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Referat: Raumanalyse von Jamaika

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Jamaika-Raumanalyse



Lage:
Jamaika ist die drittgrößte Insel der großen Antillen. Die Insel liegt südlich von Kuba und westlich von Hispaniola mit den Staaten Haiti und Dominikanische Republik. Jamaika erstreckt sich über eine Länge von235 Kilometern und ist zwischen 35 und 82 Kilometer breit. Sie ist das größte Mitglied des Commonwealth in der Karibik. Die Hauptstadt ist Kingston, die mit der nahe liegenden Stadt Portmore ein Ballungszentrum bildet, in dem rund ein Viertel der Bevölkerung leben.

Landschaft:
Die Karibikinsel besteht vor allem aus Kalksandstein, das teilweise mehrere Meter tief ist. Es sind aber auch Formationen aus erkaltetem Magma, Gneisen und Schiefer vorzufinden. zu den wichtigsten Bodenschätzen gehören Gips, Marmor und Bauxit.
Landschaftlich gesehen, lässt sich Jamaika in drei Gebiete einteilen, zum einen in die Blue Mountains, das zentrale Hochland und die Küstenebenen. Bei den Blue Mountains handelt es sich um eine hundert Kilometer lange im Osten des Landes gelegene Bergkette. Der Blue Mountain Peak im Osten der Insel ist mit 2292 Metern die höchste Erhebung im Land.
Das das Zentrum des Landes bildet ein Hochplateau aus Kalksandstein. Im Nordwesten, südlich vom Montego Bay, befindet sich das sich das unzugängliche Cockpit County, in dem die Verkarstung der Kalksteinplateaus besonders ausgeprägt ist. Einige dieser Plateaus fallen zum Meer hin in schroffe Steilküsten ab. Im Süden sind die Küstenebenen flacher und an der Westspitze der Insel sowie im Nordwesten sind schmale Küstenstreifen mit Sandstränden vorzufinden. Bekannte Strände auf der Insel sind Negril, Montego Bay und St. Ann’s Bay.

Klima:
Das Klima auf Jamaika ist tropisch und wird vom Nordostpassat geprägt. Die mittlere Monatstemperatur im Januar beträgt 25°C und im Juli 27°C, was den geringen Temperaturunterschied im Jahresverlauf zeigt.
Die Niederschlagsmenge ist regional unterschiedlich. Vor allem im Spätsommer und Frühherbst ziehen Stürme über die Insel hinweg und die Gefahr für Hurrikans in dieser Zeit ist erhöht.

Bevölkerung:
Auf Jamaika leben 2,8 Millionen Menschen, von denen etwa die Hälfte in den Städten leben. Das Durchschnittsalter liegt bei 23 Jahren, etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 14 Jahre. Im Vergleich zu den meisten Industriestaaten ist die Bevölkerung sehr jung. 91% der Jamaikaner sind Nachfahren afrikanischer Sklaven, die im 18. und 19. Jahrhundert auf die Insel gebracht wurden, um auf den Zuckerrohrplantage zu arbeiten.
Die Amtsprache ist Englisch, es wird aber auch Jamaika-Kreolisch gesprochen, das in Europa vor allem durch Hip Hop und Reggae bekannt ist.

Religion:
Knapp zwei Drittel der Bevölkerung sind Protestanten. Seit den 30er Jahren hat der Rastafari-Kult, eine christliche Glaubensgemeinschaft und eine eigene Lebensweise, zahlreiche Anhänger gewonnen. Viele zeigen ihre Glaubenzugehörigkeit durch das Tragen von Dreadlocks. Durch den Reggae Sänger Bob Marley wurde diese Bewegung auch im Ausland bekannt.

Politik:
Seit der Unabhängigkeit 1962 herrscht auf Jamaika ist eine parlamentarische repräsentative demokratische Monarchie. Aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds der Insel des britischen Imperialismus ist noch heute Elizabeth II. das Staatoberhaupt Jamaikas. Sie wird jedoch von einem Generalgouverneur vertreten, der vom Premierminister und seinem Kabinett ernannt wird.

Wirtschaft:
Bauxit, ein Erz, aus dem Aluminium gewonnen wird, ist das wichtigste Expotmittel Jamaikas. Es macht mehr als die Hälfte der Exporteinnahmen aus. Zahlreiche Industriebetriebe haben sich mittlerweile auf der Insel angesiedelt.
Landwirtschaft und Fischerei machen ein Viertel der Beschäftigungen aus. Angebaut werden vor allem Bananen, Kaffee, Zitrusfrüchte. Jamaika ist zudem mit 65% der Hauptexporteur von Piment. Ein Teil des Zuckerrohrs wird direkt auf der Insel zu Zucker und Alkohol verarbeitet.
Genauer betrachtet steht der Primäre Sektor auf Jamaika jedoch kurz vor dem Niedergang. Ein Beispiel dafür ist der enorme Rückgang der Exporterlöse des Bananenanbaus. Diese gingen von 2004 auf 2005 von 13 Millionen US-$ auf
4 Millionen US-$ zurück. Ein Grund für diesen Rückgang sind sicherlich Hurrikanschäden, von denen in Zukunft noch mehr zu erwarten sind. Außerdem erwirtschaftete der Agrarsektor insgesamt nur 5,2% des BIP.
Der HDI-Index liegt bei 0,7 Punkten, was einem Land mit einem mittleren Entwicklungsstand entspricht. Obwohl Jamaika zu den wohlhabenden Ländern in der Karibik gehört, lebt jeder fünfte Einwohner unter der Armutsgrenze.
Ein großes Problem der jamaikanischen Regierung ist die hohe Haushaltsverschuldung. Diese liegt bei 130% des BIP und liegt damit an fünfter Stelle der Welt.
Nach einer zehnjährigen Stagnationsphase ist seit 2000 ein positives Wirtschaftswachstum, von ca. 1%, zu verzeichnen. Diese positive Entwicklung der Wirtschaft hat allerdings nur geringe Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. So liegt die offizielle Arbeitslosenquote bei rund 11%.

