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Referat: 68er Generation - Antiautoritäre Erziehung und Emanzipation

Alles zu Zoë Jenny  - Das Blütenstaubzimmer

68er Generation



I. Antiautoritäre Erziehung
Auslöser und Ursachen
Kinderläden
Allgemeine Vorstellungen und Ziele
Begründer der antiautoritären Erziehung
Vor- und Nachteile der antiautoritären Erziehung
II. Emanzipation
Emanzipation der Frauen (Feminismus)
Definition
Vergangenheit
Ziele
Bewegungen
Feminismus und Frauenbewegungen
Alice Schwarzer und ihre Zeitschrift „Emma“
Emanzipation der afroamerikanischen Bevölkerung
Vergangenheit
Rosa Parks
Malcolm X und die „Black Muslims“
Martin Luther King und die “Southern Christian Leadership Conference (SCLC)”
Huey Percy Newton und die „Black Panther Party“
Emanzipation von Schwulen und Lesben
Vergangenheit
Bewegungen
III. Quellenangabe


I. Antiautoritäre Erziehung:

a) Auslöser und Ursachen
Dieter Kunzelnmann entwickelt bei einem Treffen 1966 mit einigen Mitgliedern der Münchner Subversiven Aktion und SDS-Mitgliedern (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) wie Rudi Dutschke aus Berlin, Ideen von einer Kommune, damit man sich von den spießigen Vorstellungen der Gesellschaft lösen könne. Er sagt, dass die Kleinfamilie die kleinste Zelle des Staates sei und sich aus ihr alle Institutionen ableiten. Außerdem sagt er, dass die Frau und der Mann in Abhängigkeit voneinander leben, sodass sie keine Freiheit aufbauen können. Er kommt zu dem Schluss, dass diese Zelle zerschlagen werden muss.
Am Neujahrstag 1967 zogen daraufhin acht Männer und Frauen in die Wohnung des Schriftstellers Uwe Johnson, der sich gerade in New York befand, ein und gründeten die „Kommune 1“. In dieser „Kommune 1“ erzählten sich die Bewohner zuerst ihren eigenen biographischen Hintergrund und ihre Identität, um diese daraufhin aufzugeben und neu anzufangen. Kunzelmann wurde zum „Patriarchen“ der „Kommune 1“ und war für die Abschaffung aller Sicherheiten, auch der finanziellen und stützte sich auf die Ideen von Hegel, Marx und Lukàcs. Er wollte die Privatsphäre innerhalb der Kommune abschaffen und war gegen das Leistungsprinzip, sowie gegen jeglichen Besitz (er bezog sich, wie schon gesagt, vor allem auf kommunistische/sozialistische Schriften, die auch in seine Zielvorstellungen einflossen). Stattdessen wollte er alles auf dem Lust- und Spaßprinzip aufbauen, damit jeder tun und lassen konnte was er wollte. Einziges Kriterium war aber, dass sie es vor den anderen Kommunemitgliedern tun mussten. Die Kommune wurde damit zur Gegeninstitution der Familie. Durch enges Zusammenleben der politischen Gruppen sollte die Trennung von politischer Betätigung und Privatsphäre zwischen Arbeitsplatz und Wohnung aufgehoben werden. Eben diese „Kommune 1“ verband das Zusammenleben mit kollektiver, politischer Arbeit und verband alle Mitglieder miteinander.
Aufgrund dieser kollektiven Arbeit von Männer und Frauen entwickelte sich für Frauen ein Problem. Nämlich die Erziehung der Kinder. Da auch die Frau nun immer mehr nach persönlicher Karriere strebte, versuchten sie Lösungen für die Erziehung des Kindes zu finden, um ungestört arbeiten bzw. studieren zu können. Die 68er waren im familiären Umfeld wie in ihrer Schul- und Hochschulerfahrung geprägt von einem autoritären patriarchalischen Führungsstil, der oft wenig verändert aus dem Dritten Reich übernommen worden war.
Die Kindergärten waren zudem voll bzw. einfach zu wenig vorhanden, sodass es nach Meinung der Mütter schädlich wäre, ihr Kind dorthin zu schicken. Also mussten sich die Mütter eine Alternative ausdenken.

