Referat über "Annette von Droste zu Hülshoff"
Annette von Droste-Hülshoff
1.
Annette Freiin von Droste-Hülshoff war eine der Bedeutesten deutschen Dichterinnen des 19. Jahrhunderts. Sie wurde am 10.Januar 1797 auf Schloss Hülshoff bei Münster geboren und entstamme einem westfälischen Adelgeschlechts und wuchs in einem streng katholischem Elternhaus auf. Annette wurde mehr als einen Monat zu früh geboren, sie war klein, schwächlich und von äußerste zarter und anfälliger Gesundheit. Als Tochter von Clemens August und Therese Luise, geborene von Haxthausen, kam als zweites von insgesamt 4 Kindern zur Welt. Zuerst wurde ihre Schwester Maria Anne, genannt Jenny 1795 geboren. Ein Jahr nach Annette kam ihr Bruder Werner Constantin, der Erbe von Hülshoff, auf die Welt, ihr Lieblingsbruder Maximilian Friedrich wurde 1800 geboren.
2.
Von 1804 bis 1814 entstanden an die 50 kleinere Gedichte, doch keine Kunstwerke, die in der Handschrift der Mutter geschrieben waren.
1813 verbrachte Annette den Sommer in Bökendorf, bei ihren Großeltern, wo sie Wilhelm Grimm kennen lernte, der mit ihren Onkeln Werner und August von Haxthausen befreundet war. Sie nahm an Grimms Sammeln von volksüberlieferten Sagen und Märchen teil. Bei der ersten Begegnung Grimms mit Annette fühlte er sich von ihr höchst unangenehm berührt, fand sie jedoch dann durch ihr Wissen über die Märchen und Sagen doch sehr nett.
1820 lernte Annette Heinrich Straube kennen, wenig später begann sie eine Beziehung mit ihm, welche durch eine Familienintrige ihrer Stieftante Anna von Haxthausen scheiterte. In der Taxuswand schilderte sie ihr Gefühle und ihre Beziehung zu Heinrich Straube.
DIE TAXUSWAND
Ich stehe gern vor dir,Du Fläche schwarz und rauh,Du schartiges VisierVor meines Liebsten Brau',Gern mag ich vor dir stehen,Wie vor grundiertem Tuch,Und drüber gleiten sehenDen bleichen Krönungszug;
Als mein die Krone hier,Von Händen, die nun kalt;Als man gesungen mirIn Weisen, die nun alt;Vorhang am Heiligtume,Mein Paradiesestor,Dahinter alles Blume,Und alles Dorn davor.
Denn jenseits weiß ich sie,Die grüne Gartenbank,Wo ich das Leben frühMit glühen Lippen trank,Als mich mein Haar umwallteNoch golden wie ein Strahl,Als noch mein Ruf erschallte,Ein Hornstoß, durch das Tal.
Das zarte Efeureis,So Liebe pflegte dort,Sechs Schritte — und ich weiß,Ich weiß dann, daß es fort.So will ich immer schleichenNur an dein dunkles TuchUnd achtzehn Jahre streichenAus meinem Lebensbuch.
Du starrtest damals schonSo düster treu wie heut,Du, unsrer Liebe ThronUnd Wächter manche Zeit;Man sagt, daß Schlaf, ein schlimmer,Dir aus den Nadeln raucht —Ach, wacher war ich nimmer,Als rings von dir umhaucht!
Nun aber bin ich mattUnd möcht' an deinem SaumVergleiten, wie ein Blatt,Geweht vom nächsten Baum;Du lockst mich wie ein Hafen,Wo alle Stürme stumm:O, schlafen möcht' ich, schlafen,Bis meine Zeit herum!
3.
1826 Annettes Bruder Werner heiratet Caroline von Wendt-Pappenhausen und bezieht mit ihr Gut Wilkinhege. In diesem Jahr erkrankt ihr Vater an einer schweren Krankheit. Als Annette von einer reise heimkehrt, findet sie, dass ihr Vater trotz dieser Krankheit sehr gut aussieht. Nach kurzem Leiden stirbt ihr Vater am 25.Juli an seiner Krankheit.
Am Schlimmsten war der Tod des Vaters für Annette, da der Vater die eigentliche Seele des Elternhauses für sie war. In einem Gedicht versuchte sie den Tod des Vaters zu verarbeiten:
Die Unbesungenen
’s gibt Gräber, wo die Klage schweigt
und nur das Herz von innen blutet,
kein Tropfen in die Wimper steigt,
und doch die Lava drinnen flutet.
’s gibt Gräber, wie die Wetternacht
an unserem Horizont stehen,
und alles Leben nieder halten
4.
Nach dem Tod des Vaters zeiht Annette mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in das nahegelegene Rüschhaus als Witwensitz. Es war ein ereignisloses Leben, ohne geistige Anregungen und Begegnungen mit geistvollen Menschen. Annettes eigene Körperbeschwerden nahmen zusehends zu. Häufig klagte sie über Kopf und Augenschmerzen, dazu stellten sich Migräneanfälle, Atemnot und eine quälende Schlaflosigkeit ein.
Im Sommer 1828 fuhr Annette zu ihrem Vetter Clemens August nach Bonn zu Erholung von ihren Krankheiten. Sie fuhr nach Bonn, weil sie hier die schönsten Wochen ihres Lebens verbracht hatte. Als sie im Herbst 1828 aus Bonn zurückkam waren ihre Mutter und ihre Schwester noch in Bökendorf bei ihrem Onkel August von Haxthausen. Die Einstellung zu ihren Verwandten, ausgenommen die zu ihrer Schwester Jenny und ihrem Bruder Ferdinand, war eher skeptisch bis ablehnend.
