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Referat: Kunststoffentsorgung / Recycling von Kunststoffen

Alles zu Makromolekulare Chemie (Polymere)

Kunststoffentsorgung



Die Menge an Kunststoff, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht bereits aus, um unseren gesamten Erdball sechs Mal mit Plastikfolien einzupacken. - Regisseur Werner Boote in "Plastic Planet"

Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet "formbare Kunst", wird aber umgangssprachlich für "Kunststoffe aller Art" verwendet, hergestellt entweder durch chemische Syntheseverfahren aus Rohstoffen wie Erdöl, Kohle, Erdgas oder auch aus nachwachsenden Pflanzen. Diese können nachhaltig schädigen, daher muss der Verursacher gebrauchte Kunststoffabfälle naturschonend beseitigen. Dies ist nur durch Verwertung oder Recycling möglich. Die häufigsten Kunststoffabfälle sind PET-Flaschen, Kunststofffolien, Verpackungsmaterial, Kabel sowie auch Rohre.

Abfallaufkommen
Kunststoffabfälle unterscheiden sich nach ihrer Entstehung und Reinheit. So werden z. B. zwischen Produktions- und Verbrauchsabfälle sowie saubere, sortenreine und vermischte, verschmutzte Abfälle unterschieden. Generell kann die Verwertung von Kunststoffen werkstofflich, rohstofflich und energetisch erfolgen.
Das Aufkommen an kunststoffreichen Verbrauchsabfällen in den EU-Staaten sowie Norwegen und Schweiz betrug im Jahr 2005 rund 22 Millionen Tonnen.
Den größten Anteil am Abfallaufkommen mit fast 62 % (ca. 13,6 Millionen Tonnen) haben Verpackungen.

In Österreich
Kunststoffverpackungen vom Joghurtbecher bis zum Zuckerlpapier landen nicht im Restmüll, sondern in der Kunststoffabfallsammlung. In den Altstoffsammelzentren werden 90 Prozent des Kunststoffabfalls einer stofflichen Wiederverwertung zugeführt. Anders als in den Altstoffsammelzentren, wo Abfallberater bei der Kunststofftrennung behilflich sind, wird bei der "Gelben Tonne und dem "Gelben Sack nur eine Wiederverwertungsquote von 40 Prozent erreicht.
Pro Jahr fallen rund 20 kg Kunststoffmüll pro Kopf in Österreichs Haushalten als Sammelmenge an. Dies sind insgesamt 200.000 Tonnen. Oberste Zielvorgabe der Kunststoffsammlung ist die stoffliche Wiederverwertung zu neuen Produkten. Sie funktioniert nur, wenn Kunststoffe möglichst sortenrein gesammelt werden, was durch die Vielfalt an Kunststoffarten erschwert wird. Denn auf EU-Ebene und auch in Österreich gibt es zu wenige Bestrebungen, die Artenvielfalt der Kunststoffe gesetzlich festzulegen.
Neben dem Umweltschutz hat auch der Aspekt der Arbeitsplatzsicherung Bedeutung. Österreichweit wurden damit rund 4.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft ist ein legitimer internationaler Markt.

Kunststoffe vom Acker
Jüngster Hoffnungsträger für umweltschonende Verpackungen sind biologische Kunststoffe für den Lebensmittelbereich. Sie basieren etwa auf Mais- und Kartoffelstärke, Milchsäurebakterien, Speiseölen und Heidegras. In Europa laufen seit Jahren derartige Pilotprojekte, etwa in Form von Bioabfallsäcken. Diesen nachwachsenden, kompostierbaren Verpackungsrohstoffen wird eine große Zukunft vorausgesagt. Schon jetzt kann aber der umweltbewusste Verbraucher helfen, Rohstoffe zu schonen indem er etwa seinen Einkauf in der Papiertasche statt im Plastiksackerl nach Hause trägt.

Methoden der Entsorgung
Die Deponierung wird in absehbarer Zeit keine Rolle mehr spielen, da Müll, der deponiert wird nur mehr geringe Anteile organischer Substanzen enthalten darf.

