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Referat: Wilde, Oscar - Das Gespenst von Canterville - ein typisches Werk des Ästhetizismus

Alles zu Werke

Oscar Wilde, Das Gespenst von Canterville



Der Autor, Oscar Wilde

Oscar Wilde, eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde, wurde am 16.10.1854 in Dublin geboren und studierte dort am Trinity College und in Oxford die klassische Philologie. Philologie kommt aus dem griechischen und ist die Wissenschaft von der Sprache und Literatur, aber auch von der Kultur eines Volkes, wobei man mit der klassischen Philologie die griechische und römische Philologie meint. Schon während dieser Zeit errang Wilde für sein Gedicht Ravenna 1878 den begehrten Newdigate - Preis.

Wilde gilt als bedeutendster Vertreter des Ästhetizismus in England. Ästhetizismus ist eine vorwiegend an der Kunst orientierte Lebenshaltung und Weltanschauung, die in ihrer überfeinerten Einseitigkeit der Wirklichkeit nicht gerecht wird und alle außerkünstlichen Bedingungen auflöst. Durch den Einfluss des Ästhetizismus hatte er dafür typische Merkmale wie lange Haare, samtenen Kniebundhosen und erlesene Kunstobjekte verschiedenster Provinzen adoptiert.
Nach einer Reise durch Südeuropa hat er seine schriftstellerischen und philosophischen Fähigkeiten entfaltet und setzte sich 1879 in London nieder. Seine Exzentrik wurde schnell zur Zielscheibe des Spottes in einer Zeitschrift und sogar in einer komischen Oper der Lächerlichkeit preisgegeben. Andererseits machte er sich in Literatenkreisen einen Namen als Konversationsgenie, das durch Scharfsinn und pointierten Witz glänzte. Er war Verleger einer feministischen Zeitschrift, wo er sich für die Frauenemanzipation einsetzte. 1884 heiratete er Constance Lloyd. Der Wohlstand seiner Ehegattin versetzte ihn wirtschaftlich in die Lage sich ausschließlich seiner schriftstellerischen Arbeit zu widmen. Er machte sich einen Namen als Erzähler und Dramatiker, z. B. durch seinen Roman "Das Bildnis des Dorian Gray" (1890) oder "Ein idealer Gatte" (1899). Durch den Erfolg seiner Werke, aber mehr noch durch seine persönlichen Qualitäten, wurde Wilde zu einer zentralen Figur des Londoner Gesellschaftslebens. 1895, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, geriet er durch einen Sensationsprozess ins soziale Abseits. Anlass war seine homosexuelle Beziehung zu dem jungen Lord Alfred Douglas, dessen Vater ihn wegen "Sodomie" verklagte. Das Gericht befand Wilde auch in einem Wiederaufnahmeverfahren im Mai 1895 für schuldig und verurteilte ihn zu zwei Jahren Zuchthaus. Während seiner Haft verfasste Wilde die Lebensbeichte De Profundis (Auszüge 1905 erschienen, vollständig erst 1949), eine im Großen und Ganzen aufrichtige, streckenweise sentimentale Bilanz. Die unmenschlichen Haftbedingungen und seine tiefe Verzweiflung schilderte Wilde in The Ballad of Reading Gaol (1898; Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading). Dieses Werk, das er kurz nach seiner Entlassung in Frankreich schrieb und in England anonym veröffentlichte, ist vielleicht das beeindruckendste seiner Gedichte. Der Ausgang des Verfahrens bedeutete Wildes finanziellen und gesellschaftlichen Ruin sowie letztlich seinen psychischen Zusammenbruch. Nach seiner Entlassung emigrierte er nach Paris, wo er am 30.11.1900 an einer Hirnhautentzündung starb. Kurz vor seinem Tod tritt er zum Katholizismus über.

The Canterville Ghost, 1987, unterzog er in poetischer Verkleidung sozialen Konventionen einer pointiert – kritischen Betrachtung. Sein bedeutendstes Prosawerk war der Roman The Picture of Dorian Gray (1890; Das Bildnis des Dorian Gray).

Inhaltsangabe

In der Erzählung, „Das Gespenst von Canterville“ von Oscar Wilde, geht es um eine amerikanische Familie Namens Otis, die nach England gezogen ist und ein Schloss samt Gespenst, von dem verstorbenen Sir Simon, gekauft hat.