b) Kinderläden
In den eigenen Wohnungen war es zu klein, um eigene Kindergärten zu gründen. Also schlossen sich mehrere Mütter zusammen und kauften leerstehende Läden, um diese für die Kinder zu nutzen. Daher leitet sich der Name „Kinderladen“ ab, mit denen dann die antiautoritäre Erziehung aufkam.
Der erste Berliner Kinderladen, der seine Vorstellungen von kollektiver Kindererziehung in einem vorläufigen Programm ausarbeitete, war die Charlottenburger Gruppe. Die Eltern bestimmten dabei, das Kinderladenprojekt in einem Arbeitskreis zum Thema Erziehung gründlich vorzubereiten. Zuerst wurde das Buch von A.S. Neill über die freie Schule in Summerhill gelesen, da diese aber keinen so ganz überzeugte, konzentrierte sich der Arbeitskreis anschließend auf marxistische Autoren. Diese Autoren wollten vor allem die Umgestaltung der kapitalistischen Gesellschaft hin zu einer Klassenlosen Gemeinschaft.
Zu dieser Gruppe stieß dann drei Monate später die Kommune 2, die bereits mit ihren eigenen Kindern den Widerspruch zwischen staatlicher Kindergartenerziehung und ihrem kollektiven Zusammenleben erfahren hatten.
Wichtige Punkte auf denen bei der antiautoritären Erziehung Wert gelegt wurde waren, Kinder zu nichts zwingen und sie das machen lassen was ihnen Spaß macht. Sie wurden in den Kinderläden, wie auch zu Hause ohne jeglichen Zwang „erzogen“.
Kinderläden hatten und haben auch heute noch das Ziel, die geistig-sinnlichen Fähigkeiten des Kindes und die schöpferische Fantasie der Kinder zu entwickeln. Vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien ermöglichen sie eine Förderung.
c) Allgemeine Vorstellungen und Ziele
Die antiautoritäre Erziehung versucht ohne Triebunterdrückung und Repression (Unterdrückung) auszukommen und selbstbewusste, kritische, nicht aggressive Persönlichkeiten heranzubilden, d.h. die Eltern haben versuchten, nicht mit Verbot oder Strafen auf die Lebensäußerungen der Kinder einzuwirken und sie nicht mit Regeln der Gesellschaft konfrontieren, da Strafen in ihren Augen zwar davon abhalten etwas Unrechtes zu tun, die Kinder jedoch nicht zu richtigem Handeln erziehen.
Die Kinder hatten auf vielen Gebieten größeren Freiheitsspielraum als Kinder einer bürgerlichen Famile und man versuchte sie auch nicht mit gekauftem Spielzeug oder Geschichtenerzählen abzulenken, sondern ohne Beeinflussung von außen spielen zu lassen.
Die antiautoritäre Erziehung geht von der Psychoanalyse Freuds von 1925 aus, der die Triebunterdrückung und den nichtbegründeten Gehorsamszwang in der Erziehung der Kinder als Fehler kritisierte, da sie zu neurotischen und autoritären Persönlichkeitsstrukturen führen. Es kann zu schlechten Eigenschaften wie Kritiklosigkeit, Unterwürfigkeit und Aggressivität führen.
Das Ziel der antiautoritären Erziehung ist, wie schon beschrieben, die Abschaffung des autoritären Verhaltens vom Erzieher gegenüber dem Kind, damit sich das Kind frei entfalten kann und ohne frühkindliche Komplexe heranwachsen kann.
d) Begründer der antiautoritären Erziehung
Alexander Sutherland Neill (* 17. Oktober 1883 in Schottland, † 23. September 1973)
Neill wuchs unter harter Kontrolle und Schläge seines Vaters auf. Er wurde Lehrer und unterrichtete an verschiedenen Schulen, wobei er immer auf das Schlagen der Schüler verzichtete, da es für ihn nicht der richtige Weg zur Erziehung von Kindern war. Er kann als psychoanalytischer Pädagoge eingestuft werden, da er seine pädagogische Idee stets mit der Psychoanalyse in Verbindung brachte und lange Zeit psychoanalytische Experimente betrieb.
1924 gründete er die Schule „Summerhill“ in England, wo er seine eigene Art der Erziehung und Wissensvermittlung vertrat und unterrichtete.
