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Referat: Von Eichendorff, Josef - Biographie und Entstehung des Taugenichts

Alles zu Joseph von Eichendorff  - Aus dem Leben eines TaugenichtsGrundkurs Deutsch, K12/2 Sabine Ehrl



Josef von Eichendorff
Biographie und Entstehung des "Taugenichts"



Biographie:


1788
Am 10. März 1788 kommt Freiherr Joseph Karl Benedikt von Eichendorff auf Schloss Lubowitz in der Nähe von Ratibur in Oberschlesien als zweiter Sohn der Eheleute Freiherr Adolph Theodor Rudolf von Eichendorff und Karoline zur Welt.
1793-1801
Privaterziehung der Brüder Joseph und Wilhelm durch den Hofmeister und katholischen Geistlichen Bernhard Heinke auf Schloss Lubowitz.
1801
Flucht des Vaters Adolph wegen finanzieller Schwierigkeiten vor Gläubigern.
1801-1805
Besuch des Königlich Katholischen Matthias-Gymnasiums in Breslau. Joseph von Eichendorff wohnt zusammen mit seinem Bruder Wilhelm im St. Josephs-Konvikt. In Breslau nehmen die Brüder am kulturellen Leben teil.
1805-1806
Jurastudium zusammen mit Bruder Wilhelm in Halle. Dort besucht Joseph auch Lehrveranstaltungen in Philologie. 1806 wird die Universität Halle auf Befehl Napoleons geschlossen.
1807-1808
Studium in Heidelberg. Dort lernen die Brüder den Privatdozenten Joseph von Görres kennen, der als Publizist gegen Napoleon kämpft und sich später für eine freiheitliche Verfassung eines vereinigten Deutschland einsetzt.
1808
Die Bildungsreise, die in adligen Kreisen eine Pflichtreise war, fällt wegen der eher ärmlichen Vermögensverhältnisse bescheiden aus: das Ziel ist Paris, später geht es auf der Donau von Regensburg nach Wien. Im Sommer kehren die Brüder nach Lubowitz zurück, wo sie den Vater unterstützen.
1809
Reise nach Berlin. Eichendorff lernt Achim von Arnim, Clemens Bretano, Adam Müller und Kleist kennen.
1810
Nach der Hinrichtung des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer entstehen Eichendorffs Lieder "Tiroler Nachtwache" und "An die Tiroler". Schwierige finanzielle Lage der Familie. Zusammen mit Bruder Wilhelm Studium an der Universität Wien.
1812
Juristische Prüfungen. Vollendung des ersten Romans Ahnung und Gegenwart, der 1815 erscheint. Enge finanzielle Verhältnisse beherrschen die Wiener Zeit. Dennoch besuchen die Brüder Eichendorff mehrmals in der Woche Theateraufführungen.
1813
Joseph verlässt Wien, um an den Befreiungskriegen teilzunehmen.
1814
Entlassung aus der Armee.
1815
Vermählung mit Aloysia Anna Victoria von Larisch, weshalb es zu einem Konflikt mit den Eltern kommt. Eichendorff lässt bald die schwangere Luise zurück, um in der Armee gegen Napoleon in Frankreich zu kämpfen. Geburt des Sohnes Hermann.
1816
Abschied von der Armee und Rückkehr nach Schlesien. Im Dezember Beginn des Referendariats in Breslau, das er ohne Gehalt absolviert.
1817
Geburt der Tochter Therese. Arbeit an der Erzählung "Aus dem Leben eines Taugenichts".
1818
Tod des Vaters. Die verschuldeten Familiengüter werden verkauft. "Das Marmorbild"
1819
Geburt des Sohnes Rudolf. Assessorenprüfung. Eichendorff muss weiter ohne Gehalt seine Familie ernähren.
1821-1824
Kirchen- und Schulrat in Danzig.
1821
Geburt der Tochter Agnes, die 1822 stirbt.
1822
Tod der Mutter und endgültiger Verlust der Besitzungen in Schlesien.
1823
Ein Kapitel "Aus dem Leben eines Taugenichts" erscheint als sog. Journaldruck in den "Deutschen Blättern" in Breslau. "Krieg den Philistern".
1824
Oberpräsidialrat in Königsberg.
1826
"Aus dem Leben eines Taugenichts" vollständig veröffentlicht, zusammen mit der Erzählung "Das Marmorbild" sowie einem Anhang von Gedichten.
1830
Geburt der Tochter Anna Hedwig, die bereits im zweiten Lebensjahr stirbt.
1831-1844
Arbeit in verschiedenen Berliner Ministerien bis zur Pensionierung. Besuch der literarisch-musischen Mittwochsgesellschaft.
1832
Die Satire "Viel Lärm um nichts" erscheint. Eichendorff verfasst außerdem eine Satire, die erst 1866 unter dem Titel "Auch ich war in Arkadien!" gedruckt vorliegt.
1833
Veröffentlichung des Lustspiels "Die Freier".
1834
Der zweite Roman Eichendorffs erscheint: "Dichter und ihre Gesellen".
1837
"Das Schloss Dürande".
1838
Reise nach München zu Brentano und Görres sowie nach Wien. "Die Entführung".
1841
Ernennung zum Geheimen Regierungsrat und regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen der Abteilung für die katholischen Kirchenangelegenheiten.
1843
Eine schwere Erkrankung (Lungenentzündung) zwingt Eichendorff aus dem Staatsdienst zurückzutreten.
1844
"Abschiedsschrift Eichendorffs": "Die Wiederherstellung des Schlosses der deutschen Ordensritter zu Marienburg".
1846-1847
Aufenthalt in Wien. Begegnung mit Robert und Clara Schumann.
1848
Rückkehr nach Berlin.
1849
Am 7. Januar stirbt der Bruder Wilhelm von Eichendorff in Innsbruck.
1851
"Der deutsche Roman des 18. Jahrhunderts in seinem Verhältnis zum Christentum"


