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Referat: Jugendstil

Alles zu Künstler und Künstlergruppen

Gestaltungsmittel: Material


Glas, Keramik, Stahl, Eisen
es waren fast alle Türen offen: Architektur, Malerei, Plastik,
Glaskunst, Literatur, Buchkunst
durch diese Vielfältigkeit gab es neue Ausdrucksformen
Natur (Inspirationsquelle)
Schönheit ist Zentral im Schaffen

Pflanzen und Tiere: Pflanzen:
geschwungene, fließende Linien

mit Pflanzen verziert Tiere:
Symbolik (Adler, Eule) aber auch von historischen Gestalten für bestimmte Tugenden und Ziele

Charakteristisch sind:
lineare, oft asymmetrische Ornamente floralen oder geometrischen Ursprungs
Neigung zu Verfremdungseffekten, so dass Phantasie und Sinnlichkeit in den Vordergrund gerückt wurden. Das Moment von Verklärung und Mystik ist aus dem Jugendstil nicht wegzudenken. So sind die dargestellten Frauen von fast engelhaftem,
überirdischem Wesen, häufig auf ein sinnliches Dasein reduziert. Die
junge, verführerische Frau wird zu einem Hauptmotiv, der Traum der
fast durchweg männlichen Künstler bestimmt die Darstellung.
In der ersten Zeit bis um 1900 waren geschwungene, der Natur entlehnte und abstrahierte Linien das typische Merkmal des Jugendstils, später überwogen geometrische Ornamente.
einen eigenen, höchst eleganten Stil. Grundform des Ornaments und eine Art Markenzeichen wurde das Quadrat.
schattenlose Gestalten mit eindrucksvoller Kontur
sparsame graphische Mittel
speziell bei Architektur
große Fenster und Bögen
lassen Licht eindringen
Säulen werden verziert
Skulpturen werden in Ornamente eingebaut
Ornamente bringen Bewegung, können wie ein Balkon wirken
Eindruck eines lebendigen Organismus (Antonio Gaudi)
Belle Jardinere Variety by Alfons Mucha
Inhalt
»Einheit von Kunst und Leben«

weiteres wesentliches Merkmal:
Kunst und Alltag zu verbinden
Kunst im Alltag erlebbar zu machen

Suche nach neuer Identität
von der Kunst durchdrungenes Leben, in dem alles, was sie umgibt, künstlerisch in Einklang gebracht werden sollte.
Deshalb richteten sie ihr Augenmerk vorrangig auf die angewandte
Kunst, die Dinge des täglichen Lebens, die nutzbar gemacht werden und

doch Kunst sein sollten. Wirkung:
nicht statisch
bewegt
verzichtet auf räumliche, plastische Wirkung

dynamisch
"...Zweck ist, an der Verschönerung des Lebens zu arbeiten, am Ganzen zu wirken und dem Ganzen zu dienen...Einheit von Kunst und Leben, wird Gegenstand unseres Hoffens...Wir wollen...eine neue Ehe zwischen Kunst und Leben, eine neue Weihe des Alltags, eine neue Einheit von Schönheit und Arbeit, von Schönheit und Wirklichkeit, eine neue Religion der Menschlichkeit...die dauernd auch in den kleinsten unserer Häuser und in den unruhigsten unserer Gassen, in unseren Gärten, in unseren Uferstraßen, an unseren niederen Schulen und Hochschulen, in unseren Werkstätten und in unseren Krankenhäusern Wohnung nehme...". Zitat vom tschechischem Kunstkritiker Frantisek Xaver Salda "der Wiederkehr der Schönheit auf Erden und dem Anbruch einer Ära sozialer Gerechtigkeit und menschlicher Würde" (Henry van de Velde: Zum neuen Stil).
Künstler dieser Epoche