In Summerhill wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder nicht dazu gezwungen werden, zur Schule zu gehen. Sei sollen immer selbst das Recht zu haben, entscheiden zu können, was wichtig für sie ist und was nicht. Die Kinder können im Grunde genommen machen was sie wollen, da sie ja nicht gezwungen sind, in den Unterricht zu. Jedoch haben ja Schüler, die nichts lernen möchten, an einer Schule nichts zu suchen und durch dieses System bemerken Lehrer gleich, welche Schüler Lust an Bildung haben und welche nicht und können so Auslese betreiben.
Die Kinder bekommen selten Strafen, wenn sie etwas angestellt haben, da die Betreuer der Meinung sind, dass man mit Strafen oder auch Verboten bei Kindern nichts erreicht. Dadurch wären die Dinge, die man ihnen verbietet noch interessanter und verlockender.
In Summerhill haben die Kinder die Macht. Sie haben, wie in einem demokratischen System, das Recht, alles selbst zu entscheiden, außer Neueinstellungen von Lehrern oder Gehaltsbesprechungen. Diese werden vom Rektor bzw. Rektorin vorgenommen. Die Schüler haben ein sogenanntes Tribunal vor das sie Schüler wie Lehrer stellen können, falls es Streit gibt. Die beschlossenen „Gesetze“ die in den Versammlungen von Schülern beschlossen werden, müssen auch von Lehrern befolgt werden.
In Summerhill möchte man die Kinder zu freien, kritischen und selbstbewussten Individuen erziehen. Außerdem sollen die Kinder sich gegenüber ihren Mitmenschen freundlich verhalten.
Neills wichtigstes, auch in Deutsch erschienenes, Buch war "Summerhill - A Radical Approach to Child Rearing" (Deutsche Erstausgabe 1965 "Erziehung in Summerhill - das revolutionäre Beispiel einer freien Schule" im Sczesny-Verlag München), das sich mit der antiautoritären Erziehung beschäftigte, gab der 68er Bewegung den Anstoß zur antiautoritären Erziehung. Besonders die Kinder der Kommunen wurden nach diesem Prinzip „erzogen“
In der Gegenwart steht „Summerhill“ oft vor Kritik, doch gewann die Schule ihren letzten Prozess und muss die Schule nicht schließen. Nach dem Tod Neill's führte seine Tochter Zoe die Arbeit fort.
e) Vor- und Nachteile der antiautoritären Erziehung
Die Nachteile dieser Art der Erziehung liegen klar auf der Hand. Die Kinder werden von ihren Eltern alleine gelassen und sind auf sich selbst angewiesen. Das kann zu Neurosen führen, die sich meistens erst im Erwachsenalter zeigen und man eben die Schäden dieser Art der Erziehung erst sieht, wenn es schon zu spät ist. Auf der anderen Seite wird natürlich damit argumentiert, den Kindern mehr Freiheit zu lassen, damit sie sich selbst entwickeln können. Das behaupten meistens die Eltern, die aufgrund ihrer eigenen, zu ihrer Zeit, sehr harten Erziehung durch Schläge, Regeln, Verbote und natürlich den Krieg keine wirkliche Kindheit hatten, bzw. diese schon sehr früh endete. Sie möchten ihren eigenen Kindern das geben, was sie selbst nie gehabt haben doch vergessen dabei, dass Kinder nicht nur von selbst lernen moralisch zu handeln, sondern dass sie in jungen Jahren jemanden brauchen, der ihnen erklärt, was richtig und was falsch ist. Es ist ein Prozess der Radikalisierung der stattfand. Die Generation, die während des Zweiten Weltkrieges geboren ist, wurde sehr streng und autoritär erzogen. Diese heranwachsende Generation wollte sich von dieser „faschistischen Erziehung“ wie sie es nannten, befreien, indem sie ihre eigenen Kinder nach einem genau entgegengesetzten Muster erzogen. Ein weiterer Vorteil der Erziehung war, dass die Frau nun auch die Chance erhielt Karriere zu machen, allerdings ist dies natürlich kein Vorteil für das Kind, sondern nur für deren Eltern.
II. Emanzipation
a) Emanzipation der Frauen (Feminismus)

