klingt, fragt man sich natürlich auch, wo du es hergenommen hast.

Zitat:
Das Bild von der zerfallenden Frau biete sich besonders an, da Brecht bekanntlich dem schönen Geschlecht gegenüber nicht abgeneigt war.

Also gut, ich kann den Satz jetzt bei Google eingeben und nachschauen, wo du ihn abkopiert hast -> www.hausarbeiten.de

Aber ich finde, es ist doch nicht die Aufgabe des Lesers nachzuspionieren, wo du was wo geklaut oder umformuliert hast.

Umso rätselhafter kommt mir vor, wie du die Inhaltsangabe so daneben setzen konntest, wenn du hausarbeiten.de schon gelesen hast. Die Interpretation dort war vielleicht auch nicht besonders gut geschrieben, aber die Aussage des Gedichtes war doch zumindest richtig erfasst.


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Antwort von muddaz (ehem. Mitglied) | 09.01.2009 - 19:59
heul ma net rum...ich weiß auch das da nix passt-das zusammelgewürfelt trifts ganz gut- weil ich das von verschiedenen sits hab

 
Antwort von GAST | 10.01.2009 - 16:22
Jetzt weiß ich auch wieder, warum ich kein Lehrer werden will.

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