Referat: Sklaven im römischen Reich
Sklaven im römischen Reich
Herkunft und Anzahl der Sklaven
In Frühzeit Roms Schuldknechtschaft; überwiegend ärmere Bevölkerung
Gläubiger konnte bewegliche und unbewegliche Habe in Anspruch nehmen
Im Extremfall konnte Schuldner verkauft werden, wenn festgesetzte Schuldsummen nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgezahlt werden
Durch die lex Poetelia 346 v. Chr. abgeschafft; Gründe: Widerstände der unteren sozialen Gruppen, Fremdsklaverei bewies sich als rentabler
Fremdsklaven meistens Kriegsgefangene
200-150 v. Chr. Etwa 250 000 Sklaven
Bedeutung des Sklavenhandels stieg mit der Verlangsamung der Expansion
Außerdem Kindern von Sklaven und ausgesetzte und verwaiste Kinder
Einsatzgebiete der Sklaven
2.1.Sklaven im Bergbau
40 000 Männer im Silberminen von Neu- Kathargo
Die mit Arbeit in Bergwerken beschäftigten Sklaven liefern ihrem Herrn unglaublich hohe Einkünfte, sie selbst aber, die in den Gruben unter der Erde ihre Körper Tag und Nacht aufreiben müssen, sterben in großer Zahl unter dem außerordentlich harten Einsatz; denn ihnen wird bei ihrer Tätigkeit keine Erholung oder Pause gewährt, sie müssen vielmehr unter den Schlägen ihrer Aufseher, die sie zwingen, ihre fürchterliche Lage zu ertragen, auf solch elende Weise ihr Leben opfern, wobei freilich einige dank ihrer Körperkräfte und Seelenstärke imstande sind, derartige Strapazen über einen langen Zeitraum hin auszuhalten. Der Tod ist ihnen jedenfalls wegen der Größe ihrer Leiden ersehnenswerter als das Leben. (Diodor, V, 38, 1)
2.2.Sklaven in der Landwirtschaft
in Frühzeit Grundbestitzaristokratie und zahlenmäßig weit überlegen Kleinbauerntum
Kleinbauern unabhängig vom Markt Subsistenzwirtschaft; besaßen ein bis zwei Sklaven (Bestandteil der Familie)
Intensive Nutzung des Bodens und der Sklaven
Villae produzierten für den Markt und sollten viel Profit bringen
Quo modo oletum agri iugera CCXL instruerer oporteat. Vilicum, vilica, operarios quinque, bubulcos III, asinarium I, subulcum I, opilionem I; summa h. XIII. (Cato- “oletum”:De agr.,10, 1)
Quo modo viniae iug. C instituere oporteat. Vilicum, vilica, operarios X, bubulcum I, asinarium I, salictarium I, subulcum: summa homines XVI. (Cato-„vinea“De agr. 11,1)
Auch in Viehhaltung verstärkt Sklaven eingesetzt; profitabel, da Nachfrage an Fleisch stieg
Je größer Zahl der Herde, desto mehr Sklaven ( verdrängte Lohnarbeit
2.3.Sklaven im Handwerk
Sklaven vornehmlich aus den Osten, den hellenistischen Staaten; brachten neue Impulse nach Rom- Stiel, Materialien, Arbeitsmethoden u.ä.
In Manufakturen billiger als Handwerker produzieren
Sklaven angeschafft, um sie zu vermieten
Traten dadurch teilweise auch als Unternehmer auf, konnten auch selbst Leute anstellen, mussten aber ein Teil des Lohn an ihren Besitzer abgeben ( Bildung von Schicht unfreier Unternehmen, erlangten teilweise auch Wohlstand
Verfeinerung des Handwerks- Steigerung an Interesse der Handwerkssklaven seit dem 2.Jh.
Anreiz durch Hoffnung auf Wohlstand und Freiheit durch Gewinnbeteiligung
Unterschied zu Landarbeitssklaven: hatten mehr Selbstständigkeit
2.4.Sklaven im Haushalt
In allen Bereichen des Haushalts eingesetzt
Kamen auch aus hellenistischen Staaten, da meist gebildet
„Geistesarbeiter“ als Stenographen, Sekretäre, Lehrer o.ä., oft auch Vertrauensstellung gegenüber ihrem Besitzer
Sklaven für persönliche und politische Botschaften, Geld und anderen Wertobjekten
Weibliche Sklaven oft für sexuelle Begierden der Besitzer
Galten als Luxusgut und Statussymbol: guter Haushalt 10 Sklaven, etwas höherer bis zu 200
Vertrauen zahlte sich in Selbständigkeit und Vergünstigungen aus
2.5.Sklaven im Staatsdienst
Im sakralen Bereich, wo sie untergeordnete Hilfsdienste bei sakralen Handlungen, Tempel pflegten und bewachten oder Verwaltungsaufgaben eines Kultes übernahmen
In Staatsverwaltung, als persönliche Diener der Magistrate
Auf Gebiet der staatlichen Dienstleistungen und Versorgung
Selten mit Waffen ausgestatten, nur in Krisen (1.Mal in Schlacht von Cannae, 8000 Sklaven freiwillig rekrutiert und bewaffnet); als Soldat Status eines Freigelassenen
Ökonomische Bedeutung
4.Rechtlicher Status
Status einer Sache
Nunc dicam, agri quibus rebus colantur. Quas res alii dividunt in duas partes, in homines et adminicula hominum, sine quibus rebus colere non possunt, alii in tres partes, instrumenti genus vocale et semivocale et mutum - vocale, in quo sunt servi, semivocale, in quo sunt boves, mutum, in quo sunt plaustra. (Varo r.r. I, 17, 1)
