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Josef Reding-Neben dem blauen Seepferdchen - Analyse?

Frage: Josef Reding-Neben dem blauen Seepferdchen - Analyse?
(4 Antworten)

 
Hat jemand zufällig eine Analyse für die Geschichte "Neben dem blauen Seepferdchen" von Josef Reding? Dringend... Danke?!
GAST stellte diese Frage am 17.11.2008 - 22:03

 
Antwort von GAST | 17.11.2008 - 22:03
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sie hier rein und ich mach sie dir

 
Antwort von GAST | 17.11.2008 - 22:06
Neben dem blauen Seepferdchen (Josef Reding)

Sie fiel mir auf, weil sie so angenehm lachte. Sie saß im Hallenbad neben den Keramikfliesen mit dem blauen Seepferdchen und lachte über eine Bemerkung ihrer Freundin. Ich rufe: „Auf Tauchstation!“ Ich winke und bringe mich mit ein paar Armstößen bis knapp über den Grund. Einmal quer durch das Becken war bisher mein Rekord. Ich schwimme ohne Hast unter Wasser. Manchmal öffne ich die Augen. Nicht zulange, wegen des Chlors. Jetzt erkenne ich die Fliesenwand auf der gegenüberliegenden Seite. Noch zwei Armbewegungen, noch eine - jetzt berühre ich den Rand. Aber ich kann noch weiter. Ich drehe, schwimme unter Wasser zurück. Ich gelange bis zur Mitte des Beckens. Da lasse ich mich hochtreiben. Eineinhalbmal quer!
Hat das Mädchen mein Rekordtauchen gesehen? Sicher, sie schaut mit ihrer Sonnenbrille auf mich. Ich winke dem Mädchen zu. Sie reagiert nicht. Na ja, beim Stricken kann man schlecht winken. "Wie war ich?" frage ich, als ich mich neben das Mädchen setzte. Das Mädchen unterbricht das Stricken für einen Augenblick. „Wenn du schon danach fragst, wirst du gut gewesen sein!"
"Ich möchte es von dir wissen", sage ich.
"Kann ich nicht beurteilen", sagt das Mädchen.
"Na, eineinhalbmal, das ist doch schon was!" sage ich. "Soll ich noch einmal?"
"Warum nicht, wenn`s dir Spaß macht", antwortet es. Etwas lustlos lasse ich mich mit dem Bauch aufs Wasser fallen und tauche wieder die Strecke. ich beschließe beim Rückweg bis zum Rand durchzuhalten. Es klopft an den Schläfen. Vor den Augen flimmert es. In der Lunge ist es wie ein Stechen. Noch ein Zug. Noch einer. Aus.
Ich kann nicht mehr und stoße mich schräg zur Wasseroberfläche ab. Dabei berührt meine Hand unverhofft die Wand. Ich hab`s zweimal geschafft!
Als ich über Wasser die Augen öffne, bin ich verärgert. Das Mädchen ist nicht mehr neben dem Seepferdchen, sondern planscht mit ihrer Freundin im Nichtschwimmer-becken. Ausgerechnet im Nichtschwimmerbecken. Mindestens in der zehnten Klasse und noch im Nichtschwimmerbecken. Und dann lässt sie das Händchen ihrer Freundin nicht los. Und ich tauche mir die Lunge aus dem Hals – für nichts und wieder nichts!
Aber schön ist die Wasserscheue! Was heißt das eigentlich: schön? Sie ist angenehm anzusehen. Man möchte sie bei sich haben. Als Kameraden, zum Sprechen, zum Miteinandergehen um gemeinsam was zu erleben! Aber wie komme ich an sie heran. Vielleicht sollte ich es einmal über ihre Freundin versuchen?
Ich möchte wissen wohin die Schöne geht, wo sie wohnt. In der Umkleidekabine mache ich schnell, trockne mich kaum ab, ziehe die Sachen über die feuchte Haut. Da kommen sie.
Die Schöne hält wieder das Händchen Ihrer Freundin. In der anderen Hand hat die Schöne einen weißen Stock.
Die Schöne stößt mich beinahe an, als sie an mir vorbeigeht. Ihr Gesicht mit der Sonnenbrille ist aufmerksam nach oben gerichtet. Mich nimmt sie nicht wahr. 40
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Die Freundin schaut nur auf die Schöne. Sie führt die Schöne. du willst doch wissen wohin die Schöne geht, wo die Schöne wohnt. Also, geh los!
Aber ich kann meinem eigenen Befehl nicht gehorchen. Ich stehe neben der Kasse am Ausgang. Die feuchte Wäsche klebt. „Wollen Sie nun rein oder raus?“, fragt die Kassiererin. Ich sage nichts. Ich stehe einfach da und sage nichts.

Danke:)

 
Antwort von GAST | 17.11.2008 - 22:17
Die Kurzgeschichte "Neben dem blauen Seepferdchen", geschrieben von Josef Reding, handelt von einem Jungen, der einem Mädchen zu imponieren versucht, indem er lange taucht.
Die Geschichte ist aus der Ich-perspektive des Jungen geschrieben, was die Distanz zum Leser überwindet.
Auffällig sind die stilistisch kurzen Sätze, die Komplexität des Syntaxes steigert sich mit dem Fortschritt der Geschichte.
[An dieser Stelle eine kurze Wiedergabe des Textes]
Der Junge ist zusehr auf sich selbst konzentriert, um die offensichtliche Blindheit des Mädchens zu erkennen.
Die Kurzgeschichte lässt sich auf viele alltägliche Situationen projizieren, in denen wir egozentrisch handeln und Denken, anstatt auf das Rücksicht zu nehmen, was unsere Mitmenschen fühlen

 
Antwort von GAST | 18.11.2008 - 18:54
Zitat:
Auffällig sind die stilistisch kurzen Sätze, die Komplexität des Syntaxes steigert sich mit dem Fortschritt der Geschichte.


Heißt es nicht "die" Syntax? (Genitiv "der Syntax", nicht "Syntaxes" oder sowas) Wo steigert sich denn die Syntax in der Kurzgeschichte?

Angenommen, es wäre so (was ich nicht sehe), müsste man dann in einer Analyse nicht schreiben, was das bedeutet, wenn die Syntax zunehmend komplexer wird?

Überhaupt, ist das schon die ganze Analyse? Ich meine, da fehlt doch so viel ...

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