Der größte Anteil wird durch die Müllverbrennung verwertet. Denn da verhalten sich die meisten Kunststoffe wie Erdöl. Dadurch kann man elektrische Energie oder Fernwärme erzeugen. In den heutigen Anlagen wird mit hohem Luftüberschuss und bei ausreichend hoher Temperatur verbrannt, sodass nur CO2 und H2O entstehen und weder Ruß noch andere Zersetzungsprodukte auftreten.
Polyvinylchlorid (PVC, z.B. in Fußbodenbeläge) macht durch seinen Chlorgehalt Schwierigkeiten, da es chlorwasserstoffhältige Abgase erzeugt. Deswegen benötigt man eine Rauchgasreinigung. Diese ist auf jeden Fall notwendig, da nur etwa die Hälfte des HCl bei der Müllverbrennung aus dem PVC stammt.

Durch die stoffliche Wiederverwertung wird aus Kunststoffabfällen wieder Rohmaterial für neue Produkte, welches nur mit sortenrein gesammelten Stoffen funktioniert. In der Industrie, wo Abfälle sortenrein anfallen, werden diese schon lange wiederverwertet. Heute versucht man dies auch beim Hausmüll. Deswegen werden Recyclingprodukte mit Symbolen versehen, damit man sie richtig entsorgen kann. Man konzentriert sich auf die 5 am häufigsten produzierten Kunststoffe
PE Polyethylen
PP Polypropylen
PS Polystyrol
PVC Polyvinylchlroid
PET Polyethlyenterephthalat
Recyclingkunststoffe sind jedoch ums 4 fache teurer als Neukunststoffe und können meist nicht die ursprüngliche Qualität oder deren Verarbeitbarkeit aufweisen. Aber wenn die Rohstoffpreise steigen, werden die Altstoffe zu einem begehrten Gut. Da die Ressourcen die wir zur Verfügung haben, begrenzt sind, sollte man die Dinge wiederverwerten und dies kann nur geschehen, wenn man Recycelt.

Eine weitere Methode einer Wiederverwertung ist die Pyrolyse. In Crack-Prozessen oder Verschwelungsprozessen (Verbrennung unter Luftmangel) kann man aus den Kunststoffabfällen Heizgase oder Treibstoffkomponenten erzeugen. Hier ist PVC wieder problematisch, denn nur beim Cracken unter hohem Wasserstoffdruck erhält man chlorfreie organische Produkte. Chlor liegt dann als HCl vor und kann abgetrennt werden. Die Technologie ist heute noch nicht wirtschaftlich.


Problematik
Kunststoffe machen 1/3 des Müllvolumens aus. Sie haben eine hohe Stabilität, verrotten daher extrem langsam und sind lange in der Natur sichtbar, wenn man sie illegal zurücklässt. Dadurch erhielten die Kunststoffe allgemein ein sehr schlechtes Umweltimage.

Kunststoffteile, die (meist über Flüssen) ins Meer gelangen, sammeln sich in einigen Gebieten durch Strömungswirbel an, bekannt ist hier der Nordpazifikwirbel. Durch Lichteinwirkung und das Entweichen von Weichmachern werden die Kunststoffe spröde. Durch die Wirkung der Wellen werden sie in immer kleinere Stücke zerteilt.
Viele Lebewesen (z.B. Seevögel) nehmen Kunststoffteilchen irrtümlich als Nahrung auf und verenden dann.

Grüner Punkt - Das Piktogramm besagt, dass der Hersteller des Produkts die gesetzlichen Abgaben für die Altstoffverwertung vorab entrichtet hat, und dadurch von der gesetzlichen Verpflichtung befreit ist, (gebrauchte und restentleerte) Verpackungen unentgeltlich zurückzunehmen.
Altstoff Recycling Austria, Der Punkt (Österreich)
Inhalt
Es handelt sich hierbei um ein Referat über Kunststoffe allgemein und deren Entsorgung. Die Problematik der Umweltverschmutzung durch polymere Kunststoffen wird auch beschrieben. (876 Wörter)
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Schlagwörter
Wiederverwertung von Kunststoffen | Pyrolyse | Kunststoff | Kunststoffe | Recycling von Kunststoffen | Polymere
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