Sklaven Eigentum des Herrn, dieser Entscheidung über Leben und Tod, konnte ge- und verkauft werden
Hatte keine bürgerliche oder politischen Rechte
Durfte keine familiären Beziehungen eingehen
Herren gaben Vergünstigungen: eheähnliche Beziehungen
Empfehlung Varros: Arbeiter eine Sklaven als Lebensgefährtin ( Zeugung von Nachkommen, Arbeitsanreiz, Bindung ans Gut; Status des Kindes nach Status der Mutter( Herr bekam Sklavenkind
Herren gestanden auch Eigentum (peculium) zu ( Ansporn, Aussicht auf Freilassung
Religion sehr begrenzte Rechte: an einigen Feiertagen für manchen Tätigkeiten auch Verbot
Friedhöfe sakraler Bereich; Tempel als Zufluchtsort
Möglichkeit des Freikaufs (manumissio) durch peculium
Freilassung auch als Belohnung für treue Dienste oder aus ökonomischen Gründen
( Herr muss nicht mehr für Sklave aufkommen; Sklaven jedoch in Abhängigkeit da sie in gens aufgenommen wurden- Teil des Einkommens abgeben
manumissio mit Steuern verbunden, aber volles Bürgerrecht
seit 168 v.Chr. in tribus aufgenommen
2.Jh. v.Chr. Gesetz, was die Anzahl der Sklaven, laut Testament freigelassen, beschränkt
6.Soziale Stellung der Sklaven
eine durch Ausbeutung, Verachtung, Recht- und Machtlosigkeit deutlich vom Rest der Gesellschaft getrennte Schicht.
servi publici oberste Schicht; städtischen Sklaven > ländlichen Sklaven > Bergarbeiter
Geistesarbeiter höhere soziale Stellung als Arbeitssklaven (Haushalt); vilicus eines Gutes besser als spezieller Arbeiter, besser als Landarbeiter
Meist brutale Behandlungen und hemmungslose Ausbeutung vom Herrn ( Widerstände und Konflikte
7.Formen von Widerstand und Sklavenaufstände
Viele Sklaven flüchteten
In Tempel, um mit ihrem Herrn besser Konditionen auszuhandeln, auch um Freiheit zu erlangen; später ging es nur darum, den brutalen Behandlungen zu entkommen
Auch Sabotage und Unproduktivität um Herrn zu schaden
Vor 2 Jh. nur teilweise Revolten
Nach 2. Punischen Krieg größere Aufstände ( Einsetzen von Militär
2 der größten Aufstände in Sizilien (Dort mehr Sklaven als auf Italien; Behandlung brutaler)
Da die Sizilier (nach der Niederwerfung Karthagos) ihre Lebenshaltung sehr gesteigert und gewaltige Reichtümer angehäuft hatten, kauften sie eine Menge von Sklaven zusammen. Herdenweise trieben sie sie aus den Sklavenzuchtanstalten weg und drückten ihnen sogleich Kennzeichen und Brandmale auf ihre Körper. Die jüngeren von ihnen verwendeten sie als Hirten, die andern so, wie jeder gerade zu gebrauchen war. Sie nutzten sie zu schweren Diensten aus und ließen ihnen, was Nahrung und Kleidung angeht, nur geringe Fürsorge angedeihen. So gewöhnten sich die meisten von den Sklaven daran, sich ihren Lebensunterhalt durch Raub zu verschaffen, und das ganze Land war erfüllt von Mord, da die Straßenräuber sich wie Heere verbreitet hatten. (Diodor; 34/5, 2ff )
1.Sklavenkrieg: 135-132 v.Chr. auf Sizilien
bewaffneten Hirten ( Räuberbande
Eroberung der Stadt Enna
König Ennus, Wahrsager und Wundertäter
Weiterer Aufstand im Süden Siziliens unter Führung des Kilikers Kleon
( schlossen sich 1.Gruppe an
( kleine Erhebungen im ganzen Imperium
großer Aufstand 133-129 v. Chr. durch Aristonokos, ein illegitimer Sohn des letzten Königs von Pergamon; beanspruchte Herrschaft, die testamentarisch Rom überlassen war ( mobilisierte arme Bauern und Sklaven
2. Sklavenkrieg: 104-101 v. Chr.
Beschluß des römischen Senats: alle Sklaven frei lassen, die unrechtmäßig geraubt und in die Sklaverei verkauft worden waren
Prätor auf Silzilien verhinderte dies auf Grund des Drucks der Sklavenhalter
( Enttäuschung der Sklaven ( Erhebung der Sklaven auf ganz Sizilien
3.Sklavenaufstand: 73-71 v.Chr. – größter Sklavenkrieg
Führung unter Thraker Spartakus
Brach mit Gleichgesinnten aus Gladiatorenschule aus
Strömten 120 000 Sklaven zu
Nur besiegt durch großes Militärisches Aufgebot ( 8 Legionen)
( Charakteristische Merkmale: immer von kleinen Gruppen, aus Sizilien meist Hirten (besonders schlecht behandelt)
Die Saturnalien
Fest, an dem alle Stände aufgehoben wurden
Zu Ehren des Saturns, der für den Ackerbau
Rollentausch von Sklave und Herr (selten)
Inhalt
Herkunft der Sklaven, Aufgaben der Sklaven, Rechte der Sklaven und die Sklavenaufstände werden hier erläutert. (1210 Wörter)
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