Soziale Probleme und Kriminalität:
In Folge des Exportrückgangs im Agrarsektor kam es zum Arbeitsplatzabbau. Viele Arbeitslose ziehen vom Land in die Stadt, wo sie in slumartigen Wohnvierteln leben. In Jamaika ist besonders die Jugendkriminalität sehr hoch, es gibt viele bewaffnete Banden, die Stadtviertel unter ihrer Kontrolle haben. Problematisch ist auch der illegale Handel mit Drogen. Die Kriminalitätsrate ist eine der höchsten der Welt.
Tourismus in Entwicklungsländern: Entwicklungspolitische Sackgasse oder Königsweg
Der Fremdenverkehr spielt eine wichtige Rolle für Jamaika. Es ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in der Karibik. Über 2,6 Millionen Touristen, also so viele Menschen, wie Jamaika Einwohner hat, besuchen jährlich die Insel. Die meisten Urlauber kommen aus Nord Amerika und Europa. 1,5 Millionen sind Flugtouristen, 1,1 Millionen sind Kreuzfahrttouristen.
Die beliebtesten Touristenziele sind Negril, Montego Bay und Ochos Rios im Norden des Landes.

Es gibt viele Gründe die dafür sprechen, dass Jamaika eine sehr beliebte Urlaubsinsel ist:
Zum einen herrschen ein tropisches Klima und konstante Temperaturverhältnisse um 25°C.
Zum anderen lockt die abwechslungsreiche Landschaft viele Touristen auf die Insel, wie der Strand Long Bay, der 11 Kilometer lang und strahlend weiß ist, die Blue Mountains, ehemalige Piratennester und historische Bauten aus der Kolonialzeit. Die Hotelbesitzer werben die Touristen mit Tauchausfahrten, Wassersportmöglichkeiten, Krokodilsafaris und vielfältigen All-inclusive-Angeboten.
Rund 60.000 Menschen sind in der Hotelbranche beschäftigt. Der gesamte Dienstleistungssektor liegt bei etwa 70% des BIP, wobei der Hotelsektor nur 8% dazu beiträgt.
Der zunehmende Tourismus auf Jamaika birgt viele Probleme für die Insel und deren Bewohner.
Schon lange steht das All-inclucive-Konzept Jamaikas’ in der Kritik. Das Problem dabei ist, dass die Touristen ein komplettes Urlaubspaket kaufen, das den Flug, das Hotelzimmer, den Zutritt zum Pool, Essen, Sportangebote und Animationen beinhaltet. Viele Urlauber verbringen die meiste Zeit in ihren Hotelanlagen. So werden zum Beispiel regionale Lebensmittel oder traditionelle Kunsthandwerke nicht gekauft und auch Dienstleitungen, wie die Benutzung von Taxis nicht genutzt. Der Großteil der Einheimischen profitiert somit nicht vom florierenden Tourismus. So sagt ein Taxifahrer aus Ocho Rios: „Die Großen machen den Gewinn und wir kleinen können kaum überlesen“. Außerdem werden in den Hotels überwiegend importierte Lebensmittel verwendet. Ein großer Teil der Hotelanlagen gehören ausländischen Investoren, so dass ein Großteil der Einnahmen aus dem Fremdenverkehr nicht Jamaika zu Gute kommt.
Ein weiteres Problem ist, das mit dem expandierenden Tourismus auch die Prostitution und der Menschenhandel zugenommen haben. Durch die vermehrten Fälle von Prostitution besteht die Befürchtung von einer verstärkten Ausbreitung von HIV.
In Bezug auf unsere Leitfrage, zeigen diese zahlreichen Probleme, dass sich der Tourismus auf Jamaika eher als entwicklungspolitische Sackgasse darstellt.
Um die Auswirkungen dieser Entwicklung einzudämmen versucht die jamaikanische Regierung gezielt, eine andere Form des Fremdenverkehrs durchzusetzen. Der Lösungsansatz heißt hierbei „Community Tourismus“. So zeigen Einheimische im Süden der Insel den Urlaubern das jamaikanische Leben, verbunden mit Traditionen, der jamaikanischen Kultur und Lebensweise.
Die Maßnahmen des „Community Tourismus“ haben schon erste Wirkungen gezeigt, so kommen Jahr für Jahr kommen mehr Menschen auf die Insel, die Abseits der Touristenregionen die Ruhe in der fast unberührten Natur suchen. So bietet der „Community Tourismus“ beispielsweise Krokodilsafaris für Touristen an, die somit Jamaika von einer anderen Seite kennen lernen.
Inhalt
Eine ausführliche Raumanalyse von Jamaika für das Fach Erdkunde, in der folgende Themen angesprochen werden:
1.Lage
2.Landschaft
3.Klima
4.Bevölkerung
5.Religion
6.Politik
7.Wirtschaft
8.Soziale Probleme und Kriminalität
9.Tourismus in Entwicklungsländern

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