1) Definition:
Feminismus ist die Bezeichnung für die Theorie der Frauenbewegung. Sie richtete sich gegen die gesellschaftliche Dominanz der Männer, für die Gleichberechtigung der Frauen. Unter Feminismus im weiteren Sinne werden Freiheits- und Gleichheitsbestrebungen von Frauen, das Vertreten ihrer Interessen und Recht, verstanden. Der Feminismus wird in der 68er Bewegung in den USA und Westeuropa wieder aufgegriffen. Feministische Artikel oder Bücher, in denen es um die Aufarbeitung von Frauengeschichten oder von Frauen betreffenden Ereignissen geht, entstanden in dem Jahr 1968.
2) Vergangenheit und politischer Hintergrund
In der Zeit des Ersten Weltkrieges wurden die Frauen durch die wirtschaftliche Notwendigkeit und die sozialen Umwälzungen immer mehr in die Politik und die Gesellschaft integriert. Besonders Rosa Luxemburg war eine führende Persönlichkeit in der Politik des damaligen Deutschlands, auch wenn sie weniger für Frauenrechte eintrat, sondern sich mehr der kommunistischen Seite verschrieben hatte. Trotzdem war sie für die damaligen Frauen ein Vorbild und gab trotz der bestehenden Chancenungleichheiten der Frau gegenüber dem Mann nicht auf. Jedoch wurde die Frau durch das Nazi-Regime wieder in ihre traditionelle Rolle als Mutter und Gattin des Mannes gedrängt und musste auf Gleichberechtigung weiterhin verzichten. Erst mit der 68er Bewegung traten die Frauenbewegungen wieder auf und versuchten sich ihr Recht zu verschaffen.