Doch die amerikanische Botschafterfamilie Otis lässt sich von dem Gespenst nicht abschrecken und zieht mit ihren drei Söhnen und der 15-jährigen Tochter Virginia im Schloss ein. Dabei kommt die Familie Otis mit dem Gespenst besser klar, als der arme Geist, der plötzlich erkennen muss, dass sich keiner mehr vor ihm fürchtet, denn die Familie glaubt keineswegs an Geister und die Schilderungen des früheren Besitzers Lord Canterville. Schon am ersten Abend macht sich das Gespenst bemerkbar und versucht erfolglos, der Familie einen Schrecken einzujagen. Im Gegenteil! Besonders die Zwillinge spielen ihm Streiche und setzen seiner Moral heftig zu so, dass das Gespenst angst vor diesen Jungen hat und sich nicht mehr aus seiner Kammer heraus traut. Aber die Tochter des Hauses, die junge Virginia, hat Erbamen mit dem Gespenst und versucht es von seinem grausamen Fluch zu erlösen.

Personencharakteristik

Das Gespenst:

Es ist der Geist von Sir Simon, der in dem Schloss spukt, da er seine Frau ermordet hat und somit einem Fluch erliegt. Es werden viele Taten von ihm geschildert und viele Todesfälle, die durch ihn wiederfahren sind. Der Geist bildet sich durchaus etwas auf die Taten ein und muss demzufolge einmal sehr schreckeneinflößend gewesen sein. Daher ist seine Beschreibung in der Gegenwart mehr als überraschend. Sie steht im totalen Gegensatz zu den unheimlichen Schreckenstaten der Vergangenheit. Nach dem Einzug der Otis-Familie auf Schloss Canterville hat das Gespenst all seine Macht verloren, denn die ganze Familie glaubt nicht an Gespenster. Das Gespenst wird sogar zum Opfer der Zwillinge, denn sie spielen ihm andauernd streiche, bei welchen menschliche Züge bei dem Gespenst zu erkennen sind. Es verfällt z.B. in heftige Gefühlsausbrüche, gerät außer Atem oder schlürft sich sogar die Knie auf.

Virginia:

Miss Virginia E. Otis ist 15 Jahre alt und hat schöne, freie, blaue Augen, blondes Haar, geschmeidig und lieblich wie ein Rehkitz. Sie ist eine glänzende Reiterin und hat auf ihrem Pony ein Wettrennen gegen den alten Lord Bilton gewonnen. Der Herzog von Cheshire, Cecil, hat sogleich um ihre Hand angehalten, wurde jedoch von seinem Vormund zurück nach Eton geschickt. Als sie zufällig das Gespenst traf war sie erst schockiert, doch als sie mit ihm gesprochen hatte, hatte sie Mitleid mit ihm und versuchte es zu trösten. Sie ist zwar sauer auf es, dass es seine Frau umgebracht hat, doch sie möchte ihm trotzdem helfen. Obwohl sie angst vor dem Garten des Todes hatte, ist sie mit Sir Simon mitgegangen um ihn von dem Fluch zu erlösen. Mit Hilfe ihres wundervollen Mutes und ihrer Beherztheit hat sie hat es geschafft, doch was genau passierte erfährt man nicht. Virginia ist die einzige, die etwas darüber sagen könnte, jedoch nicht darüber reden möchte. Sie heiratet den Herzog von Cheshire und wird somit Herzogin und sie ziehen zusammen im Schloss Canterville ein.

Die Zwillinge:

Es sind die Dritten Kinder des amerikanischen Herzogs und der Herzogin. Sie wurden oft das Sternenbanner genannt, weil sie immer verhauen wurden. Es sind entzückende Buden, die einzigen wahren Republikaner in der Familie. Es sind heitere Schuljungen, die noch Unfug treiben. In ihrer Freizeit beschäftigten sie sich mit Lacrosse, Poker und anderen amerikanischen Nationalspielen. Die Zwillinge spielen auch eine wichtige Rolle, da sie dem Gespenst angst einjagen, so dass es sich nicht mehr aus seiner Kammer traut. Sie spielen dem armen Gespenst andauernd Streiche und machen es fertig. Als Virginia verschwindet waren die Zwillinge ganz betäubt und niedergeschlagen, denn sie hatten ihre Schwester sehr lieb. Sie vollführten sogar einen Kriegstanz als die Schwester wieder aufgetauscht ist.