Franz von Stuck
Maler 1863: 23. Februar: Franz Stuck wird in Tettenweis in Niederbayern als Sohn einer katholischen
Bauern- und Müllerfamilie geboren.
1869: Erste Karikaturen von Dorfbewohnern entstehen. 1871-1881: Ausbildung an der königlichen Kunstgewerbeschule in München.
1881-1885: Stuck studiert an der königlichen Akademie der Bildenden Künste in
München.
1882-1886: Er fertigt Illustrationen für mehrere Bücher aus dem Verlag Gerlach und
Schenk.
1887-1892: Stuck arbeitet als Karikaturist für die Münchner Zeitschrift "Fliegende
Blätter". 1889: Er beteiligt sich an der Ausstellung im Münchner Glaspalast. Sein Werk
"Wächter des
Paradieses" wird mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Er erhält ein
Preisgeld von 60.000,- Mark.
1892: Mitbegründer der "Münchener Secession". 1893: Ehrung mit einer Medaille auf der Weltausstellung in Chicago. Das Bild "Die Sünde" entsteht.
1895: Professor an der Münchener Akademie der Bildenden Künste. Stucks
Malklasse wird von Paul Klee, Wassily Kandinsky und anderen besucht.
Mitarbeit an den Zeitschriften PAN und Jugend 1898: Stuck läßt nach eigenen Entwürfen in München die Villa Stuck errichten, ein
Wohn- und Atelierhaus. Die gesamte Innendekoration, einschließlich der
Möbel, sowie die Ausstattung mit Gemälden und Plastiken gehen auf Stucks
Konzeption zurück.
1906: Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone
durch Prinzregent Luitpold von Bayern (1821-1912) und damit Adelung.
Stuck malt seine Version der "Salome".
1909: Die italienische Kritik feiert Stuck auf der Internationalen Kunstausstellung in
Venedig.
1914: Bau des von Stuck geplanten neuen Atelierhauses mit großem
Bildhaueratelier.
1917: Mitglied der Wiener Akademie der Künste.
1919: Während der Münchener Räterepublik ist Stuck für einige Tage Geisel der
revolutionären Rotgardisten.
Seine Kriegs- und Nachkriegserfahrungen spiegeln sich nicht in den Werken
dieser Zeit, wie in dem Gemälde und der Plastik "Faun und Nixe" (1918).
1920: Stuck lehnt die "modernsten Kunstrichtungen" ab. 1926: Mitglied der königlichen Akademie der Bildenden Künste in Stockholm.
1928: Ernennung zum Dr.-Ing. ehrenhalber durch die Technische Hochschule
München. 30. August: Franz von Stuck stirbt in München
Weitere Maler des Jugendstils
(1) Gustav Klimt
(2) Koloman (Kolo) Moser
(3) Otto Wagner
(4) Egon Schiele
(5) Henry van de Velde
Gustav Klimt geb. am 14.7.1862, gestorben am 6.2.1918 in Wien.
Gustav Klimt war Maler, Zeichner und als Graphiker.
Er war ein bedeutender Vertreter der Wiener Secession.
Von 1876-83 war er Schüler an der Wiener Kunstgewerbeschule.
Er arbeitete ab 1879 mit seinem Bruder, Ernst Klimt, und F. Matsche sen. zusammen. Zu dieser Zeit führte er dekorative oder von H. Makart beeinflusste Gemälde für öffentliche Gebäude aus. Klimt war Mitbegründer der Wiener Secession und bis zu seinem Austritt 1905 Präsident. Sein Stil änderte sich im Laufe der Jahre, der Stil zeichnete sich durch intensive Farbgebung, die häufige Verwendung von Goldgrund und ornamentale Flächengestaltung.
Er hatte eine einflussreiche Stellung im Kunst- und Kulturschaffen.
1902 schuf er den Beethoven-Fries für die Wiener Secession.
Als Bindeglied zwischen dem Historismus und den modernen Strömungen, z.B. der Kunst E. Schieles, kommt Klimt eine Schlüsselstellung in der österreichischen Kunstgeschichte zu.
Kolo Moser geb. am 30.3.1868, gestorben am 18.10.1918 in Wien.
Kolo Moser war Maler, Graphiker und Kunstgewerbler.
Er studierte an der Wiener Akademie und an der Wiener Kunstgewerbeschule. Außerdem war Mitbegründer der Wiener Secession. Ab 1899 war er Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule.
1903 gründete er die Wiener Wekstätte mit J. Hoffmann und übernahm dort die künstlerische Leitung.
Er arbeitete an den Zeitschriften „Ver Sacrum“, „Hohe Warte“ und „Der liebe Augustin“. 1905 trat er mit der Klimt-Gruppe aus der Wiener Secession aus.
Otto Wagner geb. am 13.7.1841, gestorben am 11.4.1918 in Wien.
Otto Wagner war Architekt und Kunsttheoretiker. Er studierte in Wein und in Berlin.
Ab 1884 war er Professor an der Wiener Akademie. Er war schon ab 1864 selbstständig tätig, stand später seinen Frühwerken kritisch gegenüber.
Er war auch, im späten 19. und frühen 20. Jh, als die überragende Architekturpersönlichkeit Wiens bekannt und verkörperte die Verbindung von Historismus und Moderne.
Bis in die 1890er Jahre bevorzugte er einen pathetischen bis üppig Renaissancehaften Ringstraßen-Stil und beteiligte sich an internationalen Wettbewerben. Dann wandte er sich von historistischen Idealen ab und der Erneuerung der Kunst zu, wobei er nicht die Kunst änderte, sondern die formale Gestaltung.
Mit seinen Werken bestimmte er die Architektur der Secession. Die Wohnbauten dieser Phase erlangten Weltruf.
(4) Egon Schiele geb. am 12.6.1918 in Tulln, gest. am 31.10.1918 in Wien.
Egon Schiele war Maler und Graphiker und einer der bedeutendsten
österreichischen Künstler des 20. Jh.
Er besuchte die Wiener Kunstakademie und beteiligte sich ab 1909 an
zahlreichen internationalen Ausstellungen. Breitere Anerkennung erhielt er jedoch erst kurz vor seinem Tod, durch eine Gemeinschaftsausstellung
in der Secession.
Er entwickelte vor allem durch den Einfluss der ostasiatischen Kunst
und G. Klimt einen unverwechselbaren Stil.
(5) Henry van de Velde geb. 1863, gestorben 1957 Henry van de Velde war Maler und unter anderem Maler und Architekt. Henry van de Velde war der Vorreiter und Denker des Jugendstils in Europa.
Als Maler, Zeichner, Architekt, Designer und Theoretiker trug er wesentlich zur
Propagierung von William Morrris' Ideen und zu den neuen Ansätzen des
Jugendstils bei. Außerdem wirkte er über die Zeit des Jugendstils hinaus auf
die Entwicklung der Moderne. Henry van de Velde studierte von 1881 bis 1884 Malerei an der Akademie von Antwerpen. 1889 schloß er sich der avantgardistischen Künstlergruppe „Les Vingt" an. Ab 1901 war er als künstlerischer Berater am Hof des Großherzogs Wilhelm Ernst in Weimar tätig. Von 1906 - 1914 war er Leiter der neugegründeten Kunstgewerbliche(n) Lehranstalten in Weimar. 1925 gründete er in Brüssel das „Institut Supérieur d'Architecture et des Arts Décoratifs", dem er zehn Jahre lang vorstand. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in der Schweiz. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Victor Horta, der stilistisch dem französischen Art Nouveau naheblieb, orientierte sich van de Velde stark an Gedanken und Formen aus dem Norden: England. Wie viele Künstler zu dieser Zeit wandte er sich vom reinen Malen - und der damit verbundenen Isolation - ab und dem Kunstgewerbe, der Architektur - und somit einer größeren gesellschaftlichen Verpflichtung zu. Er baute sein eigenes Haus „Bloemenwerf" nach Morris' Kriterien und verarbeitete gerne Tapeten und Stoffe von ihm. In Brüssel/Belgien gefielen aber die französischen", artistischen und sehr eleganten Häuser und Möbel Victor Hortas mehr als die etwas schlichteren, dafür mit hohen kunsterzieherischem Anspruch angefertigten Möbel van de Veldes. Deshalb war sein Umzug nach Deutschland eventuell eine Befreiung für ihn, da man dort seine Art, seine Werke theoretisch zu untermauern, schätzte. Bei van de Veldes Möbeln und Dekorationen stand - wie in fast allen Jugendstil-Produkten - die geschwungene Linie im Vordergrund, doch mit einem wesentlichen Unterschied: bei van de Velde ist das Dekor nicht florale Imitation sondern meist funktional bedingt. Er praktizierte also am konsequentesten die Verbindung von Kunst und Funktionalität.
Bildanalyse
Gustav Klimt (1862-1918)
Der Kuss (1907/08)
Öl, Silber- und Goldauflagen auf Leinwand(180cm x 180cm)
Österreichische Galerie, Wien

