Referat zum Thema Neurodermitis
Exkurs: Neurodermitis
Gliederung:
1. Definition
2. Geschichte
3. Epidemiologie
4. Symptomatik und Sonderformen
5. Ursachen
6. Prävention und Therapie
7. Quellen
1. Definition
Neurodermitis, ist eine nicht ansteckende, chronische Hauterkrankung, bei welche mit Juckreiz und trockener Haut auftritt. Es entstehen rote Ekzeme, welche jucken, sich schuppen, sich entzünden und in schlimmen Fällen auch nässen. Durch das Auftreten von Ekzemen wird Neurodermitis oft auch atopisches (endogenes) Ekzem genannt.
2. Geschichte
Es existieren Aufzeichnung, welche belegen, dass schon in der Antike Kaiser Augustus an den Symptomen dieser Hautkrankheit litt. Das erste Dermatologiefachbuch "De morbis cutaneis", aus dem Jahre 1572, verfasst von Girolamo Mercuriale, einem italienischen Arzt, beschreibt als erste Fachliteratur präzise diese Krankheit. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts setzte sich Neurodermitis als eigenständiges Krankheitsbild durch. Robert Willan, ein englischer Arzt, Begründer der Dermatologie als medizinisches Fachgebiet, verfasste 1808 einen umfassenden Bericht über die Neurodermitis. Knapp neunzig Jahre später brachte der französische Arzt Ernest Henri Besnier den Zusammenhang zwischen Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen.
Mitte des 20. Jahrhunderts half die Entdeckung des Immunglobulins E bei dem Verständnis der Krankheit und offenbarte somit Therapiemöglichkeiten.
3. Epidemiologie
Besonders in den Industriestaaten ist Neurodermitis eine weit verbreitete Krankheit, besonders auch unter Kindern und Jugendlichen (5%-20% ). Bei etwa 60% der Betroffenen tritt die Erkrankung im ersten Lebensjahr auf, bei 90% bis zum fünften Lebensjahr. Oft ist es jedoch so das die Symptome mit dem Älterwerden abnehmen oder in der Pubertät sogar ganz verschwinden.
4. Symptomatik und Sonderformen
Neurodermitis äußert sich besonders durch empfindliche,trockene und entzündete Haut, bei welcher die natürliche Barrierefunktion gestört ist. An besonders empfindlichen Stellen ist diese auch oft gerötet und ist anfällig auf äußere Reize, welche dann zu einem sehr unangenehmen Juckreiz führen. Besonders anfällige Körperstellen heißen (Prädilektionsstellen). Diese sind Armbeugen, Kniekehlen, sowie die Hals-und Gesichtspartie.
Im Babyalter zeigt sich Neurodermitis als Milchschorf an der Kopfhaut und als juckende Ekzeme insbesondere im Gesicht. Diese Ekzeme breiten sich auch auf den Nacken, den Hals und die Halswirbelregion aus. Falls Bakterien auf die entzündeten Hautstellen gelangen kann es zu einer Infektion (Impetiginisierung) kommen und die Ekzeme fangen an zu nässen.Im Kleinkindalter treten die Ekzeme besonders häufig an den Prädilektionsstellen auf. Diese Stellen jucken oft sehr stark und durch Kratzen wird die Haut an den Stellen dicker und verhornter.
Jugendliche und Erwachsene weisen oft andere Erscheinungsbilder auf. Hier treten die Ekzeme oft am ganzen Körper auf und besonders stark an den Prädilektionsstellen.
Der Juckreiz befördert die Betroffenen oft in einen Teufelskreis, da diese versuchen mit Kratzen ihre Beschwerden zu lindern. Das Kratzen jedoch führt nur zu weiteren Hautirritationen. Oft kommt es auch zu Schlafdefiziten, da auch Nachts der Juckreiz anhält und die Patienten von ihrer Nachtruhe abhält. Dadurch resultiert oft Übermüdung und eine Einschränkung der Leistungen der Betroffenen.
Auch treten Sonderformen der Neurodermitis auf. Zu diesen Erscheinungsbildern gehören:
- leichte helle Hautflecken
- kleine juckende Bläschen und trockene,schuppige Haut auf den Händen und auf den Fußsohlen
- blutige, juckende Krusten auf der Kopfhaut
- Brustwarzen-und Genitalekzeme
- juckende, entzündete Lippen
- Einrisse bei den Ohrläppchen
5. Ursachen
Die Ursachen für eine Neurodermitiserkrankung sind nicht vollständig geklärt. Ärzte gehen jedoch von einem komplexen Zusammenspiel von genetischen Faktoren, von Umwelteinflüssen und immunologischen Veränderungen aus.
Aufgrund genetischer Veranlagung, reagieren Betroffene stärker auf äußere Provokationsfaktoren, als andere Menschen.
Zu den Provokationsfaktoren zählen Schwitzen, Alkohol, Bakterien und Infektionen, psychischer Stress, UV-Licht, Wasserhärte, Nahrungsmittelzusatzstoffe und Aeroallergene. Diese Provokationsfaktoren führen auch zu Neurodermitis-Schüben, welche die Symptome verschlimmern.
Ergebnisse von Untersuchungen zeigen, das die natürliche Barrierefunktion der Haut gestört ist, weil Gendefekte dazu führen, dass wichtige Strukturproteine nicht gebildet werden.Die geschwächte Barriere erleichtert das Eindringen von Allergenen und erhöht die Entzündungsbereitschaft der atopischen Haut.
6. Prävention und Therapie
Als beste Prävention erweist sich das Vermeiden von Allergenen und Provokationsfaktoren, da ja diese bekanntlich Neurodermitis auslösen. Stillende Mütter, mit Vorgeschichte von Neurodermitis können auf Nahrungsmittel, z.B. Kuhmilch und -produkte, Hühnerei, Nüsse, Soja und Fisch verzichten, da diese besonders häufig Allergien auslösen. Wenn das Stillen nicht möglich ist, können Babys auch hypoallergene Säuglingsnahrung erhalten.
Bereits von Neurodermitis Betroffene können sekundäre Prophylaxe betreiben um so weiteren Schüben vorzubeugen. Dies kann man am besten durch das Vermeiden von Allergie-auslösenden Nahrungsmitteln, dem Tragen von Kleidungsstücken aus Baumwolle und Seide und dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen.
Zur symptomatischen Behandlung bieten sich Crèmes, Salben und Lotionen an.Meist werden Öl-in-Wasser-Emulsionen verwendet, bei sehr trockener Haut auch Wasser-in-Öl-Emulsionen.Eine weitere Möglichkeit zur Rückfettung der Haut sind Ölbäder. Sowohl warme als auch kalte, nasse Umschläge können außerdem zur Heilung und Linderung angewendet werden.
Den Salben wird oft auch Nachtkerzenöl, Johanniskrautextrakt, Zink oder Dexpanthenol zugesetzt, da diese Substanzen den Heilungsprozess der Haut in Gang setzen.
Bei Infektionen werden infektionshemmende Salben eingesetzt und bei besonders schweren Symptomen von Neurodermitis auch Immunsuppresiva.
7. Quellen:
Jürgen Schickinger, "Neurodermitis: Der Haut helfen" (ganzes Buch)
http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Neurodermitis/Therapie/Neurodermitis-Therapie-7591.html (01.08.2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Atopisches_Ekzem (01.08.2012)
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Willan (01.08.2012)
Inhalt
Das Kurzreferat beschreibt die Geschichte, die Epidemiologie,die Symptomatik,die Ursachen und die Therapie der Krankheit Neurodermitis. (880 Wörter)
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