3) Ziele
Die Bewegung der Frauen versuchte einerseits einen Strukturwandel in der Gesellschaft zu erzwingen, um sich selbst und andere Rassen gleichzustellen. Außerdem traten sie gegen die Diskriminierung der Frau, gegen sexuelle Ausbeutung und Abtreibungsbeschränkungen ein. Die Frauenbewegung verlangte Anerkennung, Sicherung, Schutz und Ausgestaltung der Frauenarbeit für alle Frauen. Sie bemühten sich auch um die Neugestaltung des Frauenstudiums und wollte die traditionelle Rolle der Frau brechen, denn Frauen sollten das gleiche Recht haben nach Karierre zu streben, wie Männer. Sie bemühten sich auch um die Ausgestaltung besonderer Frauenbildungsanstalten.

4) Bewegungen
Man unterscheidet in der Frauenbewegund in zwei unterschiedliche Bewegungen, die bürgerliche- und die proletarische Frauenbewegung. Die bürgerliche Frauenbewegung forderte das Recht auf Ausbildung, freie Berufswahl und Recht auf Universitätsplätze doch gab es kaum Forderungen nach politischen Rechten oder Frauenwahlrecht. Bei der proletarischen Frauenbewegung sah das schon anders aus. Sie hatten das Ziel auf volle, wirtschaftlich, soziale und politische Gleichberechtigung der Frau und vor allem wollten sie das Wahlrecht, um aktiv an der Regierung mitzubestimmen.
In Berlin bildete sich 1968 der „Aktionsrat zur Befreiung der Frauen“ und in Frankfurt/Main der „Weiberrat“. Sie wollten die geschlechtsspezifischen Unterschiede endgültig aufheben. Doch die Männer waren nicht bereit diese Rollenveränderung anzunehmen. Daraufhin kam es zur ersten großen Demonstration der Frauenbewegung, Die Abtreibungskampagne, bei der die Streichung des Paragraphen 218 (Verbot des Schwangerschaftsabbruchs) angestrebt wurde.

5) Selbsterfahrungsgruppen
Daraufhin gründeten die Frauen viele eigene Vereine und organisierten Treffen. So auch bestimmte Selbsterfahrungsgruppen, um festzustellen, von welchen Unterdrückungsmechanismen die Frauen betroffen sind. Frauen treffen sich in sogenannten bewußtseinserhöhende- und Quatschgruppen zusammen, um über sich zu berichten. Vor allem über persönliche Erfahrungen, Kindheitserinnerungen und die eigenen Probleme. Die Selbsterfahrungsgruppen haben sehr vielen Frauen geholfen, sich von der Ideologie, sie seien minderwertig, zu befreien und aus ihrer Einsamkeit herauszukommen und zu erkennen, dass ihre Probleme die Probleme vieler Frauen sind, dadurch schloss man sich zusammen und kämpfte weiter für die Gleichberechtigung der Frau.