Beschreibung des Bildes:
Ein Liebespaar – das zwei Drittel einnehmend - kniet sich umarmend auf einem bunten Blumen übersäten Wiesenstück wie auf einem Teppich, die leicht nach rechts ansteigt, dann aber zum rechten Bildrand abrupt nach unten abfällt. Beide Figuren sind von einem goldenen Schein umgeben, so scheint die ganze Darstellung wie ein Traum.
Das Ornamentale ist bei Mann und Frau verschieden.
Mann: Ihm sind auf seinem Gewand die „harten“ Formen (rechteckig, weiß-schwarz-graue Flächen, wenige spiralige Muster) zugeordnet.
Frau: Ihr sind auf ihrem Kleid die „weichen“ (runde, blumige, wellige, rote, violette, blaue und grüne) Formen zugeordnet. Beide bilden zwar eine Einheit, sind aber durch das Ornament doch getrennt und nur manche Körperteile (Köpfe, Schultern, Arme, Hände und Füße) sind zu erkennen, sonst verdeckt das Ornament den Körper. Selbstvergessen sinkt die Frau vor dem Mann in die Knie und scheint sich ganz an ihn zu verlieren, während sie ihr Gesicht und ihren Mund zu ihm hinwendet.
Der Mann beugt sich nach rechts. Dabei hält sie mit ihrer einen Hand ganz zart die Hand des Mannes und mit der anderen umfasst sie seinen Hals (unnatürlich und verkrampft). Der Umhang, der in die Blumenwiese übergeht, umgibt das Paar teilweise. Die flächig gestaltete Blumenwiese weist grüne, violette und blaue Farbtöne auf und für den Hintergrund wird viel Gold verwendet.