Am 15.Juni 1829 starb ihr Lieblingsbruder Ferdinand an einer schweren Lungenkrankheit. Da Annette sich ,vor dem Tod des Bruders, die ganze Zeit um ihn gekümmert hat,wurde auch ihr gesundheitlicher Zustand immer schlechter. Daraufhin wendete sie sich an einen Münster Homöopathen, welcher herausfand, dass sie an Mangel von geistigem Austausch liebevoller Zuwendungen und Krisen litt. Ab dieser Zeit flacht die Beziehung zu ihrer Freundin Sybilla Mertens- Schaffhausen ab, Sybilla meint, dass sie eine junge, verwöhnte, reiche Frau ist, die sehr viele Menschen für sich beansprucht ohne auch nur eine Kleinigkeit zurück zu geben. Von 1832 bis 1835 verschlimmern sich ihre Krankheiten, sie bekommt eine starke Augenschwäche, die das Schreiben von Briefen und literarischen Werken verhindert. Insbesondere hat sie im Alter von 37 Jahren eine Entzündung der Schleimhäute und sie spukt öfter Blut. Als 1836 ihre beiden Nichten Hildegard und Hildegund geboren werden,reist die gesamte Familie an den Bodensee. Doch als Lassberg, der Vater der Zwillinge, stürzt fährt Annette mit den Zwillingen und ihrer Mutter zurück nach Eppishausen um sich um die Zwillinge zu kümmern. Im Oktober reist sie schließlich ab und besucht ihre verwitwerte Cousine Pauline in Bonn. Im Februar 1837 trat Annette, wegen schwerer Krankheit, den Rückweg mit dem Dampfschiff ins Rüschhaus an.
5.
Das Jahr 1837/38 war für die Droste das literarischte in ihrem Leben. Sie schrieb mehrere Gedichte. In dieser Zeit erwähnte Annette auch das erste Mal den Stoff zur „Judenbuche“, einer Kriminalgeschichte die wirklich vorgefallen ist und die wohl das bekannteste ihrer Werke ist. Vielleicht war diese Geschichte der Grund dafür, dass sie im Frühjahr 1838, nach 18 Jahren, ihre Verwandten in Bökendorf, wo man ihr so übel mitgespielt hatte, wieder besuchte. Gewohnt hatte sie auf der Abbenburg, dem Stammsitz der Haxthausens. Hier hatte sie sehr viel Zeit und Ruhe zum schreiben.
1840 begann sie auf Bitten Schückings hin Balladen zu schreiben, aus denen ein Erfolg wurde. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zur bedeutesten Balladenautorin des 19. Jahrhunderts. Die einzigste vollendete Novelle der Droste ist ihr eigentliches Lebenswerk, nämlich die „Judenbuche“. Diese Geschichte ereignete sich um 1806. August von Haxthausen, der Onkel der Dichterin, dokumentierte den Fall und veröffentlichte ihn 1818 in einer Zeitschrift. Annette hatte als kleines Kind viel davon gehört, da es sich in der Nähe einiger Güter der Haxthausens abspielte. Am 1. Juli 1841 schrieb sie ihrer Schwester Jenny von der Vollendung der „Judenbuche“. Sie galt als Abrechnung mit ihrer Heimat. Zwischen dem 22. April und dem 10. Mai 1842 erschien die „Judenbuche“, die von einem Judenmörder, der nach der Flucht aus algerischer Gefangenschaft in sein Heimatdorf Bellersen zurückkehrt und sich im Spätherbst 1806 erhängt, handelt, in 16 Fortsetzungen im „Morgenblatt für gebildete Leser“.1844 kauft sich die völlig entkräftigte Droste ein Fürstenhäusschen mit dazugehörigem Weinberg für 400 Taler, in das sie mit ihrer Amme einzog. Doch die Amme starb 1845. Der Tod der Amme traf Annette schwer, in dieser Zeit war Annette einsam wie noch nie.
6.
Ein Jahr darauf stellten sich schwere Erstickungs- und Fieberanfälle, Kopf- und Augenschmerzen ein, weshalb sie nicht mit ihrer Mutter nach Meersburg fahren konnte. Ihr Bruder bat sie nach Hülshoff über zu siedeln, doch eine schwere Erkrankung mit starken, krampfartigen Bauchschmerzen mit blutschleimigen Durchfällen fesselte sie entgültig ans Bett. Durch neuverordnete Medikamente verschlimmerte sich ihr Zustand. Nachdem sie keine Medikamente mehr schluckte, ging es ihr etwas besser und im Jahre 1847 hatte sie keine Schmerzen mehr, so dass sie zu ihrem Haus fahren konnte. Ende des Jahres stellte der Arzt eine schwere Herzschwäche fest, wodurch es ihr wieder schlechter ging. Am 19. Mai 1848 unternahm die Dichterin ihren letzen Spaziergang. Kurz danach, in der Nacht vom 21. auf den 22. Mai, setzte ein starker Bluthusten ein, der bis zum 24. Mai anhielt. An diesem Tag starb sie zwischen 14. und 14.30 Uhr an einem Herzschlag.
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Dies ist ein Referat über die Autorin "Annette von Droste-Hülshoff", in dem sowohl auf ihr Leben, als auch auf ihre Werke eingegangen wird. (1371 Wörter)
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