6) Öffentlichkeitsarbeit
Um die gesellschaftlichen Vorurteile wirksam zu bekämpfen, war öffentliche Diskussion nötig. Die Frauen mussten also irgendwie auf sich aufmerksam machen und zwar nicht nur durch Demonstrationen, sondern auch durch Bekanntmachung in den Medien.
Doch das Problem war, dass der gesamte Medienbetrieb in männlicher Hand war, die "meinungsbildende Branche" von Männern dominiert wurde. Die Möglichkeiten der Frauen waren in dieser Branche deutlich begrenzt.
Also gründeten Frauen eigene Zeitschriften, Frauenverlage, Frauenbuchhandlungen, Frauenkneipen, sie machten Frauenfilme und Frauenplatten, gründeten Frauenrockbands und schrieben Frauenbücher, die Bereiche darstellten die sehr vielen Frauen der Welt verschlossen waren. Dabei leistete die deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer erhebliche Vorarbeit. Sie hatte den Ruf einer Feministin, aufgrund ihrer vielen feministischen Artikel und Bücher. Sie war außerdem die Herausgeberin des, alle zwei Monate erscheinenden, Gemeindebriefs „Emma“, den sie 1977 dann als Zeitschrift herausbrachte.
Sie ist die erste, die sich in die harte Konkurrenz des Medienmarktes begab. Das war möglich, weil Alice Schwarzer von den Honoraren ihres erfolgreichen Buches "Der kleine Unterschied und seine großen Folgen" ,für die Zeitschrift Zweidrittel beisteuerte. Das andere Drittel stammte von Frauen "aus der Bewegung".
Ihr Ziel war es gegen die Erniedrigung und Benachteiligung von Frauen und Unterdrückung zu kämpfen.
In "Emma" geht es um die Realität ganz normaler Frauen, um die psychischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Interessen von Frauen. Es ist eine Zeitschrift, die die weiblichen Bedürfnisse aufzeigt und ihnen Mut macht weiterhin für ihre Rechte einzustehen.
b) Emanzipation der afroamerikanischen Bevölkerung

1) Vergangenheit
Seit dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs 1864 war die Sklaverei in den USA zwar abgeschafft, dennoch blieben die Afroamerikaner, vor allem in den Südstaaten der USA, weiterhin unterdrückt. Von vielen dortigen öffentlichen Einrichtungen wie höheren Schulen und Universitäten wurden sie ausgegrenzt. Die Wahrnehmung der amerikanischen Bürgerrechte wurde ihnen erschwert oder gar verwehrt. Immer wieder kam es zu gewaltsamen und nicht selten tödlichen Übergriffen des rassistischen Ku Klux Klan gegen afroamerikanische Bürger, oft ohne, dass solche Übergriffe juristisch verfolgt wurden. Es gab spezielle Restaurants in denen nur weiße Bürger gehen durften und sogar auf öffentlichen Toiletten gab es diese Rassentrennung. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln durften afroamerikanische Bürger zwar fahren, jedoch mussten sie sich in die hinteren Reihen setzen und mussten aufstehen sobald ein weißer Bürger diesen Platz für sich beanspruchte.