Gestaltung und Komposition:
Kontraste: Vergoldung
Runde und eckige Formen
Geometrische Formen
Helles und dunkles Inkarnat (=Körperfarbe)
Ornamentierte Flächen
Dunkle und helle Farben (bunte Farben)
Farbe: Ockertöne (gelb-braune Farben) bedecken den Hintergrund. Gold dominiert bei der farblichen Gestaltung des Paares; die Farben schwarz, Grau,
Grün, Blau, Rot und Rot-Violett finden sich teilweise in der
Blumenwiese und in den Flächen, die die Körper bedecken.
Bildaufbau: Das Paar betont die Vertikale. In der linken, unteren Ecke ist eine Blumenwiese zu sehen. Die rechte, untere Ecke erscheint wie ein Abgrund. Durch den fast symmetrischen Aufbau wirkt das Bild sehr statisch. Dieser statischen Ruhe wirken die geschwungenen Linien des Umhangs und der beunruhigende Abgrund entgegen.
Körper und Raum: Die linear-flächige Gestaltung herrscht vor. Im Gegensatz dazu steht die plastische Darstellung von Gesicht, Armen und Beinen. Der Hintergrund lässt keinen Tiefenraum erkennen, es herrscht eine ornamentale Flächigkeit.

Interpretation:
Klimt`s „Kuss“ gilt als Meisterwerk an Kompositionsgefühl, Harmonie in den Farben,
Formen und Flächenaufteilungen und ein Ideal an menschlicher. Schönheitsdarstellung. Es ist aber auch ein sehr typisches Bild einer Mann-Frau-Darstellung zu dieser Zeit. Obwohl Klimt in seiner künstlerischen Arbeit so fortschrittlich war, hält er bei der Darstellung von Mann und Frau an den herkömmlichen Rollenklisches fest. So wird auf diesem Bild deutlich sichtbar, dass die Frau dem Mann untergeordnet, ihm passiv ergeben und selbst nicht fähig zu handeln (seine Hand zu ergreifen) ist. Sie ist aber schön. Schön zu sein ist auch fast die einzigste Aufgabe einer Frau der sog. Besseren Gesellschaft. Das Bild versucht die Sehnsucht nach Glück zu stillen und eine Welt der vollkommenen Harmonie und der Aufhebung der Gegensätze darzustellen (Mann gegenüber der Frau).
In diesem Bild werden gleichzeitig auch die gesellschaftlichen Veränderungen (z.B. Rollenverständnis von Frau und Mann, moralische Prinzipien), die schon gegen Ende des 19 Jh. Begannen, zum Ausdruck gebracht, in dem das Paar nahe dem Abgrund steht.