Hauptaussage, Thema

Wilde benutzt die Fantastik um durch ihre ironische Darstellung den Kampf des Gespenstes um Identität und Anerkennung zu unterstreichen. Das Übernatürliche wird allerdings zu keinem Zeitpunkt ernst genommen. Wann immer das Gespenst einen Streich geplant hatte, mit welchem es seine Existenz beweisen wollte, um sich Respekt vor der Otis Familie zu verdienen, wird das Übernatürliche bloßgestellt. Das Gespenst ist also nur ein Mittel zum Zweck, denn die Geschichte handelt daher nicht von einem spukendem Schloss, sondern dem vergeblichen Kampf um Identität. Man erfährt auch, dass man Menschen nicht nur nach gut oder böse beurteilen kann, was man an der äußeren Erscheinung des Gespenstes sehen kann. Denn viele haben angst vor ihm, weil es z.B. seine Frau ermordet hat. Vielleicht will Wilde damit sagen, dass man selbst nie auf Urteile anderer hören, sondern sich ein eigenes Bild machen sollte. Vor allem, sollte man sich nicht von der Gesellschaft, in der man lebt, unterdrücken lassen. Wilde war die Meinung der höheren Gesellschaft sehr wichtig, doch obwohl er dazu gehören wollte, sah er ihre Unzulänglichkeit und hielt ihr durch seine Werke den Spiegel vor, jedoch nicht, um sie zu beleidigen, sondern zu amüsieren. Er vermittelte auch, dass es wichtig ist auch die grausamsten Fehler eines Mitmenschen verzeihen zu können, Mitgefühl zu zeigen und ohne Vorurteile mit viel Liebe und Verständnis auf ihn zuzugehen. Der Gesellschaftskonflikt spiel dabei auch eine wichtige Rolle, denn die aufgeklärten Menschen, der heutigen Zeit treffen auf verstaubte Mythen. Die Otis Familie nimmt das Gespenst nicht einen Augenblick wahr, Sir Simon versucht gegen diese Ignoranz anzugehen, was jedoch vergeblich ist. Die Zeit der Mythen und Sagen, der Feen und Geister ist längst vorbei. Das sagt folgender Spruch aus :

"Ich sehe nur, was ich sehe. Höre nur das, was ich höre - und glaube nur an das, was ich mit diesen Händen ergreifen kann!"

Historische Hintergründe

Zu den historischen Hintergründen gehört der Ästhetizismus. Der Ästhetizismus ist eine Lebenseinstellung oder Weltanschauung, die im Ästhetischen den höchsten Wert sieht und alle ethischen, Erkenntnis betreffenden und religiösen Sachverhalte aus ästhetischer Sicht beurteilen. Man betrachtet zum Beispiel nur die schönen Sachen des Lebens, insbesondere die Kunst. Zugleich vergisst man die Leiden, Hässlichkeiten und Widersprüche des Lebens. Dies wird dann zum Kennzeichen vieler moderner Dichtungen, z.B. Neuromantik, Impressionismus, der Dekadenz des Fin de siècle und in der Bewegung des L’art pour l’art.

Der andere historische Hintergrund ist, dass Wilde in der Zeit der Viktorianer gelebt hat. Viktoria war von 1837 bis 1901 die Königin von Groß Britannien und Irland. Die Viktorianer hatten konservative Moralvorstellungen, waren prüde und sehr Nationalbewusst. Die 2. Phase der Industrialisierung hat auch dazu beigetragen, denn sie war von relativ hohem Wohlstand geprägt, wirtschaftlicher Blüte und höchster imperialer Machtentfaltung, was wieder rum das Entstehen und die breite Akzeptanz des Ästhetizismus erklärt.



Eigene Meinung

Ich persönlich fand das Buch ganz gut, da es eine andere Art von Gespenstergeschichten ist. In dieser Geschichte gruselt man sich nicht vor dem Gespenst, sondern der Geist vor den Amerikanern. Außerdem ist es spannend geschrieben und Wilde stellt die Schwächen der Engländer und Amerikaner in lustiger Art und Weise dar.

Ich finde es aber nicht so gut, dass keine Erklärungen zum Ende der Geschichte gegeben werden. Virginia ist die einzige, die zur Aufklärung der Ereignisse beitragen könne, sich aber in Schweigen hüllt und keinem auch nur ein einziges Wort verrät.
Inhalt
Buchvorstellung über das Werk "Das Gespenst von Canterville@ von Oscar Wilde mit ausfuehrlicher Zusammenfassung und Interpretation.

Biografie des Autors
Einordnung seines Schaffens als Vertreter des Ästhetizimus
Romane und Gedichte
Zeit im Gefängnis
Das Gespenst von Canterville mit Inhaltsangabe und Hauptaussage
Charakteristik der Hauptpersonen
- das Gespenst
- Virginia
- die Zwillinge
historischer Hintergrund des Romans (1637 Wörter)
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