2) Rosa Parks
Als sich die afroamerikanische Rosa Parks am 1. Dezember 1955 weigerte ihren Sitzplatz für einen weißen, männlichen Fahrgast zu räumen wurde die Polizei verständigt und sie wurde wegen „Störung der öffentlichen Ruhe“ verhaftet. Dieser zivile Ungehorsam löste den „Montgomery Bus Boycott“ aus, der als Anfang der Afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung stand. Dieser Bus-Boykott wurde von dem Baptist-Priester Martin Luther King angeführt und ging über ein Jahr bis das Bundesgericht in Alabama das „Rassentrennungsgesetz in öffentlichen Verkehrsmitteln“ für Gesetzeswidrig erklärte.
3) Malcolm X und die „Black Muslims“
Die religiöse Gemeinschaft fordert die strikte Einhaltung des islamischen Verhaltenskodexes, der den Verzicht auf bestimmte Speisen sowie westliche Kleidung vorschreibt und die zwischenmenschlichen Beziehungen regelt. Auch gilt es religiöse Rituale wie das fünfmalige Gebet pro Tag zu beachten.
Malcolm X, eigentlich Malcolm Little, schloss sich 1949 den Black Muslims an. wurde zu einem der einflußreichsten Wortführer dieser Bewegung. Er brauchte lange, bis er die Falschheit ihrer Lehren erkannte und einsah, daß er sich in Elijah Muhammad, dem Führer der Sekte, einem gewissenlosen Lügner angeschlossen hatte. Erst 1964 konnte er sich von dieser Bewegung lösen. Während King für gewaltlosen zivilen Ungehorsam und für eine gleichberechtigte Integration der afroamerikanischen Bevölkerung plädierte, vertrat Malcolm X eine viel militantere Position. Malcolm X hatte eine sehr konservative Einstellung gegenüber Frauen. Für ihn sollten sie nur im Haus bleiben und auch außerhalb nur vermummt sein. Gegenüber Weißen hatte er keine so drastische Einstellung. "Der weiße Mann", erklärte er, sei "nicht von Grund auf böse, sondern die amerikanische rassistische Gesellschaft beeinflusst ihn, schlecht zu handeln. Die Gesellschaft hat eine Psychologie hervorgerufen und genährt, die das niederste und schlechteste im Menschen hervorbringt."
Am 4. Dezember 1963 wurde Malcolm X von der Nation of Islam suspendiert. Ausgelöst wird dieser Rausschmiss durch Reden, in denen Malcolm X immer weniger auf religiöse Themen Bezug nahm, sondern vielmehr die politischen und sozialen Probleme der AfroamerikanerInnen thematisierte. Persönliche Konkurrenz und divergierende politische Ansichten zu Elijah Muhammed führten dazu, dass seine Reden immer seltener in der NOI-Zeitung Muhammed Speaks abgedruckt und seine Aktivitäten ab Ende 1962 sogar komplett verschwiegen wurden.
In seinem letzten Lebensjahr versuchte Malcolm X mit Hilfe der OAAU den Zusammenhang von globalem Imperialismus, rassistischer Diskriminierung und sozialer Ungleichheit hervorzueben und kooperierte dabei mit Gruppen unterschiedlichster politischer Richtung, die nur das Ziel verband, die bestehende Gesellschaft für die Gleichberechtigung zu verändern: "Meiner Meinung nach", begründete er diese neue Bündnispolitik, "lebt die junge Generation der Weißen, Schwarzen, Braunen und aller anderen Hautfarben in einer Zeit des Extremismus, einer Zeit der Revolution, einer Zeit, wo etwas verändert werden muss. Ich werde mich jedem anschließen, egal welche Hautfarbe Du hast, solange Du diese miserablen Lebensumstände, die auf dieser Welt existieren, verändern willst."
Am 21. Februar 1965 wurde er während einer Rede im New Yorker Audubon Ballroom von Anhängern der NOI erschossen.
4) Martin Luther King und die “Southern Christian Leadership Conference (SCLC)”
Martin Luther King wurde am 15. Januar 1929 in Atlanta, im Bundesstaat Georgia, geboren. Er entstammte aus einer Familie von Baptistenpfarrern und besuchte das theologische Seminar in Chester (Pennsylvania). Er interessierte sich sehr für die Philosophie von Mahatma Gandhi. Es war die Philosophie des gewaltlosen Widerstandes, die er sein Leben lang befolgte.
Er war Präsident der „Southern Christian Leadership Conference“ (SCLC) und führte, nach der Verhaftung von Rosa Parks, den „Montgomery-Bus-Boycott“ durch.
1960 wechselte er von der Stelle als Pastor in Montgomery zu seinem Vater nach Atlanta als Kopastor an der Ebenzer Baptist Church. Er wurde immer engagierter und organisierte zahlreiche Aktionen für die Wahlbeteiligung der Schwarzen und gegen Rassentrennung. Während dieser Zeit wurde er trotz des gewaltlosen Widerstandes mehrmals festgenommen. Am 28.8.1963 hielt er seine berühmte Rede "I Have a Dream" und bekam 1964 den Friedensnobelpreis. Am 2.6.1964 unterzeichnete Präsident Johnson das Bürgerrechtsgesetz, das die Rassentrennung endgültig untersagte. Damit hatte Martin Luther King sein Ziel erreicht. Am 4.4.1968 wurde Martin Luther King von dem rechtsradikalen James Earl Ray erschossen. Dieser wurde ein Jahr später zu 99 Jahren Zuchthaus verurteilt.
5) Huey Percy Newton und die „Black Panther Party“
Die Black Panther Party war eine progressive politische Organisation, die in vorderster Front einer der stärksten Bewegungen für soziale Veränderungen in den Vereinigten Staaten seit der Revolution von 1776 und dem Bürgerkrieg, der dynamischen ära der sechziger Jahren, stand. Sie ist die einzige schwarze Organisation in der ganzen Geschichte des schwarzen Widerstands gegen Sklaverei und Unterdrückung in den Vereinigten Staaten, die bewaffnet war und ein revolutionäres Programm propagierte, und sie repräsentiert den letzten großen Aufstand der schwarzen Massen für Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit. Wie schon gesagt wurde die Black Panther Party in den sechziger Jahren wieder ins Leben gerufen von Huey Percy Newton.
Newton kam 1942 in Oak Grove, im amerikanischen Bundesstaat Louisiana, auf die Welt und wuchs in Oakland (Kalifornien) auf. Auf dem Merrit College gründete er 1966 zusammen mit Bobby Seale die Black Panther Party. Diese entstand auf Grund der Brutalität und Rassismus der Polizei. Während der 60er Jahre zählten die Panther 2000 Mitglieder in verschiedenen Städten.
Die „Black Panther“ sahen sich mit ihrem ebenfalls reklamierten Recht auf Selbstverteidigung und mit ihrer Anklage des US-amerikanischen Rassismus in unmittelbarer Nachfolge von Malcolm X und als Bewahrer seines intellektuellen Vermächtnisses. Das FBI definierte die Black Panther Party als eine Gruppe kommunistischer Gesetzesbrecher, die die Regierung stürzen wollte. Die Aufgabe des FBI war es nun, die Black Panther Party bis 1969 zu liquidieren. Tatsächlich wurden im Januar 1969 zwei Parteiführer der südkalifornischen Abteilung von bezahlten Mördern des FBI ausgelöscht. Dies war der Anfang einer großen Mordwelle gegen die Black Panther. Trotz den zahlreichen Angriffen verfolgten die Panther weiterhin ihr Ziel. Sie richteten Überlebensprogramme (z.B. kostenlose Lebensmittel, kostenlose Klamotten, Schul- und Bildungsprogramme, Seniorentransporte, Rechtshilfeprogramme) ein. Die Freiheit für Huey - Bewegung ging weiter und man erreichte nach vielen Verfahren den Freispruch 1970. Vor dem Gericht feierten tausende Menschen. 1974 ging Huey freiwillig ins Exil nach Kuba, da er eines Mordes an einer jungen Prostituierten angeklagt wurde. Als er zurück kehrte waren die Black Panther stark und aktiv. 1977 setzte das FBI die Angriffe fort und am Ende des Jahrzehnts löste sich die Partei langsam auf. Huey P. Newton starb 1989.
c) Emanzipation von Schwulen und Lesben