Das Werk
Der Kuss, 1908 auf der Kunstschau für die „Moderne Galerie“ erworben, ist gleichzeitig Höhepunkt und Endpunkt einer Entwicklung im Werk Gustav Klimts. Die Verwendung von flächig-ornamentaler Bildteile wurde in der Folge ebenso zurückgenommen, wie die Verwendung von Gold, zugunsten einer bunteren Farbigkeit.
Der Jugendstil
Geschichtliche Hintergründe
Die Zeit der Industrialisierung ist angebrochen.
Dabei kann man für Beginn und Ende dieses Prozesses keine eindeutigen Jahreszahlen angeben. Vielmehr ist vom Prinzip der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen auszugehen: Gleichzeitig gab es in einigen Gebieten bereits große Ansammlungen von Fabriken und in anderen Gebieten noch rein landwirtschaftlich-handwerkliche Produktionsweisen. Während in England die Industrialisierung bereits um 1770 einsetzte, breitete sie sich erst im 19. Jahrhundert allmählich von Westen nach Osten aus und begann um 1840 in Deutschland. In Russland und Japan begann die Industrialisierung erst nach 1880. Heute kann kaum noch ein Teil der Welt als von der Industrialisierung völlig unberührt bezeichnet werden.

Voraussetzungen:
Mehrere Faktoren lösten gemeinsam die Industrialisierung aus: dies sind einerseits starkes Bevölkerungswachstum, eine Modernisierung der Landwirtschaft (Bauernbefreiung) erhöhte Nachfrage, verbreitete Armut verbunden mit Mobilitätsbereitschaft und schließlich die Theorie des Liberalismus, die das Unternehmertum propagierte. Konkret wurde die Industrialisierung jedoch erst durch die Erfindung und Weiterentwicklung neuer Maschinen möglich. Die 1769 erfundene Dampfmaschine oder die Entwicklung von Personal-Computern um 1980 können hier als Beispiele angeführt werden.
Während zuvor Fäden, die in Handarbeit aus Baumwolle gezogen wurden, an Webstühlen weiterverarbeitet wurden, konnte man nun die Produktionsmengen durch Spinn- und Webmaschinen, die von Dampfmaschinen angetrieben wurden, erheblich steigern. Dadurch erlebte die Textilindustrie einen ungeahnten Aufschwung.
Die Eisenbahn bildete besonders in Deutschland eine Schlüsselindustrie: Mit ihrem Ausbau konnten sowohl Rohstoffe als auch die erzeugten Produkte erheblich schneller und kostengünstiger transportiert werden. Zugleich forderte die Eisenbahn den Ausbau anderer Industrien: gewaltige Mengen an Kohle und Schienen mussten in Bergwerken bzw. in Stahlindustrien produziert werden, um den Ausbau und den Betrieb der Eisenbahnen zu ermöglichen.

Folgen
Zunächst einmal führte die Industrialisierung zur Massenproduktion. Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte konnten Güter massenhaft zu günstigen Preisen hergestellt werden. Aber es wurden vor allem zwei Probleme übersehen, welche die Industrialisierung mit sich brachte: zum Einen die Soziale Frage, zum Anderen ökologische Probleme. Während die Ausbeutung und Entfremdung der Arbeiter bereits im 19. Jahrhundert geändert wurde, hat man die Folgen für die Umwelt erst in den letzten Jahrzehnten als Problem erkannt. Eine weitere Folge der Industrialisierung ist die Rationalisierung der Produktion: Maschinenarbeit ersetzt immer mehr menschliche (Hand-)Arbeit und führt so zu Arbeitslosigkeit.
Mit der fortschreitender Industrialisierung entstehen viele Gebrauchsgüter in Massenproduktion. Das Kunstwerk entwickelt nun schönere Einzelstücke wie zum Beispiel geschwungene Türgriffe, verschnörkelte Vasen, Glasmalerei, Glasobjekte von Tiffany. In diesen Kunstwerken finden auf hauptsächlich Blüten, Ranken, Blätter, also alle weichen Schwünge, Verwendung.
Der Begriff ist nur in Deutschland (und den Niederlanden und in Lettland) in Gebrauch, so benannt nach der ab 1896 erschienenen Münchner illustrierten Kulturzeitschrift Die Jugend.
Die Stilrichtung wird in anderen Ländern bzw. Sprachen als Art Nouveau oder Belle Époque, Modern Style, Stile Liberty oder Wiener Secession bezeichnet.
Der Jugendstil war eine Antwort auf den vorausgehenden Historismus.
Das Ende des Jugendstils kam ungefähr mit Beginn des Ersten Weltkriegs.
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