1853
Eichendorffs Ernennung durch den bayerischen König Maximilian II. zum Mitglied des im selben Jahr gegründeten "Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft".
1854
"Zur Geschichte des Dramas".
1855
Übersiedlung nach Neiße. Tod der seit Anfang des Jahres erkrankten Gattin am 3. Dezember.
1857
"Geschichte der poetischen Literatur Deutschlands". Am 26. November stirbt Joseph von Eichendorff an einer Lungenentzündung in Neiße.
1864
Erste Gesamtausgabe, die der Sohn Hermann von Eichendorff herausgibt und mit einer Biographie einleitet.



Entstehung des "Taugenichts":


Zeitgeschichtlicher Hintergrund:
die franz. Revolution und ihre Folgen für die Neuordnung Europas
die Restaurationszeit mit dem Versuch der Wiederherstellung der alten feudalen Ordnung in Europa
der Liberalismus und die Revolution in Deutschland

Epochale Eingliederung:
Eichendorffs Werke entstanden in der Epoche der Romantik beziehungsweise der Spätromantik. Als Romantik wird die geistige, künstlerische und insbesondere literarische Bewegung in Deutschland zwischen 1798 und 1835 bezeichnet. Die Epoche wird chronologisch in die Frühromantik und in die Spätromantik eingeteilt. Die Frühromantik war mehr "kritisch-wissenschaftlich und bildete eine geschlossene Geistesgemeinschaft mit Jena als Mittelpunkt". Die Spätromantik "umfasste eine größtenteils unverbundene Gruppe von Dichtern; sie war weniger spekulativ, stärker irrationalistisch." Die Texte der Spätromantiker (u.a. auch Clemens Brentano und Achim von Arnim) waren eine Ablehnung der Alltagsrealität, des Zwangs, der Berechnung, der Unfreiheit, des Spießertums, der Geldgier und der Rollenzwänge, besonders für Frauen.
Den Menschen, wie ihn die Romantik versteht, zeichnet nicht Vernunft und kühler Verstand aus, sondern Gefühl und Phantasie. Auch die Natur spielt in der Romantik eine große Rolle und wird hier nicht gekennzeichnet als erforschbare Gesetzmäßigkeit, sondern als etwas, dessen geheimnisvolle Kraft die Geschicke der Menschen beeinflusst. Die Romantiker legen auch Wert darauf, dass nicht nur Gelehrte und Gebildete Bedeutendes zu sagen haben, sondern auch das einfache Volk mit seinen Liedern, Sagen und Märchen.
Entstehung:
Oktober 1917 Notiz "den Taugenichts fertig machen", "den Taugenichts beenden"
Entwurf erscheint mit dem Titel "Ein Kapitel aus dem Leben eines armen Taugenichts" im Sommer 1822 in Berlin, am 26.9.1823 in Breslau
Zweiter handschriftlicher Entwurf um 1823, Titel "Der neue Troubadour"
Fertigstellung des "Taugenichts" in Brief an Julius Eduard Hitzig am 8.10.1825 belegt
Buchform 1826

Bezüge zwischen Eichendorffs Leben und seinem "Taugenichts":
Die Romantiker waren (und sind) der Ansicht, dass den Menschen nicht nur kühler Verstand und Vernunft auszeichnet, sondern auch Phantasie und Gefühl, und dass nicht nur Gebildete und Gelehrte etwas zu sagen haben, sondern auch das einfache Volk in seinen Liedern.
Der "Taugenichts" steigt aus der kleinen, überschaubaren bürgerlichen Welt der Tüchtigkeit aus, und begibt sich in die große weite Welt der Abenteuer.
Eichendorff war über drei Jahrzehnte lang als Beamter im damaligen deutschen öffentlichen Dienst tätig. Er war in seinem alltäglichen Leben "festgefahren" und konnte es sich aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber seiner Familie und auch finanziell "nicht leisten", aus seinem bürgerlichen Leben "auszusteigen". Möglicherweise fehlte ihm auch der Mut dazu. Deshalb versuchte er vielleicht, mit solchen Erzählungen wie dem "Taugenichts" seinem bürgerlichen Alltag zeitweilig zu "entfliehen". Vielleicht war sein Werk "Aus dem Leben eines Taugenichts" damals auch ein Appell an die bürgerlichen Leser, mehr Verständnis für eine derartige "Taugenichts-Lebenseinstellung" aufzubringen bzw. selbst spontaner, phantasie- und gefühlvoller zu werden.



Die Ausgaben und Auflagen des "Taugenichts" übertreffen die anderen Eichendorff`schen Werke in Auflagenhöhe und Zahl um das vielfache.
Der "Taugenichts" ist auch der meistübersetzte Text von Eichendorff und hat unter allen Werken der Romantik die größte Wirkung erzielt.
Inhalt
Josef von Eichendorff
Biographie von Eichendorff in Tabellenform, Entstehung des Taugenichts, epochale Eingliederung des Werkes,Herausarbeitung der epochalen Merkmale (1216 Wörter)
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