1) Vergangenheit
In der Vergangenheit (also vor der Schwulen- und Lesbenbewegung der 60er Jahre) war Homosexualität verboten und wurde bestraft. Vor allem zur Zeit des Dritten Reiches aber auch zur Zeit Wilhelms I. und II. von Preußen wurde Homosexualität hart bestraft. Ein Lichtblick kam für sie auf, als die Regierung der Weimarer Republik über die Verabschiedung eines Gesetzes zur Akzeptanz von Homosexuellen und Abschaffung der Strafen gegen Homosexualität beriet. Doch leider kam die Regierung nicht mehr dazu dieses Gesetz zu verabschieden, denn Hitler riss die Macht an sich und betrachtete Minderheiten der Bevölkerung, wozu auch sexuelle Minderheiten gehörten, als Abfall der Gesellschaft und ließ sie in Konzentrationslager deportieren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg setzen sich Homosexuelle wieder verstärkt für die Akzeptanz ihrer sexuellen Orientierung in der heterosexuellen Gesellschaft ein. Doch durch den Stonewall-Aufstand veränderte sich die Lage.

2) Bewegungen
Am 27. Juni 1969 fand eine Razzia in der Szene-Bar "Stonewall Inn", eine Szene-Bar für Homosexuelle in der Christopher-Street, New York, die an diesem Abend auch von zahlreichen Transvestiten und Drag Queens besucht war, statt. Die Besucher des "Stonewall Inn" ließen sich das Vorgehen der Polizei nicht gefallen und die Polizisten wurden vertrieben. Die Ereignisse führten zu einer breiten Solidarisierung im New Yorker Schwulenviertel und auch in den Folgetagen wurde gegen den inzwischen verstärkten Polizeitruppen erfolgreich Widerstand geleistet. Erst nach fünf Tagen beruhigte sich die Situation. Stonewall bedeutete eine Neuorientierung in der Schwulenbewegung: Während es bis dahin um die Entkriminalisierung von Schwulen und Lesben ging und darum, für Toleranz bei der heterosexuellen Bevölkerungsmehrheit zu werben, steht nach Stonewall eine andere Einstellung im Vordergrund: Schwule, Lesben, und Transgender können stolz auf sich selbst, ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität und ihren Lebensstil sein und diesen Stolz (gay pride) auch öffentlich machen.
Nach dem Stonewall-Aufstand bildete sich 1969 die „Gay Liberation Front“ (GLG), die als erste Organisation, bereit war, in offener Konfrontation für die Befreiung von Schwulen und Lesben einzutreten. Außerdem markierte die GLF und der ihr vorausgegangene Stonewall-Aufstand eine völlig neue Qualität. Mit der Sichtbarmachung von Lesben und Schwulen legte sie eine Grundlage für alle späteren Liberalisierungen, obwohl ihre Ziele über die Integration einer Minderheit weit hinausgingen.
In Deutschland gilt die Uraufführung des Films Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt (BRD 1970, Regie: Rosa von Praunheim, Text: Martin Dannecker) bei den Berliner Filmfestspielen 1971 als Initialzünder der Schwulenbewegung. Noch im selben Jahr gründeten sich die Homosexuelle Aktion Westberlin (HAW) und die Rote Zelle Schwul (ROTZSCHWUL) in Frankfurt. 1972 wurde in Münster die erste Schwulendemo in der Geschichte der Bundesrepublik durchgeführt.
1973/74 kam es zu einer wichtigen Strategiediskussion in der Schwulenbewegung, dem so genannten Tuntenstreit. Der Konflikt brach beim Pfingsttreffen 1973 in Westberlin aus. Als bei der Abschlussdemonstration mit über 700 TeilnehmerInnen die aus Frankreich und Italien angereisten Schwulen in Frauenkleidern auftraten, kam es zum Eklat, der sich schließlich zur HAW-internen Strategiedebatte ausweitete. Ergebnis war die Spaltung in einen angeblich "integrationistischen" Flügel aus orthodoxen Marxisten und der radikalen Fraktion der Feministen.
Durch diese Bewegungen und den Mut dieser Menschen für Überzeugung Einzustehen hat sich das Leben für Homosexuelle Menschen in der heutigen Zeit sehr gebessert. Es gab zwar in den 80er Jahren noch eine Krise wegen der Immunschwäche AIDS doch man wird im heutigen Deutschland nich mehr bestraft, weil man einer sexuellen Minderheit angehört. Es gibt zwar immer noch viele Menschen, die das anders sehen aber auch diese werden vielleicht irgendwann verstehen, dass es, durch die Vorarbeiten der Bewegungen in den 60ern, heutzutage „normal“ geworden ist, schwul oder lesbisch zu sein und das man sich dessen nicht schämen, sondern seine Gesinnung ausleben sollte.
III. Quellenangabe
Zu I.
a)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommune_1
http://www.kirchegt.de/infothek/Antiautoritaere_Erziehung.html
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Erziehungsfragen/s_1720.html
http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/wg.htm
b)
http://www.unet.univie.ac.at/~a9709070/grundrisse03/3_68erBewegungTeil1.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderladen
http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/wg.htm
c)
ohne Quellen bearbeitet
d)
http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Sutherland_Neill
http://de.wikipedia.org/wiki/Summerhill
e)
ohne Quellen bearbeitet
Zu II.
a)
Lexikon der Fremdwörter (Serges Medien)
http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/feminism.htm (Geschichte- Projekt von Nicole Hämmerle, 8r1)
http://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_Luxemburg
http://www2.hu-berlin.de/sexology/ATLAS_DE/html/die_frauenbewegung_in_deutschl.html
http://www.aliceschwarzer.de/
b)
http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/cvright.htm
http://www.dadalos-d.org/deutsch/Vorbilder/Vorbilder/mlk/hintergrund.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_Parks
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_King
http://www.heiligenlexikon.de/index.htm?BiographienM/Martin_Luther_King.htm
http://www.sav-online.de/xebene2/programm/antifa/malcolmx/Malcolm_X.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Malcolm_X
http://www.mumia.de/doc/background/bpp/bpp000.html
http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/biogr2.htm
c)
http://gigi.x-berg.de/texte/homophile
http://lexikon.freenet.de/Stonewall
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwulenbewegung
Inhalt
Die Datei beruht auf dem Roman von Zoe Jenny "Das Blütenstaubzimmer" und beinhaltet jedoch mehr geschichtliches Hintergrundwissen und stellt grundsätzlich keine Interpretation dar. In dieser Arbeit findest du eine Übersicht über die wichtigsten Arten der Emanzipationsbewegungen in den 60-er und 70-er jahren und ausführliche Informationen über die Kommunen und die antiautoritäre Erziehung in Deutschland!
Quellenangaben findest du am letzten Blatt dieser Arbeit. (4089 Wörter)
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